Belpomme: Brief an die Behörden

insieme
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Belpomme: Brief an die Behörden

Beitrag von insieme » 2. März 2016 16:09

Guten Tag

Menschen, die von einem Tag auf den andern an Elektrohypersensibilität erkranken, suchen verzweifelt nach strahlenarmen Wohnmöglichkeiten, die es kaum mehr gibt.

Die meisten Erzeuger künstlicher elektromagnetischer Strahlung strahlen rund um die Uhr. Es gibt kaum mehr Orte, wo sich strahlenintolerante Menschen erholen können. Schwangere Mütter, Babys und Kleinkinder und kranke Menschen benötigen jedoch Schutzräume.

Solches und noch mehr sagt Professor Dominique Belpomme, Onkologe und Forscher am Universitätsspital in Paris, Präsident der ARTAC, des Pariser Vereins für die Erforschung und Behandlung von Krebserkrankungen, und Mitglied der ECERI, Europäisches Krebs- und Umweltforschungsinstitut.

Die Anliegen an die Öffentlichen Instanzen sind deshalb von Allgemeiner Dringlichkeit.

Der nachfolgende Text möchte Sie informieren: Wie kommt es zur Strahlenintoleranz? Wie unterscheidet sich die Strahlenintoleranz von der Umwelterkrankung Elektrohypersensibilität? Sind gesundheitliche Folgerisiken bekannt? Gibt es Lösungsansätze?

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Freundliche Grüsse



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Ungefähr 10 Prozent der Bevölkerung bezeichnen sich als empfindlich gegen künstlich erzeugte elektromagnetische Strahlen. Hinzu kommt eine Dunkelziffer Betroffener, die noch nicht wissen, dass sie dazu gehören. Ein möglicher Auslöser für Strahlenempfindlichkeit seien Schwermetalle, sagt Prof. Dr. med. Belpomme.

Strahlenintoleranz - auslösende Faktoren:

Noch handelt es sich um eine Hypothese, noch sei es zu früh, sich dazu zu äussern, dennoch hält sie Professor Dominique Belpomme, Onkologe und Forscher am Universitätsspital in Paris für sehr wahrscheinlich: Eine aus genetischen Gründen erhöhte Anzahl von Magnetosomen im Gehirn könnte von Geburt an die Veranlagung bilden für Elektrosensivität innerhalb familiärer Gruppierungen. Reichern sich später im Körper des elektrosensitiven Menschen verschiedenste Schwermetalle an, so würde das die Empfänglichkeit der Magnetosomen auf ungesunde Art und Weise erhöhen. Unter dem Einfluss künstlicher Elektromagnetfelder würden schädliche biologische Antworten hervorgerufen, der Beginn von Strahlenintoleranz wäre gegeben. Bleibt der Strahlenschutz dann noch immer aus, könnte es zur Erkrankung „Elektrohypersensibilität“ kommen.

Elektrohypersensibilität – wie kann sie verstanden werden?

Professor Dominique Belpomme erklärt es vorerst mal nur so: „Giessen Sie sich versuchsweise Essig auf Ihre Haut - Sie werden nichts spüren. Nun giessen Sie sich den gleichen Essig dort auf Ihre Haut, wo Sie einen Sonnenbrand haben - Sie können sich vorstellen, wie sich das anfühlt. Genau so ergeht es unseren Patienten, wenn Sie von Elektrohypersensibilität erfasst sind.“

Etwas wissenschaftlicher ausformuliert:

Astrozyten, auch als Astroglia bekannt, gehören bekanntlich zur Familie der Gliazellen und sind Bestandteil des zentralen und peripheren menschlichen Nervensystems, wo sie eine Art „Stützgerüst für die Nervenzellen“ bilden. Die zentrale Rolle der Astrozyten ist bekanntlich die der Aufrechterhaltung des neuronalen Metabolismus und der Neurotransmittersynthese. Astrozyten werden bekanntlich mit neurodegenerativen Erkrankungen wie der Multiplen Sklerose, der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS), der Alzheimer-Krankheit, der Huntington-Krankheit und der Parkinson-Krankheit in Verbindung gebracht.

Unter dem Aspekt der Astrozyten sieht der Onkologe und Forscher Domique Belpomme auch die Erkrankung der Elektrohypersensibilität und/oder der Multiplen Chemikalien Sensibilität. Unter der Dauerexpostion von künstlichen elektromagnetischen Felder und/oder Chemikalien könne es bei Strahlen intoleranten Menschen zu einer Veränderung in der mitochondrialen DNA der Astrozyten kommen und in der Folge zu einer erhöhten Anzahl von Gliazellen, zu einer sogenannten reaktionellen kompensatorischen Gliose. „Eine solche Entwicklung ist leider nicht mehr ganz rückgängig zu machen“, sagt Prof. Dr. med. D. Belpomme.

