Vorlesung an der Uni Fribourg: Elektromagnetische Felder und Umwelt
Siehe Hauptseite Gigaherz: Swisscom bildet neuerdings Naturwissenschaftler aus
http://gigaherz.ch/pages/posts/swisscom ... 1.php?p=20
Dass man es mit jemandem der Befürworterseite zu tun hat, merkte man bei soweit von mir bemerkt korrekt wiedergegebenen Fakten an der Auswahl der Power-Point-Präsentationen und den teils von Foren her bekannten zugehörigen Bemerkungen.
Dies mein Eindruck der heutigen Vorlesung an der Uni Fribourg zum Thema „Diskutierte Auswirkungen von EMF“ mit Dr. Hugo Lehmann von Swisscom Innovations.
1. Krebs: Von der Reflex zur Interphone-Studie
2. Schlaf, EEG und kognitive Effekte
3. TNO und TNO Follow-up Studie
4. Wer bewertet die Forschungsresultate?
5. Beispiel einer Bewertung von Forschungsresultaten im Bereich ELF
Die nur intern erhältliche Präsentation wurde mir von zwei freundlichen Studenten per Mail geschickt (könnte ich auf Anfrage kopieren).
Anwesend bei dieser Wahlfachvorlesung waren nur 8 Personen. Am 25. Mai soll ein Gastreferat mit Prof. A. Borbely vom NFP 57 stattfinden, am 1. Juni eines mit Dr. Mirjana Moser vom BAG. Der Referent hat mich kurz angesprochen, ich sagte, dass ich mich interessiere für die gesundheitlichen Auswirkungen von EMF.
Was mir aufgefallen ist:
Die Krebsentwicklung wird mit der Ueberalterung und verbesserten Diagnose-Möglichkeiten erklärt.
Relativierung von Reflex-Studie und Lai&Singh durch andere Studien, welche diese Ergebnisse nicht gezeigt hätten. Hinweise auf Schwachpunkte.
Interphone: Recall-Bias: die Leute geben als Telefonohr dasjenige an, wo sich der Tumor befindet, ohne dass das immer stimmen muss. Geringe Fallzahlen. Was mir auffällt, auffällig gebrauchte Erwähnung von OR, Fehlerbereich und Inzidenz (ich frage mich, ob so Verfälschungen durch Statistik möglich sind)?
Stellungnahme wissenschaftlicher Beirat Funk.
Schlaf und EEG: Gesundheitliche Relevanz der Gehirnstromveränderungen im EEG seien offen. Probanden geben an, besser geschlafen zu haben. Veränderung auch durch eine Tasse Kaffee oder einen Lidschlag möglich. Verkürzung der Reaktionszeit bei der kognitiven Leistung. Andere Studien zum Schlaf-EEG: unterschiedliche Befunde trotz zum Teil höherer Befeldung. Bewertung von Wiedemann: unabhängig davon, ob sich gefundene Effekte bestätigen oder nicht, Sie zeigen kein gesundheitliches Risiko durch HF EMF.
TNO-Studie: Betonung: Elektrosensible seien Menschen, die sich selber als empfindlich auf EMF bezeichnen. Signifikante aber nur schwache Effekte. Nur explorative Studie. Elektrosensible würden sich grundsätzlich schlechter fühlen.
TNO-Folgestudie: Keine Effekte auf Wohlbefinden. Elektrosensible allgemein sensibler und fühlen sich grundsätzlich schlechter. Die holländischen Resultate konnten nicht bestätigt werden.
Wer bewertet die Forschungsresultate: Konsistenz der gefundenen Befunde über alle Studien hinweg. Peer Rewiev. Neues WHO-„Fact“-Sheet 304. Keine der jüngst durchgeführten Ueberprüfungen des wissenschaftlichen Erkenntnisstandes ergab, dass Hochfrequenzexposition durch Mobiltelefone oder ihre Basisstationen zu schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit geführt haben. Jedoch wurde festgestellt, dass Wissenslücken bestehen, die durch weitere Untersuchungen geschlossen werden müssen, um so die gesundheitlichen Risiken besser bewerten zu können.
Elisabeth Buchs