Zu diesen Ausführungen von Herrn Hans-U. Jakob möchte ich ergänzend anführen, dass solche Probleme der Sendeanlagen auch anderenorts auftraten, zwar nicht in Verbindung mit Kurzwellenstrahlung, aber über Mittelwellensendeanlagen, so beispielsweise in Mainflingen-Zellhausen, Nähe Aschaffenburg, also an der Hessisch- Bayrischen Landesgrenze.
Ein christlicher Sender verursachte jahrelang Sorgen und Streit!
Gut 15 Jahre lang versorgte der Evangeliums-Rundfunk (ERF) seine „Schäfchen“ über die Sendestation Mainflingen bis zu 19 Stunden lang mit Predigten, christlichen Reisen, Freizeiten und Reiseangebote oder christlichen Veranstaltungen.
Es handelt sich hierbei um die ehemalige AFN- Sendeanlage, die allerdings ausschließlich gen Osten funkte, während der Kirchensender rundum in alle Richtungen strahlte.
Seit April 1996 hatte der Mittelwellensender am Rand von Mainhausens Ortsteil Zellhausen den Anwohnern viel Ärger und Ängste bereitet! Die Proteste begannen Ende 2001 und verstärkten sich im Laufe der nächsten Jahren.
So richtig berühmt wurde der ERF allerdings erst vor einigen Jahren, als so genannte Überfrequenzen im benachbarten Mainhausener Ortsteil Zellhausen für außergewöhnliche Phänomene wie Musik aus Heizkörpern und Herdplatten für Schlagzeilen sorgten.
Bürger aus Hessen und Bayern machten gegen die Mittelwellen-Sendeanlage der Telekom mobil.
Zur Erinnerung:
Diese Sendeanlage strahlte das Programm des Evangeliums-Rundfunks in Wetzlar mit bis zu 700 Kilowatt aus und störte Geräte im Umkreis von zehn Kilometern.
Aus Faxgeräten, Telefonen und sogar Heizungen war Kirchenmusik zu hören gewesen.
Zwei Familien hatten gegen die Telekom Anzeige wegen Körperverletzung erstattet.
Auch der damalige Bürgermeister von Zellhausen Dieter Gröning (CDU) und dessen Frau waren betroffen. Er klagte ebenfalls über Wohlbefindlichkeitsstörungen seiner Frau und berichtete, dass sich sein Fernseher im Büro ohne erkennbaren Grund nachts alleine einschaltete. Ein Sprecher der Telekom AG in Bonn räumte auch ein, dass es in der Nähe von starken Sendern durchaus zu außergewöhnlichen Reaktionen von Elektrosgeräten kommen könne. Dazu zählen auch Verstärker, Plattenspieler und vieles mehr.
Viele Familien litten seinerzeit über gesundheitlichen Problemen, wie Depressionen, Muskelzucken, Ohrenrauschen, Schlafstörungen, Magenproblemen usw. In einer Umfrage bestätigten über 660 Beschwerden, dass die Störungen bis in die Innenstadt von Aschaffenburg auftraten.
Im Jahr 2005 wurde die Sendeanlage südlich von Zellhausen umgerüstet. Auf fünf Gittermasten wurde in rund 80 Metern Höhe ein so genannter Kreuzdipol montiert. Nach der Umrüstung waren die Phänomene und auch Beschwerden oder Störungen weitgehend ausgeräumt: Die Palette reichte damals von Telefonanlagen, Computern und Geräten der Unterhaltungselektronik über medizinische Implantate (Herzschrittmacher) bis zur Kraftfahrzeugelektronik.
Jahrelang wurde über die Problematik der Sendeanlage mit auslösenden Störungen und diversen Erkrankungen in den Medien (Presse und Fernsehen) berichtet.
Seit Samstag, 31. Dezember 2009 wurde der Mittelwellensender auf der Frequenz 1539 kHz stumm geschaltet und es herrscht dort Ruhe!
Quelle u.a.:
http://www.op-online.de/nachrichten/mai ... 31464.html