Glyphosat

Eva Weber
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Glyphosat

Beitrag von Eva Weber » 12. November 2015 18:37

Industrie und das Gros der Politik sind von den schädlichen Auswirkungen von Glyphosat nicht zu überzeugen! Maßgeblich ist das Geschäft!

Jedem dürfte mittlerweile das Leid in Südamerika, insbesondere beim Soja-Anbau, durch dieses Herbizid bekannt sein.

https://netzfrauen.org/2014/01/26/vergi ... er-europa/

Die IARC hat Glyphosat als möglicherweise krebserregend eingestuft. Umgehend begann die Arbeit der Lobbyisten!


http://www.t-online.de/lifestyle/besser ... rnung.html

"Die zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehörende Agentur hatte im März geurteilt, dass Glyphosat "wahrscheinlich krebserzeugend bei Menschen" sei. Die Efsa greift die IARC indirekt an: Zum einen habe sie nicht nur Glyphosat allein, sondern auch in Zusammensetzungen mit anderen Stoffen bewertet und die Ergebnisse davon in das Gesamturteil einfließen lassen. Darüber hinaus berücksichtige die Efsa "mehr wissenschaftliche Erkenntnisse" als die IARC.

Abgesehen davon fordert die Efsa, die Giftigkeit von Glyphosat neu zu definieren. In dem Zusammenhang schlägt sie einen Grenzwert für die Aufnahme von 0,5 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht täglich vor."
fett von mir.

Nun fordert man sogar noch den Grenzwert zu erhöhen!

Es stellt sich die Frage, wozu gibt es eigentlich eine IARC?

Aber wir kennen so eine Verfahrensweise ja schon von der Einstufung "nicht ionisierender Strahlung" in IARC-Gruppe 2b, "möglicherweise krebserregend". Ursprünglich waren da auch Radarstrahlung und Mobilfunkstrahlung allgemein mit inbegriffen, eben die gesamte nicht ionisierende Strahlung. Nach fast 2-jähriger Arbeit hat sich das Szenario geändert und nur das Handy am Ohr, sollte dieses daran gequetscht sein, sei mit etwas Vorsicht zu genießen. Ein Abstand von ein paar Millimetern bringe schon genügend Sicherheit. Prof. Lerchl, SSK/NIS sprach mit den wichtigsten Umweltmedizinern Prof. Eikmann und Prof. Herr (besonders maßgeblich in der Fortbildung niedergelassener Ärzte) massiv dagegen. Traurig ist das, erstaunt aber keineswegs.

Eva Weber

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Re: Glyphosat

Beitrag von Eva Weber » 1. Dezember 2015 11:02

Unter der großen Überschrift

Messen mit zweierlei Maß

erschienen im Münchner Merkur vom 26.11.2015 Leserbriefe zu Glyphosat und dessen Einstufung der IARC "möglicherweise krebserregend" und die dagegen arbeitende Lobby.

Ich sehe hier eine Parallele zu "Nicht ionisierender Strahlung" und schrieb folgenden Leserbrief, der wie nachstehend veröffentlicht wurde:

"Glyphosat: Zweierlei Maß! Die IARC/WHO stufte Glyphosat als möglicherweise krebserregend ein. Die EU wird jedoch einer weiteren Genehmigung auf 10 Jahre zustimmen. Mit Recht bemängelt dies Sigi Hagl, Landesvorsitzende der bayerischen Grünen, als höchst fragwürdig. Und natürlich freut sich die Arbeitsgemeinschaft Glyphosat, dass die Industrie es wieder einmal geschafft hat, sich durchzusetzen. Nur, warum sind die Grünen so vehement für Aufrüstung des Mobilfunks bis in den letzten Winkel? Haben nicht 2011 von 30 hochrangigen Wissenschaftlern der IARC 27 dafür gestimmt, nicht ionisierende Strahlung (Radar, Mobilfunk) als möglicherweise krebserregend in Gruppe 2b IARC einzustufen? Zwei Enthaltungen bei einer Gegenstimme aus Deutschland. Fast zwei Jahre wurde hingearbeitet - da diese Einstufung etwas Aufruhr verursachte - um das Ganze wieder ins industriefreundliche und politisch genehme Lot zu bringen. Daran beteiligt der damalige Leiter der Strahlenschutzkommission und entsprechende Umweltmediziner. Ein Messen mit zweierlei Maß!

