neuer Sendemast in Schlieren: TEIL 2

Jürg
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neuer Sendemast in Schlieren: TEIL 2

Beitrag von Jürg » 11. Oktober 2008 20:47

Am 26. September 2008 hat die Sunrise ein Baugesuch vom Januar 2008 für eine Antenne auf der Liegenschaft Freiesterasse 11, mitten im Stadtkern von Schlieren zurückgezogen.

Ich hatte erfreut darüber, abschliessend wie ich dachte, auf der damals eröffneten Seite berichtet.
viewtopic.php?t=12608
ich habe diese Seite im Januar 2008 wegen der geplanten Mobilfunkantenne der Sunrise erstellt.

Nun nach 9 Monaten, am 26. September 2008 hat die Alcatel das Baugesuch für die Antenne an der Freiestrasse in Schlieren, mitten im Dorfkern zurückgezogen. Dies ist ein Schritt in die gute Richtung und macht Mut.

Ich danke Gigaherz.ch für die Bereitstellung dieses Forums zur Information.

In den ersten 2 Wochen vor der Gemeindeabstimmung wurde diese Seite über 6000 mal gelesen.
Nun im Anzeiger vom 10. Oktober 2008 erscheint eine erneute Bauauschreibung von Sunrise auf der selben Liegenschaft, der Freiestrasse 11?

Anfangs Februar wurde in Schlieren der Mobilfunkartikel angenommen. Während der gleichen Sitzung kam auch die Antenne an der Freiestrasse zur Sprache. Der Stadtrat teilte anschliessend mit "Wir erteilen die Bewilligung nicht. Damit zeigt sich auch dass wir in gewissen Fällen durchaus eine Handhabe haben, aber eben nicht in Allen".

Es wird sicher spannend, wie Sunrise das Baugesuch abgeändert hat, um sich in eine zweite Runde zu wagen und inwiefern der Stadtrat die damaligen Aussagen durchsetzen kann.

Schlieren, eine Gemeinde von 658 ha
18 Antennenstandorte.
Total 11 UMTS und 17 GMS Antennen.
In unmittelbarer Nähe der Gemeindegrenze: 4 GMS und 3 UMTS.
2 Antennen auf dem Limmattalspital, neu 1 POLYCOM Antenne.
1 weitere von Sunrise ist geplant, mitten im Zentrum.

ZITAT SCHLIEREN : DIE QUALITÄT VON SCHLIEREN NOCH ETWAS ÜBERZEUGENDER DARSTELLEN

kamp

schlieren

Beitrag von kamp » 13. Oktober 2008 22:12

Die neue Antenne an der Freiestrasse 11 hat die gleiche Sendeleistung 1980 W ERP wie die alte, nicht bewilligte, lediglich der Mast ist kleiner.
Es ist anzunehmen dass dadurch die Belastung in der Liegenschaft Freiestrasse 11 und der umliegenden Häuser noch höher ist als vorher. Eventuell hat Schlieren mit der verschandelung des Stadtbildes operiert und das alte Baugesuch abgelehnt.
Die erneute Eingabe ist nun mit einem kleineren Masten. (reine Spekulation meinerseits)

Wenn also im nahegelegenen OMEN Freiestrasse 15 (ich denke also im Haus innen) ein Wert von 5.69V/m angegeben wird, was ist dann mit dem direkt dahinterliegenden Spielplatz des Kinderhortes. Kann mir mal jemand sagen ob ein OMEN (Ort mit empfindlicher Nutzung) nur innen ist?

Wenn nicht, ist doch anzunehmen, das auf dem 10m dahinterliegenden Spielplatz ein vielfaches dieser max zulässigen Leistung anzutreffen ist, fällt doch eine Reduktion von Faktor 10, die in der Regel durch die Gebäudedämpfung entsteht, weg.

Auf den Plänen der Sunrise ist dieser Kinderspielplatz weder erwähnt noch mit einem Messwert versehen

Danke für eine Antwort,

Auch diese Antenne darf nicht gebaut werden, dient sie doch nicht der Telefonie sondern als UMTS vor allem der Bildübertragung und Internetzugängen,.
Die Telefonie ist in Schlieren wirklich seit Jahren befriedigend abgedeckt.

korn

Beitrag von korn » 14. Oktober 2008 13:23

hallo kamp
wenn die Messwerte auf dem Kinderspielplatz über 6V/m liegen, kann man etwas dagegen unternehmen. Die Antenne ist dann aber gebaut und wird wohl kaum wieder abgebaut.

