Mobiltelefone strahlen immer wieder mit maximaler Leistung
Aus Anlass eines in einem anderen Strang besprochenen Interviews (
viewtopic.php?p=58177#58177 ) fiel uns etwas auf, was für die sog. "Elektrosensiblen" von Bedeutung sein könnte.
GSM-Mobiltelefone strahlen bei jeder Gesprächsaufnahme und bei jedem Wechsel in eine andere Zelle bzw. zu einer anderen Basisstation zunächst mit der maximal zugelassenen Leistung, d.h. bei GSM900 mit 2 Watt und bei GSM1800 mit 1W. Diese Maximalleistung wird erst nach erfolgter Verbindung durch die Basisstation reduziert, und zwar ferngesteuert durch die Basisstation. Diese Reduktion auf das betrieblich erforderliche Minimum erfolgt in wenigen bis 20 Sekunden (
http://www.fgf.de/publikationen/newslet ... 01-05d.pdf , Seite 4).
Wir haben weiter oben in diesem Strang den Fall der ehemaligen WHO-Leiterin Gro Brundtland geschildert, die damals auch sozusagen Vorgesetzte des WHO-EMF-Forschungskoordinators Repacholi war (
viewtopic.php?p=49741#49741 und
viewtopic.php?p=50109#50109 ). Frau Brundtland schilderte, dass sie bei neu in ihr Büro eintretenden Personen deren eingeschaltetes Mobiltelefon "spürte", auch wenn sie es nicht sah. Mobiltelefone strahlen normalerweise nur schwach, d.h. bis zu einem Tausendstel des Maximums. Wechselt aber die Zelle bzw. die Basisstation, was in innerstädtischen Verhältnissen wie auch am Hauptsitz der WHO in Genf alle paar Meter bzw. beim Betreten eines Büros mit Orientierung auf eine andere Basisstation vorkommen kann, dann stellt sich das Mobiltelefon auf Maximalleistung, und es wird dann nur in kleinen Schritten heruntergeregelt. Frau Brundtland wurde dafür, dass sie eine "Wahrnehmung" eines anwesenden Mobiltelefons geschildert hatte, von Repacholi für verrückt erklärt, also psychiatrisiert, und man sagt, sie sei von ihrem Untergebenen aus dem Amt gemobbt worden.
Das soeben beschriebene Verhalten von GSM-Mobiltelefonen (wobei sich UMTS-Telefone analog verhalten) kann die Aussagen von Frau Brundtland als plausibel erscheinen lassen, denn diese Mobiltelefone dürften beim Betreten von Frau Brundtlands Büro auf maximale Leistung gegangen sein, d.h. 1 bzw. 2 Watt Sendeleistung. - Ob Repacholi von diesem Verhalten der Mobiltelefone wusste (obwohl er promovierter Elektroniker ist), entzieht sich unserer Kenntnis, jedenfalls wäre dieses beim ICNIRP-Gründungspräsidenten noch eher wahrscheinlich als beim studierten Betriebswirt Carsten Schloter.
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Hier als Nachtrag noch die Übersetzung eines Interviews mit Gro Brundtland.
WHO-Generaldirektorin & Handy Probleme
[Die ehemalige norwegische Ministerpräsidentin, WHO-Generaldirektorin, Gro Harlem Brundtland hat beim jedem Mobiltelefongespräch Kopfschmerzen.]
Übersetzung der Titelgeschichte in der norwegischen Zeitung "Dagbladet" vom 9. März 2002:
Handy-Strahlung verursacht Gro Harlem Brundtland Kopfschmerzen.
WHO-Generaldirektorin Gro Harlem Brundtland (62), bekommt Kopfschmerzen von Mobiltelefongesprächen. Das ist nicht genug: Menschen in ihrer Nähe müssen ihre Handys auszuschalten, um Beschwerden zu verhindern.
Von Aud Dalsegg
Samstag 9. März 2002
"Es ist nicht der Ton auf den ich reagiere, sondern auf die Strahlung. Meine Überempfindlichkeit geht so weit, dass ich sogar auf Handys reagiere, wenn sie nur näher als etwa vier Meter sind", erklärt Gro. Als wir mit ihr in ihrem Büro im "Helsetilsynet" in Oslo sitzen, fragt sie, ob es ein eingeschaltetes Handy im Raum gibt. Sie findet, dass leichte Kopfschmerzen eingetreten sind. Das Handy in der Tasche des Fotografen war an, aber auf stumm geschaltet.