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Re: Glyphosat

Beitrag von Eva Weber » 4. März 2016 22:44

Spatenpauli der große Verharmloser auch von Glyphosat.

http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=61816

"Das Panikinstitut München bediente sich zu Beginn seiner mobilfunkkritischen Aktivitäten gerne regional ansässiger Anti-Mobilfunk-Bürgerinitiativen, um seine Schriften zum Nulltarif in Umlauf zu bringen. Institut und Bürgerinitiativen gingen eine Symbiose ein. Auch im Glyphosat-Kesseltreiben ist jetzt plötzlich in Berlin eine Bürgerinitiative auf der Bildfläche erschienen. Wenn das mit rechten Dingen zugeht, fress' ich einen Besen. Zumindest bei mir hat die Mustererkennung Alarm geschlagen."


Das Bayerische Fernsehen brachte in "Unser Land" am 4.3.2016 u.a. einen Bericht über Glyphosat. Man sollte sich das Video anschauen. Bei ca. 17 Minuten beginnt der Bericht über "Landwirtschaft in Brasilien". Die Folgen sind seit langem bekannt. Schon vor ca. 3 Jahren gab es eine ausführliche Dokumentation hierüber. Die Frage an den Experten bei der EU, ob denn die Auswirkungen bekannt seien, ergab damals die Antwort: "Ja, aber das alles regelt der Markt!"
Spatenpauli nennt nun die Diskussionen über Glyphosat "ein Kesseltreiben". Dieses Spritzmittel wirkt sich natürlich in gewissem Maße auch bei uns in Deutschland aus. In der Massentierhaltung wird auch Soja verfüttert - aus Brasilien. In unserer Landwirtschaft wird es ebenso verwendet.

http://www.br.de/mediathek/video/sendun ... d-440.html

Die IARC stufte Glyphosat als "möglicherweise krebserregend ein". Das Bundesamt für Risikobewertung wiegelt ab, und wahrscheinlich wird dieses Gift in Europa weitere 15 Jahre verwendet. Die Leiden in anderen Ländern spielen keine Rolle. Wesentlich ist, dass man bei seinem Bier nicht an Schädlichkeit eines Spritzmittels denken muss, ganz egal unter welchen Bedingungen das Getreide wächst.

Nachdem auch "nicht ionisierende Strahlung" von Experten der IARC für "möglicherweise krebserregend" eingestuft wurde (27 Stimmen für Einstufung in Gruppe 2b, 1 Stimme dagegen (aus Deutschland) und 2 Enthaltungen) und sofort gegen dieses Ergebnis interveniert wurde vom damaligen Leiter der Strahlenschutzkommission Prof. Lerchl, zusammen mit für Fortbildung der niedergelassenen Ärzte zuständigen Umweltmedizinern, dürfte es wohl allgemein so sein, dass Experten der IARC/WHO ihre Ergebnisse von vorneherein in den Wind schreiben können, da sie sowieso entwertet werden, um Wirtschaftlichkeit und Geschäft nicht zu stören.

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Re: Glyphosat

Beitrag von Eva Weber » 5. März 2016 10:48

Mobilfunkstrahlung:
Berichtigen muss ich zu meinem vorangegangenen Artikel, dass Prof. Alexander Lerchl der Leiter der SSK/NIS (Strahlenschutzkommission/Nicht ionisierende Strahlung) war. Er war nicht Leiter der gesamten Strahlenschutzkommission. Ich bitte das Versehen zu entschuldigen.

Glyphosat:
Im Bundesamt für Risikobewertung sind Mitglieder der chemischen Industrie beschäftigt und zwar von BASF und Beyer!
Kaum anzunehmen, dass diese an Glyphosat etwas Bedenkliches bzw. Schädliches finden, da kann die IARC/WHO das Pflanzenschutzmittel einordnen wie sie will.

