Wasseruhren per Funk ablesen?

Evi

Wasseruhren per Funk ablesen?

Beitrag von Evi » 22. Juni 2005 14:12

Der Tagespresse entnommen, hat mir ein Mitkämpfer heute Folgendes mitgeteilt:

Wasseruhren sollen in Zukunft per Funk abgelesen und die Ergebnisse ebenfalls über Funk an die Gemeinden übermittelt werden. Man stelle sich vor, welche Stärken das braucht, denn Wasseruhren befinden sich in der Regel im Keller.

Ich werde mich gegen die Installation einer solchen Funkerei in meinem Haus mit aller Kraft wehren.Ich besitze weder ein Handy noch ein DECT-Telefon und möchte schon sehen, wer mich zu dieser Massnahme zwingen kann und auf Grund welcher Gesetze. Alle Hausbesitzer sollen auf der Hut sein und nicht kritik- und kampflos solches zulassen.

Evi

Karl

Re: Wasseruhren per Funk ablesen?

Beitrag von Karl » 22. Juni 2005 22:53

Liebe Evi,

zur Information über die Sendeleistung von Wasserzählern empfehle ich Ihnen:
http://www.ead-systeme.de/servlet/produ ... .IndexEIC2

Anhand der Batterielebensdauer und dem Umstand, dass natürlich nicht vom Keller direkt zum Wasserwerk sondern zu einer Relaisstation im Haus mit sehr geringer Leistung (<< 1mW wegen Batterie!) gesendet wird können Sie unschwer erkennen, dass Ihre Bedenken unbegründet sind.

Karl

Evi

Re: Wasseruhren per Funk ablesen?

Beitrag von Evi » 22. Juni 2005 23:22

Hallo Karl

Danke für Ihre Nachricht. In meinem Haus wird es aber auch keine wie immer geartetete Relais-Station geben. Ich bin ob all der vielen Lügen und Einschläferungstaktikten bereits so misstrauisch geworden, dass ich mich auf gar nichts mehr einlasse, denn sonst geht es nach Goethe: "Die ich rief die Geister...." Beschummelt worden sind wir nachgerade genug.

Trotzdem danke

Evi

Hans-U. Jakob

Re: Wasseruhren per Funk ablesen?

Beitrag von Hans-U. Jakob » 23. Juni 2005 10:34

Empfehlung:
Wasseruhren gut mit Haushalt-ALU-Folie einwickeln. Dann ist bereits Ende der unfreiwilligen Funkerei. Dies als wirksamster Protest gegen alles Drahtlos-Hirnlos-Brotloses.
Hans-U. Jakob

Elisabeth Buchs

Re: Wasseruhren per Funk ablesen?

Beitrag von Elisabeth Buchs » 23. Juni 2005 21:17

Wenn die Angaben von Karl auf die von Evi erwähnten Wasserzähler zutreffen, würde es sich wenigstens nicht um üble Dauerstrahler wie DECT und W-Lan handeln, sondern es würde mehrmals täglich (was immer das heissen mag, das hätte ich gerne etwas konkreter) während 2 Sekunden eine Aussendung von nur 1 mW geben. Ich frage mich zwar, weshalb eigentlich mehrmals täglich der Wasserverbrauch abgelesen werden muss, da würde doch ein einmaliges Ablesen an einem bestimmten Stichtag ausreichen.

Ob ich mir etwas ins Haus hole oder dulde, ist vor allem entscheidend, ob es ein Dauerstrahler ist oder nicht. Wenn etwas nur für kurze Zeit Elektrosmog erzeugt, kann ich dies in einem gewissen Mass in Kauf nehmen. Es ist auch entscheidend, ob es sich um lokale, weiter entfernte Felder handelt wie bei Kühlschrank oder Heizung oder um solche Felder, die sich bis in die Schlafräume auswirken.

Mit freundlichen Grüssen

Elisabeth Buchs

Karl

Re: Wasseruhren per Funk ablesen?

Beitrag von Karl » 24. Juni 2005 07:47

Liebe Frau Buchs,

die Wasseruhr sendet (m. W.) unidirektional, d.h. es gibt keinen Rückkanal und damit auch keine Bestätigung für den Sender, ob die Sendung korrekt empfangen wurde. Diesem Umstand trägt man daduch Rechnung, dass man soviele Sendungen ausstrahlt, dass man sicher genug ist in der Nähe des Stichtages wenigstens eine zu empfangen.

