Flächendeckendes WLAN-Netz

_ES_
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Re: Flächendeckendes WLAN-Netz

Beitrag von _ES_ » 21. September 2016 15:04

Die großen sog. "christlichen Kirchen", sind zumindest von der oberen Führung her, kommerziell orientierte Macht-Institutionen und das schon sehr lange.
Spätestens seit: „Wenn die Münze im Kasten klingt, die Seele aus dem Fegefeuer in den Himmel springt.“ - Sollte das klar sein.

Es wird durch solche und ähnliche Aktionen nur immer deutlicher, wie stark diese Kirchen (bis heute) mit der weltlichen Machthabe verstrickt sind.

Mahner
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Warum die evangelische Kirche Godspot nicht braucht

Beitrag von Mahner » 21. September 2016 17:58

Ein Artikel von Prof. Werner Thiede

Warum die evangelische Kirche Godspot nicht braucht

In einem Offenen Brief an den Bischof Dr. Markus Dröge (Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg) fordert die Umwelt- und Verbraucherorganisation diagnose:funk, Pläne fallen zu lassen, über 3.000 Kirchen mit WLAN HotSpots auszustatten. Die evangelische Kirche hatte daraufhin neun Thesen veröffentlicht, zu denen der Theologieprofessor Werner Thiede den folgenden Artikel verfasst hat.

In der Leitung der evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz (EKBO) weiß man um die Ambivalenzen der digitalen Revolution: Deren Fortschritt müsse ethisch begleitet und kontrolliert werden, heißt es in der ersten ihrer neun Thesen zu „Godspot“.

Das klingt gut. Doch nichts hiervon ist zu spüren, wenn es später im Text heißt: „Solange die Normungs-, Zulassungs- und Überwachungsinstitute in Deutschland den Betrieb von WLAN nicht verbieten oder deren nur eingeschränkte Verwendung empfehlen, wird sich die Kirche der Meinung dieser Überwachungsinstitute anschließen können.“ Damit werden sämtliche kritischen Hinweise auf die Problematik des Zustandekommens der Beurteilungen durch so manche Institute ignoriert, wie sie nicht zuletzt in meinem Buch „Mythos Mobilfunk“ benannt ist. Und es werden faktisch sämtliche kritischen Studien unberücksichtigt gelassen, denen zufolge WLAN biologisch bedenkliche Wirkungen hat. Man kann selbstverständlich immer auch auf entwarnende Studien und Auskünfte hinweisen. Aber unter ethischen Gesichtspunkten darf man nicht so tun, als gäbe es in dieser Hinsicht keinerlei Konflikte. Vielmehr gilt im Falle widersprüchlicher Auskünfte und Prognosen ethisch das sogenannte Vorsorgeprinzip, das zu entsprechend vorsichtiger und abwägender Haltung verpflichtet. Deshalb empfiehlt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) generell, die persönliche Strahlenbelastung zu minimieren, um mögliche, aber bisher nicht erkannte gesundheitliche Risiken gering zu halten. Und es rät ausdrücklich: „Vermeiden Sie die Aufstellung von zentralen WLAN-Zugangspunkten in unmittelbarer Nähe der Orte, an denen sich Personen stän¬dig aufhalten…“ Sollten also gerade Kirchen mit WLAN nicht sehr zurückhaltend hantieren?

"Kirche für andere" und Minderheitenschutz -
dem digitalen Hype geopfert?