Schlussfolgerung:
Glyphosat: Erst bei 1000 Liter Bier am Tag ist der Grenzwert erreicht. Was macht man also wegen eines Bieres so ein Theater?? Alles unbedeutend, das muss man den Bürgern irgendwie klarmachen!
Nicht ionisierende Strahlung, Radar, Mobilfunk:
Im Schnitt hat die Stadt München lt. letzter Messung trotz über 6500 Mobilfunk-Sektorantennen nur eine Belastung durch gepulste nicht ionisierende Felder des Mobilfunks von sage und schreibe verschwindenden 0,003% des Grenzwerts. Was macht man bei praktisch Nichts so ein Theater, das muss man den Bürgern irgendwie klarmachen!

Meinung:
Man mache die Grenzwerte so hoch, dass dem Bürger jede Möglichkeit genommen ist, sich zu wehren. Wenn einmal die Schäden zu groß werden, ja dann haben wir ganz einfach nichts gewusst.

Eva Weber

conviva

Re: Glyphosat

Beitrag von conviva » 5. März 2016 22:49

Glyphosat in der heute-schow
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/kanalueb ... Glypho-was?

:oops: Wer findet sich unter den Mitgliedern der Pflanzenschutzmittelkommission des Bundesamts für Risikobewertung? :oops:
8) Aufgepasst! Die Namen von 3 Mitarbeitern von Chemiekonzerenen tauchen im Kameraschwenk auf die Dokumente kurz auf. 8)
:lol: Das Sahnehäubchen oben drauf: Studien der Glyphosatbefürworter seien geheim. :lol:

Die machen aber Ernst!

Aus dem SPON-Forum zu dem Artikel
Glyphosat im Urin: Panikmache auf Verbraucherkosten
Eine Analyse von Julia Merlot
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagno ... 80585.html

4. kein Vorsorgeprinzip
Velociped gestern, 18:01 Uhr
Glyphosat ist nicht unbenklich, wird aber so eingesetzt. Weder ist es notwendig noch wird der Einsatz auf ein Mindestmaß optimiert. Vielmehr wird der Einsatz ausgeweitet. Nicht nur "Unkräuter" werden damit vernichtet, sondern auch die ganz normalen Weizenhalme. Dadurch reift der Weizen gleichmäßiger. Allerdings ist hier die Grenze zum "unsachgemäßen Einsatz" sehr nah - um nicht zu sagen meist überschritten. Gespritzt wird dazu nämlich kurz vor der Ernte, so dass das Glyphosat keine Zeit mehr hat sich abzubauen oder in Grundwasser und Boden ausgewaschen zu werden. Daher steigt die Glyphosat-Belastung und auch die Pseudo-Glutamat-Unverträglichkeit, die teilweise eine Reaktion auf Glyphosatrückstände sein dürfte. Als Konsequenz werden Grenzwerte heraufgesetzt und Genehmigungen für viele Jahre verlängert. Übrigens nach TTIP wird die EU Schadensersatzpflichtig, falls sie vor Ablauf der 15jährigen Genehmigungsdauer die Genehmigung entziehen muss und die Gründe dafür bei Erteilung der Genehmigung schon bekannt waren aber ignoriert wurden. D.h. hier führt Korruption zu einer erschlichenen Genehmigung im Anschluss daran dann zu "Schadensersatz" über die Schiedsgerichte.
http://www.spiegel.de/forum/gesundheit/ ... t_41208042

oazapft iss ...

conviva

Re: Glyphosat

Beitrag von conviva » 23. März 2016 16:29

Transparenz und Vorsorge

Glyphosat-Herbizid: Umweltausschuss gegen Verlängerung der EU-Zulassung
ENVI Pressemitteilung - Gesundheitswesen − 22-03-2016 - 18:45
http://www.europarl.europa.eu/news/de/n ... -Zulassung

Solange ernsthafte Bedenken über die krebserregenden und hormonellen Auswirkungen des Herbizids Glyphosat nicht ausgeräumt sind, sollte die Zulassung durch die EU-Kommission nicht verlängert werden. Stattdessen sollte eine unabhängige Studie in Auftrag gegeben und alle wissenschaftlichen Erkenntnisse offengelegt werden, die dem Gutachten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zugrunde lagen, forderten Abgeordnete des Umweltausschusses am Dienstag.