Liegen Forschungsresultate vor?

Professor Dominique Belpomme und sein Team in Paris haben seit dem Jahre 2009 über 1200 Menschen untersucht und behandelt, die sich von Elektrohypersensibilität und/oder Multipler Chemikalien Sensibilität betroffen fühlen. Systematisch angewendete Labortests und bildgebende Verfahren konnten aufzeigen: Unter der Dauerexposition künstlicher elektromagnetischer Wellen oder gewisser Chemikalien beginnen, bei entsprechender Veranlagung, die Neuronen im Gehirn und/oder die Mastzellen und weitere Zelltypen damit, vermehrt Histamin zu produzieren. Ein hoher Histaminspiegel im Blut vermag bekanntlich zur Ausschüttungen von noch mehr körpereigenem Histamin, Neurotransmittern und weiteren Mediatoren anzuregen. In der Folge führt das Gewebe reizende Histamin bei den Betroffenen im besten Fall zu Hautbrennen und Schleimhautproblemen, im schlimmsten Fall zu Entzündungen im Gehirn, noch genauer: zu Entzündungen im limbischen System und im Thalamus. Es kann auch zur Öffnung der Blut-Hirn-Schranke kommen.

An dieser Stelle sei verwiesen auf die vorliegenden Forschungsresultate, publiziert am 11.9.2015 durch Prof. Dominique Belpomme, Präsident der ARTAC (Association pour la Recherche Thérapeutique Anti-Cancéreuse), 57-59 rue de la Convention, 75015 PARIS, Telefon: 01.45.78.53.53 – Fax: 01.45.78.53.50 – E-Mail:artac.cerc@gmail.com / Homepage: http://www.artac.info / http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26613326

Können Betroffene ihre Strahlenintoleranz wieder verlieren?

Um es vorweg zu nehmen, die Perspektive, wieder voll belastbar zu werden gegen künstliche Elektromagnetfelder und/oder Chemikalien hängt von einem einzigen Punkt ab: Wie rasch konnte sich der Betroffene in Sicherheit bringen, sprich die passende Unterkunft finden, wie zügig konnte er die Therapie angehen. Personen, die intolerant sind gegen künstliche Elektromagnetfelder und/oder Chemikalien können wieder voll belastbar werden, wenn sie rasch richtig handeln, respektive handeln können.

Eine Anmerkung sei an dieser Stelle angebracht: Wie können Betroffene handeln, wenn es weder geeignete Wohnmöglichkeiten noch abgeschirmte Spitalzimmer gibt?

Im Moment sieht es nicht gut aus für Personen, die infolge Dauerexposition einer Überdosis Strahlen und/oder Chemikalien ausgesetzt waren. Sie können, nach dem heutigen Wissensstand der ARTAC, ihre Hochsensibilität mehrheitlich nur sehr schwer, wenn überhaupt noch loswerden. Das Schicksal der Erkrankten scheint, wie schon eingangs erklärt, abhängig zu sein vom gesundheitlichen Zustand der Astrozyten im zentralen und peripheren Nervensystem.

Professor Dominique Belpomme präzisiert: „Die Erkrankungen der EHS und/oder MCS lassen sich gut behandeln, alle anormalen Laborparameter und die Resultate der bildgebenden Verfahren normalisieren sich unter der Behandlung vollständig. Die Intoleranz selbst hingegen bleibt leider, nach heutigem Erkenntnisstand, meistens fortbestehen. Einen sehr bescheidenen bis gar keinen Effekt hatten die Behandlungen leider auf die Intoleranz selbst, sei es gegen künstliche Elektromagnetfelder und/oder Chemikalien.“

Zaghafte Bemühungen, die EHS und MCS anzuerkennen:

Dank den klinischen Forschungsarbeiten der ARTAC hat die Weltgesundheitsorganisation WHO elektromagnetische Felder als möglicherweise Krebs erregend eingestuft. Am 11. Februar 2016 hat ein Symposium stattgefunden im Pariser UNESCO-Gebäude zum besseren Verständnis und zur Anerkennung der Elektrohypersensibilität. Professor D. Belpomme und mehrere Medizin-Nobelpreisträgern setzten sich für ihre Forderungen ein.

Siehe den internationalen Ärzteappell in Paris vom 11. Februar 2016.

http://laurence-abeille.fr/des-medecins ... gnetiques/

Links:

http://www.artac.info/

http://www.ehs-mcs.org/

http://www.electrosensible.org/b2/index.php/accueil/

http://www.robindestoits.org/

http://ehs-action.org/