Wie oft man mit der genannten Lithium-Batterie bei einer Lebensdauer von 10 Jahren täglich 2 s lang senden kann ist anhand der Batteriekapazität und des Stromverbrauchs leicht abzuschätzen.

Eine Bemerkung zur Duldung: Zumindestens in Deutschland gibt es für den Verbraucher keine (rechtliche) Möglichkeit auf die Bauart des Wasserzählers Einfluss zu nehmen. Wenn der Wasserversorger sich entschliesst die Zähler über Funk abzulesen gibt es keine Möglichkeit sich dagegen zu wehren. Die von Herrn Jakob genannte Möglichkeit, Alufolie zur Abschirmung zu verwenden ist gleichbedeutend damit, dass Sie dem Ableser den Zutritt zum konventionellen Zähler verweigern. Sie können das tun, müssen dann aber den Zählerstand selber dem Wasserversorger mitteilen. Wenn Sie auch das nicht tun wird der Verbrauch geschätzt.

Eine Frage: Was meinen Sie mit ".. Felder, die sich bis in die Schlafräume auswirken."? Selbstverständlich reicht das Feld eines Wasseruhr-Senders bis in die Schlafräume. Die Frage ist, welche Feldstärke tritt dort auf? Die Art und Weise, wie sich ein EM-Feld ausbreitet hängt nicht von der Sendeleistung ab.

Karl

Evi

Re: Wasseruhren per Funk ablesen?

Beitrag von Evi » 24. Juni 2005 08:29

Hallo Karl,

Es beruhigt mich ausserordentlich, was Sie schreiben. In meinem Dorf darf ich die Wasseruhr nämlich schon lange selbst ablesen und das Ergebnis der Gemeinde auf einem Zettel mitteilen. Wenn das so bleibt, bin ich zufrieden.Wenn nicht, werde ich auf jeden Fall, so man meinem Protest nicht stattgibt, die von Hans-U. Jakob empfohlene Methode anwenden. Aber es geht ja nicht nur um mich. Es ist notwendig, alle anderen zu informieren.

Noch was zur Feldstärke des Wasseruhr-Senders. Sie schreiben, diese reichen bis in die Schlafräume. Ja,was reicht denn dann noch alles bis in die Schlafräume? Die Antennenstrahlung, die Wirkung von Wlan aus der Nachbarschaft, die Funkuhrablesung des Wasserverbrauchs, die Wirkung von DECT-Telefonen.... Wenn es nun dem E-Werk einfallen sollte, auch die Stromablesung via Funk zu organisieren, dann kommt da ganz schön was zusammen.

Evi

Peter

Re: Wasseruhren per Funk ablesen?

Beitrag von Peter » 25. Juni 2005 11:22

Danke für den Tipp, die Ablese-Geräte mit Alufolie zu ummanteln.

In unserem Haus (in Deutschland) wurden genau diese Wasserzähler (nur Wasser, nicht Heizung) ohne Angabe von Gründen in dieser Woche ausgetauscht.

Ich werde mich mal erkundigen, warum das überhaupt geschehen ist.

Peter

Karl

Re: Wasseruhren per Funk ablesen?

Beitrag von Karl » 26. Juni 2005 16:39

Hallo Evi,

freut mich zu lesen, dass ich zu Ihrer Beruhigung beitragen konnte.

Zur Reichweite: Das ist eine Definitionsfrage: Ist die Grenze der Reichweite erreicht, wenn (beim ersten Versuch? beim zehnten Versuch? beim x-ten Versuch mit Fehlerkorrektur?) keine sichere Übertragung mehr möglich ist? Oder wenn man das Signal nicht mehr Messtechnisch erfassen kann? All diese Definitionen werden andere Ergebnisse liefern.
Dass das Feld bis ins Schlafzimmer reicht liegt einfach daran, dass es wie jedes andere EM-Feld theoretisch unendlich weit reicht - Wie gesagt wird man aber ab einer bestimmten Entfernung keine Wirkung mehr nachweisen können, weil die Dämpfung aufgrund verschiedenster Einflussgrössen einfach zu hoch und gleichzeitig die Sendeleistung zu niedrig ist.

Karl

An Peter:
Der Grund für die Verwendung von Funk-Wasserzählern liegt einfach darin, dass die Bewohner bei der Ermittlung der Daten für die Verbrauchsabrechnung nicht kooperieren müssen:
- es müssen keine Ablesetermine vereinbart werden
- der Verbraucher muss keinen Zähler ablesen und den Wert mitteilen
last but not least:
- die Fehlerwahrscheinlichkeit sinkt

Karl

Peter

Re: Wasseruhren per Funk ablesen?