Pavel Poc
Die Europäische Kommission sollte die Zulassung des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat, das in vielen landwirtschaftlichen Betrieben, in der Forstwirtschaft, städtischen und privaten Gärten Anwendung findet, nicht wie beabsichtigt für die nächsten 15 Jahre (bis 2031) ohne Einschränkungen zulassen, begründete der Umweltausschuss seine Entschließung, die mit 38 gegen 6 Stimmen und 18 Enthaltungen verabschiedet wurde.

"Die Tatsache, dass wir auf einen parlamentarischen Einspruch zurückgreifen müssen, zeigt an sich schon, dass etwas im Entscheidungsprozess falsch gelaufen ist", sagte der Abgeordnete Pavel Poc (S&D, CZ), der den Entschließungsantrag entworfen hat.

"Glyphosat wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als vermutlich krebserregend (karzinogen) eingestuft. Während die Industrie behauptet die Substanz würde komplett abgebaut,, ist nun klar, dass Glyphosat-Rückstände überall zu finden sind: in der Umwelt, in vielen Produkten des täglichen Lebens, in unseren Körpern", führte er aus..

"Werden die Europäische Kommission und EFSA die Studien veröffentlichen, auf welchen ihre Empfehlung basiert? Warum wird vorgeschlagen Glyphosat für weitere 15 Jahre zu genehmigen, den längst möglichen Zeitraum? Wir müssen dafür sorgen, dass diese Studien veröffentlicht werden, und sollten darauf warten bis sie uns zur Verfügung stehen. Jede Ungewissheit muss beseitigt sein, bevor wir mit dem Genehmigungsverfahren einer Substanz, die so umfassend eingesetzt wird, fortfahren. Dies ist ein Beispiel, wie das "Vorsorge-Prinzip" angewandt werden sollte", sagte er abschließend.

In ihrem unverbindlichen Entschließungsentwurf rufen die Abgeordneten die EU-Exekutive auf, eine neue Beschlussvorlage auszuarbeiten. Die Abgeordneten verlangen von der Europäischen Kommission und der Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit "sofort alle wissenschaftlichen Belege, die Grundlage zur positiven Klassifizierung von Glyphosat und der geplanten Wiederzulassung waren, aufgrund des überwiegenden öffentlichen Interesses, aufzudecken."

Das Europäische Lebensmittel- und Veterinäramt sollte beauftragt werden Glyphosat-Rückstände in Essen und Trinken zu testen und zu überwachen, heißt es weiterhin.

Eva Weber
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Re: Glyphosat

Beitrag von Eva Weber » 21. April 2016 16:48

"Möglicherweise krebserregend", kein Problem für das Bundesamt für Risikobewertung!

http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/p ... 82526.html

Eva Weber

Mahner
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Re: Glyphosat - Dieses Video spiegelt den Skandal!

Beitrag von Mahner » 22. April 2016 01:12

"Dieses Video spiegelt den Skandal!"

Ob man bezüglich der Handhabung von Studien, im vorliegenden Parodiefall
eine Parallelität, eine Analogie oder ein Spiegelbild auch auf andere Gebiete übertragen kann, ist nicht zu beweisen, aber auch nicht generell auszuschließen.

Fakt ist: Wenn es ums Geld geht, gibt es kaum noch Moral und Anstand.

Skrupellos wird teilweise in der Wissenschaft lanciert von Tausenden
in Zweckgemeinschaften eingebundenen Lobbyisten getrickst, manipuliert
und desinformiert. Studien werden z.T. so im Design gestrickt, daß als Ziel, die Zufriedenheit der Auftraggeber mittels Gefälligkeitsstudie im Focus zu stehen hat.
Daß in diesen Netzwerken u.a. auch staatliche Ämter in versagender Kontrollfunktion involviert sind, hat damit zu tun, das diese schon lange von den einschlägigen hochdotierten Lobbyisten unterwandert sind und sogar gefördert werden.

Nicht neu ist, das in der Mobilfunkszene seit Jahren mit einem Großteil von „frisierten“ Studien als Beweislage für die Unschädlichkeit der Technologie gestritten, manipuliert und die Bevölkerung getäuscht wird.

Insofern ist diese Video-Glosse und die PM im Kontext zu sehen und zumindest nachdenkenswert!