Die frühere Premierministerin besass nie ein eigenes Handy, aber sie nahm früher oft Anrufe auf die Handys enger Mitarbeiter an. Sie sagt, dass Gründe gebe, das Mobiltelefon vorsichtig zu benutzen.
"Am Anfang spürte ich eine lokale Wärme um mein Ohr herum. Aber die Qual wurde schlimmer, und mündete bei jeder Handybenutzung in starke Beschwerden und Kopfschmerzen ", sagt Gro. Sie dachte, sie könnte dem Schmerz durch kürzere Gespräche entkommen, aber es hat nicht geholfen.
Auch half es nicht, dass sie aufhörte, das Handy selbst zu nutzen. Heute ist es ein Werkzeug das jeder nutzt, auch an ihrem Arbeitsplatz, der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf.
"Ich fühlte nach einer Weile, dass ich eine Empfindlichkeit gegen die Strahlung entwickelt hatte. Und um nicht für hysterisch gehalten zu werden - dass jemand glauben würde, es sei etwas, was ich mir nur einbilde - ich habe verschiedene Tests gemacht:
Menschen waren in meinem Büro und hatten ein Handy in ihrer Tasche versteckt. Ohne zu wissen, ob es ein- oder ausgeschaltet war, haben wir meine Reaktionen getestet. Ich habe immer reagiert, wenn das Telefon eingeschaltet war - nie, wenn es ausgeschaltet war. Also gibt es keinen Zweifel. "
Was ist mit PCs?
- "Wenn ich einen Laptop halte, um zu lesen, was auf dem Bildschirm steht, fühlt es sich, wie ich einen elektrischen Schlag durch meine Arme bekomme."...
Die Kopfschmerzen, die sie von Mobilfunkstrahlung bekommt, klingen nach etwa einer halben bis einer Stunde nach dem Ende der Exposition ab.
Sie hält keine schnurlosen Telefone aus
Von schnurlosen Telefonen, die immer häufiger in Haushalten vorkommen, wird gesagt, dass sie stärker als Handys strahlen [weil es bei DECT keinen Modus mit reduzierter Leistung gibt]. Gro hält solche Telefone auch nicht aus. "Ich bekomme eine sofortige Reaktion, wenn ich ein solches Telefon berühre."
Raten Sie vom Benützen von Handys ab?
- "Wir haben keine wissenschaftlichen Beweise, um eine klare Warnung auszugeben. Es ist nicht nachgewiesen, dass die Strahlung zum Beispiel Gehirntumoren verursacht. Bei der WHO ist eine grosse Studie im Gange, und in 2-3 Jahren werden wir bessere Antworten auf alle diese Fragen haben. Aber ich verstehe die Wissenschaftler, die warnen. Ich denke, wir haben Grund, vorsichtig zu sein, und das Mobiltelefon nicht mehr als nötig zu gebrauchen. Und je jünger Sie sind, desto mehr Grund besteht, dieses ernst zu nehmen. Ich denke, Sie sollten dem Vorsorgeprinzip folgen, sagt Gro Harlem Brundtland.
Früher haben Wissenschaftler und Ärzte Elektrosensibilität ignoriert. Der norwegische Verein der Elektrosensiblen spürte den Widerstand so stark, dass er seine Aktivität niedergelegt hat [Seither haben sie sie wieder aufgenommen].
"Aber ich bin überzeugt, dass dieses ernst genommen werden muss. Manche Menschen entwickeln eine Empfindlichkeit gegenüber Elektrizität und Strahlung von Geräten wie Handys oder PCs. Ob diese Empfindlichkeit zu nachteiligen gesundheitlichen Auswirkungen wie Krebs oder anderen Krankheiten führen kann, wissen wir noch nicht. Aber ich denke, wir sollten das Vorsorgeprinzip beachten, insbesondere im Hinblick auf unsere Kinder. "