Die Frage ist ob man jetzt in der Bewilligungsphase diesen Kinderspielplatz und seine Bestrahlung als Faktor heranziehen kann, so dass die Baubehörde auch dieses Mal einen Baubewilligung verweigert.

Hoffentlich werden sich umgehend die Spezialisten, die sich damit auskennen (aus beiden Lagern) zu Wort melden.

Cannes

Beitrag von Cannes » 14. Oktober 2008 16:07

Der Spielplatz muss öffentlich sein, damit er als OMEN gilt. Privat oder halbprivat genügt nicht.

Nur wenn das OMEN an der Freiestrasse 15 in Richtung der Antenne kein Fenster hat, wird mit 15 dB Dämpfung gerechnet. Gehe mal davon aus, dass die elektrische Feldstärke ohne Dämpfung berechnet wurde. Die 15 dB kommen meistens bei OMEN unterhalb der Antenne zur Anwendung (Antenne auf dem Dach des OMEN), sofern es sich um eine Beton- oder Stahldecke handelt.

Jürg
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Beitrag von Jürg » 14. Oktober 2008 22:32

wegen Beeinträchtigung des Ortsbildes wurde das alte Baubegehren von der Stadt Schlieren abgewiesen.
Das hat Sunrise nun dahingehend gelöst, dass alles was möglich ist in das Haus eingebaut wurde (Elektronik, Kühlung). Die Antenne wurde um 60 cm verkürzt. Gegen das neue Bauvorhaben wird nun die Stadt Schlieren aus Baupolizeilicher Sicht kaum etwas einwenden können.

Die Verteilung der Sendeleistungen der 3 Strahler ist anders als früher.
Dadurch sind einzelen umliegende Häuser schwächer bestrahlt, andere aber wesentlich stärker, Rotstiftweg 2 geht fast bis an die zulässige Grenze mit 5.86V/M. Auch das Restaurant Stürmeierhaus ist mit 5.09V/m stärker bestrahlt als vorher. Die grösste prozentuale Verminderung bei der neuen Variante hat die Freiestrasse 6, das Stadthaus! (-38%)

Der Radius der Einspracheberechtigung ist von vorher 519m neu auf 369m reduziert worden.

Hinter der Freiestrasse 15 (eines der 3 am stärksten bestrahlten OMEN) liegt die Kinderkrippe mit Kinderspielplatz, der meiner Meinung nach direkte Sichtverbindung zu der Antenne hat (wenn die Blätterweg sind wird man es sehen) und profitiert meiner Meinung nach nicht von der Gebäudedämpfung. Es könnten dort höhere Werte auftreten als erwartet und es ist zu prüfen ob die Kinderkrippe von der Stadt Schlieren mitfinanziert wird, und als privat oder halbprivat einzustufen sei.

CANNES:
Der Spielplatz muss öffentlich sein, damit er als OMEN gilt. Privat oder halbprivat genügt nicht.
Zuletzt geändert von Jürg am 17. Oktober 2008 15:10, insgesamt 2-mal geändert.

Hans-U. Jakob
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Beitrag von Hans-U. Jakob » 15. Oktober 2008 09:14

korn hat geschrieben:hallo kamp
wenn die Messwerte auf dem Kinderspielplatz über 6V/m liegen, kann man etwas dagegen unternehmen. Die Antenne ist dann aber gebaut und wird wohl kaum wieder abgebaut.

Die Frage ist ob man jetzt in der Bewilligungsphase diesen Kinderspielplatz und seine Bestrahlung als Faktor heranziehen kann, so dass die Baubehörde auch dieses Mal einen Baubewilligung verweigert.

Hoffentlich werden sich umgehend die Spezialisten, die sich damit auskennen (aus beiden Lagern) zu Wort melden.
Es kommen nur ortsplanerisch festgelegte Kinderspielplätze als OMEN in Betracht. Private Kinderspielplätze sind keine OMEN, auch dann nicht, wenn diese öffentlich zugänglich sind. Dieser Passus wurde erfunden, um Kinderspielplätze nach Belieben bestrahlen zu können, weil es in der Ortsplanung gar keine Spielplatzzonen gibt.
Die Sache ist jedoch nicht ganz so kriminell, wie es auf den ersten Blick aussieht. Kinderspielplätze in der Nähe von Mobilfunkantennen liegen meistens zu weit unterhalb der Hauptstrahlrichtung.
Um Genaueres zu sagen, müssten Sie mir die Standortdatenblätter inkl. der Antennendiagramme zustellen.
Als Anschauungsmaterial sehen Sie bitte unter:
http://www.gigaherz.ch/598
http://www.gigaherz.ch/600
http://www.gigaherz.ch/961
http://www.gigaherz.ch/1070
http://www.gigaherz.ch/1344
bitte Alter der Beiträge beachten, heute sind die Sendeleistungen höher.
Hans-U. Jakob

Béatrice

Beitrag von Béatrice » 15. Oktober 2008 10:32

Weshalb braucht Schlieren 28 Antennen an 18 Standorten?
Und warum können die Anbieter die Antennen nicht gemeinsam nutzen?

