Psychiatrisierung der "Elektrosensiblen"

Wuff

Frag-Würdiges 5: Warum extrem starke Befeldung?

Beitrag von Wuff » 4. Januar 2010 10:47

Frag-Würdiges 5: Warum extrem starke Befeldung?

Lerchl hat mit seinen isolierten Hamster-Pinealorganen ein Szenario simuliert, unter welchem die Basisstation das in der Kopfmitte liegende Pinealorgan um bis zu 1,2° erwärmt, nach einer der SAR-Definitionen innerhalb von 6 Minuten. Bis es so weit käme, müsste die Kopfoberfläche wohl um gegen 5° erhitzt werden. Wer hat annähernd Ähnliches in der Nähe einer Basisstation erlebt? Dieses Szenario ist vollkommen unrealistisch. Warum wurde es dennoch durchgespielt? Für die Antwort auf diese Frage sind wir teilweise auf Vermutungen angewiesen:
  • Bei Lerchls isolierten Pinealorganen, die er als Hormondrüsen von ihrer Steuerung getrennt hat, konnte es nur bei Feldstärken, die weit über dem liegen, was in der Mitte des Schädels ankommt, Änderungen der Hormonproduktion geben. – Lerchls Befeldung war nicht nur für Verhältnisse bei Basisstationen völlig unrealistisch, die höheren SAR-Stufen wären selbst für Mobiltelefon unrealistisch hoch gewesen.
  • Warum hat Lerchl überhaupt unrealistisch stark befeldet? Um von etwas abzulenken? Starke Felder könnten davon ablenken, dass Lerchl durch die Isolation der Pinealorgane empfindlichere Strecken des Signalwegs überhaupt nicht befeldet hat, sondern nur das wahrscheinlich unempfindlichste und am besten geschützte Element der Melatoninproduktion, nämlich nur gerade das in Zentrum des Kopfes liegende Pinealorgan.
  • Was könnte Lerchl mit seinen extremen Befeldungen „beweisen“ wollen? Indem er nachgewiesen hat, dass - mit seinem speziellen Versuchsaufbau mit extremer Befeldung isolierter Hormondrüsen - nur Effekte im thermischen und keine athermischen Effekte zu finden waren, hat er dem flüchtig Lesenden indirekt bewiesen, dass es keine athermischen Wirkungen von EMF gibt.
  • Wenn einmal allgemein anerkannt ist, dass schwache EMF keinen biologischen Wirkungen haben, kann die Forschung zur „Elektrosensibilität“ eingestellt werden.
  • Es ist allein das von Repacholis ICNIRP vorgegebene Konzept des thermischen Masses SAR als Mass für die EMF-Intensität auch im athermischen Bereich, welches den Laien und Halblaien nicht sofort erkennen lässt, in welch absurdem Ausmass unrealistische Szenarien als normal ausgegeben werden. Wenn nämlich angegeben werden müsste, welche Leistungsflussdichte am Kopf ankommt, oder welche Leistung in welchem Abstand vom Kopf abgestrahlt wird, und nicht welche thermische Erwärmung irgendwo tief im Kopfs geschätzt wird, dann würde man auch der Absurdität und der Realitätsferne von Bioelectromagnetics Studien gewahr werden, und auch der Begründung der Grenzwerte.

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Blatz gleich Kühweider?

Beitrag von Forum Admin » 4. Januar 2010 12:32

Blatz gleich Kühweider? Ihr Beitrag wurde an Frau Weber weitergeleitet.

Wuff

Re: Ansteckung

Beitrag von Wuff » 4. Januar 2010 12:50

BLUE SKY hat geschrieben:
Wuff hat geschrieben:
  • Rubin warnte kurz darauf die Medien vor der Abdeckung des Themas, mit dem Argument der Ansteckungsgefahr.
[...]
Wann und wo?

Im Aufsatz „Electrosensitivity: A Case for Caution with Precaution“,http://www.radiationresearch.org/confer ... _extra.pdf .


Nach mehreren Begründungen, weshalb „Elektrosensibilität“ nicht durch EMF ausgelöst werde, und nach Ausführungen zur Rolle der Medien, fasst er in den beiden letzten Sätze zusammen: “Weil Ratschläge zur Vorsorge genau diejenigen psychologischen Faktoren verstärken, welche dazu beitragen, Elektrosensibilität überhaupt auszulösen, ist es vollkommen plausibel, dass vermehrte Vorsorgeratschläge gegenüber Mobiltelefonen, WiFi und ähnlichen Technologien die Zahl der Personen, welche glauben, dass Exposition gegenüber diesen Technologien sie krank mache, zunehmen und nicht abnehmen wird. Wie alle gesundheitsbezogenen Massnahmen ist auch das Vorsorgeprinzip nicht ohne Nebenwirkungen, und diese müssen beim Entscheid über seine Anwendung in Betracht gezogen werden.“

(Mit diesem Aufsatz von Rubin habe ich mich früher im Rubin-Strang in den Beiträgen http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=31052 und http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=31120 befasst.)