Aus der bereits angesprochenen siebten These geht hervor, dass die Berliner Kirchenleitung sehr wohl um das Problem elektrosensibler Menschen, Tiere und Pflanzen weiß. Unrichtig ist dabei aber die pauschale Formulierung, Ärzte hätten kein Interesse daran, dergleichen offenzulegen. In Wahrheit gibt es beispielsweise die in etlichen Auflagen verbreitete Broschüre „Dokumentierte Gesundheits¬schäden unter dem Einfluss hochfrequenter elektromagnetischer Felder“, die von der Ärztin Cornelia Waldmann-Selsam herausgegeben wurde und zahlreiche Schicksale elektrosensibler Mitmenschen aufführt. Von dieser engagierten Medizinerin liegen obendrein ausführliche, sehr beeindruckende Studien hinsichtlich der Erzeugung von Baumschäden durch Mobilfunk-Sender vor. Dem Krebsforscher Prof. Dominique Belpomme zufolge sind überhaupt sämtliche Lebewesen elektrosensibel: Genau wie Vögel und Bienen reagiere auch der Mensch auf elektromagnetische Felder. Als Vorsitzender der französischen Vereinigung für Krebstherapieforschung bemerkt Belpomme in einem Arte-Interview: „Derzeit leugnen die Politiker das Problem völlig. Gesundheitlich zahlen wir dafür einen hohen Preis… Wir müssen vor allem an unsere Kinder denken und uns bewusstwerden, dass moderne Technologien zwar praktisch, aber auch gefährlich sind.“ Leider leugnen nicht zuletzt Kirchen das Problem der Elektrosensibilität großenteils immer noch; sonst wären nicht so viele Kirchtürme mit Mobilfunkmasten bestückt! Allzu bereitwillig hören sie auf die interessengeleitete Unterstellung, Betroffene seien doch lediglich psychisch krank; und bislang ignorieren sie weithin die einschlägigen Hinweise aus Medizin und Forschung, die biologische Auswirkungen von Funkstrahlung belegen. Kennen die Godspot-Macher im Übrigen den Internationalen Ärzte-Appell von 2012 nicht? Nach Dietrich Bonhoeffer ist christliche Kirche wesentlich „Kirche für andere“. Wie kann die EKBO ein Technik-Projekt vorantreiben, das – wie die siebte These erkennen lässt – anstelle von Empathie und sorgfältigem Hinsehen von einer unethischen, weil ebenso ignoranten wie unbarmherzigen Haltung zeugt?

Durch mehrere der neun Thesen hindurch wiederholt sich das Argument, „Godspot“ versetze die Kirche in die Lage, Kontakt mit denjenigen aufzunehmen, die schon der digitalen Revolution anheimgefallen, ja vielleicht sogar süchtig geworden seien und den Kontakt zur analogen Kirche verloren hätten. Doch das überzeugt keineswegs. Denn solche Kontaktsuche erfolgt logischerweise kaum über WLAN-Hotspots an Kirchengebäuden, also an analogen Orten des Heiligen. Vielmehr würde es dafür genügen, im Internet selbst entsprechende kirchliche Anlaufstellen und Angebote zu betreiben.

"Sichere digitale Heimstatt" - ein Selbstbetrug

Kopfschütteln evoziert sodann die Behauptung zur dritten These, mit freiem WLAN an Kirchengebäuden oder auf Kirchtürmen würden Nutzende jener Mühe entledigt, die sie sich andernorts bezüglich der Sicherheit ihrer Daten machen müssten. Denn gerade wenn Fabian Kraetschmer, der IT-Leiter im Konsistorium der EKBO, mit Stolz formuliert: „Wir schicken uns an, der größte Anbieter von offenem WLAN in Deutschland zu werden“, so geht ja daraus das Bewusstsein hervor, dass es sehr wohl auch andere solche Anbieter gibt. Ganze Regionen sollen leider, wie man öffentlich nachlesen kann, mit freiem WLAN überzogen werden – dafür braucht es also wahrlich kein freies WLAN vom Kirchturm, das ein Teil der Gemeindeglieder ohnehin eher als Fluch denn als Segen empfinden würde!

Dass Kirche mit „Godspot“ eine „sichere digitale Heimstatt“ (sechste These) schaffen wolle, ist leider nicht glaubwürdig, und zwar aus zwei Gründen: Erstens gibt es im Internet keine wirkliche Sicherheit; dass es da um ein ständiges Ringen mit dem Hackerproblem und sonstigen Störanfällen geht, ist Allgemeinwissen – auch Kirche kann auf diesem Gebiet keine Wunder tun. Und zweitens ist eine Heimstatt keineswegs „sicher“ zu nennen, die möglicherweise gesundheitliche Probleme erzeugt.
Immer wieder fällt im Zuge der neun Thesen das Wort „Evangelium“. Warum machen sich die Verantwortlichen für „Godspot“ nicht ernsthaftere Gedanken darüber, dass ihr Projekt von einem Teil der Kirchenmitglieder keineswegs als „frohe Botschaft“ verstanden wird, sondern Kopfschütteln, Spott oder gar Entsetzen hervorruft? Laufen sie nicht eher Gefahr, das Evangelium von Jesus Christus mit ihrer strahlenden „Zwangsbeglückung“ im Umkreis von Kirchengebäuden zu verdunkeln? Dieses EKBO-Projekt mit seinem noch dazu blasphemisch anmutenden Namen sollte schleunigst storniert und entsprechende Gelder für kirchlich passendere Aufgaben verwendet werden.

