Entschuldigung

Eva Weber
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Entschuldigung

Beitrag von Eva Weber » 11. Mai 2013 22:04

Entschuldigung!

Sehr geehrter Herr Prof. Lerchl!

Betr.: Mein Posting "Pressediktat" in Gigaherz vom Freitag den 10. Mai 2013 8:52 am
viewtopic.php?p=65419#65419


Hiermit entschuldige ich mich für meine Aussage, dass Sie „wegen (eines) Interessenskonflikt(s) nicht zur Abstimmung der IARC eingeladen wurden“. Die Formulierung „Interessenskonflikt“ nehme ich zurück, da diese im wissenschaftlichen Kontext eine explizitere Bedeutung zu haben scheint als im Allgemeingebrauch und so wie ich den Begriff anwendete.

Damit auch die Leser dem Inhalt meines strittigen Postings mit falscher Ausdrucksweise folgen können und die Entschuldigung verstehen, stelle ich das mir als erstes hierzu bekannte Posting IARC ./. Lerchl vom 31.1.2011 an Dariusz L. ein.
http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=44654

In einem weiteren Posting vom 1.2.2011
http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=44672

geben Sie einen Link zum Originalschreiben der IARC vom 26.Okt. 2010 von Dr. Baan und Dr. Cogliano an:
http://www.izgmf.de/Letter_Dr_Lerchl_26Oct10.pdf

Ich wage auszugsweise eine ungefähre Übersetzung des Schreibens der IARC:

„Wir stellen fest, dass Sie in Ihrem Schreiben unsere E-Mail-Antwort vom 3.9.2010 unerwähnt ließen, in welcher wir den kritischen Punkt wahrgenommenen Interessenkonflikts ansprachen, entscheidend für eine Teilnahme."

"Wir akzeptieren Ihre Erklärung über die Art Ihrer Beratung für das IZMF und danken für die zusätzliche Klarstellung.“


(Hieraus wird ersichtlich, dass es sich nicht um einen Interessenskonflikt handelt, sondern wie folgt um andere Gründe. Eingefügt E.W.)
_________

„Eine IARC Monographie ist eine Bewertungsaufgabe, die völlige Unabhängigkeit von wirtschaftlichen Interessen erfordert und frei von Verfechtern vorgefasster Positionen ist."

"In diesem Zusammenhang, beiseite lassend Interessen, die Sie in Ihrer Deklaration erwähnen, so sind ca. die Hälfte Ihrer kürzlichen Publikationen zu radiofrequency radiation keine Original-Forschungsdokumente, sondern Kritiken zu Studien, die auf einen schädlichen Effekt der von mobilen Telefonen ausgehenden Strahlung hindeuten. Dazu kommen einige Ihrer Statements im IZGMF mit ähnlich starkem Tenor."

"Die obigen Punkte in Betracht ziehend, meinen wir, dass Ihre Teilnahme einer ausgewogenen Suche für einen Konsens innerhalb der Working Group nicht dienlich wäre. Im Hinblick darauf und dass wir viele mehr qualifizierte Bewerber hatten als wir einladen können, steht unsere endgültige Entscheidung weiterhin.“


Sie wurden nicht, wie ich fälschlicherweise sagte, wegen „Interessenskonflikt“ nicht eingeladen, sondern es gab hierfür andere Gründe.

Ich entschuldige mich nochmals für den falschen Gebrauch eines "wissenschaftlichen" Begriffs.

Mit freundlichen Grüßen

Eva Weber

Hans-U. Jakob
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Re: Entschuldigung

Beitrag von Hans-U. Jakob » 12. Mai 2013 10:27

In Schrägschrift: Auszüge aus dem Ablehnungsschreiben der IARC an Lerchl
Eva Weber hat geschrieben:Entschuldigung!