Beitrag von Peter » 26. Juni 2005 23:32

Hallo Herr Karl,

woher wollen Sie denn das wissen? Sind Sie ein Wasserzählerableser-Korrespondent?

Da passt was nicht bei Ihren Erklärungen:
Ich wohne schon viele Jahre in diesem Haus - übrigens mit vielen Wohnungen, in denen jeweils einzeln die Ableseuhren sind, also nicht eine irgendwo im Keller -, aber von wegen Unkooperation müssten die Herren Ableser nix befürchten. Da gibt es einmal im Jahr per Anschlag angekündigte Termine (+ einem kostenlosen Nachtermin, wenn jemand nicht gleich kann) und dann war alles geritzt.
Was sollen die Herren Ableser denn fürchten müssen, dass das plötzlich alles via Funk sein müsste? Wildgewordene Kater-Attacken, Krokodilbisse oder rutschige Teppiche?
Also solche Pantoffel-Heroen werden doch nicht eingesetzt werden, dass sich die nur noch weigern, in der Leute Wohnungen zu kommen!

Warum nehmen sie denn überhaupt „Fehlerwahrscheinlichkeit“ an? Das wird die Herren Wasserzählerableser nicht freuen, wenn Sie ihnen so etwas als Argument unterstellen.

Last not least gegen Ihre Argumente:

Bei mir wurden aus – gemäß Ihren Ausführungen – unerfindlichen Gründen NUR die Wasserzähler, nicht aber die Heizungskosten-Ablesegeräte ausgetauscht. Was sagen Sie da?

Und noch die Tatsache:
Die Herren Austauscher kamen zu mir und verlangten gleich eine Steckdose für ihren Laptop. Weil mir der eine gleich so damit vor meiner Nase herumwedelte, hörte ich vor lauter Schrecken, er wolle sich in mein Modem einstöpseln. Zögernd meinte ich, da müsse ich ja erst meine eigenen Geräte evakuieren. Dann stellte sich mein Fehlhörer heraus: also nur eine Steckdose. Und ich erleichtert „ach, ich dachte schon, Sie wollten mir an mein Modem.“ Woraufhin der andere Herr Wasserzählerumtauscher anmerkte: „na, na, so weit simma no lang ned.“ [sprich: an solch einer technischen Ausrüstung wird es noch lange fehlen, dass via Modem (geschweige denn Funk) solche Übertragungswege realisiert würden]

Also kann ich leider mit Ihrer schnellen und leichtfüßigen Erklärung nicht viel anfangen.

Nichtsdestotrotz werde ich im Sinne gesundheitlicher Vorsorgemaßnahmen einmal die neu installierten Wasserableseuhren mit Alufolie ummanteln.

Peter

Karl

Re: Wasseruhren per Funk ablesen?

Beitrag von Karl » 27. Juni 2005 20:36

Hallo Peter,

> woher wollen Sie denn das wissen? Sind Sie ein Wasserzählerableser-Korrespondent?

ich weiss es deshalb, weil ich mich beruflich mal mit solchen "elektronischen" Wasseruhren beschäftigt habe. Nur weil das Ablesen in Ihrem Haus gut klappt heisst noch lange nicht, dass das überall so ist.

> ... Fehlerwahrscheinlichkeit ...

Aber selbstverständlich gibt es Ablesefehler. Das ist sogar schon bei einem unserer Zähler passiert (es wurden beim Ablesen zwei Ziffern vertauscht). So selten ist das also nicht. Es handelt sich also nicht um eine Unterstellung sondern um eine Tatsache.

> ... nur Wasserzähler

Der Grund könnte sein, dass die Wasserzähler von der Gemeinde, die Heizkostenverteiler von einer Firma (ich nennen jetzt keine Namen) im Auftrag des Vermieters abgelesen werden. Diese beiden haben normalerweise nichts miteinander zu tun. prinzipiell gilt für das Ablesen von Heizkostenverteilern das Gleiche wie für Wasser-, Strom- und Gaszähler: Die Terminvereinbarung mit dem Kunden ist nicht immer ganz so einfach wie Sie das hier darstellen.

> Nichtsdestotrotz werde ich im Sinne ... mit Alufolie...

