WHO (Fact?)Sheet zur Elektromagnetischen Hypersensitivität
Verfasst: 14. Dezember 2005 22:30
Ich beziehe mich auf den Beitrag auf der Hauptseite von Gigaherz http://www.gigaherz.ch/981 "WHO fand keine Eisbären in der Wüste"
Dieses Fact-Sheet scheint mir ein perfider Versuch des WHO-EMF-Projekts unter der Leitung von Mike Repacholi, den Zusammenhang zwischen Elektrosensibilität und EMF abzuleugnen und multikausalen Zusammenhängen in die Schuhe zu schieben. Dabei ist die Beweislage für eine solche Behauptung absolut ungenügend.
Sehen wir doch die Studien ein wenig genauer an, die das beweisen sollen. Bergqvist U and Vogel E von 1997, COST244bis von 1998 sind schon ältere Studien, noch vor dem grossen Aufrüsten und dem dazugehörigen Elend vieler elektrosensibler Mitmenschen entstanden. Es handelt sich auch um Literaturstudien, keine neuen Forschungen.
Im Abstract zu H. Seitz usw. wird auf die kurze Expositionsdauer hingewiesen und dass die eingeschränkte Anzahl und Qualität der Forschung auf diesem Gebiet gesundheitliche Langzeiteffekte nicht auszuschliessen erlaube.
Rubin GJ usw. kennt man bereits von den 31 Studien des Herrn Repacholi: Nur 7 Studien zu Mobilfunk und 2 Studien nur 2 und 3 Minuten mit mehrmaligem Wechsel von Exposition und Nichtexposition.
Interessant scheint mir besonders der Elektrosmog-Report von Leitgeb 1999. Da wird z.B. die doppelblinde Studie an 297 Männern und 309 Frauen zur Wahrnehmung von 50 Hz-Feldern am Unterarm erwähnt und dass zwei Prozent der Teilnehmer eine besonders starke Sensibilität aufweisen.
Im Vortrag von Louis Miro von der Universität Nimes wird erwähnt, dass in einer eigenen klinischen und epidemiologischen Studie, in der alle Teilnehmer unter den gleichen Bedingungen elektromagnetischen Feldern ausgesetzt gewesen seien, 60 Prozent keine klinischen Symptome gezeigt, 30 Prozent Beschwerden mit einem oder einigen neurovegetativen Symptomen und 10 Prozent Symptome, die eine Untersuchung in einem Krankenhaus gerechtfertigt hätten. Das lege eine individuelle Empfindlichkeit nahe. Mit nuklearmedizinischen Tests konnte festgestellt werden, dass bei drei Personen die mit Beschwerden auf Radarstrahlung reagierten, in einer Gehirnszintigraphie mit Aminosäuren Störungen der lokalen Gehirndurchblutung und Gebiete mit einem Verlust der Radionuklidbindung gefunden wurden.
Ulf Belquist erwähnte die Studien von Törnquist et al und Kolmodin-Hedmann, die Effekte gefunden haben.
Die Arbeitsgruppe von Hansson Mild et al. habe eine Abhängigkeit verschiedener vegetativer Symptome von Gesprächsdauer und Anzahl Gespräche mit analogen und digitalen Telefonen ermittelt.
In verschiedenen Studien seien Effekte im Zusammenhang mit Mobiltelefonen gefunden worden (Blut-Hirn-Schranke z.B. Persson et al, Zunahme des Blutdrucks Braune et al.)
J. Röschke und Klaus Mann stellten Schlafveränderungen fest, Veränderungen des REM-Schlafes und grössere Schweigsamkeit am folgenden Morgen.
Wever habe einen Einfluss von 10 Hz-Feldern gefunden, dass an und ausgeschaltete Felder wie Zeitgeber gewirkt hätten. Bonhomme-Favre et al. hatten Effekte von 50 Hz Feldern mit Intensitäten zwischen 0,2 und 6,6 Mikrotesla gefunden wie neurovegetative Störungen.
Als Schlussfolgerung des Elektrosmog-Reports ist zu lesen: kein sicherer ursächlicher Zusammenhang zwischen EMF unterhalb der Grenzwerte und solchen Effekten, es bestehen jedoch Anhaltspunkte dafür. Wichtige Ansätze zur Untersuchung unspezifischer Symptome bieten die Messung objektiver Parameter. Alle diese Grössen können als Indikatoren für Veränderungen im Bereich des Neurovegetativums dienen und evt. EMF-bedingte Einflüsse auf den Organismus messbar und damit nachweisbar machen. Diese Schlussfolgerung stammt von 1999 und was ist seither in dieser Richtung geschehen? Solange diese Zusammenhänge nicht besser abgeklärt sind, ist das Fact-Sheet vom EMF-Projekt der WHO als industriebeeinflusste, dem ungehinderten Ausbau dienende Behauptung zu werten.