Einfach ein unglaublicher Skandal!!!

conviva

Re: Glyphosat

Beitrag von conviva » 30. April 2016 22:35

Sonderjustiz und Sonderwissenschaft reichen sich die Hand

Warum Monsanto TTIP und CETA will
15. April 2016 von Maritta Strasser 12740 mal gelesen · 16 Kommentare
Der Pestizidkonzern Monsanto klagt gegen den US-Bundestaat Kalifornien – wegen einer drohenden Glyphosat-Kennzeichnungspflicht. Warum TTIP und CETA genau solche Klagen für den Konzern auch in Europa ermöglichen – und damit unsere Gesundheit gefährden, erfährst Du hier.
https://blog.campact.de/2016/04/warum-m ... ceta-will/
Im Januar hat Monsanto Klage gegen den US-Staat Kalifornien eingereicht, weil der Staat den Wirkstoff Glyphosat, der in dem Pestizid Roundup von Monsanto enthalten ist, auf eine Liste krebserregender Stoffe setzen wollte. Dies würde zu einer Kennzeichnungspflicht führen. Zuvor hatte die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft.
Die Argumentation von Monsanto ist abenteuerlich. Die renommierte internationale Agentur für Krebsforschung wird als demokratisch unlegitimiert, unverantwortlich und „ausländisch“ verunglimpft. Sich auf ihre Erkenntnisse zu berufen sei deshalb verfassungswidrig. Nach dem Willen Monsantos sollen nicht-öffentliche Studien und Genehmigungsbehörden unter Industrieeinfluss das Sagen haben – so wie beim Bundesinstitut für Risikobwertung (BfR).
Auch in der EU tobt ein politischer Kampf um die Wiederzulassung des gefährlichen Ackergiftes. Auch hier können wir sicher sein, dass Monsanto die durch TTIP und CETA geschaffene Sonderjustiz für Konzerne nutzen wird, um eine Entscheidung zum Schutz der Gesundheit von Menschen und Umwelt zu verhindern.


Sonderjustiz ist von der Gewaltenteilung abgesonderte Rechtsprechung. Beim Mobilfunk läuft das Ausspielen der Gewaltenteilung etwas gestreckter. Hier wird über eine Sonderwissenschaft operiert. Wie ergeht es im Allgemeinen Betroffenen in Deutschland, wenn sie um ihren Schutz kämpfen?
Die Gerichte (Judikative) urteilen, dass die Gesetze (Legislative) der Regierung (Exekutive) die Berechtigung zur Maßgabe zuweisen, mittels derer diese in Verordnungen den Schutz vor Risken umsetzt. Dabei legt die Regierung die nach ihrem Urteil führende wissenschaftliche Anschauung zugrunde. Diese wird maßgeblich jenen Expertisen zugewiesen, die von einem Privatverein repräsentiert werden, der sich ICNIRP nennt. Dessen Bewertungen - Beispiel Grenzwerte - werden damit der Beklagbarkeit vor Gerichten entzogen. Die Regierung ist rechtlich nicht daran gebunden, alternative Bewertungen wie etwa die der IARC in ihren Verordnungen zu berücksichtigen. *
Somit kann derzeit nur durch Impulse des Gesetzgebers eine Änderung erreicht werden. Dies setzt die Entwicklung einer politisch wirksamen Einsicht der Abgeordneten voraus, dass durch die Maßgaben der Sonderwissenschaft nicht der erforderliche Schutz vor Schäden erreicht wird.

* Wie sich das Verhältnis zwischen nationalen Instanzen des Strahlenschutzes zu WHO/IARC nach der Einstufung der Handystrahlung in Gruppe 2B aktuell entwickelt, wäre interessanter Gegenstand einer weiteren Betrachtung.