Quelle...

Eva Weber
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Re: Flächendeckendes WLAN-Netz

Beitrag von Eva Weber » 21. September 2016 19:52

"Godspot" in meinen Augen ein Hohn!

Der IT-Fachmann Kraetschmer: "Manche Pfarrer befürchten in der Tat, dass die Menschen abgelenkt werden und nicht mehr dem Gottesdienst folgen. Das sehe ich aber anders: Wenn sich ein Besucher eines Gottesdienstes ablenken lässt, egal wovon, dann haben wir ein Predigtproblem und kein "Godspot"-Problem."

Menschen sind so abgelenkt durch diese Technik, dass sie blind die Straße überqueren, gegen Straßenbahnen laufen und in Bahngleise stürzen. Was für ein Predigtproblem besteht denn da? Was machen Straßen, Trambahnen sowie Bahngleise falsch, wenn ihnen trotz höchster Gefahr keine Beachtung mehr zukommt? Warum können sie das ihnen innenwohnende Gefahrenproblem nicht vermitteln? Weil eine über alle Maßen offensichtlich unentbehrliche Technik selbst die Gefahr für das eigene Leben in den Hintergrund treten lässt.

Was kann man schon von einem IT-Fachmann verlangen, frägt man ihn nach Ablenkung durch Smartphones während des Gottesdienstes? Mich wundert es tatsächlich, dass er nicht sagt, man kann doch in den Gottesdienst immer wieder SMS an den Himmel einbauen? Man kann auch schöne Selfies machen und gleich verschicken: "Schaut her, ich in der Kirche."

Es wäre schön, wenn wenigstens in der Kirche die Besucher nicht dieser schädigenden Technik ausgeliefert wären und wenn die Mehrheit der Geistlichen dem "Godspot-Vorhaben" nicht zustimmen würde.

Eva Weber

conviva

Re: Flächendeckendes WLAN-Netz

Beitrag von conviva » 26. Oktober 2016 18:18

Kleinzellennetze bauen Kapazitätsreserven auf

Es wird bei der Anpreisung der angeblichen Vorzüge mit überholten Vorstellungen gearbeitet. Dabei geht es um Ausweitung und Diversifizierung von Kapazitätsreserven. Beispiel: Wenn man ersthaft das Projekt des selbstfahrenden Autos umzusetzen gedenkt, braucht man schon dafür künftig eine Menge verfügbarer Kapazitäten für die Gebietsabdeckung. Ist etwa schon das ein Grund für die Initiative zur Grenzwerterhöhung? Dazu das "Internet der Dinge" und und ...
Es wird daher kein einziger Sender wegen nicht gebrauchter Kapazitäten abgeschaltet werden. Es sein denn um an anderer Stelle nach Intersse der betreiber besser platziert zu werden. Der Trafic an den Masten wird nicht zurückgehen wegen der Kleinzellen. Somit kann im Gesamtbild das Ergebniss des Konzeptes nicht die Verminderung der Gesamtbelastung sein. Die gleichmässige Verteilung der zusätzlichen Belastung durch die "Kleinsender" wie man sie verharlosend bezeichnet, füllt die Lücken zwischen den Masten, die vorher etwas niedriger belastet waren auf. Die Unterschiede in der Fläche werden hochnivelliert. Auch zwischen indoor und outdoor. Mit der Orientierung an der Feldstärke zur Bewertung des Gesundheitsrisikos durch WLAN- und LTE-Signale kann man unmöglich der biologischen Wirksamkeit gerecht werden.

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