Wil: Antennen und Konzentrationsstörungen

The Future's Black

Wil: Antennen und Konzentrationsstörungen

Beitrag von The Future's Black » 16. September 2004 12:09

Antennen und Konzentrationsstörungen

«Wo telefoniert wird, braucht es Antennen», «Wiler Zeitung» vom 19. 7. 2004

Diesen Sommer führte das «Forum Mobil» Immissionsmes-sungen durch, um die durch Mobilfunkantennen verursachte Strahlung zu bestimmen. Beim Schulhaus Allee wurden Immissionen von 0.5V/m gemessen, zehnfach unter dem zulässigen NISV-Grenzwert.

Der Verein Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz hat wiederholt darauf hingewiesen, dass es Hinweise gibt, dass auch Strahlungsimmissionen, die im Bereich der Messungen beim Alleeschulhaus liegen, die Gesundheit beeinträchtigen können. In einem Buwal-Bericht (Umweltmaterialien 162) wird eine Studie von Maier zitiert, welche bei einer Strahlung von 0.7 V/m feststellte, dass die Versuchsper sonen unter Konzentrationsstörungen litten und sich ihre mentale Erholungszeit verlängerte. Der Buwal-Bericht folgert daraus, dass es wahrscheinlich ist, dass Strahlungen im Niedrigstdosisbereich diese Störungen verursachen.

Konzentrationsstörungen dieser Art sind schwierig zu erfassen und gelten in der Medizin nicht als Krankheit. Sie stellen, wie auch leichtere Schlafstörungen oder das verlängerte Erholungsbedürfnis, eine Befindlichkeitsstörung dar. Vorsichtige Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich bei Immissionen von 0.5V/m zehn Prozent der Bevölkerung gesundheitlich beeinträchtigt fühlen.

Nehmen wir diese Hinweise und Befürchtungen ernst, müssten wir neue Grenzwerte fest legen, die weit unter den heute geltenden liegen. Salzburg zum Beispiel hat Richtwerte erlassen, dass die Mobilfunkstrahlung 0.02V/m nicht überschreiten soll.

Es gibt bekanntlich verschiedene Wege, ein Problem anzupacken. Gegen Konzentrationsstörungen bei Schulkindern könnte Ritalin eingesetzt werden. Ob die zunehmende Verschreibung dieses Medikamentes unter anderem auch auf die Zunahme des Elektrosmogs zurückzuführen ist, bleibt zurzeit noch offen.

Ein gesünderer Weg wäre es, wenn um Schulhäuser antennenfreie Schutzzonen ermöglicht würden. Dazu hat Grüne Prowil eine Anpassung des Baurechts angeregt.

Dr. med. Yvonne Gilli

Kantons- und Gemeinderätin

Grüne Prowil

Weierhofgasse 14, 9500 Wil

Hans-U. Jakob

Re: Wil: Antennen und Konzentrationsstörungen

Beitrag von Hans-U. Jakob » 16. September 2004 19:38

Quo Vadis Mobilfunkfreie Schulhäuser:
Die Mobilfunkgesellschaften machen 60% ihres Umsatzes mit Schulkindern und Jugendlichen. Deshalb schauen sie darauf, dass bei der Auswahl von Senderstandorten vorab die Schulhäuser zünftig bestrahlt werden.
Frau Gilli sind Sie so naiv oder tun sie nur berufshalber so? Die Mehrheit der Aerzte waren leider laut Geschichtsschreibung schon immer Verbündete der Mächtigen.
Die Ritalinverschreibungen an Kinder verdoppelb sich jährich. Und zwar im Sinn 400, 800, 1600, 3200, 6400, 12800, 25600, 51200 usw.
Wann sind Ihre Kinder dran? Oder haben Sie gar keine? Es könnte ja bei den ebenfalls schnell zunehmenden Fruchtbarkeitsstörungen so sein.
Beste Grüsse, Hans-U.Jakob

M.D.

Re: Wil: Antennen und Konzentrationsstörungen

Beitrag von M.D. » 17. September 2004 22:43

Sehr geehrter Herr Jakob

Ihre Stellungsnahme zum ausgezeichneten Leserbrief von Dr. med. Yvonne Gilli, den sie als Reaktion auf den Artikel «Wo telefoniert wird, braucht es Antennen» der «Wiler Zeitung» vom 19. 7. 2004 schrieb, haben sie wohl fehlinterpretiert. Frau Gilli nimmt in ihrem Leserbrief kritisch Stellung zu einem mobilfunkfreundlichen Artikel der Wiler Zeitung und weisst zynisch auf die Möglichkeit von Ritalin hin. Sie rückt den verharmlosten Messwert des Forum Mobil ins rechte Licht. Ein Bravo und Dank an Frau Dr. med. Yvonne
Gilli.

Gruss aus Malans
M.D.

Evi

Re: Wil: Antennen und Konzentrationsstörungen

Beitrag von Evi » 17. September 2004 22:54

Man muss diesen Brief aber schon sehr genau lesen, um zu merken, dass das mít der Ritalin-Verschreibung zynisch gemeint war. Ich hätte den Inhalt des Leserbriefes auch anders interpretiert. Wenn die Ärztin sich wirklich mobilfunkkritisch geäussert hat, so ist das dankbar anzuerkennen. Dennoch: Antennen weg von den Schulhäusern ist immer noch keine Lösung, wenn die Kinder daheim, in den eigenen vier Wänden Tag und Nacht bestrahlt werden. Sonst könnte der falsche Schluss gezogen werden: Es gibt keine Antenne in der Nähe der Schule, aber die Konzentrationsschwierigkeiten sind trotzdem da, ergo können sie nicht auf den Mobilfunk zurück geführt werden. Also Nährboden für neue gefährliche Fehlschlüsse.

