Für wen ist Kommunikation mit Laien ein Risiko?

BLUE SKY
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Arbeitsweise

Beitrag von BLUE SKY » 18. Dezember 2009 07:47

Unter dem Schlüsselwort "hierarchische Majorisierung" Kommentare

zu @ Eva Weber

Die Arbeitsweise von Frau Uma ist in dem Zitat aus dem ZEIT-Artikel umrissen: Pressearbeit v.a. mit Zielgrupen und -personen, die sie selbst anpeilt bzw. von denen sie angefragt wird.
Das funktioniert ziemlich effizient, wie wir in den Medien sehen und hören können.
Hier gelten eben "andere Mechanismen" als dann, wenn ein kritisches Filmteam recherchiert - und der Film in der Nachtsendung auf NDR läuft.

zu @ unwichtig

Ich wollte mit meinem Beitrag darauf hinweisen, welche Funktion die Strategie der schamlosen Darstellung der Machtmittel erfüllen soll: Einschüchterung derer, die damit einzuschüchtern sind, als eine besondere Art der "Zielgruppenarbeit". Denn das, worauf die Einen mit Empörung reagieren, nehmen Andere - die eignetlich anvisierte "Zielgruppe" - zum Anlass den "Kopf einzuziehen". Es müssen einstweilen nur genügend sein, bei denen Letzeres erreicht wird.

zu @ wuff

Die Präsentation von "IEI-EMF" zum Zwecke der "Gleichschaltung" von Entscheidern soll durch "hierarchische Majorisierung" erreicht werden und verfolgt damit das Ziel der Einschüchterung von potentiell kritischen Entscheidern, Betroffenen und "Zuschauern". Ich sehe das als Ausdruck eines Bestrebens, ein Konfliktpotential dadurch zu managen, in dem sein offenes Zutagetreten und damit seine gesellschaftlich ergebnisoffene demokratische Austragung unterbunden werden soll. Lanciert werden diese Orientierungen unter Vorgabe einer auf Monopolisierung der Beurteilungskompetenz gründenden Fürsorglichkeit. (s. Rezension "Die SSK sucht ihren Platz").
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BLUE SKY
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Management des Kommunikationsrisikos

Beitrag von BLUE SKY » 19. Dezember 2009 16:14

Management des Kommunikationsrisikos bei riskanter Risikokommunikation
sponsored by T-Mobile Germany

Diskussion eines Beispiels auf
http://www.hese-project.org/Forum/index ... forum_id=4
zum Thema
"Kinder Gesundheit und RF EMF-Exposition"
http://hdl.handle.NET/2128/3683

Beitrag zum Kontext Kommunikationsrisiko:
Bemerkenswertes Verhältnis von Fundierung und Schlussfolgerung
http://www.hese-project.org/Forum/index ... forum_id=4
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Ärztliche Rosikowahrnehmung aus der Sicht von DMF und BfS

Beitrag von BLUE SKY » 23. Januar 2010 11:32

Risiko Gegenverkehr - DMF/BfS-Wissenschaft bevorzugt Einbahnstrasse

Risiken elektromagnetischer Felder aus Sicht deutscher Allgemeinmediziner
http://www.emf-forschungsprogramm.de/ww ... F_001.html

"Fazit
Das Phänomen der wegen EMF besorgten oder sich durch EMF beeinträchtigt fühlenden Personen ist nicht zu unterschätzen. Bei zwei Drittel der befragten Ärzte sprachen im Median 3 Patienten im Jahr wegen EMF-Beschwerden vor. Laut den jährlichen Umfragen des Instituts für angewandte Sozialwissenschaft (Infas, http://www.emf-forschungsprogramm.de/fo ... o_021.html) fühlen sich ca. 9 % der deutschen Bevölkerung durch EMF als gesundheitlich beeinträchtigt.

