Bundesamt für Strahlenschutz schafft sich ab?

Eva Weber
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Bundesamt für Strahlenschutz schafft sich ab?

Beitrag von Eva Weber » 19. Februar 2012 10:55

Resort "Nicht ionisierende Strahlung" im Bundesamt für Strahlenschutz überflüssig geworden?

Nun übernimmt die WHO mit ihrem nunmehr vergrößerten Sitz in Bonn und dreimal so vielen Mitarbeitern wie bisher, tatkräftig die umfangreiche Aufgabe des Schutzes der Bevölkerung vor Umwelteinflüssen.

Auszug aus der Pressemitteilung vom 14.2.2012

"Das Europäische Zentrum für Umwelt und Gesundheit der Weltgesundheitsorganisation in Bonn befasst sich mit den Auswirkungen von Umweltfaktoren auf die menschliche Gesundheit. Hierzu gehören Themen wie: Wohnen und Gesundheit, Klimawandel und Gesundheit, Luftgüte, Chemikaliensicherheit, Umwelt- und Gesundheitsinformationssysteme, Lärm, Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz, Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung. Das Zentrum empfiehlt in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten aus aller Welt Maßnahmen zur Prävention von Risiken und entwickelt internationale Leitlinien."
http://www.bmu.de/pressemitteilungen/ak ... /48351.php

Es ist also nun soweit, dass gepulste elektromagnetische Wellen, nicht ionisierende Strahlung, aus dem Programm herausgenommen sind. Diese sind so unbedeutend, dass man EMF in einer Pressemitteilung nicht weiter erwähnenswert findet.

Es stellt sich nun tatsächlich die Frage, wozu ein Bundesamt für Strahlenschutz noch über eine Sparte "nicht ionisierende Strahlung" verfügt. Es handelt sich um hochbezahlte Mitarbeiter, die aufgrund des längst abgeschlossenen Deutschen Mobilfunk-Forschungsprogramm, das keinerlei Einwirkungen dieser Strahlung auf den Menschen gezeigt hat - evtl. Einwirkungen auf Tiere und Pflanzen wurden nicht untersucht - m.E. nicht mehr benötigt werden. Was nicht so 100%ig geklärt wurde, ist die Auswirkung gepulster EMF auf Kinder. Man scheint jedoch trotzdem zu wissen, dass auch hier Auswirkungen so unbedeutend sind und sein werden, dass elektromagnetische Felder in der Pressemitteilung des BMU keine Erwähnung finden sollten.

Die Risikokommunikation für die Euro 600.000 ausgegeben werden, um der Bevölkerung die Unbedenklichkeit von Mobilfunk klar zu machen, kann m.E., soweit nicht schon in großen Teilen der Fall, durch die speziell im Public Relation Bereich ausgebildeten Mitarbeiter des IZMF (Informationszentrum Mobilfunk, gemeinnützig) übernommen werden. Die Aufgabe kann gemeinnützig durchgeführt werden, wäre also zumindest vordergründig für den Steuerzahler um einiges billiger.

Die kleinen Hinweise zu "vielleicht" vorsichtigem Umgang mit dem Handy, werden sowieso von niemandem wahrgenommen, zumal diese vom BfS äußerst dezent erfolgen.

Ich glaube nicht, dass das Bundesamt für Strahlenschutz für den Bereich "nichtionisierende Strahlung" noch benötigt wird.

Eva Weber

Eva Weber
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Beitrag von Eva Weber » 20. Februar 2012 21:28

Christopher vom IZgegenMF mache ich offensichtlich eine Freude. Ich unterhalte ihn und das freut mich ungemein.

Er wiederholt meine obige Feststellung sogar:

"Es ist also nun soweit, dass gepulste elektromagnetische Wellen, nicht ionisierende Strahlung, aus dem Programm herausgenommen sind. Diese sind so unbedeutend, dass man EMF in einer Pressemitteilung nicht weiter erwähnenswert findet."

Er bezeichnet dies als Weltsicht, die völlig korrekt ist.

