Das Auto - ein Smartphone auf Rädern?

silenthunter
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Beitrag von silenthunter » 16. März 2012 00:18

Elisabeth Buchs hat geschrieben:Hier an dieser Stelle mal die Frage: kennt jemand einen auch für Elektrosensible empfehlenswerten gut verträglichen Flachbild-Fernseher?
Meines Wissens fallen sicher alle Plasma-Bildschirme weg.
LCD-Fernseher sollten da harmloser sein. Es könnte sein, dass sie die aussterbenden Varianten mit CCFL-Leuchtstoffröhren auch nicht vertragen.
Die moderneren LCD-Schirme mit LED-Hintergundbeleuchtung sind wahrscheinlich für Sie am besten. Es gibt noch einige Modelle die ohne WLAN auskommen (wenn das Gerät doch WLAN hat, kann man es bestimmt deaktivieren).
Falls Sie auch noch an 3D-Filmen Interesse haben, sollten Sie Geräte mit Polfitertechnik anschauen. Die kommen ohne Brillen-Synchronisation und aktive Elektronik in der Brille aus und sind daher angenehm für die Augen und das Wohlbefinden.

Wuff

Re: Das Auto - ein Smartphone auf Rädern?

Beitrag von Wuff » 18. März 2012 13:02

Roger hat geschrieben:
Aquila hat geschrieben:Das Auto – ein Smartphone auf Rädern?

Im Klartext heisst das: Neben Telefonieren, dem Schreiben und Abrufen von SMS während der Fahrt, soll es nun bald auch Internet, Facebook und anderen Schnickschnack im Auto geben.
Musik und Hörspiele aus der Cloud holen zum Beispiel. Nie mehr lästig CDs wechseln müssen im Auto. Das ist doch prima. Es erhöht die Fahrsicherheit.
Zum Busunglück im Wallis wurden Zeugen zitiert, dem Fahrer sei vor dem Unfall eine CD gereicht worden. Ob die Alternativen wirklich viel besser sind? Kürzlich wollte ich beim Fahren auf einen der vier anderen voreingestellten Radiosender umstellen. Da diese fünf Tasten in einer Reihe mit Tasten für "System" etc. stehen, und ich mich auf den Verkehr statt auf die kleinen Tästchen auf der Konsole konzentrieren wollte, stand am Ende eben "System" auf dem Display, und nicht der Sender. Und warum das überhaupt? Weil man das Radio zum Zentrum eines ganzen Audiosystems samt Telefon machen kann, sofern man die entsprechenden Geräte im USB einsteckt. Eine interne Funkvernetzung ist wohl das Nächste.

Der Hammer kommt jetzt: Derselbe Hersteller bietet ein Fahrzeug an, bei dem der Fahrer während des Fahrens E-Mails abrufen und versenden kann. Originaltext Konzernchef (Auszeichnungen von Wuff):

"Sogenannte Digital Natives sind «always on». Und dann steigen sie in den Faradayschen Käfig namens Auto und verlieren dort alle ihre Verbindungen. Wir müssen dafür sorgen, dass sie auch in diesem Umfeld ihr Netzwerk pflegen können und sich gleichzeitig sicher und aufmerksam durch den Verkehr bewegen. Das tun wir in der neuen A-Klasse mit einer bisher nicht da gewesenen Integration des Smartphones in das Fahrzeug. Statt auf dem kleinen Touchscreen lässt es sich auf dem Zentraldisplay mit einer bewusst vereinfachten Oberfläche bedienen. Die Verbindung zwischen Verkehrsaufmerksamkeit und Bedienung ermöglicht auch die sehr gute Voice Control des iPhones: Ich kann freihändig und ohne Ablenkung meine E-Mails abfragen oder senden." (Quelle: http://www.sonntagszeitung.ch/auto/arti ... sid=210628 )

(Also ob E-Mails im zwei- bis dreispurigen Kreisel keine Ablenkung wären - der technikvernarrte Heuchler!)


Tatsächlich, einige Autos sind Smartphones auf Rädern! Ob einige Kunden dabei weniger zurecht kommen, und beim E-Mailen Unfälle bauen, interessiert die Industrie nicht. Hauptsache die Umsätze steigen, und damit der Bonus ( http://www.handelsblatt.com/unternehmen ... 39314.html ), der in den meisten Fällen ein nicht autorisierter Diebstahl am Aktionär ist.

Bemerkenswert ist, wie da ganz selbstverständlich Dinge eingeführt werden, die mit unfallträchtiger Ablenkung verbunden sind. Daran ändert auch das Gefasel von der angeblichen Sorge um die Verkehrssicherheit nichts. Wegen verantwortungsloser Autohersteller braucht es dann wohl wieder ein Gesetz mehr, um das Mailen beim Fahren zu verbieten. In den USA musste einmal extra ein im Schnellverfahren erlassenes Gesetz für die Trucks Vorderradbremsen vorschreiben, weil ein findiger LKW-Bauer herausgefunden hatte, dass diese noch nicht ausdrücklich Vorschrift waren, und er aus Kostengründen darauf verzichtete.


Roger hat geschrieben: Auch könnte man seine Fahrstrecke nach vorn und nach hinten gleichzeitig im Stream filmen und abspeichern. Würde das jeder machen udn würde es zum Standard, würden viele Drängler vorsichtiger werden.

Nur so als ein paar Anregungen.
Sie sind kreativ. Das wird in zehn oder fünfzehn Jahren bestimmt Standard sein - im Ernst, das schliesse ich zumindest in Ländern mit vielen Rechthabern nicht aus. Jeder ist dann sein eigener Polizist und Streifenfahrer. Vielleicht gibt es dann eine Sonderversion "Opel Grüne Minna" mit Nightstick und Handschellen als eingeschlossenes Zubehör.