conviva

Re: Glyphosat

Beitrag von conviva » 2. Mai 2016 06:42

Sonderjustiz und Sonderwissenschaft reichen sich die Hand

Die US-Regierung setzt Europa bei den Verhandlungen über das transatlantische Handelsabkommen TTIP deutlich stärker unter Druck als bisher bekannt.
Das geht aus Abschriften geheimer Verhandlungsdokumente hervor, die "Süddeutscher Zeitung", WDR und NDR vorliegen. Das Material, das 240 Seiten umfasst, stellte die Umweltschutzorganisation Greenpeace zur Verfügung. Es soll morgen veröffentlicht werden. Demnach droht Washington damit, Exporterleichterungen für die europäische Autoindustrie zu blockieren. Im Gegenzug solle erreicht werden, dass die EU mehr Agrarprodukte aus den USA abnimmt. Gleichzeitig attackiere Washington das grundlegende Vorsorgeprinzip beim EU-Verbraucherschutz, der 500 Millionen Europäer derzeit vor Gentechnik und Hormonfleisch in Nahrungsmitteln bewahrt. Zudem verweigerten sich die USA dem europäischen Wunsch, die umstrittenen privaten Schiedsgerichte für Konzernklagen durch ein öffentliches Modell zu ersetzen. Sie hätten stattdessen einen eigenen Vorschlag gemacht.

http://www.deutschlandfunk.de/ttip-erst ... _id=608910

conviva

Re: Glyphosat

Beitrag von conviva » 2. Mai 2016 09:08

conviva hat geschrieben:Sonderjustiz und Sonderwissenschaft reichen sich die Hand

Die US-Regierung setzt Europa bei den Verhandlungen über das transatlantische Handelsabkommen TTIP deutlich stärker unter Druck als bisher bekannt.
Das geht aus Abschriften geheimer Verhandlungsdokumente hervor, die "Süddeutscher Zeitung", WDR und NDR vorliegen. Das Material, das 240 Seiten umfasst, stellte die Umweltschutzorganisation Greenpeace zur Verfügung. Es soll morgen veröffentlicht werden. Demnach droht Washington damit, Exporterleichterungen für die europäische Autoindustrie zu blockieren. Im Gegenzug solle erreicht werden, dass die EU mehr Agrarprodukte aus den USA abnimmt. Gleichzeitig attackiere Washington das grundlegende Vorsorgeprinzip beim EU-Verbraucherschutz, der 500 Millionen Europäer derzeit vor Gentechnik und Hormonfleisch in Nahrungsmitteln bewahrt. Zudem verweigerten sich die USA dem europäischen Wunsch, die umstrittenen privaten Schiedsgerichte für Konzernklagen durch ein öffentliches Modell zu ersetzen. Sie hätten stattdessen einen eigenen Vorschlag gemacht.

http://www.deutschlandfunk.de/ttip-erst ... _id=608910

Ausführliche Berichte in der SZ:
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/- ... -1.2975097

Wo blieben unter sochen Umständen z. B. die bangen Hoffnungen auf eine Durchsetzung des Anspruchs auf Vorsorge gegen Gesundheitsrisiken durch Funkstrahlung?

Eva Weber
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Re: Glyphosat

Beitrag von Eva Weber » 16. Mai 2016 15:57

Hört, hört Leute! Glyphosat ist gar nicht ungesund!
Die FAZ hat geschrieben, dass die WHO das Herbizid nun nicht für krebserregend hält. Wer so einen Job hat, kann in Ruhe auf seine Pension warten. Heute kann er so sagen und morgen so. Behelligt und zur Verantwortung gezogen wird er nie, egal welchen Schaden er womöglich für Mensch und Natur angerichtet hat.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 35636.html

Was kann denn so einen Sinneswandel bei der angeblichen Welt-Gesundheits-Organisation bewirken? Wozu brauchen wir die eigentlich noch? Genügt doch, wenn die entsprechenden Konzerne agieren und der Menschheit erklären, was so alles nach langem Hin und Her statt "möglicherweise krebserregend" doch völlig unbedenklich ist.

Bei nicht ionisierender Strahlung wurde das ja schon in etwa erfolgreich vorgemacht. Da liegt es an ein paar Millimetern, die das Handy vom Ohr entfernt sein muss, dann hat es keine Gefahr, auch Radar macht nichts. Und da es da so gut funktionierte, geht es also weiter. Als "möglicherweise krebserregend" von der IARC eingestuft, ist noch lange nicht "möglicherweise krebserregend". Dann kommen die wirklich Mächtigen und bereinigen, zeigen der Menschheit, wer das Sagen hat - und die WHO sattelt pflichtbewusst um.