BLUE SKY
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Vorsorglich nicht vorsorgen- einfach märchenhaft

Beitrag von BLUE SKY » 4. Januar 2010 16:51

Wuff hat geschrieben:
BLUE SKY hat geschrieben:
Wuff hat geschrieben:
  • Rubin warnte kurz darauf die Medien vor der Abdeckung des Themas, mit dem Argument der Ansteckungsgefahr.
[...]
Wann und wo?
Im Aufsatz „Electrosensitivity: A Case for Caution with Precaution“,http://www.radiationresearch.org/confer ... _extra.pdf .
Nach mehreren Begründungen, weshalb „Elektrosensibilität“ nicht durch EMF ausgelöst werde, und nach Ausführungen zur Rolle der Medien, fasst er in den beiden letzten Sätze zusammen: Weil Ratschläge zur Vorsorge genau diejenigen psychologischen Faktoren verstärken, welche dazu beitragen, Elektrosensibilität überhaupt auszulösen, ist es vollkommen plausibel, dass vermehrte Vorsorgeratschläge gegenüber Mobiltelefonen, WiFi und ähnlichen Technologien die Zahl der Personen, welche glauben, dass Exposition gegenüber diesen Technologien sie krank mache, zunehmen und nicht abnehmen wird. Wie alle gesundheitsbezogenen Massnahmen ist auch das Vorsorgeprinzip nicht ohne Nebenwirkungen, und diese müssen beim Entscheid über seine Anwendung in Betracht gezogen werden.“
(Mit diesem Aufsatz von Rubin habe ich mich früher im Rubin-Strang in den Beiträgen http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=31052 und http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=31120 befasst.)
Hier ist eine Brücke zu meiner Thematisierung im Strang viewtopic.php?t=22547&postdays=0&postorder=asc&start=0
"Für wen ist Kommunikation mit Laien ein Risiko?",
die hier vom professionellen Risikokommunikator Rubin als Risiko für Laien eingeordnet,
dort vom professionellen Risikokommunikator Wiedemann als Risiko für den Bestand einer Instutution regierungsbeauftragter professioneller Risikobewerter vorgestellt wird.

Vorsorglich nicht vorsorgen - einfach märchenhaft!

Und die Moral von der Geschicht' (bis hier her):
Das Rotkäppchen hätte die Oma einfach nicht fragen sollen, warum sie so grosse Augen, Ohren und einen so grossen Mund hat. Nur so hätte es das Risiko meiden können, gefressen zu werden.
Jedoch, wie wir wissen, hatte der Wolf Oma Brundtland schon verschlungen erwartete das Elektrosensibelkäppchen im Bett der WHO.
Und er hatte sich nicht getäuscht, das Elektrosensibelkäppchen fragte einfach so unbedarft, weil es keinen Anlass erkannte, sich schrecken zu lassen,
Naiv, sehr naiv, nicht wahr, Frau Weber!?
Hatte es nicht auf seinem Weg vom schwedischen Walde bis nach Prag sogar dem Wolf selbstberichtend Rede und Antwort gestanden?
Aus etwas erhobener Warte könnte da einer herabgeneigt sein zu raunen, das endet tragisch (bis hier her).
Ob dieser dunklen Stimme einstweilen unwohl hoch gespannt, sind wir doch getrost zu wissen, die Geschichte geht weiter.
Das Leben ist schön.

Wuff

Frag-Würdiges 6: Warum isolierte Zirbeldrüsen?

Beitrag von Wuff » 5. Januar 2010 11:10

Frag-Würdiges 6: Warum wurden nur isolierte Pinealorgane untersucht?


Die 54 Studien des Deutschen Mobilfunkprogramms DMF mit einem gesamten Auftragswert von 17 Mio. Euro waren in Gruppen eingeteilt, von denen sich eine Gruppe mit den Wirkungsmechanismen athermischer Felder befassen sollte. Zu dieser Gruppe gehörte Lerchls Studie mit den isolierten Pinealorganen. Nun geht die ICNIRP, welche die geltenden Grenzwerte für EMF vorgeschlagen hatte, davon aus, dass es nur thermische und keine athermischen Wirkungen gibt. Das stellt die Wissenschaftler vor ein Dilemma: Wie sollen sie Wirkmechanismen zu einer Wirkung untersuchen, die es nicht geben darf und auch nach einem alten Dogma angeblich nicht geben kann?

Frick hat sich dem Dilemma auf seine Weise entzogen, indem er sich direkt auf Repacholis WHO-Factsheet 296 berief, als er sämtliche seiner „elektrosensiblen“ Probanden als vermeintlich „elektrosensibel“ bezeichnete.