Evi

Sibylle Gabriel

Re: Wil: Antennen und Konzentrationsstörungen

Beitrag von Sibylle Gabriel » 18. September 2004 10:36

Vielleicht ist nicht jedem bekannt, dass die Ärzte sich nicht sehr frei äussern können. Ich meine, verstanden zu haben, dass eine Art interner Kontrolle in ihren Berufsstand herrscht. Ich kenne welche, die nach bestimmten Äusserungen Schwierigkeiten kriegten. Deshalb finde ich den Brief von Frau Dr. Gilli mutig. Man bedenke, dass in medizinischen Zeitschriften das Thema nie behandelt wird (soviel ich weiss). Ich kenne manche Ärzte und habe schon oft versucht, sie zu motivieren, endlich gemeinsam etwas zu unternehmen. Ich weiss von vielen Kindern, dass sie mit Ritalin behandelt werden. Meist sind sich die Eltern nicht bewusst, dass Ritalin eine Droge ist, die nur mit einen Drogenrezept erhältlich ist. Durch einen Arzt habe ich erfahren, dass seit Januar interessanterweise die gleiche Droge unter einem anderen Namen erhältlich ist und zwar ohne besoneres Rezept, dass heisst jeder beliebige Arzt kann diese Droge nun verschreiben. Wenn man bedenkt, dass diese Droge auch bei Erwachsenen eingesetzt wird, damit sie funktionstüchtig bleiben, kann man die Zukunft schwarz sehen.
Es ist schon schlimm, dass sich keiner unserer Politiker verantwortlich fühlt, endlich die Wahrheit ans Licht zu bringen. Je länger wir warten, umso grösser werden unsere Probleme. Beim Beobachten der Kinder in der Schule stelle ich auch fest, dass es immer mehr hyperaktive Kinder gibt. Daneben aber gibt es welche, die immer müde und lustlos sind. Jedenfalls nehmen die Leistungen allgemein ab und das nicht nur der neuen Methoden wegen.
Sibylle

argus

Re: Wil: Antennen und Konzentrationsstörungen

Beitrag von argus » 20. September 2004 10:25

Es ist zwar sehr schön, wenn sich eine Ärztin kritisch zu der ganzen Mobilfunkgeschichte und ihren Folgen (Konzentrationsstörungen) äussert. Aber es stimmt doch nachdenklich, wenn wir ausgerechnet der Ärzteschaft jetzt schon ganz speziell dankbar dafür sein müssen, wenn sie das tut und das Wort ergreift.

Die Ärzte müssten im Gegenteil die ersten sein, die Alarm schlagen. Aber die meisten Ärzten tun so, als ob sie das Problem überhaupt nichts anginge und man gewinnt den Eindruck, dass es sie entweder nicht speziell interessiert oder sie sich keine Zeit dafür nehmen, es zu studieren und dann aufzustehen und energisch zu protestieren. Ich habe nur noch nicht die genauen Ursachen für diese eigenartige Zurückhaltung ausmachen können.

argus

Beat Meyer

Re: Wil: Antennen und Konzentrationsstörungen

Beitrag von Beat Meyer » 21. September 2004 12:57

In einem System, das nach dem Motto "je kranker der Patient, desto reicher der Arzt" funktioniert, kann man von der Ärzteschaft nun wirklich nicht erwarten.

The Future's Black

Re: Death From Ritalin

Beitrag von The Future's Black » 21. September 2004 16:27


Florian Speer

Re: Wil: Antennen und Konzentrationsstörungen

Beitrag von Florian Speer » 21. September 2004 17:42

hallo frau gabriel,

ich kenne in deutschland ärzte(innen) deren familien massiv bedroht
werden, die sich auf vorträgen zu dect kritisch äußern.

die dunkelfeldmikroskopie scheint, in diesem zusammenhang, der lobby ein besonderer dorn im auge zu sein.

ein deutscher immunologe hat dsbzgl. mehrfach morddrohungen erhalten.

das selbe gilt für ärzte die alternativen zu chemo- und strahlentherapie
publizieren.

wer ein unrecht lange geschehen läßt, bahnt dem nächsten den weg

mit besten grüßen

f. speer

Disha

Re: Wil: Antennen und Konzentrationsstörungen

Beitrag von Disha » 22. September 2004 19:21

Hallo Florian Speer
Bitte erklären Sie, was eine dunkelfeldmikroskopie ist. Herzlichen Dank.
Disha.

Heinz Merkle

Re: Wil: Antennen und Konzentrationsstörungen

Beitrag von Heinz Merkle » 25. September 2004 21:15

Lieber argus,
lesen Sie einmal die geschichte unter
gigaherz.ch/Hombrechtikon
und können wir uns nachfolgend unterhalten, Sie und ich,
wäre das OK ?
MfG
H. Merkle

Helmut Breunig

Re: Wil: Antennen und Konzentrationsstörungen

Beitrag von Helmut Breunig » 26. September 2004 12:11

Hinweis auf einen Artikel zum Thema Mobilfunk in Medizinischer Zeitschrift, hier ein Beispiel im Bereich Psychotherapie:
Christine Aschermann:"Beobachtungen zum Mobilfunk aus einer psychotherapeutischen Praxis",
in Umwelt-Medizin-Gesellschaft, 17. Jahrgang, Ausgabe 1/2004mwelt-medizin-gesellschaft.

Zu bestellen unter:

Umwelt-Medizin-Gesellschaft
Erscheint vierteljährig; Umfang je Ausgabe ca. 80 S.
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Grüsse aus dem Überallgau

Helmut Breunig

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