Eva Weber

Hans-U. Jakob
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Re: Glyphosat

Beitrag von Hans-U. Jakob » 18. Mai 2016 18:01

Eva Weber hat geschrieben:Hört, hört Leute! Glyphosat ist gar nicht ungesund!
Die FAZ hat geschrieben, dass die WHO das Herbizid nun nicht für krebserregend hält. Wer so einen Job hat, kann in Ruhe auf seine Pension warten. Heute kann er so sagen und morgen so. Behelligt und zur Verantwortung gezogen wird er nie, egal welchen Schaden er womöglich für Mensch und Natur angerichtet hat.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 35636.html

Was kann denn so einen Sinneswandel bei der angeblichen Welt-Gesundheits-Organisation bewirken? Wozu brauchen wir die eigentlich noch? Genügt doch, wenn die entsprechenden Konzerne agieren und der Menschheit erklären, was so alles nach langem Hin und Her statt "möglicherweise krebserregend" doch völlig unbedenklich ist.

Bei nicht ionisierender Strahlung wurde das ja schon in etwa erfolgreich vorgemacht. Da liegt es an ein paar Millimetern, die das Handy vom Ohr entfernt sein muss, dann hat es keine Gefahr, auch Radar macht nichts. Und da es da so gut funktionierte, geht es also weiter. Als "möglicherweise krebserregend" von der IARC eingestuft, ist noch lange nicht "möglicherweise krebserregend". Dann kommen die wirklich Mächtigen und bereinigen, zeigen der Menschheit, wer das Sagen hat - und die WHO sattelt pflichtbewusst um.

Eva Weber
Und was sagte John le Carré, wohl berühmtester Zeitgenosse unter den Autoren von Spionage- und Kriminalromanen:
Wenn sie nicht schiessen, dann kaufen sie. Sie kaufen fähige Köpfe und spannen sie vor ihren Karren. Sie kaufen Studenten, die noch feucht hinter den Ohren sind, und gewöhnen ihnen das Denken ab. Sie geben falsche Dogmen aus und führen unter dem Deckmantel der politischen Korrektheit die Zensur wieder ein. Sie sponsern Universitätsneubauten, diktieren den Lehrstoff, verteilen Lehrstühle an Leute die ihnen in den Arsch kriechen und Abweichler werden gemobbt. Ihr alleiniges Ziel ist es, die wahnwitzige Maxime unendlicher Expansion auf einem endlichen Planeten fortzuschreiben, mit permanentem Unfrieden als kalkulierbares Ergebnis.
So lässt John le Carré in seinem Buch „Absolute Freunde“ eine seiner Romanfiguren sprechen. 2004 erschienen im List-Verlag.
Nur dass die Story über das Sponsoring an Schweizer Universitäten und Hochschulen keinem Roman entspringt, sondern knallharte Realität ist.
http://www.gigaherz.ch/forschung-schwei ... gesposert/
1.26Milliarden erhalten Schweizer Hochschulinstitute von der interessierten Industrie und wie viel wohl die WHO?
Dagegen scheint, von hier aus gesehen, die FIFA nur noch aus braven Sonntagsschülern zu bestehen.

Hans-U. Jakob (Gigaherz.ch)

Eva Weber
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Re: Glyphosat

Beitrag von Eva Weber » 18. Mai 2016 21:27

Da es kein Innehalten gibt, ist vermehrt von "künstlicher Intelligenz" die Rede. Man arbeitet daran. Die Frage ist, ob diese künstliche Intelligenz, sollte sie tatsächlich einmal in der Lage sein, selbständig und vernünftig zu denken und auch Nutzen und Schaden für Mensch und Natur abzuwägen - ob sie dann auch entsprechend handelt? Sollte dies einmal der Fall sein, so müsste mMn so mancher Angst vor dem haben, was er da so inbrünstig entwickelt hat.

Eva Weber

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Re: Glyphosat

Beitrag von Eva Weber » 23. Mai 2016 14:12

Da erübrigt sich jeder Kommentar!

Bayer will Monsanto übernehmen.

http://www.wiwo.de/finanzen/boerse/baye ... 29220.html

Eva Weber

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