Lerchl wählte einen anderen Weg. In den Naturwissenschaften ist eine Hypothese eine Behauptung oder Vermutung, die mit Hilfe eines Experiments auf Zutreffen oder Nichtzutreffen überprüft wird. Das von Lerchl beantragte Projekt hatte eine Hypothese (a) und eine Unterhypothese (b) zu prüfen:
  • (a) Es gibt athermische Effekte von EMF, und zwar auf die nächtliche Melatoninausschüttung
  • (b) Unter der Voraussetzung, dass die Hypothese (a) bestätigt wird, sollte die Unterhypothese (b) gelten: Die Effekte von gepulsten Feldern unterscheiden sich von den Effekten kontinuierlicher Felder.
In einem Satz ausgedrückt: Lerchl bewarb sich, die Frage wissenschaftlich zu beantworten, ob schwache EMF im athermischen Bereich die Melatoninausschüttung beeinflussen, und wenn ja, ob gepulste EMF möglicherweise stärker wirken als ungepulste.

Nun hat Lerchl biologisch völlig unplausibel für die experimentelle Überprüfung der Melatoninhypothese ausschliesslich das Pinealorgan (Zirbeldrüse) verwendet, welches das Hormon Melatonin synthetisiert, und zwar im Normalfall gesteuert durch die Dunkelheit während der Nacht sowie durch eine innere Uhr. Lerchl hat die Pinealorgane vollständig von der Steuerung abgetrennt (isoliert). Beim Menschen wird das Pinealorgan zudem allseitig durch mehrere Zentimeter Körpergewebe von Mikrowellenstrahlung, die von aussen kommt, geschirmt. Lerchl äussert sich nirgends zu den Gründen, welche ihn zum Vorschlag dieses aus biologischer Sicht sehr seltsamen Versuchsaufbaus bewegt haben.

Das seltsam unbiologisch anmutende Studiendesign mit den von ihrer Steuerung vollständig isolierten Pinealorganen wirft Fragen auf:
  • Gibt es möglicherweise nicht genannte naturwissenschaftlich vertretbare Gründe dafür, die Pinealorgane von ihrer Steuerung zu trennen?
  • Ging man davon aus, dass das alte Dogma gilt, athermische Effekte seien nicht möglich, oder war man offen für ein beliebiges Ergebnis des Experiments?
  • War das Erzielen von Honorarumsatz für Forschungsarbeit das oberste Ziel?
  • War etwa ein bestimmtes Ergebnis des Experiments erwünscht? Wenn ja, war das erreichte Ergebnis gleichzeitig auch das möglicherweise angestrebte Ergebnis?
  • Wurde die Lerchls Experiment zu Grunde gelegte, stillschweigende Hypothese, dass EMF ausschliesslich und ausgerechnet nur an der Hormondrüse einwirken könnten, die vor Strahlung durch mehre Zentimeter Kopfschwarte, Schädelknochen und Hirnmasse gut geschützt im Zentrum des Kopfes sitzt, irgendwo einer experimentellen oder Plausibilitäts-Prüfung unterzogen?
  • Wollte man sich bei der ICNIRP beliebt machen, sich für eine spätere Aufnahme als Mitglied qualifizieren?

Eva Weber
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Beitrag von Eva Weber » 5. Januar 2010 17:06

An Blue Sky.

Weil das kleine Elektrosensibel-Schwarzkäppchen weiß, dass es klein und unwichtig ist, und weil man ihm schon fast alles genommen hat, sogar seinen Garten und die Bäume darin und weil es weiß, dass es von dem großen Wolf sowieso gefressen wird, wird es bis dahin fragen, fragen, fragen . . .

Manchmal erlebt es ja auch durch den großen Über-Über-Wolf eine Freude, wenn er den Menschenkindern das Folgende sagt: VODAFONE Pressemitteilung vom 22.102009 13:21 "Ein Nutzer kann an sieben Tagen pro Woche jeweils 24 Stunden mobil telefonieren, ohne gesundheitliche Risiken ausgesetzt zu sein.". Dann meint das kleine Elektrosensibel-Schwarzkäppchen, es müsste auch der Gutgläubigste und Vertrauenseligste merken, dass nicht nur das kleine Elektrosensibel-Schwarzkäppchen gefressen wird, sondern alle anderen Menschenkinder auch, eines nach dem anderen.

Eva Weber

Heidi Hentschel

Beitrag von Heidi Hentschel » 5. Januar 2010 19:41

Hallo Frau Weber, grüße Sie!