IDA K

Beitrag von IDA K » 15. Oktober 2008 10:38

Was können wir den gegen die Antenne tun.

Es wird in letzter Zeit in vielen Medien über die Gefahren des Mobilfunkes, über Schäden und Krankheiten berichtet. Nicht nur in der Schweiz

Wie ist es den nur möglich das der Bundesrat nicht ein bisschen skeptischer ist, sondern einfach voll und ganz den Experten, die doch in fast allen Fällen Leute aus der Mobilfunkbranche sind, vertraut.

Geht es da wirklich nur um Geld um Profit. Es ist doch undenkbar dass die Politiker allesamt diesen Weg unterstützen.

Ich höre immer nur: Es ist nicht bewiesen dass es schädlich ist.

Aber es ist auch nicht bewiesen dass es unschädlich ist.

Ich finde wir müssen alles machen um einen Bauentscheid so lange wie möglich hinauszuziehen, in der traurigen Hoffnung das in nächster Zeit, mögliche Schäden an der Gesundheit offensichtlich werden, bewiesen werden.

Dann vielleicht würde diese UMTS Antenne nicht mehr gebaut.

Heute sagt man dass UMTS weniger schädlich sei als GMS, was auch wieder nicht bewiesen ist. Alle bisherigen Forschungsergebnisse sagen etwas gegensätzliches aus.

korn

Beitrag von korn » 15. Oktober 2008 15:53

So wie es aussieht ist der Kinderhort offensichtlich kein Druckmittel, ausser es lässt sich vor erteilen der Baugenehmigung ein Mangel an der technischen Planung vermuten/beweisen.

Kann man das mit den Standtortblättern und Antennediagrammen?
Kann man damit einen Aufschub erwirken (Frage an H.U.Jakob)

Andere Mittel um die Antenne zu verzögern fallen mir nicht mehr ein.
Hat noch jemand Ideen

IDA K

Beitrag von IDA K » 15. Oktober 2008 16:10

Seitdem die neuen UMTS Antennen in Schlieren in Betrieb sind (Ich arbeite in der Industriezone) habe ich ständig Beschwerden verschiedenster Art. Ich bin nicht die Einzige in unserem Gebäude.

Das zusammenfallen unserer Beschwerden mit dem UMTS Bau haben wir zufällig über einen Monteur erfahren, der mit uns über seine Arbeit plauderte und über die 2 Antenne die vor 3 Monaten auf unserem Dach aufgerüstet wurden. Kurze Zeit danach hat damals alles angefangen.

Es ist einfach unglaublich dass es hier immer wieder Menschen gibt, die Reaktion von Bürgern die so offensichtlich zeitgleich mit neuen Antennen erscheinen als Zufall oder psychologischen Effekt abtun. Wir alle wussten gar nichts von den UMTS - Neubauten. Ich habe mich bisher nie einen Deut um Mobilfunkstrahlen gekümmert und auch nie Angst davor gehabt. aber wenn es einem mal erwischt hat ist das Anders.

Ich liebe meinen Beruf und habe überhaupt keinen Stress dort der mir schaden könnte.
Ich war jetzt 3 Wochen in Ferien und meine Probleme haben sich deutlich verbessert. Seit 3 Tagen bin ich wieder im Büro und es geht mir fast wieder gleich schlecht wie vorher. Also sage jetzt hier niemand, das sei psychisch bedingt.
Die Antenne im Zentrum darf nicht gebaut werden. ich wohne dort in der Nähe. Wenn ich mich nicht mehr Nachts erholen kann von der Strahlung, wann also?

cat

Beitrag von cat » 15. Oktober 2008 20:13

Beatrice:
Weshalb braucht Schlieren 28 Antennen an 18 Standorten?
Und warum können die Anbieter die Antennen nicht gemeinsam nutzen?
Schlieren:
Wirtschaftsförderung
Energiestadt
Standortförderung