(Hieraus wird ersichtlich, dass es sich nicht um einen Interessenskonflikt handelt, sondern wie folgt um andere Gründe. Eingefügt E.W.)
_________

„Eine IARC Monographie ist eine Bewertungsaufgabe, die völlige Unabhängigkeit von wirtschaftlichen Interessen erfordert und frei von Verfechtern vorgefasster Positionen ist."

"In diesem Zusammenhang, beiseite lassend Interessen, die Sie in Ihrer Deklaration erwähnen, so sind ca. die Hälfte Ihrer kürzlichen Publikationen zu radiofrequency radiation keine Original-Forschungsdokumente, sondern Kritiken zu Studien, die auf einen schädlichen Effekt der von mobilen Telefonen ausgehenden Strahlung hindeuten. Dazu kommen einige Ihrer Statements im IZGMF mit ähnlich starkem Tenor."

"Die obigen Punkte in Betracht ziehend, meinen wir, dass Ihre Teilnahme einer ausgewogenen Suche für einen Konsens innerhalb der Working Group nicht dienlich wäre. Im Hinblick darauf und dass wir viele mehr qualifizierte Bewerber hatten als wir einladen können, steht unsere endgültige Entscheidung weiterhin.“


Sie wurden nicht, wie ich fälschlicherweise sagte, wegen „Interessenskonflikt“ nicht eingeladen, sondern es gab hierfür andere Gründe.

Ich entschuldige mich nochmals für den falschen Gebrauch eines "wissenschaftlichen" Begriffs.

Mit freundlichen Grüßen

Eva Weber
Liebe Eva Weber,
Dafür hätten Sie sich jetzt wahrlich nicht entschuldigen müssen. Denn das Ablehnungsschreiben der IARC an Lerchl enthält weit schlimmere Gründe als das Wort Interessenskonflikt.
Nämlich das krankhafte Mobben und Rufmorden Elektrosensibler Menschen und ihrer Schutzorganisationen sowie EMF-kritischer Wissenschaftler im Forum des IZGMF.
Oben deutlich nachzulesen. Fettschrift von mir eingefügt.
Das könnte noch andern Wissenschaftlern zum Verhängnis werden, die mit Lerchl eine Seilschaft eingegangen sind.
Beschwerden von Gigaherz an Bundesämter und Bundesrat sind unterwegs.
Hans-U. Jakob (Präsident von Gigaherz.ch)

Wuff

Beitrag von Wuff » 13. Mai 2013 16:06

Eva Weber hat geschrieben: Hiermit entschuldige ich mich für meine Aussage, dass Sie „wegen (eines) Interessenskonflikt(s) nicht zur Abstimmung der IARC eingeladen wurden“. Die Formulierung „Interessenskonflikt“ nehme ich zurück, da diese im wissenschaftlichen Kontext eine explizitere Bedeutung zu haben scheint als im Allgemeingebrauch und so wie ich den Begriff anwendete.

Für Ihre Entschuldigung und Rücknahme einer Aussage wird Ihnen Lerchl oder sein Anwalt wohl unmittelbaren Anlass gegeben haben. Warum nur nimmt er anscheinend ausgerechnet dieses Wort „Interessenskonflikt“ so tragisch?

Der Schlüssel könnte hier liegen: http://www.izgmf.de/Aktionen/Meldungen/ ... choli.html , und zwar im Satz von Spatenpauli „ In dieser Position kann er [Repacholi, Anm.d.Verf.] als Beobachter an ICNIRP-Sitzungen teilnehmen, hat dort jedoch kein Stimmrecht, und muss daher auch keine Erklärung zu möglichen Interessenkonflikten vorlegen, wie dies für stimmberechtigte Mitglieder obligatorisch ist“, der im Zusammenhang mit einen Treffen von Repacholi, dem „Paten“, der die ICNIRP aus der Taufe gehoben hat, mit Lerchl, der nach seinem turnusgemässen Austreten aus der SSK nun zweifellos nach dem Olymp aller Bioelectromagnetics „Forscher“, der selbst ernannten sogenannten „Internationalen Kommission“ für den Schutz vor nichtionisierender Strahlung strebt. Gemäss dem ICNIRPologen Spatenpauli (angelehnt an den Begriff „Kremnologe“) ist dort absolute Grundvoraussetzung für stimmberechtigte Mitglieder “ eine Erklärung zu möglichen Interessenkonflikten“. – Beinahe wären Sie Lerchl vor der Sonne gestanden. Ist da Lerchl ein Nachfolger von Diogenes, dessen einziger Wunsch an seinen Kaiser Alexander (!) war, er möge ihm vor seinem Fass aus der Sonne treten? Der Überlieferung gemäss lautete Diogenes‘ Motto: “Leben wie die Hunde“, und daraus soll der Begriff „kynismós“ geworden sein, der Begriff für seine Philosophierichtung, http://de.wikipedia.org/wiki/Diogenes_von_Sinope .
Wuff.

