Adventgedicht 2021, verspätet
Fast vorbei ist der Advent,
bald das dritte Lichtlein brennt.
Flocken fallen - mit der Zeit
ist bald alles weiß verschneit.
Traurig schau ich in den Garten,
wie konnt' ich Anderes erwarten?
Keine Drosseln, die in Scharen
dereinst in den Bäumen waren.
So manchen Apfel ließ ich oben,
weil viel zu viele und hoch droben,
und für die Vögel war es gar
das letzte Fest im Gartenjahr.
Seit vielen Jahren man es sieht,
was durch den Handymast geschieht.
Gefesselt an den einen Ort,
geht Jahr für Jahr das Sterben fort.
Stämme, Äste aufgesprungen,
von Strahlung Tag und Nacht durchdrungen.
Doch solche Schäden sieht man nicht,
sie fallen gar nicht ins Gewicht.
Will man dieses Drama schildern,
selbst mit hunderten von Bildern
und bittet dieses zu bewerten,
so sind sie blind - all die Experten.
An Bäumen, die an Masten stehen,
sind Strahlenschäden gut zu sehen,
und Menschen, die in Strahlung leiden,
braucht man wirklich nicht beneiden.
Mir ist um die Kinder bang,
der Schmerz ist groß - das Leben lang.
Doch Wissenschaft hat vorbestimmt:
"Der Mensch wird digital getrimmt!"
Was Technikwahn nun alles macht,
das hat man dabei nicht bedacht.
So zünd' ich eine Kerze an,
viel Hoffnung knüpf' ich nicht daran.
Worte, die mir wichtig sind -
wohl nur gesprochen in den Wind.
Eva Weber (seit 17 Jahren geschädigt durch Mobilfunk)