Ein beträchtlicher Anteil der Ärzte hat im Vergleich zu der aktuellen wissenschaftlichen Risikobewertung eine zu hohe (*) Risikowahrnehmung bzgl. EMF. Dies kann u. a. auf die selbst geäußerte schlechte Informiertheit der Ärzte zurück zu führen sein. Es gilt, den Ärzten die aktuelle wissenschaftliche Risikobewertung zu EMF näher zu bringen, damit die Ärzte darauf bei ihrer beratenden Tätigkeit zurückgreifen können. Dies vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass die Empfehlungen der Ärzte teilweise erhebliche Konsequenzen für den Patienten haben können.
"

* Wieso " eine zu hohe"?
Wenn schon - wie formuliert - "im Vergleich", dann wäre die einer objektivierenden Darstellung auf Augenhöhe entsprechende Ausdrucksweise "eine höhere".

Die Absicht schein hier der Vater der Formulierung zu sein:
"Das BfS als eine der Institutionen, in die die Ärzte laut dieser Studie ein hohes Vertrauen setzen, wird die Ergebnisse dieser Studie nutzen, um Informationsmaßnahmen gezielt und angemessen auf den Bedarf und die Bedürfnisse der Ärzteschaft auszurichten. "

Welcher Arzt wird denn offiziell (s)ein Misstrauen in das BfS verlautbaren?
Das Leben ist schön.

Elisabeth Buchs
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Re: Ärztliche Rosikowahrnehmung aus der Sicht von DMF und Bf

Beitrag von Elisabeth Buchs » 23. Januar 2010 12:56

BLUE SKY hat geschrieben:Risiko Gegenverkehr - DMF/BfS-Wissenschaft bevorzugt Einbahnstrasse

Risiken elektromagnetischer Felder aus Sicht deutscher Allgemeinmediziner
http://www.emf-forschungsprogramm.de/ww ... F_001.html

"Fazit
Das Phänomen der wegen EMF besorgten oder sich durch EMF beeinträchtigt fühlenden Personen ist nicht zu unterschätzen. Bei zwei Drittel der befragten Ärzte sprachen im Median 3 Patienten im Jahr wegen EMF-Beschwerden vor. Laut den jährlichen Umfragen des Instituts für angewandte Sozialwissenschaft (Infas, http://www.emf-forschungsprogramm.de/fo ... o_021.html) fühlen sich ca. 9 % der deutschen Bevölkerung durch EMF als gesundheitlich beeinträchtigt.

Ein beträchtlicher Anteil der Ärzte hat im Vergleich zu der aktuellen wissenschaftlichen Risikobewertung eine zu hohe (*) Risikowahrnehmung bzgl. EMF. Dies kann u. a. auf die selbst geäußerte schlechte Informiertheit der Ärzte zurück zu führen sein. Es gilt, den Ärzten die aktuelle wissenschaftliche Risikobewertung zu EMF näher zu bringen, damit die Ärzte darauf bei ihrer beratenden Tätigkeit zurückgreifen können. Dies vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass die Empfehlungen der Ärzte teilweise erhebliche Konsequenzen für den Patienten haben können.
"

* Wieso " eine zu hohe"?
Wenn schon - wie formuliert - "im Vergleich", dann wäre die einer objektivierenden Darstellung auf Augenhöhe entsprechende Ausdrucksweise "eine höhere".

Die Absicht schein hier der Vater der Formulierung zu sein:
"Das BfS als eine der Institutionen, in die die Ärzte laut dieser Studie ein hohes Vertrauen setzen, wird die Ergebnisse dieser Studie nutzen, um Informationsmaßnahmen gezielt und angemessen auf den Bedarf und die Bedürfnisse der Ärzteschaft auszurichten. "

Welcher Arzt wird denn offiziell (s)ein Misstrauen in das BfS verlautbaren?
Da der nächste Mobilfunk-Ausbauschub mit Long Term Evolution mit 6 Bewerbern und weiterer Elektrosmog-Mehrbelastung schon in den Startlöchern ist, sind die bei den Aerzten vorstelligen Patienten mit Elektrosmogbeschwerden nicht genehm. Ausserdem kennen die Aerzte ihre Patienten oft schon einige Zeit und sehen eine Plausibilität des Zusammenhangs zwischen Gesundheitsbeschwerden und Elektrosmog und können auch deren Psyche etwas beurteilen. Da muss schnellstens Abhilfe geschaffen und auf solche Studien wie 3 x 10 Min Feld ein Feld aus spüren sie was oder die Tomographenstudie hingewiesen werden, dass es keine unter Elektrosmog leidenden Menschen geben soll. Denn eigentlich sollte es in einem Rechtsstaat nicht erlaubt sein, dass Menschen so diskriminierend und rechtlos behandelt werden wie die Elektrosmog-Betroffenen.