Wir kennen uns leider noch nicht, denn ich respektiere Sie und Ihr Engagement sehr. Ich war schon über Ihr an mich gerichtetes Posting überrascht. Deshalb heute hier: Sch.... was auf ein Pseudonym! (Sorry)

Die beim iz(f)mf wissen ja selber, dass meine Behauptungen nichts mit Diffamierung oder dergleichen zu tun haben. Zumindest Spatenpauli weiß aber auch, dass ich so meine Probleme mit der EDV habe. Für die Quellenangaben müßte ich sämtliche Postings von Doris, Klakla, (bei Kühweider ist das ja kein Problem oder noch kein Problem mangels Einträgen)durchkämmen und entsprechende Links setzen. Und ich weiß ehrlich gesagt immer noch nicht wie ich das bei sovielen Einträgen bewerkstelligen soll, sprich, wie man schnell und unkompliziert die Links in einen Text setzt. Werde wohl mal einen Wochenend-EDV-Kursus belegen müssen.

Mein Urlaub endete letzten Sonntag und so habe ich nicht mehr so viel Zeit ins Internet zu gehen. Der Vorteil ist, dass ich mich an meinem Arbeitsplatz gesundheitlich besser fühle. Vielleicht ist die Strahlenbelastung dort (Kellergeschoß) nicht so extrem wie anderswo.

Zum Selbstmord eines Dachgebers: Habe danach gegoogelt unter allen möglichen Stichworten und habe dazu rein garnichts gefunden. Vielleicht kann mich hier jemand darüber aufklären. Bei izfmf hat man es ja nicht für nötig befunden, mich aufzuklären...Außerdem stellt sich mir diesbezgl. noch die Frage: Was versteht man in diesem Fall unter mobbing? Haben umliegend Betroffene ihn nicht mehr gegrüßt? Ihm gesagt, welche Folgen seine Antenne schon hatten? Sind die Betroffenen ihm feindselig begegnet? Was soll man denn sonst machen, wenn man schon das Gesetz nicht auf seiner Seite hat? Und was da konkret zu einem Selbstmord führte, oder ob es überhaupt so einen Fall gibt, weiß ich immer noch nicht.

Zu: Blatz ist Kühweider? Willkommen im Club der "einköpfigen Armee" oder wie hat es Spatenpauli mal formuliert? So langsam bin an einem Punkt, an dem ich mich von meinen, ach, so vielen Pseudonymen verabschieden möchte. Was habe ich nach den Folgen meines Auftritts in jenem Forum noch zu befürchten oder gar zu verlieren? Zu den Glorreichen Drei oder Vier im izgmf fällt mir gerade folgendes ein: "Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen"

Liebe Frau Weber, zum Schluß wünsche ich Ihnen alles Gute, das Ihrer Gesundheit diene und dass Sie nie einen Grund haben sollten, Ihren Kampf aufzugeben. Aber so wie ich Sie einschätze, wird Sie nichts umhauen.

Liebe Grüße

Frau Hentschel

Und zu der Sache "Telefonschreck": Wie kommt er oder sie auf soetwas und dass noch ohne Quellenangaben? :wink:

Wuff

Frag-Würdiges 7: Fragwürdige Untersuchung der Pulsung

Beitrag von Wuff » 6. Januar 2010 08:44

Frag-Würdiges 7: Fragwürdige Untersuchung von Pulsungs-Effekten

Lerchls Plan war, in seinem Experiment zur Melatoninhypothese - unter der Voraussetzung, dass die Melatoninhypothese überhaupt bestätigt wird -, noch die Unterhypothese zu untersuchen, dass sich die Effekte von gepulsten Feldern von den Effekten kontinuierlicher Felder unterscheiden.

Hier stellt sich die Frage, warum überhaupt nach einem Unterschied gesucht wurde. Der äussere Anlass war, dass verbreitet wurde, gepulste Felder würden anders oder stärker bzw. bereits bei geringerer Feldintensität wirken als kontinuierliche Felder derselben Frequenz. Diesen Unterschied hätte Lerchl auch in einer separaten, nachfolgenden Versuchsreihe untersuchen können, nachdem sich überhaupt Effekte gezeigt hätten. Das hätte im negativen Fall, d.h. bei keiner festgestellten Wirkung, Geld und Versuchstiere sparen können, und darüber hinaus hätte man viel spezifischer nach den Effekten der Pulsung suchen können, worauf weiter unten zurückzukommen sein wird.

Das Oberthema des Versuchs lautete athermische „Wirkungsmechanismen von Funkfrequenzen“. Die Unterhypothese zu dem unterschiedlichen Wirkungen gepulster und kontinuierlicher Strahlung diente gleichzeitig, oder hauptsächlich, oder ausschliesslich der pflichtschuldigen Demonstration gegenüber den Geldgebern, dass mit dem Experiment nicht nur überhaupt nach Wirkungen sondern nach Wirkungsmechanismen von schwachen EMF gesucht wird, wie der übergeordnete Auftrag vorgegeben hat.

Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie die Pulsung wirksam werden könnte, von denen nur einige genannt werden:
  • Eine “Steilheit der Pulsflanken“ wurde als mögliche Ursache genannt.
  • Die Dauer der Pausen zwischen zwei Pulsen kann Wirkungen haben. Eigenzitat: „Dass beispielsweise Unterschiede der Länge von sehr kurzen Pausen zwischen Pulsen eine Rolle spielen, kann bei Frick nachgelesen werden, http://www.emf-forschungsprogramm.de/fo ... 015_AB.pdf , ab Seite 57, wo er seine Messung der unterschiedlichen Wirkungen von Pausen von 2 bzw. von 15 Millisekunden Dauer schildert. Es handelte sich zwar um starke statische Magnetfelder, aber die Länge bzw. Kürze der Pausen ist in der Grössenordnung der Pausen von Mobilfunksignalen.“
  • Ein hoher Crest-Faktor bedeutet, dass bei gleichem SAR Wert die biologisch wirksame Feldstärke stärker ist als beim minimal möglichen Crest-Faktor 1. Nicht der durchschnittliche Energie-Eintrag, der durch die SAR ausgedrückt wird, ist im athermischen Bereich biologisch wirksam, sondern die jeweils maximale Feldstärke, die an einem bestimmten, aber noch nicht identifizierten Molekül in einer ebenfalls noch unbekannten Körperzelle wirksam werden könnte.
Warum Lerchl nun genau seine unrealistisch gleichmässige Basisstationsstrahlung mit minimalem Crest-Faktor gewählt hat, erläutert er nicht. Er hätte das auch gar nicht erläutern können, weil er nämlich überhaupt kein Wort zur Art der Pulsung geäussert hat.

Wenn es nun in seinem Experiment in realitätsferner Weise kaum einen Unterschied in den Feldstärken des kontinuierlichen und des gepulsten Feldes gab, und wenn die Folge von Senden und Pausen weder realistisch war noch überhaupt für Vergleichszwecke offen gelegt wurde, dann war der experimentelle Vergleich zwischen kontinuierlichem und gepulstem Feld eher müssig. Wurde vielleicht das Leben eines Drittels der Versuchstiere für nichts verschwendet?

Die scheinbar gleichzeitig unternommene Erforschung (a) einer möglichen eigenständigen biologischen Wirkung der Pulse, (b) einer linearen Dosis-Wirkungs-Relation der Felder und (c) eines möglichen Schwellenwerts für athermische biologische Wirkungen von EMF verbleiben somit – kritisch betrachtet - nur Manöver zum Erwecken eines Anscheins von Forschung nach Wirkungsmechanismen. Dieses gilt umso mehr, wenn in Rechnung gestellt wird, dass Lerchl den Versuchsgegenstand und damit auch die Melatoninhypothese als solche u.E. ohne Not auf das Pinealorgan selbst beschränkte, und sich damit gleichzeitig ausser Lage versetzte, die Anfälligkeit der vorgelagerten Steuerungs- und Regelungsorgane auf EMF zu prüfen.

Die Wirkung der Pulsung ist überhaupt nur relevant im athermischen Bereich. Für die Befeldung der Hamster-Pinealorgane im thermischen Bereich, d.h. bei 2,7 W/kg hätte sich Lerchl selbst die Versuche ersparen können, und etlichen Versuchstieren den Tod.

Eva Weber
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Beitrag von Eva Weber » 6. Januar 2010 11:25

Liebe Frau Hentschel!

Danke für die Antwort. Man soll sich da gar nicht so viele Gedanken machen. Um ca. 0915 fing es wieder dermaßen an hereinzuballern, dass ich mein Rettungsdeckenkleid übergezogen habe. Mir macht da keiner mehr die Gäule scheu. Dummköpfe sind wir auch nicht und die Gescheiten sitzen auch nicht alle im IZfürMF. Es geschehen überhaupt ganz merkwürdige Dinge! Telefonschreck war ich übrigens in meinem ganzen Leben nie und Fäkalsprache zu benutzen, ist auch nicht meine Sache. Aber IZfürMF weiß alles, auch wenn es nicht wahr ist.

Ich weiß nicht ob sie mitbekommen haben, dass ein Arzt sich dort gemeldet hat. Er bekam auch verschiedene Antworten, darunter auch eine von mir. Nur sie steht nicht in dem Thread wo der Arzt sie lesen könnte, sondern man eröffnete einen neuen damit, und es begann "der letzte Tango für Frau Weber". Wahrscheinlich hat er, wenn er nicht ständig schaut, die Antwort gar nicht gefunden! Ich habe nur das DMF in bezug auf Schlafstörungen wörtlich angeführt und auf den Film verwiesen "Wenn das Telefon krank macht", in dem Herr Prof. Lerchl (SSK) die Standortfrage von Masten, darum ging es ja dem Arzt, eindeutig klärt, nämlich auf Schulen und Kindergärten. http://www3.ndr.de/media/telefon120.html Da es mir nahe am Mast nicht gerade gut geht, denke ich, dass es zumindest einigen Kindern genauso ergehen könnte, und ich gab zusätzlich einen Link zu Gigaherz, wo meine offenen Brief an Prof. Lerchl zu finden sind.