Wieso das denn nun? Ich dachte, der Austausch der Zähler hat bei Ihnen gar nicht wegen der (wie Sie sagten: [sprich: an solch einer technischen Ausrüstung wird es noch lange fehlen, dass via Modem (geschweige denn Funk) solche Übertragungswege realisiert würden])
neuartigen Verwendung von Funktechnik stattgefunden? Könnten Sie das bitte nochmals erläutern? Ich habe das glaube ich nicht ganz verstanden.

Karl

Evi

Re: Wasseruhren per Funk ablesen?

Beitrag von Evi » 27. Juni 2005 22:22

Jetzt haben wir weiss Gott wie lange die Wasseruhren ablesen können und das hat immer geklappt. Nur deswegen, weil sich jetzt dieser ganze neumodische drahtlose Kram überall breitmacht, sollte es nicht mehr gehen? Es werden doch laufend Bedürfnisse nur geweckt, damit sie hinterher befriedigt werden müssen.

Und was soll das heissen: die Bewohner müssen nicht mehr für die Ermittlung der Verbraucherdaten kooperieren. Hört nun langsam aber sicher jegliche Kooperation auf und alles wird drahtlos erledigt? Der Anfang ist ja schon gemacht. Sogar die Schulkinder reden (kooperieren) nicht mehr miteinander. Sie senden sich SMS's, obwohl sie nebeneinander sitzen. Briefeschreiben kommt aus der Mode, denn es werden nur noch Satzfetzen weitergesandt. Mit ein wenig Phantasie kann man sich unsere ach so schöne drahtlose Zukunft ausmalen....

Noch was anderes: Wenn ich mir so vergegenwärtige, wieviel von all dem drahtlosen Zeugs in letzter Zeit wegen Störungen ausgefallen ist, wieviele Pannen es dauernd gibt, so besinne ich mich lieber auf Verlässlicheres, z.B. das Gespräch, die schriftliche oder telefonische Nachricht, wie das bisher immer gut funktioniert hat.

Eine Frage noch: Wenn der Kaminfeger kommt, muss ich dann nicht auch kooperieren? Denn es wird sich kaum machen lassen, dass die Kamine drahtlos gefegt werden. Aber was nicht ist, könnte ja noch werden!

Evi

Karl

Re: Wasseruhren per Funk ablesen?

Beitrag von Karl » 28. Juni 2005 07:59

Evi,

Fehler bei Zählerablesungen wurden schon immer gemacht. Es stimmt nicht was Sie sagen, dass das 'immer klappt'. Das Bedürfnis nach einer Fernablesung gibt es deshalb schon lange. Nur konnte man es aus technischen und wirtschaftlichen Gründen nicht verwirklichen. Dank der Mikroelektronik hat man nun eine kostengünstige Alternative, die unter anderem dieses Problem verringert.

> Und was soll das heissen: die Bewohner müssen nicht mehr... kooperieren.

Das habe ich doch lang und breit erläutert. Fragen Sie doch einfach nächstes Mal Ihren Zählerableser, wie schwierig es ist, bei manchen Zeitgenossen einen Termin zum Ablesen zu bekommen. Ich sage ja nicht, dass dieses unkooperative Verhalten gut ist. Ich bewerte es ja nicht einmal. Aber an der Tatsache, dass es so ist wie es ist kommt keiner vorbei - insbesondere nicht der Ableser.

Der Vergleich mit dem Kaminkehrer hinkt, denn dieser muss physisch etwas im Haus bewirken hingegen geht es bei den Zählern lediglich um Datenübertragung.

Ausserdem ging es ja in Ihrem Ursprungsbeitrag um die Gefahr durch die von den Sendern verursachten EM-Feldern und nicht um eine Grundsatzdiskussion über das Für und Wider einer Fernablesung usw.
Was die Gefahr anbelangt konnte ich Sie ja beruhigen und die anderen Grundsatzfragen werden sich von alleine lösen, wenn man sich ein wenig umhört.

Karl

Matthias

Re: Wasseruhren per Funk ablesen?

Beitrag von Matthias » 11. April 2006 08:40

Hallo Leute,

ist euch schonmal durch den Kopf gegangen, dass möglicherweise die Zeit welche ihr vor dem Computer sitzt um dieses Forum zu lesen ausreicht um euch höchstwarscheinlich 10^5 mehr zu verstrahlen als ein Wasserablesegerät während 100 jahren*? (* äusserst grobe Schätzung)


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