Die Zeit: „Der unsichtbare Feind“

Phoenix

Re: Immer wieder ...

Beitrag von Phoenix » 31. März 2014 12:39

Wuff hat geschrieben:... nicht einmal der kolportierte Nocebo-Effekt war beim Experiment eingetreten. ...
Den Nocebo-Effekt gab es zweifellos, denn in beiden Gruppen klagten Teilnehmer über Auswirkungen der WLAN-Befeldung, obwohl überhaupt keine Befeldung stattgefunden hatte. Überraschend war halt nur, dass es dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen gab.

Phoenix

Eva Weber
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NOCEBO-Effekt

Beitrag von Eva Weber » 31. März 2014 23:43

Phoenix hat geschrieben: Den Nocebo-Effekt gab es zweifellos, denn in beiden Gruppen klagten Teilnehmer über Auswirkungen der WLAN-Befeldung, obwohl überhaupt keine Befeldung stattgefunden hatte. Überraschend war halt nur, dass es dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen gab.
Was ich daran nicht verstehe, nachdem doch sicher ganz normale Probanden genommen wurden, nicht besonders ausgesucht, wahrscheinlich alle oder zumindest die meisten ein Handy und vielleicht auch WLAN haben, dass so ein Ergebnis zustande kommt.

Wie Funk belastet war der Versuchsraum? War etwa eine andere Befeldung vorhanden, die nicht beachtet wurde? Mit WLAN, worum es ging, wurde ja definitiv nicht befeldet. Wieso spürten dann diejenigen, die einen normalen Film gesehen haben auch etwas?

Und schlussendlich, für mich gänzlich unverständlich, dass bei der Pressemitteilung der Uni-Mainz von der Gesamtzahl der Teilnehmer, also beide Gruppen, 54% als betroffen bezeichnet werden und keine Einzelzahlen genannt werden. Jeder weiß, dass beim Leser der Fehler im Kopf entstehen muss, dass natürlich die Gruppe, die den schlimmen WLAN-Film gesehen hat, diejenige war, die Symptome verspürte. Ich glaube, dass dies eine normale Reaktion ist, die bei 95% der Leser geschah, auch bei den Ärzten. In einer Presse-Meldung einer seriösen Uni dürfte so etwas nicht passieren, ja es müsste korrigiert werden, öffentlich.

Noch ausgesponnen wurde das Ganze dann in der Süddeutschen Zeitung vom 22./23. März 2014. Einfach haarsträubend!

Eva Weber

Wuff

Re: Immer wieder ...

Beitrag von Wuff » 1. April 2014 11:07

Phoenix hat geschrieben:
Wuff hat geschrieben:... nicht einmal der kolportierte Nocebo-Effekt war beim Experiment eingetreten. ...
Den Nocebo-Effekt gab es zweifellos, denn in beiden Gruppen klagten Teilnehmer über Auswirkungen der WLAN-Befeldung, obwohl überhaupt keine Befeldung stattgefunden hatte. Überraschend war halt nur, dass es dabei keinen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen gab.

Phoenix
Danke für den Hinweis. Siehe auch hier: http://www.hese-project.org/Forum/allg/ ... hp?id=5540 und hier: http://www.hese-project.org/Forum/allg/ ... hp?id=5541 . Es geht nichts über eine genaue Ausdrucksweise und das Aufführen der Herleitung und der Prämissen zu den Aussagen, auch wenn das mit dem Nachteil verbunden ist, dass viele Wörter gebraucht werden. Zum Glück kann man solches auch verlinken.

Helmut Breunig

"Es grenzt an Selbstmord, wenn man Kollegen kritisiert.

Beitrag von Helmut Breunig » 18. April 2014 15:30

Mahner hat geschrieben:Diagnose-Funk Stellungnahme und Analyse zur ZEIT-Titelgeschichte „Der unsichtbare Feind“

Am 22.08.2013 erschien in der ZEIT-Ausgabe Nr.35 im Resort Wissen die Titelge­schichte „Der unsichtbare Feind“. Darin wird anhand der großen Unsicherheit in der Bevölkerung die Frage nach den Risiken der Mobilfunkstrahlung aufgeworfen. In der Stellungnahme „Über die suggestive Wirkung des relativierenden Journalismus der ZEIT“ analysiert Diagnose-Funk Inhalt und Methode des Artikels und seine Entstehungsgeschichte.

Warum sparen die Autoren vorliegende Erkenntnisse über die Schädlichkeit der Mobilfunkstrahlung aus, warum stempeln sie Elektrosensible als eingebildete Kranke ab? Hatten die Autoren nur einseitige Informationen von den PR-Abteilungen der Mobilfunkindustrie? Keineswegs, Diagnose-Funk e.V. stand über 6 Wochen in engem Kontakt mit den Autoren, traf sich mit ihnen und lieferte dutzende wissenschaftliche Original - Dokumente für deren Recherche.

Zur ausführlichen Stellungnahme hier klicken: http://www.elektrosmognews.de/news/20130826_180510.html
Aus Anlass der Kritik an der Behandlung der Ukraine-Krise durch die Medien gab die Journalistik-Dozentin und frühere ARD-Korrespondentin in Moskau, Frau Gabriele Krone-Schmalz, ein Interview. Unabhängig von der dort inhaltlich eingenommen Position geben ihre an diesem Beispiel gebrachten allgemeinen Einlassungen in Bezug auf die Reflektionsbedürftigkeit der Rolle der Medien als Mitgestaltende einer Krise auch für die Beleuchtung der Rolle der Medien beim Thema "Elektrosensibilität" erhellende Einblicke.
Kulminatives Zitat der Journalistin: "Es grenzt an Selbstmord, wenn man Kollegen kritisiert."

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