Ja, Frau Hentschel, das ist halt so!

Ich wünsche Ihnen alles Gute für 2010. "Es ist nichts so fein gesponnen, als dass es nicht kommt an die Sonnen!"

Liebe Grüße

Eva Weber

BLUE SKY
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Der schnarchende Wolf

Beitrag von BLUE SKY » 6. Januar 2010 14:39

Ich verstehe, das Verschlungenwerden durch den Wolf als Symboliosierung des Erlebens, einer Macht ausgeliefert zu sein.
Zur Bemächtigung hatte sich der Wolf mit einer seiner Mentalität eigenen Art der liebevollen Zuwendung gegenüber dem "Selbstberichtenden" Rotkäppchen die "Prävention" ( ="Vorausgehen") zur WHO ermöglicht. In konsequenter Vorbeugung hat er dort das Fenster (Durch- und Einblick für die Öffentlichkeit ) mit einem sheet (sheet = Laken, Tuch), fact-isch zugegzogen, für seine erwartete Beute hat er die Türe in konsequenter Freundlichkeit offen gelassen. usw.
Am Verschlungenwerden gerade in der Folge seines Fragens konnte das Rotkäppchen nun wirklich nichts ändern, denn das genau war ja Sinn und Zweck der Strategie des Wolfes.
Jede seiner Fragen rechtfertigt der Wolf mit dem Ziel, das er hat selbst.
Diese Falle schnappt zu - da ist nichts zu machen.

Mit dem Erfolgserlebnis seiner Strategie: "Wie der Wolf sein Gelüsten gestillt hatte...", war er sich seiner Sache sicher, "... legte er sich wieder ins Bett" und war nun den Rückwirkungen seiner bemächtigenden Einverleibung = der Beherrschung aller durch die von ihm selbst etablierten EMF-Wirkungen ausgesetzt:"schlief ein und fing an überlaut zu schnarchen", kam also dadurch in eine Lage, in der er seine eigenen Äusserungen auf ihren möglichen Signalcharakter für solche Wesen, die anderes als er gesittet und daher(!) anders als er bei Verstand sind, - die es nach seinem Willen nicht gibt es zu geben hat, es sei denn als sichere Beute seiner Strategie - nicht mehr kontrollieren konnte (s. hierzu Thread "Meine Weihnachtsgeschichte" das Zitat im Beitrag NetWarrior: "Die elektromagnetische Strahlung wirkt auslöschend auf das kapieren" viewtopic.php?t=24163 )
Eva Weber hat geschrieben:An Blue Sky.
Manchmal erlebt es ja auch durch den großen Über-Über-Wolf eine Freude, wenn er den Menschenkindern das Folgende sagt: VODAFONE Pressemitteilung vom 22.102009 13:21 "Ein Nutzer kann an sieben Tagen pro Woche jeweils 24 Stunden mobil telefonieren, ohne gesundheitliche Risiken ausgesetzt zu sein.".
So hört es den Wolf im Bauch überlaut schnarchen und schöpft Hoffnung daraus, alsbald möge einer, der den Wolf "lange gesucht" hat, es von draussen vernehmen.
Wie lange der Wolf noch so schnarchen musste, bis es soweit war, wissen wir nicht.
Wie klug der war, der endlich vorüber kam und dabei an die Gross-Mutter dachte, möge jeder selber zu Ende lesen, wenn er will.
http://de.wikisource.org/wiki/Rothk%C3%A4ppchen_(1857)
Das Leben ist schön.

Eva Weber
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Beitrag von Eva Weber » 6. Januar 2010 21:23

An Blue Sky

Nachdem alle gerettet waren, weil dem Wolf der Bauch aufgeschnitten ward und Ziegelsteine hineingetan, ist er gerechterweise in den Brunnen gefallen und ertrunken. Ich glaube, so war das im Märchen! Doch die Wirklichkeit ist anders! Die Wölfe werden sich rechtzeitig verziehen, gut leben und keiner gedenkt ihrer mehr. Die Kranken werden an ihren Leiden zu tragen haben, und die Toten werden auch nicht mehr lebendig. Genauso wie es immer war !

Eva Weber

Ditche
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Re: Frag-Würdiges 7: Fragwürdige Untersuchung der Pulsung

Beitrag von Ditche » 7. Januar 2010 01:32

Wuff hat geschrieben:Frag-Würdiges 7: Fragwürdige Untersuchung von Pulsungs-Effekten

(...)

Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie die Pulsung wirksam werden könnte, von denen nur einige genannt werden:
  • Eine “Steilheit der Pulsflanken“ wurde als mögliche Ursache genannt.
  • Die Dauer der Pausen zwischen zwei Pulsen kann Wirkungen haben. Eigenzitat: „Dass beispielsweise Unterschiede der Länge von sehr kurzen Pausen zwischen Pulsen eine Rolle spielen, kann bei Frick nachgelesen werden, http://www.emf-forschungsprogramm.de/fo ... 015_AB.pdf , ab Seite 57, wo er seine Messung der unterschiedlichen Wirkungen von Pausen von 2 bzw. von 15 Millisekunden Dauer schildert. Es handelte sich zwar um starke statische Magnetfelder, aber die Länge bzw. Kürze der Pausen ist in der Grössenordnung der Pausen von Mobilfunksignalen.“
  • Ein hoher Crest-Faktor bedeutet, dass bei gleichem SAR Wert die biologisch wirksame Feldstärke stärker ist als beim minimal möglichen Crest-Faktor 1. Nicht der durchschnittliche Energie-Eintrag, der durch die SAR ausgedrückt wird, ist im athermischen Bereich biologisch wirksam, sondern die jeweils maximale Feldstärke, die an einem bestimmten, aber noch nicht identifizierten Molekül in einer ebenfalls noch unbekannten Körperzelle wirksam werden könnte.
(...)

Hallo wuff,

hier http://www.der-mast-muss-weg.de/pdf/stu ... _Paper.pdf können Sie nachlesen dass die Befeldungsdauer und die Signalart sehrwohl einen Unterschied in der Reperaturfähigkeit von Zellen gegenüber mit CW-Signalen (CW = ungepulst) befeldeten Zellen aufweisen. Meines Wissens ist das eine der wenigen (einzige?) Studien die diesem nachgegangen sind. Oder kennen Sie weitere?

Erstaunlich finde ich noch, gerade wegen diesem "Hinweis", das nicht schon längst z.B. DECT-Pulssignale hinsichtlich einer gleichen möglichen Schadwirkung überprüft wurden...

BLUE SKY
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Bemerkenswertes zum Zu-Stand der "ES"-Forschung

Beitrag von BLUE SKY » 7. Januar 2010 16:30

Hier ein Link zu einem für heutige Verhältnisse bemerkenswert ausgewogegen Aufsatz von Elisabeth Wegner, ecolog-institut, August 2008.
Psychologische Aspekte bei Elektrosensibilität: Ein Überblick über die Forschung
"In diesem Beitrag soll es nicht darum gehen, den Forschungs-
stand in Bezug auf diese Modelle wiederzugeben. Vielmehr
soll er einen Überblick über die Forschungsergebnisse leisten,
die es zu psychischen Mechanismen im Zusammenhang mit
Elektrosensibilität gibt."

http://www.ecolog-institut.de/fileadmin ... spekte.pdf

Ungeachtet der Frage, ob die verallgemeinernden Formulierungen "über die Forschung" bzw. "die Forschungsergebnisse" den Schluss zulässen, dass es eine andere als die hier gesichtete Forschung derzeit nicht gibt, kann sich die nachfolgend zitierte Bewertung im Abschnitt Diskussion nur auf Kennzeichen solcher Studien beziehen, die dem Aufsatz zugrunde liegen.
"Besonders kritisch ist anzumerken, dass häufig sehr weitgehende
Interpretationen vorgenommen werden, die so durch die
Daten nicht gedeckt sind. Diese Interpretationen werden teilweise
von anderen Autoren aufgegriffen, ohne dass sie kritisch
reflektiert werden. Hier sollte mehr Vorsicht walten."
Das Leben ist schön.

BLUE SKY
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Registriert: 30. Januar 2007 17:47

Märchenstunde

Beitrag von BLUE SKY » 7. Januar 2010 18:12

Eva Weber hat geschrieben:An Blue Sky
Nachdem alle gerettet waren, weil dem Wolf der Bauch aufgeschnitten ward und Ziegelsteine hineingetan, ist er gerechterweise in den Brunnen gefallen und ertrunken. Ich glaube, so war das im Märchen! Doch die Wirklichkeit ist anders! Die Wölfe werden sich rechtzeitig verziehen, gut leben und keiner gedenkt ihrer mehr. Die Kranken werden an ihren Leiden zu tragen haben, und die Toten werden auch nicht mehr lebendig. Genauso wie es immer war ! Eva Weber
Mein Hinweis auf http://de.wikisource.org/wiki/Rothk%C3%A4ppchen_ (1857) gibt die Möglichkeit zu lesen, in welcher Form die Brüder Grimm das Märchen in ihre Sammlung in die Ausgabe letzter Hand aufgenommen haben.
Im Märchen kann die Perspektive des Individuellen in Einheit mit der des Kollektiven aufgefasst werden.
Insofern mögen Ihre Anmerkungen bezüglich auftretender Schicksale nicht nur zutreffend sein, sie widersprechen auch keineswegs der Symbolik des Märchens in seinem Verlauf.