Elisabeth Buchs
Mein grösster Wunsch: bis an mein Lebensende an einem Ort wohnen können ohne Beschwerden wegen Elektrosmog.

BLUE SKY
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Re: Ärztliche Rosikowahrnehmung aus der Sicht von DMF und Bf

Beitrag von BLUE SKY » 23. Januar 2010 14:41

Elisabeth Buchs hat geschrieben: Denn eigentlich sollte es in einem Rechtsstaat nicht erlaubt sein, dass Menschen so diskriminierend und rechtlos behandelt werden wie die Elektrosmog-Betroffenen. Elisabeth Buchs

Ideell steht vor dem Recht die Moral.
Kein Recht ohne Moral - ohne Moral kein Recht.
In dieser Angelegenheit versteckt sich "die" Moral (noch) hinter der Legalität.
Welches bestehende Recht ist Ihnen bekannt, das nicht erkämpft werden musste?
Wie entwickelt sich Moral?
Das Leben ist schön.

Eva Weber
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Beitrag von Eva Weber » 23. Januar 2010 15:21

Elisabeth Buchs schreibt:

"Da der nächste Mobilfunk-Ausbauschub mit Long Term Evolution mit 6 Bewerbern und weiterer Elektrosmog-Mehrbelastung schon in den Startlöchern ist ..."

Anlässlich der Vorstellung des DMF in Berlin sagte Herr Dr. Weiss in seiner Schlussansprache: "Wir können derzeit nicht voraussehen, welche neuen Funktechnologien sich durchsetzen werden. Aber es ist schon heute vorhersehbar, dass die Zahl und Komplexität der Technologien und damit der Szenarien zur Strahleneinwirkung weiterhin zunehmen werden. Es ist sehr bedauerlich, dass bislang neue Technologien, die elektromagnetische Strahlung anwenden, in der Regel ohne die Beteiligung des Strahlenschutzes entwickelt werden. Wenn jedoch der Strahlenschutz erst nach abgeschlossener Produktentwicklung ansetzen kann, sind allenfalls noch kleinere Änderungen möglich, und nicht eine gründliche Minimierung der ausgesendeten Strahlung."

Meine Frage
Wozu finanziert der Steuerzahler ein Bundesamt für Strahlenschutz in Bezug auf nichtionisierende Strahlung, wenn die entsprechende Industrie sowieso macht was sie will und die Strahlenschutzkommission die Studien liefert, damit diese Industrie unbehelligt weiterhin machen kann was sie will, die dann das Bundesamt für Strahlenschutz dem Bürger unterbreitet? Das könnten dann doch die Mobilfunkbetreiber zusammen mit der SSK auch noch besorgen!

Eva Weber

BLUE SKY
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Re: Ärztliche Rosikowahrnehmung aus der Sicht von DMF und Bf

Beitrag von BLUE SKY » 29. Januar 2010 15:44

BLUE SKY hat geschrieben:Risiko Gegenverkehr - DMF/BfS-Wissenschaft bevorzugt Einbahnstrasse

Risiken elektromagnetischer Felder aus Sicht deutscher Allgemeinmediziner
http://www.emf-forschungsprogramm.de/ww ... F_001.html

"Fazit
Das Phänomen der wegen EMF besorgten oder sich durch EMF beeinträchtigt fühlenden Personen ist nicht zu unterschätzen. Bei zwei Drittel der befragten Ärzte sprachen im Median 3 Patienten im Jahr wegen EMF-Beschwerden vor. Laut den jährlichen Umfragen des Instituts für angewandte Sozialwissenschaft (Infas, http://www.emf-forschungsprogramm.de/fo ... o_021.html) fühlen sich ca. 9 % der deutschen Bevölkerung durch EMF als gesundheitlich beeinträchtigt.