Eva Weber
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Entschuldigung

Beitrag von Eva Weber » 13. Mai 2013 23:56

wuff hat geschrieben: Für Ihre Entschuldigung und Rücknahme einer Aussage wird Ihnen Lerchl oder sein Anwalt wohl unmittelbaren Anlass gegeben haben. Warum nur nimmt er anscheinend ausgerechnet dieses Wort „Interessenskonflikt“ so tragisch?
Ich wurde mit einer E-Mail aufgefordert (vielleicht hat Prof. Lerchl die Adresse vom IZgegenMF, vielleicht auch gar von einer Behörde erhalten?) und zwar am Samstag und mMn ziemlich rigoros, innerhalb von 24 Stunden eine Entschuldigung ins Gigaherz-Forum zu stellen. Konsequenzen wurden angedroht. Keine Diskussion! Ich hätte also wochenends gar keine Möglichkeit gehabt, mir eine Rechtsberatung zu holen. Da ich nicht ständig auf meine Mails schaue, habe ich noch Stunden verloren. Zudem habe ich seit ca. 14 Tagen immer wieder Netzunterbrechung und bei Gigaherz sitzt man auch nicht und wartet auf jeden Poster. Meine Reaktionsmöglichkeit war sozusagen stundengebunden! Es war also sehr knapp und ich hoffte - ich brauchte ja einige Unterlagen - dass mich die Telekom nicht im Stich lässt, da sie mir neuerdings regelmäßig schreibt, dass sie mich nicht kenne. Ehrlich gesagt, ich bin mir der wissenschaftlichen Bedeutung dieses Begriffs auch nicht so bewusst. In meinem Beruf gab es für wichtige Begriffe eindeutige Definitionen, sodass darüber niemals Zweifel aufkommen konnten.

Hier möchte ich einen Auszug aus dem offenen Brief von Prof. Lerchl an Niels Kuster zur Kenntnis bringen, in dem er selbst diesen Begriff verwendet.

http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=52406

"Nachdem vier Jahre ins Land gegangen sind, ohne dass die REFLEX-Studien zurückgezogen wurden, dachte ich, es sei mal an der Zeit, jemanden zu fragen, der damit zu tun hatte und - anders als andere Beteiligte - eigentlich einen guten Ruf hat. Professor Niels Kuster aus Zürich ist Gründer der IT'IS Foundation und Gründer / Mitgründer zahlreicher anderer Firmen, die u.a. mit Messgeräten und Software im Bereich elektromagnetische Felder Geld verdienen. Das ist ja auch ok, solange kein Interessenkonflikt besteht, was allerdings nach Meinung der IARC doch nicht ganz ausgeschlossen werden konnte, da er nur als "eingeladener Spezialist" in der Liste der Teilnehmer für das Treffen in Lyon (Einstufung als 2B) aufgeführt war." Fettdruck von mir.

Hier konnte aber nach Aussage von Prof. Lerchl der „Interessenskonflikt“ doch nicht ganz ausgeschlossen werden, da Niels Kuster „nur als eingeladener Spezialist“ für das Treffen in Lyon (Einstufung als 2b) aufgeführt war.