Eva Weber
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Beitrag von Eva Weber » 18. März 2012 15:10

Wuff bezieht sich auf den Originaltext eines Konzernchefs

"Sogenannte Digital Natives sind «always on». Und dann steigen sie in den Faradayschen Käfig namens Auto und verlieren dort alle ihre Verbindungen. Wir müssen dafür sorgen, dass sie auch in diesem Umfeld ihr Netzwerk pflegen können und sich gleichzeitig sicher und aufmerksam durch den Verkehr bewegen. Das tun wir in der neuen A-Klasse mit einer bisher nicht da gewesenen Integration des Smartphones in das Fahrzeug. Statt auf dem kleinen Touchscreen lässt es sich auf dem Zentraldisplay mit einer bewusst vereinfachten Oberfläche bedienen. Die Verbindung zwischen Verkehrsaufmerksamkeit und Bedienung ermöglicht auch die sehr gute Voice Control des iPhones: Ich kann freihändig und ohne Ablenkung meine E-Mails abfragen oder senden." (Quelle: http://www.sonntagszeitung.ch/auto/arti ... sid=210628 )
Am schönsten finde ich hieraus: "Und dann steigen sie in den Faradayschen Käfig namens Auto und verlieren dort alle ihre Verbindungen"

Oh arme Menschen, völlig verlassen, welch ein Jammer! Vielleicht sollte man diese mit einem "Zeiserlwagen" dahin bringen, was man früher Irrenhaus nannte, damit sie nicht mehr alleine sind und ab und zu Zeit dazu haben, das Hirn einzuschalten. "Zeiserl" ist bayrisch und damit ist das Vögelein "Zeisig" gemeint.

Vielleicht sollten aber auch die Physiker und Elektriker mal darüber nachdenken, ob sie denn mit ihren "unentbehrlichen" Erfindungen nicht so manchem, sich für unentbehrlich haltenden Zeitgenossen, ein schnelleres Ende bereiten.

Behörden werden m.E. ja nichts daran finden, zumal kein Handy am Ohr ist und ansonsten alles freihändig erledigt werden kann.

Eva Weber

Aquila

Beitrag von Aquila » 19. März 2012 16:47

Am bedenklichsten an der ganzen Sache: es gibt eine Menge Zeitgenossen, die meinen, sie könnten zwei oder drei Dinge hundertprozentig erledigen, wie dies einst Julius Cäsar konnte. Sie überschätzen sich selbst masslos und das Schlimmste an der ganze Sache: Sie bringen andere damit in Gefahr. Es wundert einen schon, dass da von der Politik, vom Gesetzgeber, aber auch von der Wirtschaft nicht der Finger auf diesen wunden Punkt gelegt wird, und zwar rechtzeitig. Es geht wie immer: zuerst schiessen, dann zielen.

Pirat

Immer mehr Autofahrer telefonieren am Steuer

Beitrag von Pirat » 25. April 2012 18:46

In der einen Hand das Handy, in der anderen das Lenkrad - seit Jahren ist das verboten. Doch immer mehr Autofahrer werden erwischt, zunehmend auch Frauen.

Das zeigen neue Zahlen aus Flensburg. Die EU-Kommission reagiert bereits auf das Problem. Seit 2005 ist die Anzahl der Verstöße kontinuierlich gestiegen, wie das Kraftfahrt-Bundesamt am Dienstag in Flensburg berichtete. 2011 wurden insgesamt 450 000 Autofahrer mit Handy am Steuer ertappt. Wer erwischt wird, muss 40 Euro Bußgeld zahlen und bekommt einen Punkt im Verkehrszentralregister. (…)

"Das zeigt: Das Handy ist überall angekommen in der Gesellschaft", kommentierte der Präsident des Bundesamts, Ekhard Zinke. Es habe aber eine "ganz erhebliche negative Auswirkung", wenn es während des Autofahrens genutzt werde. Die Gesamtzahl der Verstöße belege eine "sehr signifikante Entwicklung". Inzwischen reagierte darauf auch die EU-Kommission: Das Telefonieren am Steuer wurde im November 2011 in eine Liste der Verstöße aufgenommen, bei denen die Halterdaten grenzüberschreitend ermittelt werden.

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,15 ... 69,00.html

http://www.fnp.de/fnp/ratgeber/auto-ver ... 11.de.html

Wenn man die diesbezüglichen deutschen Bußgeldrichtlinien mit denen anderer Länder vergleicht, sind unsere Regularien geradezu lächerlich. 40 Euro und ein Punkt in Flensburg wirken leider nicht abschreckend genug – es wird trotz dieser Strafen auf Teufel komm raus gesimmst und telefoniert. Diese Verstöße müssten mit höheren Strafen belegt werden – die derzeitigen vermitteln keine Abschreckung. Andere Verkehrsteilnehmer werden täglich durch solche "Straftäter" gefährdet.

Eva Weber
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Lastwagenfahrer

Beitrag von Eva Weber » 28. April 2012 00:35

Bei einer ca. 2-stündigen Autobahnfahrt in einem Bus (rechte Seite Fensterplatz) sah ich vier Fahrer mit linker Hand am Steuer und in der rechten Hand das Handy. Es wurde gelesen und getippt. Bei den langsamen Überholvorgängen konnte ich das genau sehen. Ich denke aber, dass dies nicht einmal 40 Euro kosten würde, da ja das Handy nicht am Ohr war. Ich könnte mir vorstellen, dass die Mobilfunkindustrie einiges an Einsprüchen vorbringen würde, würde solches oder auch das Telefonieren mehr als 40 Euro kosten. Wozu sitzen denn die vielen Lobbyisten jeder Sparte rund um das Kanzleramt?

Eva Weber

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