Im Immobilien und Energieforum vom 23-25 Oktober in Schlieren, gibt es alles was zur Förderung einer gähneneden, öden Industrieoase in der Aglo von Zürich nötig ist. Wenn Schlieren dieses Ziel, das es sich gesteckt hat je erreicht, ist da viel Geld involviert. Selbsredend will sich die Mobilfunkindustrie schon heute ein Nestchen machen und möglichst viele Antennestandorte besitzen die man nie mehr abbauen kann, um dann in ein bis zwei Jahren so richtig abzusahnen. Die Stadt hat logischerweise kein Interese, die zukünftigen Investoren mit Elektrosmogunfreundlichkeit zu verscheuchen. Ja, jetzt muss man an allen Strängen ziehen damit das Business ins rollen kommt. Auch der Einzelne muss etwas dafür hergeben. (wenns auch gerade nur die Gesundheit ist)

Im besagten Immobilien und Energieforum in Schlieren ist daher auch nicht die rede von einer menschenfreundlichen Stadt, einer Umgebung für Kinder, mit Grünen Oasen zur Erholung vom Arbeitsstress.

Sorry wo ist da die "SONNENSTADT SCHLIEREN". Das einzige was in Schlieren in den nächsten Jahren sicher während 24 Stunden Tag und Nacht strahlt, sind die Mobilfunkantennen.

Ist den diese Lebensqualität noch erstrebenswert?

Hans-U. Jakob
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Beitrag von Hans-U. Jakob » 16. Oktober 2008 08:57

Béatrice hat geschrieben:Weshalb braucht Schlieren 28 Antennen an 18 Standorten?
Und warum können die Anbieter die Antennen nicht gemeinsam nutzen?
Eine Basisstation hat in der Regel:
3 Sektorantennen für GSM und
3 Sektorantennen für UMTS

Eine Sektorantenne kann maximal gleichzeitig:
bei GSM 30 Verbindungen herstellen und
bei UMTS 72 Verbindungen.

Fazit: in Schlieren gibt es viel zu viele Handy-Süchtige.
Wre das nicht der Fall, würde Sunrise längst keine Antennen mehr anbieten. Tun sie etwas gegen die Handy-Sucht und Sie sind die Antenne los.
Hans-U. Jakob

Hans-U. Jakob
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Beitrag von Hans-U. Jakob » 16. Oktober 2008 09:12

korn hat geschrieben:So wie es aussieht ist der Kinderhort offensichtlich kein Druckmittel, ausser es lässt sich vor erteilen der Baugenehmigung ein Mangel an der technischen Planung vermuten/beweisen.

Kann man das mit den Standtortblättern und Antennediagrammen?
Kann man damit einen Aufschub erwirken (Frage an H.U.Jakob)

Andere Mittel um die Antenne zu verzögern fallen mir nicht mehr ein.
Hat noch jemand Ideen
Ich kann mir die Standortdatenblätter sehr genau anschauen und kritische OMEN nachrechnen. Manchmal finde ich irgendwo einen Haken, um die Mobilfunker auszubremsen. Etwa 10% aller Projekte konnten wir erfolgreich verhindern. Leider erst vor Verwaltungs- oder Bundesgericht.
Das ist in erster Linie eine Frage der Finanzen Ihrer Gruppe.
Die Zürcher Gerichtsinstanzen tun alles in ihrer Macht stehende, um Oppositionsgruppen finanziell auszuhungern. Was da geboten wird grenzt an Amtsmissbrauch, manchmal ist es sogar noch darüber.
Der Kanton Zürich kennt als einziger in der Schweiz ein Verbot von Gruppeneinsprachen. Das ist von der Menschenrechtssituation her mit China vergleichbar.
Hans-U. Jakob

Jürg
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Beitrag von Jürg » 16. Oktober 2008 18:07

H.U.Jakob
Das ist in erster Linie eine Frage der Finanzen Ihrer Gruppe.
Im Moment sehe ich noch nichts von einer Gruppe?

Der Rückzug des alten Baugesuches kurz vor den Herbstferien und die Baueingabe für das neue Projekt nach Beginn der Herbsferien, ist wohl nicht rein zufällig.

Nächste Woche werden wir weiter sehen, dann sind die Ferien für beide Lager wohl vorbei?

Béatrice

Standorte

Beitrag von Béatrice » 17. Oktober 2008 11:19

Wir müssen präzise sein:
Der KinderHORT befindet sich an der Schulstrasse 12.
Das Gebäude samt Spielplatz an der Freiestrasse 23 ist eine KinderKRIPPE.

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