Niels Kuster wurde jedoch eingeladen. Ob er abstimmen durfte ist mir nicht bekannt.

Ich verstehe die ganze Aufregung meinetwegen nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass der Begriff „Interessenskonflikt“ im Laufe der zwei vergangenen Jahre auch schon irgendwo anders gefallen ist. Selbst Prof. Lerchl verwendet ihn, in wohl nicht eindeutig geklärter Situation, obwohl er die Bedeutung des Begriffs genau kennt. Da mir dessen wissenschaftliche Bedeutung nicht bewusst war, habe ich mich für die unsachgemäße Verwendung entschuldigt.

Eva Weber

Wuff

Re: Entschuldigung

Beitrag von Wuff » 14. Mai 2013 09:05

Eva Weber hat geschrieben: Ich wurde mit einer E-Mail aufgefordert (vielleicht hat Prof. Lerchl die Adresse vom IZgegenMF, vielleicht auch gar von einer Behörde erhalten?) [...]
E-Mail Adressen zu "knacken" ist Lerchls Spezialität. Er hat sich auch einmal im iz"gegen"mf gebrüstet, die meine ergattert zu haben. Ich finde den Beitrg zur Zeit nicht mehr, wahrscheinlich befindet er sich in nichtöffentlichen "Strategie"-Teil des Forums. Der öffentliche Teil des Forums ist für mich (speziell für mich) immer wieder tageweise gesperrt. Was die Betreiberin damit bezweckt ist unklar, vermutlich versucht sie mich irgendwie auszuspionieren. Mögen die dort ihre albernen Spielchen halt auf diese Weise spielen und sich damit die Zeit vertreiben, nachdem ihre Falle für die ihnen verhassten "EHS" dank Aufklärung nicht mehr funktioniert.
Eva Weber hat geschrieben: [...] und zwar am Samstag und mMn ziemlich rigoros, innerhalb von 24 Stunden eine Entschuldigung ins Gigaherz-Forum zu stellen. Konsequenzen wurden angedroht. Keine Diskussion! Ich hätte also wochenends gar keine Möglichkeit gehabt, mir eine Rechtsberatung zu holen. Da ich nicht ständig auf meine Mails schaue, habe ich noch Stunden verloren.
Diese Vorgehensweise, für die es angesichts der relativen Bagatelle, um die es geht, wohl keine Rechtfertigung gibt, grenzt an Nötigug, zumindest im landläufigen Sinn des Wortes, der nicht mit dem juristischen identisch sein muss.
Eva Weber hat geschrieben: Ehrlich gesagt, ich bin mir der wissenschaftlichen Bedeutung dieses Begriffs auch nicht so bewusst. In meinem Beruf gab es für wichtige Begriffe eindeutige Definitionen, sodass darüber niemals Zweifel aufkommen konnten.
(Selbst für unbekannte Objekte gab es bei der Flugleitung wohl den Fachausdruck UFO. )

Es gibt im Wissenschaftsbereich x Formulare mit jeweils unterschiedlicher Begriffsbestimmung. Lerchl jedenfalls sitzt oder sass in einem Ethikkomitee, und weiss das bestimmt auch.

