CO2-Effizienz für Dummies (3)
Abwärme - die kostenlose Wärmeenergie-Quelle?
„Abwärme“ tönt wie „Abwasser“ oder „Abfall“. Recycling macht den Abfall zu Wertstoffen, und die Entsorgung zur „Wertstoffsammlung“. Bei der Abwärme ist das in keiner Weise ein neuer Gedanke.
Im Winter heizt die Abwärme des Automotors unsere Fahrzeuge über den Kühler. Die Abwärme der Kehrichtverbrennungsanlage heizt als Fernwärme Wohnungen, Spitäler und bringt Prozesswärme für die Industrie.
Die Häuser und Wohnungen werden heute in der Regel mit Zentralheizung beheizt, wobei die Wärmeenergiezufuhr zu den Radiatoren mit Thermostatventilen geregelt wird. „Regeln“ heisst hier Regelkreis. Sobald die Raumluft eine obere Solltemperatur erreicht hat, wird die Energiezufuhr gedrosselt. Den Thermostat als grundsätzlich dummes Instrument interessiert nicht, warum die Raumtemperatur die Solltemperatur erreicht hat, ob durch die Zentralheizung, durch Sonneneinstrahlung, die Abwärme des Kühlschranks, des PC, des Menschen (100 W pro Person!) der Kochplatten – oder der Glühbirnen!
Nun: Wann schalte(te)n wir Mittel-, Nord- und Osteuropäer unsere Glühbirnen ein? Im Sommer frühmorgens sowie abends und nachts. In dieser Situation gehen von einer 100-Watt-Lampe tatsächlich 95 Watt als Abwärme in die Luft. Diese Abwärme stört uns nicht, und braucht auch nicht durch Klimaanlage weggekühlt zu werden.
Im Frühjahr und Herbst sieht es etwas anders aus. Da wird vielerorts von Oktober bis April geheizt. Da wir auch hier unsere Wohnräume überwiegend morgens, abends und nachts beleuchten, wenn die Aussentemperaturen eine Raumbeheizung erforderlich machen, ist die „Abwärme“ unser guten Glühlampe Nutzwärme, welche die Zentralheizung entlastet. Das gilt vollends für den mitteleuropäischen Winter. Als Erkenntnis bleibt, dass nur circa ¼ bzw. 25 Prozent der Energie unserer Glühlampe wirklich als Abwärme einen Verlust bedeutet, und dass circa 75 % der Energie, welche unseren Glühbirnen zugeführt wurde, einen hoch erwünschten Nutzen stiftete.
Die Erkenntnis dass auch die Wärmestrahlung der Glühlampen für den Vergleich mit anderen Leuchtmittel berücksichtigt werden muss, ist, wie erwähnt, keineswegs neu oder gar revolutionär, sondern schon vor dem Glühlampenverbot nach Brüssel vorgedrungen.
Den Beweis dafür finden wir in einem beliebigen der
Excel-Worksheet der EU, die wir auf dieser Seite
http://www.eup4light.net/default.asp?WebpageId=33 herunterladen und öffnen können. Auf diesen Worksheets scrollen wir nach unten zu Zeile 254 bzw. Pos. 218 der Spalte B. Wir lesen dort in Zelle C254 „Avg. Heat Power Output“, was auf Deutsch „Durchschnittlicher Wärme-Energie Ausstoss“ bedeutet. Es ist also in diesen Tabellen in Zelle D254 vorgesehen, die Wärmeausstrahlung jedes im Vergleich betrachteten Leuchtmittels in k Weinzutragen.
So weit so gut, und noch nichts gegen die EU-Bürokraten.