Ein beträchtlicher Anteil der Ärzte hat im Vergleich zu der aktuellen wissenschaftlichen Risikobewertung eine zu hohe (*) Risikowahrnehmung bzgl. EMF. Dies kann u. a. auf die selbst geäußerte schlechte Informiertheit der Ärzte zurück zu führen sein. Es gilt, den Ärzten die aktuelle wissenschaftliche Risikobewertung zu EMF näher zu bringen, damit die Ärzte darauf bei ihrer beratenden Tätigkeit zurückgreifen können. Dies vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass die Empfehlungen der Ärzte teilweise erhebliche Konsequenzen für den Patienten haben können.
"

* Wieso " eine zu hohe"?
Wenn schon - wie formuliert - "im Vergleich", dann wäre die einer objektivierenden Darstellung auf Augenhöhe entsprechende Ausdrucksweise "eine höhere".

Die Absicht schein hier der Vater der Formulierung zu sein:
"Das BfS als eine der Institutionen, in die die Ärzte laut dieser Studie ein hohes Vertrauen setzen, wird die Ergebnisse dieser Studie nutzen, um Informationsmaßnahmen gezielt und angemessen auf den Bedarf und die Bedürfnisse der Ärzteschaft auszurichten. "

Welcher Arzt wird denn offiziell (s)ein Misstrauen in das BfS verlautbaren?
Kommentierung der Studie auf:
http://diagnose-funk.org/risikowahrnehm ... n-emf.html
Dt. Hausärtze bestätigen grosse Relevanz von EMF
28.01.2010
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... von Piloten lernen

Beitrag von BLUE SKY » 19. Mai 2010 08:59

Ein Beispiel aus dem Flugverkehr von Regeln für die Risikokommunikation mit Unwissenden.

http://www.spiegel.de/reise/fernweh/0,1 ... 21,00.html

...und sagen Sie niemals "keine Angst"!
:shock:
...In dem Moment, wo Sie "keine Angst" oder "keine Sorge" sagen, setzen Sie in den Köpfen genau das in Gang, was Sie nicht wollen. Leuten, die latent Angst haben, genügt das Stichwort ...
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Risikoangst als Gefahr für die MF-Industrie?

Beitrag von BLUE SKY » 29. Mai 2010 06:54

"Ist die Angst vor der Gefahr ein unterschätztes Risiko?"

http://abenteuerforschung.zdf.de/ZDFde/ ... 96,00.html

Prof. Lesch präsentiert am 2.6.2010 wieder, dass Forschung ein Abenteuer sein kann: "Gefangen im Netz der Strahlung"

Wir dürfen also gespannt sein gespannt, ob er die Risikoangst von Laien als Gefahr für die MF-Industrie erkennen wird.

Risikofreudig wie es in Zeiten der postdemokratischen Moderne opportun ist, möchten wir die Gelegenheit bieten, auf die Moral der Sendung Wetten an der Meinungsmacherbörse abzugeben.

Ich setze ein :roll:
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Schönes neues Buch

Beitrag von BLUE SKY » 19. Juni 2010 09:18

Schönes neues Buch zum Thema "Wie riskant ist das Mobilfunkrisiko?"

Peter Wiedemann
Vorsorgeprinzip und Risikoängste:
Risikowahrnehmung und Risikokommunikation in der gesellschaftlichen Debatte um den Mobilfunk

Vorschau
http://books.google.de/books?id=xBmouYt ... &q&f=false

S.14
"Wie wirken sich Informationen über vorsorgende Maßnahmen zum Schutz vor möglichen,aber eben nicht nachgewiesenen Risiken aus?
Wirken Sie beruhigend oder sorgen sie selbst für Aufregung?"

S. 43
"Nur etwa ein Fünftel [der Befragten] vermuten beim Mobilfunk keinerlei gesundheitliche Risiken."
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