Die Perspektive meines Deutungsversuchs ergibt sich aus dem Ansatz, dass Märchen Ausdruck von kollektiv verankerten Grundmustern (Archetypen) seien. Demnach gibt es für menschliche kollektive Grundprobleme Grundmuster der "Bewältigung", - welche Opfer mitnichten ausschliessen. Märchen sind "grausam". Auch das Märchen vom Rotkäppchen und dem Wolf weist jenen Realitätscharakter auf, auf den Sie mit ihrem Beitrag verweisen.
Um so mehr halte ich es abschliessend für wert, (z.T. nochmals) darauf hinzuweisen,
- dass der Wolf in der Folge seiner Tat in einen ohnmächtigen Zustand kommt,
- dass es im Jäger eine Instanz gibt, deren Aufgabe in der Suche nach dem Wolf besteht,
- dass und weswegen der Jäger nicht auf den Wolf schiesst,
- dass Jäger und Opfer kooperativ den Wolf in eine von ihm nicht realisierte Bedingung bringen,
- dass der Wolf sein Ende im Zuge eines für ihn so nicht erwartbaren Umschwungs eigener Aktivität findet,
- etc.
und schliesslich
- dass der Jäger dem Wolf das Fell abzieht und es mitnimmt.
Letzters kann dahin gehend gedeutet werden, dass der dargestellte Prozess der Auseinandersetzung (neben der Wiederinstandsetzung der Geschädigten) in eine Integration mündet, welche auf kollektiver Ebene einen kulturellen Gewinn erbringt. Dieser besteht in Bezug auf das Problem, auf das die Märchensymbolik hier angewendet wird, in der Entwicklung einer menschengemässen Gestaltung der Nutzung der Elektrizität (EMF).
Das tröstet, schmälert jedoch nicht Entsetzen und Trauer ob der Barbarei.
Das Leben ist schön.

Wuff

Antworten: Gab es gültige Antworten?

Beitrag von Wuff » 8. Januar 2010 09:09

Antworten: Gab es gültige Antworten?

Allein die Anzahl der leicht erkennbaren Mängel von Lerchls Experiment, die bei der unsystematischen Analyse des Studiendesigns aufgefallen sind, lässt es als sinnvoll erscheinen, das Design auch noch systematisch auf das hin, was im Folgenden unterstrichen ist, zu analysieren.

  • (a) Laien pflegen Naturwissenschaftlern Fragen zu stellen, und die Wissenschaftler entwerfen dazu Experimente, welche die Antworten zu den Fragen liefern sollen. War im Fall der von der Politik gestellten Fragen


    - "Trifft die so genannte Melatoninhypothese zu, nach welcher athermische (schwache) EMF die Melatoninsynthese drosseln?"

    - "Trifft die Vermutung zu, dass gepulste EMF andere, stärkere oder bereits bei niedrigerer SAR biologische Wirkungen als kontinuierliche EMF bewirken?"


    das Design des Experiments geeignet, zu diesen Fragen gültige Antworten zu produzieren? Oder ist die Antwort nur für einen in der Praxis irrelevanten Sonderfall richtig?

    Die Ergebnisse des Experiments sind nur gültig für den theoretischen Sonderfall, der von Lerchl sozusagen erfunden wurde, nämlich dass EMF nur die ohnehin durch zentimeterdicke Gewebeschichten geschützte Hormondrüse, nicht aber ihre Steuerung beeinflussen kann. Für alle anderen, in der realen Welt tatsächlich vorkommenden Fälle, nämlich dass EMF beispielsweise auf das Nervensystem einwirken, sind Lerchls Aussagen nicht anwendbar.
  • (b) Gibt es gibt es eine übergeordnete Fragestellung bzw. einen höheren Zweck des Experiments? Wurde dieses auch explizit definiert, und erfolgte eine Prüfung, ob das Experiment zu dieser übergeordneten Frage überhaupt einen Beitrag geleistet hat? Die übergeordnete Fragestellung war:

    - "Gibt es athermische Effekte von EMF, welche für die Festlegung von Grenzwerten berücksichtigt werden müssten?"

    - "Gibt dabei gegebenenfalls besondere Charakteristika von EMF (wie Pulsung), die dabei berücksichtigt werden müssten?"

    Lerchls Aussagen sind in Bezug auf die Grenzwerte im athermischen Bereich für EMF irrelevant, weil er nämlich nur die in der Praxis irrelevante Annahme und von keinem anderen Forscher ernsthaft erwogene Theorie geprüft hat, dass EMF ausschliesslich auf das Pinealorgan einwirken würden, und nicht etwa in den Prozess der Steuerung der Melatoninsynthese eingreifen könnten.
Wenn Lerchls Aussagen dennoch zur Verteidigung der Grenzwerte herbeigezogen werden, dann ist das Irreführung des Publikums.

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