Demnach plädiert er sicher auch für Abschaffung des Resorts "nicht ionisierende Strahlung" beim Bundesamt für Strahlenschutz. Ebenso kann die Welt aufgrund der neuen Weltsicht auf Wissenschaftler der SSK/nicht ionisierende Strahlung verzichten und insgesamt gleich noch auf die ICNIRP.

Schade, dass der Christopher nichts zu reden hat!

Eva Weber

Christopher

Abschaffung der ICNIRP

Beitrag von Christopher » 20. Februar 2012 22:37

Eva Weber hat geschrieben:Christopher vom IZgegenMF mache ich offensichtlich eine Freude. Ich unterhalte ihn und das freut mich ungemein.
Gern geschehen :)
Eva Weber hat geschrieben: Demnach plädiert er sicher auch für Abschaffung des Resorts "nicht ionisierende Strahlung" beim Bundesamt für Strahlenschutz. Ebenso kann die Welt aufgrund der neuen Weltsicht auf Wissenschaftler der SSK/nicht ionisierende Strahlung verzichten und insgesamt gleich noch auf die ICNIRP.
So weit würde ich nicht gehen, schließlich hängen da ja auch Arbeitsplätze dran, abgesehen von den unbestrittenen Gefahren bei wirklich hohen Feldstärken - aber grundsätzlich bin ich durchaus der Meinung: Zu dem Thema ist so viel ohne Erfolg geforscht worden - man sollte sich wirklich mal anderen Themen zuwenden, bei denen es noch weitaus mehr Forschungsbedarf gibt. Ich nenne einfach mal (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) Zusatzstoffe zu Nahrungsmitteln, Nanopartikel, Chemikalien allgemein - alles Stoffe, bei denen plausible Wirkmechanismen für Schädigungen bestehen, und bei denen bei weitem nicht so viel Aufwand in die Erforschung gesteckt wurde.

Wenn Sie wirklich noch weitere Forschung wollen, können Sie ja gerne selbst was auf die Beine stellen.

nobody
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Re: Abschaffung der ICNIRP

Beitrag von nobody » 21. Februar 2012 06:44

Christopher hat geschrieben:...schließlich hängen da ja auch Arbeitsplätze dran...
Aha. Arbeitsplätze sind also wichtiger als die Gesundheit.
Immer dasselbe Lied:
"Witschaft, Wirtschaft über alles..."
(gesungen zur Melodie der deutschen Nationalhymne)

Eva Weber
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Beitrag von Eva Weber » 21. Februar 2012 10:44

Helau Christopher, ich bin Laie und finde halt, dass es Behörden bei absoluter Unbedenklichkeit einer Sache nicht braucht. In gewisser Beziehung geben Sie mir ja auch Recht. Die Arbeitsplätze sind natürlich ein Argument! Angesichts der Tatsache dass heute Faschings-Dienstag ist, fällt mir spontan eine einstmals auf einem Faschingszug mitgeführte Figur ein, die eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Scharfrichter hatte, wobei mir spontan das Problem der Menschen, die unter Funk leiden und der fehlende Platz für sie auf dieser Erde, außer wohl in Salz- und Kohlenstollen, vor Augen steht.

Kürzlich erhielt ich wieder ein Schreiben einer zuständigen Behörde, das besagt: "In der Wissenschaft herrscht der allgemeine Konsens, dass elektromagnetische Felder nicht das Auftreten von unspezifischen Symptomen verursachen können." Um diese Aussage überhaupt ernst nehmen zu können, möchte ich doch zur Entlastung dieses Amtes zumindest hinzufügen "unter den Grenzwerten."

Ferner dachte ich, das mit den hohen Feldstärken sei auf immer und ewig geklärt. Da könnte es m.E., wenn es um die Allgemeinheit geht, nur um eine Erhöhung der Grenzwerte gehen, z.B. dass man das "eingebaute Sicherheitspolster" nach und nach abbaut. Aber nachdem z.B. ein Mobilfunkmast nie die Grenzwerte von 1 Grad Körpertemperaturerhöhung übersteigen kann, da dies nur durch "heaters" möglich ist, nicht durch Mobilfunkmasten lt. WHO Fact Sheet 304, ist doch in jedem Falle alles im grünen Bereich zumindest bei Mobilfunk.