"Interessenskonflikt" bedeutet für einen Wissenschaftler grundsätzlich, dass er durch Aufträge etc. von bestimmten Kreisen an einem bestimmten Ergebnis der Studie oder der wissenschaftlichen Diskussion interessieret sein könnte. Da gibt es wie anderswo im Leben einen erheblichen Grau-, wenn nicht Schwarzbereich. Ist jemand vollkommen desinterssiert am Ergebnis, der in einer privaten Uni-GmbH eine sehr wichtige Funktion bei der Akquisition von Forschungsaufträgen innehat, die von einer grossen Telekomgesellschaft mit Millionenbeträgen gesponsert wird, selbst wenn dieses Sponsoring nicht zweckgebunden ist? Ist jemand vollkommen desinteressiert am Ergebnis, der an einem hälftig von der Industrie gesponserten Forschunsprojekt mit circa 1 Mio. EUR Honorarvolumen teilnahm? Fragen über Fragen, von denen noch zahlreiche weitere gestellt werden könnten. Wie zum Beispiel: Ist jemand in Bezug auf EMF-Effekte neutral, der seine Freizeit damit verbringt, in Foren EMF-Geschädigte zu überzeugen, sie bildeten sich das alles nur ein?
Eva Weber hat geschrieben: Hier möchte ich einen Auszug aus dem offenen Brief von Prof. Lerchl an Niels Kuster zur Kenntnis bringen, in dem er selbst diesen Begriff verwendet.

http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=52406

"Nachdem vier Jahre ins Land gegangen sind, ohne dass die REFLEX-Studien zurückgezogen wurden, dachte ich, es sei mal an der Zeit, jemanden zu fragen, der damit zu tun hatte und - anders als andere Beteiligte - eigentlich einen guten Ruf hat. Professor Niels Kuster aus Zürich ist Gründer der IT'IS Foundation und Gründer / Mitgründer zahlreicher anderer Firmen, die u.a. mit Messgeräten und Software im Bereich elektromagnetische Felder Geld verdienen. Das ist ja auch ok, solange kein Interessenkonflikt besteht, was allerdings nach Meinung der IARC doch nicht ganz ausgeschlossen werden konnte, da er nur als "eingeladener Spezialist" in der Liste der Teilnehmer für das Treffen in Lyon (Einstufung als 2B) aufgeführt war." [...]
Das ist auch ein bemerkenswerter Vorgang. Lerchl wollte hier Kuster nötigen, sich von einer Studie zu distanzieren, bei welcher sein Institut die SAR-Messungen betreute.
Eva Weber hat geschrieben: Hier konnte aber nach Aussage von Prof. Lerchl der „Interessenskonflikt“ doch nicht ganz ausgeschlossen werden, da Niels Kuster „nur als eingeladener Spezialist“ für das Treffen in Lyon (Einstufung als 2b) aufgeführt war.

Niels Kuster wurde jedoch eingeladen. Ob er abstimmen durfte ist mir nicht bekannt.
Bestimmt nicht, wenn gemäss Lerchl ein Interessenkonklikt nicht ganz ausgeschlossen werden konnte.
Eva Weber hat geschrieben: Ich verstehe die ganze Aufregung meinetwegen nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass der Begriff „Interessenskonflikt“ im Laufe der zwei vergangenen Jahre auch schon irgendwo anders gefallen ist. Selbst Prof. Lerchl verwendet ihn, in wohl nicht eindeutig geklärter Situation, obwohl er die Bedeutung des Begriffs genau kennt. Da mir dessen wissenschaftliche Bedeutung nicht bewusst war, habe ich mich für die unsachgemäße Verwendung entschuldigt.
Angesichts des Bagatellcharakters ist das auch für mich nicht ganz nachvollziehbar. Es sei denn, es ging ihm wie in meinem eigenen Fall darum, Kritiker mit juristischen Mitteln einzuschüchtern und zum Schweigen zu bringen.

"Interessenskonflikt" ist nicht ein wissenschaftlicher Begriff, dazu wäre er er auch zu wenig eindeutig definiert.

