Krankenkassen schlagen Alarm

Mahner

Krankenkassen schlagen Alarm

Beitrag von Mahner » 29. Januar 2013 10:06

Frankfurter Rundschau am 28.01.2013

Diagnose Burn-Out

Arbeitnehmer zunehmend erschöpft und ausgebrannt


Nicht nur Leistungsträger trifft die Diagnose Burn-Out. Immer mehr Durchschnittsbürger leiden unter dem Erschöpfungssyndrom. Um das 18-fache sind die Fehltage aufgrund von psychischen Erkrankungen in den letzten Jahren gestiegen. Das ruft nun die Politik auf den Plan.[…]

Die Krankenkassen schlagen Alarm: Immer mehr Berufstätige werden psychisch krank.

Krankheitstage aufgrund von Burn-Out-Syndrom seien zwischen 2004 und 2011 um das 18-fache gestiegen[/b], berichtet die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf Zahlen des BKK-Bundesverbands. Während 2004 für je tausend Mitglieder der Krankenkasse (Rentner ausgenommen) 4,6 Krankheitstage wegen Burn-Out gemeldet worden seien, seien es 2011 bereits 86,9 Tage gewesen.

Frauen seien dabei wesentlich stärker betroffen als Männer. Für je tausend weibliche BKK-Mitglieder gab es dem Bericht zufolge 2011 insgesamt 110,3 Krankheitstage, die durch das Burn-Out-Syndrom verursacht wurden, bei Männern 68,4 Tage.

Anti-Stress-Verordnung

Diese Zahlen rufen auch die Politik auf den Plan. An diesem Dienstag erörtert Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) das Thema psychische Gesundheit am Arbeitsplatz erstmals gemeinsam mit Arbeitgebern und Gewerkschaften auf einer Tagung in Berlin. Ziel ist eine gemeinsame Erklärung.

Die SPD verlangt konkrete Maßnahmen und will angesichts der neuen Mehrheitsverhältnisse im Bundesrat einen neuen Anlauf für eine Anti-Stress-Verordnung starten. „Immer mehr Menschen werden krank, weil der psychische Stress am Arbeitsplatz zu groß ist“, sagte SPD-Sozialexpertin Manuela Schwesig. Hier seien Arbeitgeber und Politik gefragt.

Nicht permanent erreichbar sein

Die Anti-Stress-Verordnung ist eine Initiative der IG Metall. Darin wird unter anderem die „eindeutige Trennung von Arbeitszeit und Freizeit“ eingefordert - also zum Beispiel dass Arbeitnehmer nicht permanent via E-Mail oder Handy für den Chef erreichbar sein dürfen.

Details:
http://www.fr-online.de/gesundheit/-dia ... 76818.html


Kommentar:

Bereits unter der Headline “ Dauernde Erreichbarkeit kann krank machen“
(FR 03.07.2012)
wurde auf den u.a. „durch dauernde Erreichbarkeit verursachten Stress“ hingewiesen, der letztendlich lt. Mediziner, krank machen kann.
“Die Arbeitswelt hat sich für viele stark verändert. Durch E-Mail und Smartphone sind viele noch im Dienst, wenn sie das Büro längst verlassen haben. Das verursacht Stress, der auf Dauer krank machen kann“ heißt es in der PM der FR.
„Das Thema hat mittlerweile auch die Politik entdeckt: Eine deutliche Trennung von Arbeit und Freizeit forderte Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen erst kürzlich. Hilfreich dafür sei es, sich selbst klare Regeln zu geben, betont Wolfgang Panter. Etwa dafür, wann das Einloggen ins Firmennetzwerk am Wochenende definitiv tabu ist oder wann abends das Handy ausgeschaltet wird. Mails noch kurz vor dem Einschlafen zu lesen, sei ohnehin nicht zu empfehlen, sagt Panter. Wer das sein lässt, schläft in der Regel ruhiger.
Längst gebe es auch eine Kultur der ständigen Erreichbarkeit. Das gelte nicht für alle Arbeitnehmer, aber für immer mehr. Und Vorgesetzte, die gewohnt sind, praktisch immer angerufen werden zu können, vermitteln diese Haltung im Betrieb auch an andere, ist Panter überzeugt. Auch das trägt dazu bei, dass der Feierabend verschwindet: Wer immer erreichbar ist, hat keinen mehr. „Deshalb sollte man sich sagen 'Jetzt schalte ich das Ding ab'“, empfiehlt der Mediziner.“
[mit das Ding ist das Handy bzw. Smartphone gemeint]

http://www.fr-online.de/gesundheit/-nie ... 35232.html


Den Artikel konnte man auch am 28.01. in diversen anderen Zeitungen
z. Kts. nehmen.