Halt, da gibt es noch einen ganzseitigen Bericht eines bekannten Wissenschaftsjournalisten der SZ vom 11./12.2.2012 u. a. "Alles funkt". Da wird von "Bürgerinitiativen gegen Entsafter und Bohrmaschinen?" gesprochen. Den Schlussabsatz dieses wundersamen Artikels zitiere ich hier: "Bevor sich nun Bürgerinitiativen gegen Entsafter und Oberfräsen bilden, sollte jedoch an das Vorsorgeprinzig erinnert werden. Das Bundesamt für Strahlenschutz hat das so formuliert: Solange die Details der möglichen gesundheitlichen Belastung nicht geklärt seien, 'sollte sich die Benutzung von Handys durch Kinder auf ein Mindestmaß beschränken - eine Vorsorgemaßnahme, die übrigens auf für Erwachsene gilt". Nur eben nicht mehr nur für Mobiltelefon, sondern für viele Bereiche der Technik." Diese Zusammenhänge sind so wunderlich, dass ich das mit Faschings-Zeit entschuldige.

Sie schreiben, wenn ich noch weitere Forschung will, könnte ich ja gerne selbst etwas auf die Beine stellen. Mir würde es schon genügen, wenn die Forschung die da ist, die Auswirkungen im athermischen Bereich aufzeigt, nicht konsequent beiseite geschoben und entwertet würde. Z.B. signifikante Erhöhung von Adrenalin und Noradrenalin und Senkung des Serotonins (Glückshormon). Einwirkung auf die Hypophyse, signifikante Veränderung von Prolactin und L-Thyroxin und neuerdings z.T. signifikante Veränderung von 143 Proteinen bei Mäusegehirnen. Aber da Letzteres von griechischen Wissenschaftlern festgestellt wurde, die sich nicht die neuesten Gerätschaften leisten können, kann man das auch unbesorgt und zufrieden ad acta legen. Ferner wurde festgestellt, dass Handytelefonate bei Nutzern Kopfweh auslösen. Dass das aber bei dem, der in der Bahn daneben sitzt natürlich ausgeschlossen ist, dafür haben wir das BfS.

Mir hätte es auch schon etwas gebracht, als ich an meinem Befinden merkte, das der Mast abgeschaltet sein muss und ich hinging und sah zwei Monteure dran. Trotz vier schriftlichen Bestätigungen von Nachbarn, die die Monteure gesehen haben, wurde wochenlang abgestritten, dass man überhaupt in diesem Monat am Mast war. Was dann erfolgte zeigte umso mehr, dass niemals jemand an seinem Befinden merken darf, dass ein Feld aus ist. Daraufhin habe ich mich beim BfS als Probandin beworben wurde jedoch abgelehnt. Grund Telekommunikations-Gesetz und bei evtl. Falscheinschätzung würde ich womöglich noch kränker werden. Die Sorge ist eine Ungeheure!

Tests des IZgegenMF, mit Verlaub, darf ich ablehnen auch wenn mir Herr Prof. Lerchl vorhält, dass ich schon einen Test, der mir ca. 3 Monate nach Auftreten meiner Beschwerden durch UMTS, von einem gewissen Herrn Hornauer angeboten wurde, ebenfalls ablehnte. Diesen angebotenen Test könnte ich ja mal zur Volksbelustigung hier einstellen. Damals wusste ich nichts über Mobilfunk, noch über Behörden. Meine Schreiben waren ein einziger Rundumschlag, ein einziger Notruf, weil ich das einfach nicht für möglich hielt, was hier geschieht. Man muss aber deshalb nicht denken, dass ich bescheuert bin.

Jedenfalls einer Bürgerinitiative gegen Entsafter werde ich mich nicht anschließen, da ich Hunderte von Flaschen Apfelsaft mit meinem Entsafter machte und das fast jedes Jahr. Für derlei Proteste meinerseits hat es also keine Gefahr.

Eva Weber

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