Eva Weber
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Interessenskonflikt

Beitrag von Eva Weber » 14. Mai 2013 19:27

wuff hat geschrieben: "Interessenskonflikt" ist nicht ein wissenschaftlicher Begriff, dazu wäre er er auch zu wenig eindeutig definiert.
Meinung:

Für mich ist "Interessenskonflikt" ein sehr dehnbarer Begriff, was er wahrscheinlich doch nicht ist. Z.B. sehe ich sogar in der Tatsache, dass ein Bediensteter des Bundesamts für Strahlenschutz, anzunehmen ein Staatsbeamter, zugleich Chairman der ICNIRP ist, einer NGO (nicht Regierungsorganisation) also ein eingetragener Privatverein, der für die Grenzwerte zuständig ist, so etwas wie einen Zusammenhang, der zumindest mir widerstrebt. Wenn man dann noch das weitere in meinen Augen zuarbeitende Umfeld betrachtet, sträuben sich bei mir die Haare. Da nützt das ganze Nachdenken, wie das alles nur zum Guten von Mensch und Umwelt sein könnte, gar nichts. Es besteht einfach bei mir dieses Empfinden.

Eva Weber

Mahner

Interessenkonflikt

Beitrag von Mahner » 14. Mai 2013 21:15

@ Frau Eva Weber


In der Tat bietet die Interpretationsvielfalt der Begrifflichkeit „Interessenkonflikt“ wegen deren Komplexität einen großen Raum.

Interessenkonflikte gibt es zuhauf!

So in der Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Finanzwirtschaft, Gesundheitssektor usw.

Abgesehen von einer nicht nachvollziehbaren „wissenschaftlichen“ Sinndeutung, die hier auch im Diskurs steht, wollen wir doch einfach einmal festhalten:

1. Lerchl wurde in sehr höflicher Form von der IARC abgelehnt!

2. Dass die Gründe hierfür außerhalb eines Interessenkonfliktes lagen und demzufolge
gewichtige anderer Art beinhalteten ist ebenso Fakt.

3. Fazit:

Auf den Nenner gebracht, verstehen ich die Entscheidung dahingehend:

Man wollte ihn einfach nicht haben! Man hatte genügend andere qualifizierte
Wissenschaftler, die den Profilierungskriterien entsprachen.

Dass allerdings ist für einen Wissenschaftler, der so stark im Fokus diverser Institutionen steht/stand, verständlicherweise schmerzhaft zu ertragen.

Salopp gesagt, man könnte auch sagen, das war eine Klatsche!

Wuff

Re: Interessenskonflikt

Beitrag von Wuff » 15. Mai 2013 14:48

Eva Weber hat geschrieben:
Meinung:

Für mich ist "Interessenskonflikt" ein sehr dehnbarer Begriff, was er wahrscheinlich doch nicht ist. [...]
Lerchl meinte, "Interessenskonflikt" sei in einem Grad unzutreffend dass Sie die angebliche Falschdarstellung richtigstellen und sich entschuldigen müssten.

Die Ausladung der IARC an Lerchl habe ich nicht gefunden, aber verschiedene Sekundärquellen, welche übersetzt aussagen, dass
"eine IARC Monographie ein Unterfangen ist, das völlige Unabhängigkeit von allen kommerziellen Interessen verlangt, und von Personen, die wahrgenommen werden könnten als würden sie eine vorgefasste Stellung vertreten."

Es wurde als eher ausgesagt, dass er als voreingenommen wahrgenommen werden könnte. Ein direkter Interessenkonflikt wurde ihm nicht vorgehalten. Ein solcher kann aber in die Texte hineingelesen werden, und wer das tut, braucht das weder richtigzustellen noch sich zu entschuldigen.

Quellen.

In

(1) http://www.monanilsson.se/document/Ahlb ... CMay23.pdf steht:


"The IARC has already banned a scientist from the committee. Dr Alexander Lerchl from the German Radiation Protection Board, has been questioed regarding his relations to the German mobile industry, and was finally not accepted in the committee as “an IARC Monograph is an exercise that demands complete independence from all commercial interests, and from advocates who might be perceived as advancing a pre-conceived position"

Lerchl möge das doch besser übersetzen, als wie folgt, oder dann genau spezifizieren, weshalb er denn nicht eingeladen wurde:

"Die IARC hat bereits einen Wissenschaftler aus dem Ausschuss ausgeschlossen. Dr. Alexander Lerchl von der deutschen Strahlenschutzkommission wurde zu seinen Beziehungen zur deutschen Mobilfunkindustrie befragt, und wurde schließlich nicht im Ausschuss angenommen, da „eine IARC Monographie ein Unterfangen ist, das völlige Unabhängigkeit von allen kommerziellen Interessen verlangt, und von Personen, die wahrgenommen werden könnten als würden sie eine vorgefasste Stellung vertreten."

