Schlechte Gedanken machen krank

anybody

Wirkmodell für Placebo?

Beitrag von anybody » 18. September 2010 11:52

Placebo soll bewiesen sein. Wie denn? Nach den Kriterien, die für Schädlichkeit vom Mobilfunk von den Behörden aufgestellt wurden, jedenfalls nicht. Denn es gibt kein durch reproduzierte Versuche belegtes Wirkmodell für Placebo - oder? Den Hinweis auf diesen Zusammenhang fand ich den besten Ertrag dieses Strangs. Dank an nobody

nobody
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Alles placebo?

Beitrag von nobody » 21. September 2010 07:49

Jau. S'wird Zeit, dass ich hier mal zu einem Schluss komme. Habe ich nun doch schon wieder einige Zeit mit gugl vertrödelt. Das Resultat ist allerdings etwas ernüchternd. Aber der Reihe nach.

Primär interessierte ich mich dafür, wie sterk die Kraft der Autosuggestion sein kann. Dabei kam ich zu ein paar Grundüberlegungen. Also Beispiele: X glaubt (vielleicht mit entsprechender Erahrung) nach einer Tasse Kaffee am Abend, nicht recht schlafen zu können. Wird X nun eine Tasse koffeninfreier vorgesetzt und dabei im Glauben gelassen, es handle sich um richtigen Kaffee, so ist die Wahrscheinlichkeit schon relativ gross, dass X tatsächlich nicht recht schlafen kann. Etwas anders. Y trinkt unwissentlich alkoholfreies Bier. Und Y kommt dabei sogar in Stimmung. Ob Y aber nach weiteren 5 Flaschen nur noch rumlallt und umfallt oder doch langsam den Betrug bemerkt? Tja, das hängt dann wohl von Y's Veranlagung ab. Und offenbar ist dies der Schlüssel zum Ganzen. Gewisse Menschen sprechen auf den Placebo-Effekt ganz gut an; andere wiederum gar nicht. Zu meinem Bedauern fand ich gerade mal einen Artikel, worin von 20-80% die Rede ist. Auch wenn das nur sehr vage ist, findet sich einmal mehr bestätigt, dass es zwischen "Ja" und "Nein" noch ganz ganz viele "Vielleichts" gibt. Wie bei vielen anderen Dingen auch, sind die Grenzen offensichtlich fliessend (@hans, wenn Sie sich das etwas mehr zu Herzen nehmen können, finden Sie ev. auch wieder bessere Argumente ;-).

Mittlerweile habe ich über ein Dutzend Browswer-Tabs offen und es raucht mir der Kopf. Missmutig geworden, ob all dem Müll vor meinen Augen, will ich in diesem Beitrag auf weitergehende Links verzichten. Bei so vielen Artikeln mit so ungenügender, weiter führenden Quellenangaben, kann ich mir das wirklich schenken. Doch eines ist mir auf dieser kleinen Exkursion durch die unendlichen Weiten des Internets aufgefallen. Wurden doch einst die alternativen Therapieformen mit dem Etikett 'unwirksam' verunglimpft, kreieren diese 'Pharmazeuten' heute das Label 'autosuggestiver Effekt' und schimpfen weiter über die unliebsame Konkurrenz, ohne dabei den eigenen Erklärungsnotstand zu beachten.

Denn nach der Lesart dieser Leute, wäre ja alles so einfach. Zunehmende Belastung durch Radioaktivität, Quecksilber, EMF, gentechnische Manipulation, Nanotech, etc? Macht doch alles nichts, solange man "nur keine Angst" davor hat. Soso. Doch bis und mit heute, hat man seitens der Industrie höchst selten Verantwortung für die Kollateralschäden des Fortschritts getragen. Wenn jemals Entschäd- und Entschuldigungen ausgegeben werden, erst dann, wenn die meisten Opfer schon tot sind. Mit dieser (altbewährten) Taktik, bleibt den Managern auch viel mehr Gled, um es unter den Armen zu verteilen - den eigenen. Und falls das viele Geld am Ende sogar noch glücklich machen sollte, handelt es sich sicher nur um einen weiteren Placebo-Effekt.

Cheers
Egal, wie golden: Käfig bleibt Käfig

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