Mit freundlichen Grüssen
Elisabeth Buchs
Dieses Fact-Sheet scheint mir ein perfider Versuch des WHO-EMF-Projekts unter der Leitung von Mike Repacholi, den Zusammenhang zwischen Elektrosensibilität und EMF abzuleugnen und multikausalen Zusammenhängen in die Schuhe zu schieben. Dabei ist die Beweislage für eine solche Behauptung absolut ungenügend.
Sehen wir doch die Studien ein wenig genauer an, die das beweisen sollen. Bergqvist U and Vogel E von 1997, COST244bis von 1998 sind schon ältere Studien, noch vor dem grossen Aufrüsten und dem dazugehörigen Elend vieler elektrosensibler Mitmenschen entstanden. Es handelt sich auch um Literaturstudien, keine neuen Forschungen.
Im Abstract zu H. Seitz usw. wird auf die kurze Expositionsdauer hingewiesen und dass die eingeschränkte Anzahl und Qualität der Forschung auf diesem Gebiet gesundheitliche Langzeiteffekte nicht auszuschliessen erlaube.
Rubin GJ usw. kennt man bereits von den 31 Studien des Herrn Repacholi: Nur 7 Studien zu Mobilfunk und 2 Studien nur 2 und 3 Minuten mit mehrmaligem Wechsel von Exposition und Nichtexposition.
Interessant scheint mir besonders der Elektrosmog-Report von Leitgeb 1999. Da wird z.B. die doppelblinde Studie an 297 Männern und 309 Frauen zur Wahrnehmung von 50 Hz-Feldern am Unterarm erwähnt und dass zwei Prozent der Teilnehmer eine besonders starke Sensibilität aufweisen.
Im Vortrag von Louis Miro von der Universität Nimes wird erwähnt, dass in einer eigenen klinischen und epidemiologischen Studie, in der alle Teilnehmer unter den gleichen Bedingungen elektromagnetischen Feldern ausgesetzt gewesen seien, 60 Prozent keine klinischen Symptome gezeigt, 30 Prozent Beschwerden mit einem oder einigen neurovegetativen Symptomen und 10 Prozent Symptome, die eine Untersuchung in einem Krankenhaus gerechtfertigt hätten. Das lege eine individuelle Empfindlichkeit nahe. Mit nuklearmedizinischen Tests konnte festgestellt werden, dass bei drei Personen die mit Beschwerden auf Radarstrahlung reagierten, in einer Gehirnszintigraphie mit Aminosäuren Störungen der lokalen Gehirndurchblutung und Gebiete mit einem Verlust der Radionuklidbindung gefunden wurden.
Ulf Belquist erwähnte die Studien von Törnquist et al und Kolmodin-Hedmann, die Effekte gefunden haben.
Die Arbeitsgruppe von Hansson Mild et al. habe eine Abhängigkeit verschiedener vegetativer Symptome von Gesprächsdauer und Anzahl Gespräche mit analogen und digitalen Telefonen ermittelt.
In verschiedenen Studien seien Effekte im Zusammenhang mit Mobiltelefonen gefunden worden (Blut-Hirn-Schranke z.B. Persson et al, Zunahme des Blutdrucks Braune et al.)
J. Röschke und Klaus Mann stellten Schlafveränderungen fest, Veränderungen des REM-Schlafes und grössere Schweigsamkeit am folgenden Morgen.
Wever habe einen Einfluss von 10 Hz-Feldern gefunden, dass an und ausgeschaltete Felder wie Zeitgeber gewirkt hätten. Bonhomme-Favre et al. hatten Effekte von 50 Hz Feldern mit Intensitäten zwischen 0,2 und 6,6 Mikrotesla gefunden wie neurovegetative Störungen.
Als Schlussfolgerung des Elektrosmog-Reports ist zu lesen: kein sicherer ursächlicher Zusammenhang zwischen EMF unterhalb der Grenzwerte und solchen Effekten, es bestehen jedoch Anhaltspunkte dafür. Wichtige Ansätze zur Untersuchung unspezifischer Symptome bieten die Messung objektiver Parameter. Alle diese Grössen können als Indikatoren für Veränderungen im Bereich des Neurovegetativums dienen und evt. EMF-bedingte Einflüsse auf den Organismus messbar und damit nachweisbar machen. Diese Schlussfolgerung stammt von 1999 und was ist seither in dieser Richtung geschehen? Solange diese Zusammenhänge nicht besser abgeklärt sind, ist das Fact-Sheet vom EMF-Projekt der WHO als industriebeeinflusste, dem ungehinderten Ausbau dienende Behauptung zu werten.
Mit freundlichen Grüssen
Elisabeth Buchs