Weitere Quellen:

(2) http://www.stiftung-pandora.eu/download ... l_2012.pdf

(3) http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/k ... .1531987-3


Lerchl wird zunehmend haarspalterisch. Es wurde ihm eine Nähe zur Industrie vorgehalten. Dieses ist nicht identisch mit einem Interessenkonflikt, für die IARC aber gleich schwerwiegend.

Angesichts der schwammigen Lage hatte Lerchl meiner Meinung nach keinen Grund, eine Entschuldigung zu fordern. Eine Präzisierung hätte er selbst irgendwo platzieren können. Für eine Richtigstellung ist die ungenaue Interpretation zu wenig schwer wiegend.

Die Meinungsäusserungsfreiheit gilt auch in der Schweiz. An einen Nichtjuristen können keine überrissenen Anforderungen an die Übersetzungs- und Formulierungsgenauigkeit gestellt werden. Wie Lerchl das auch immer drehen mögen: Die IARC hat ihm angelastet, dass seine Person mit Industrienähe und Voreingenommenheit assoziiert wird.

Eva Weber
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Beitrag von Eva Weber » 16. Mai 2013 11:37

Herr Prof. Lerchl ist eben so etwas wie übergenau, was m.E. auch viel Zeit erfordert.

Aufmerksam geworden bin ich durch das Posting an Dariusz L. im IZgegenMF, das folgenden Absatz aus dem wohl Erstschreiben der IARC enthält. Ein Zweitschreiben der IARC relativierte diesen Absatz. Da jedoch noch andere Gründe für die Nichtteilnahme an der Abstimmung maßgebend waren, erfolgte aufgrund dieser anderen Gründe keine Einladung.

"Listed under item 1b, we noticed in your Declaration of Interest (DoI) your activities as a consultant for the German Informationszentrum Mobilfunk (IZMF). We have become aware of the fact that this organization has been set-up and is maintained by the mobile-phone networks in Germany to defend the joint interests of the German mobile-phone industry. As such, this activity poses in our view at least an apparent conflict. As was stated in our previous message, an important selection criterion for Working Group members is the absence of such conflicts in their DoI."

http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=44654

Meinung:
Ob nun nichtionisierende Strahlung "möglicherweise krebserregend" ist, insbesondere Handystrahlung, oder nicht, gibt nur Grund darüber zu schreiben, sich darauf zu beziehen. Im Endeffekt dürfte dies m.E. aber völlig unerheblich sein, denn das einzige Streben liegt darin, die jetzigen Grenzwerte zu wahren, diese Technik weiter zu fördern und zu verbreiten und als Folge davon die Mikrowellenbelastung, gegenüber dem jetzigen Stand, zu erhöhen.

Wenn selbst daran gearbeitet wird, einem Autofahrer, der zu schnell unterwegs ist, mittels Mikrowellen-Schuss die Elektronik seines Fahrzeugs auszuschalten, dann glaube ich, braucht man nicht mehr weiter über "Gewissen" in der Elektronikbranche zu sprechen. Hoffentlich bin ich da nicht in der Nähe und der Polizist verschießt sich womöglich. Meinem Auto würde dies auf Grund von wenig Elektronik wahrscheinlich nichts ausmachen im Gegensatz zu mir. Nun ja, ist ja nicht schad drum - eine weniger von diesen Querulanten, die ständig über diese Technik klagen.

