Zwischenbericht aus Göttingen
Zwischen den Forstwissenschaften im Norden, dem Neuen Rathaus im Süden, der Bahnlinie im Westen und der Herzberger Landstraße im Osten gibt es laut EMF-Datenbank der Bundesnetzagentur 30 Mobilfunkstandorte mit insgesamt 364 Sektorantennen. Die Fläche dieses Gebietes beträgt etwa 9 km².
Die Hauptstrahlrichtungen der Sektorantennen wurden in den Stadtplan von Göttingen eingetragen. Der Platz der Göttinger Sieben mitten im Campus befindet sich im Hochfrequenzfeld von 6 Mobilfunksendeanlagen.
Bei Begehungen des Gebietes wurden mehrere Hundert geschädigte Laub- und Nadelgehölze vorgefunden. Über 100 Laubbäume (Spitzahorn, Bergahorn, Linde, Kastanie, Hainbuche) hatten Blätter mit braunen Blatträndern. Die vielen gestutzten Bäume waren schwer zu zählen. Im Funkschatten von Gebäuden waren die Bäume gesund.
Für die häufig beobachtete inhomogene Schadensverteilung in den Baumkronen (s. Punkt 7 im Schreiben der Ärzteinitiative an Wissenschaftler der LMU München vom12.02.15:
http://www.gigaherz.ch/wp-content/uploa ... Selsam.pdf) hatten befragte Botaniker keine Erklärung.
Beispiele für einseitig beginnende Kronenschäden:
Bergahorn im Alten Botanischen Garten
Bergahorn, Seminargebäude, Nikolausberger Weg
Bergahorn, Sportanlage des Max-Planck-Gymnasiums
Bergahorn, Finanzamt, Godehardstaße
Bergahorn, Geismar Landstraße/Am Steinsgraben
Kastanie, Obere Karspüle/Friedrichstraße
Korktanne, Forstwissenschaften, Büsgenstraße
Lebensbaum, Gaußstraße
Linde, Bühlstraße/Nikolausberger Weg
Linde, Bühlstraße/Wöhlerstraße
Linde, Nordseite des Alten Rathauses (vermutlich Effekt durch Reflexion)
Roteiche, Ostseite des Blauen Turmes
Säuleneiche, Ostseite des Blauen Turmes
Spitzahorn, Herzberger Landstraße/Theaterplatz
Spitzahorn, Bahnhofsplatz
Spitzahorn und Bergahorn, Berliner Straße/Groner Landstraße
Beispiele für Unterschiede zwischen oberen und unteren Kronenteilen:
Birke und Linde, Humboldtstraße
Birke, Kreuzbergring/Blumenbachstaße
Bergahorn und Linde, Institut für Demokratie, Weender Landstraße
Blutahorn, Hiroshimaplatz
Birnbaum und Kiefer, Verfügungsgebäude, Campus
Ginkgo, Bühlstraße/Nikolausberger Weg
Kirschbäume, Platz der Göttinger Sieben
Kirschbaum, Institut für Hygiene, Humboldtstraße
Linde, Institut für Hygiene, Humboldtstraße
Roteiche, südwestlich des Hochhauses der forstwissenschaftlichen Institute
Spitzahorn und Bergahorn, Berliner Straße/Bahnhofsplatz
Silberahorn, Ostseite der Niedersächsischen Staatsbibliothek
Beispiele für schwere Schädigung gesamter Bäume:
Birken und Nadelbaum, Humboldtstraße, Krankenhaus Neu-Maria-hilf
Birken, Forstbotanischer Garten
Ginkgo, Tammannstraße, Nordbereich der Universität
Hainbuche, Platz der Göttinger Sieben
Linde, Hauptpost, Berliner Straße
Spitzahorn u.a., Haupteingang Klinikum
Spitzahorn, Haltestelle Klinikum
Spitzahorn, Hiroshimaplatz
Die nächsten Begehungen werden mit Messgerät durchgeführt.
Wurde am Botanischen Institut in München Wilder Wein auf der Nordseite nachgepflanzt, um den Verdacht eines möglichen Zusammenhanges mit den Hochfrequenzimmissionen der Sendeanlage Eichamt abzuklären?