ADHS - "unterdiagnostiziert"

Beobachter

ADHS - "unterdiagnostiziert"

Beitrag von Beobachter » 25. April 2023 16:23

Sind auch "wir" "nur" "anders"?

ADHS ist eine neurobiologische Besonderheit, deren Ursache bis heute nicht gänzlich geklärt ist. ... „Es ist furchtbar“ ...

ADHS bei Erwachsenen: Wenn das Gehirn anders tickt
ADHS wurde lange vor allem bei erwachsenen Frauen nicht diagnostiziert. Spezialsprechstunden sind überlaufen und die Forschung holt erst langsam auf.

https://taz.de/ADHS-bei-Erwachsenen/!5929194/

Impulsivität. Unkonzentriertheit. Motorische Ungeschicklichkeit. Hohe Emotionalität. Desorganisiertheit. Hyperfokus. Kein Durchhaltevermögen. Matheschwäche. Sprechdurchfall. Sätze nicht zu Ende sprechen. Andere nicht ausreden lassen. Gedankenkarussell.

Inzwischen weiß man, dass ADHS – nach konservativen Schätzungen – bei 50 Prozent der Erwachsenen bestehen bleibt. Bei ihnen geht man von etwa 2,8 Prozent Betroffenen aus.
Felix Betzler, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie an der Berliner Charité, der seit 2019 eine ADHS-Spezialsprechstunde leitet, hält die Zahl für „unterdiagnostiziert“.


ADHS geht oft einher mit anderen psychischen Erkrankungen. Angststörungen, depressive oder andere affektive Störungen, zählt Betzler auf, aber auch Suchtverhalten. Das Risiko, depressiv zu werden, ist bei Menschen mit ADHS um das Fünffache erhöht.

Auch in der ADHS-Ambulanz der Uniklinik Bonn ist erst 2024 wieder ein Termin zu bekommen.
„Es ist furchtbar“, sagt Alexandra Philipsen, die seit 2018 das Institut für Psychiatrie und Psychotherapie der Uniklinik Bonn leitet, sie schüttelt entschuldigend den Kopf. Alle Spezialambulanzen hätten dieses Problem. „Ich spreche bei ADHS statt von Störung lieber von einem Syndrom“, sagt sie, also dem gleichzeitigen Auftreten mehrerer charakteristischer Symptome.

Und zum Schluss ein Trost für alle, die anders sein müssen, ohne dass sie es wollten.
Betroffene und Forschende sprechen ... von Neurodiversität. “Es hat Vorteile, die ADHS nicht nur defizitär zu sehen“, sagt Felix Betzler von der Charité Berlin. „Dass man sagt: Wir sind anders, aber nicht krank.“ Alexandra Philipsen sieht bei Neurodiversität den Vorteil der Entstigmatisierung.

Und was hilft uns "unser" unerlaubtes Anderssein ?