Eva Weber

Wuff

Fremdsprache als "Herrschaftsinstrument"

Beitrag von Wuff » 16. Mai 2013 18:37

Fremdsprache als "Herrschaftsinstrument"

Eva Weber hat geschrieben: "Listed under item 1b, we noticed in your Declaration of Interest (DoI) your activities as a consultant for the German Informationszentrum Mobilfunk (IZMF). We have become aware of the fact that this organization has been set-up and is maintained by the mobile-phone networks in Germany to defend the joint interests of the German mobile-phone industry. As such, this activity poses in our view at least an apparent conflict. As was stated in our previous message, an important selection criterion for Working Group members is the absence of such conflicts in their DoI."

http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=44654
In den meisten Wissenschaften, selbst in Germanistik, werden die Studien heute in Englisch verfasst, wie im Mittelalter und noch später Latein die Wissenschaftlersprache war.

Ohne Englisch geht da nichts mehr. Selten genug wird etwas übersetzt. Aber selbst beim Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramm DMF wurde nicht übersetzt, sondern es wurden ziemlich unterschiedliche Texte über ein und dasselbe Experiment geschrieben, http://www.hese-project.org/Forum/wisse ... id=33#p100 mit Fortsetzung in http://www.hese-project.org/Forum/wisse ... id=33#p101 . Für die Wissenschaftlerkollegen wird anders und auch anderes geschrieben als für das tumbe teusche Volk.

Die einheitlich englische Sprache dient der internationalen Verständigung unter den Wissenschaftlern, was an sich gut ist. Sie kann aber auch missbraucht werden zum Ausschluss der Laien, oder zur rechtlichen Verfolgung von Kritikern. Die allermeisten wissenschaftlichen Laien werden ausgeschlossen, weil sie zu wenig Englisch und vor allem zu wenig Fachenglisch verstehen, um Studien, die oft in gestelzter Sprache verfasst sind, sicher und richtig zu verstehen, und vor allem um sie mit genügender Geschwindigkeit lesen zu können.

Als einen Fall von Missbrauch zur Einschüchterung von Laien unter den Kritikern würde ich den Fall mit dem "Conflict of Interest" betrachten. Die Diskussion mit der IARC ging um das Thema Interessenkonflikt, wurde aber teilweise indirekt und ausweichend geführt. Dass da ein Aussenstehender in der umfangreichen und vor allem nur in Englisch vorliegenden, mehr oder minder öffentlichen Korrespondenz nicht auf Anhieb auf die definitive Sprachregelung stösst, ist unvermeidlich. Dieses juristisch ahnden zu wollen ist wohl nicht nur meiner Meinung nach überrissen und der Einschüchterung von Kritkern dienend. (Mea culpa: Auch ich zitiere gelegentlich nur in Englisch und ohne Übersetzung)
Eva Weber hat geschrieben: Meinung:

Wenn selbst daran gearbeitet wird, einem Autofahrer, der zu schnell unterwegs ist, mittels Mikrowellen-Schuss die Elektronik seines Fahrzeugs auszuschalten, dann glaube ich, braucht man nicht mehr weiter über "Gewissen" in der Elektronikbranche zu sprechen. Hoffentlich bin ich da nicht in der Nähe und der Polizist verschießt sich womöglich. Meinem Auto würde dies auf Grund von wenig Elektronik wahrscheinlich nichts ausmachen im Gegensatz zu mir.
Elektronik so auszuschalten ist keine neue Idee, bloss die genau gezielte und zivile Anwendung. Wirklich sicherheitsrelevante Elektronik wird gegen den NEMP, den Nuklearen Elektro-Magnetischen Impuls, geschützt ( http://www.ruag.com/de/defence/Land_Sys ... _Container ). Denn es wurden sogar spezielle Atombomben entwickelt, welche den grossen Teil ihrer Energieabgabe als kurze aber starke elektromagnetische Strahlung abgeben sollten, nicht um damit nicht Menschen zu beeinträchtigen oder gar zu töten, sondern bloss die ungeschützte Elektronik des Feindes auszuschalten ( http://toxcenter.org/artikel/Stromnetz- ... r-NEMP.php ).

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