von M. K. » 4. August 2003 16:46
Jetzt kommt auch das noch! Wird vielleicht auch die Schweizer interessieren, obwohl zunächst nur die Bayern als Versuchskanikel herhalten müssen:
Aus dem Münchner Merkur vom 8.August 2003
© Copyright beim Verlag Münchner Merkur !!!
Bergwandern mit Aussicht auf Tipps vom Computer
Navigationssystem soll Alpinisten den Aufstieg erleichtern
Das Wandern wird zum virtuellen Erlebnis. Mit Hilfe von Satelliten-Navigation und Geo-Information erhalten Bergsteiger Routenpläne, Wanderwege und Entfernungsangaben während der Wanderung direkt auf den Bildschirm ihres Taschencomputers. Möglich machen soll dies das von der Europäischen Union geförderte „Paramount"-Projekt, das sich momentan in der Testphase befindet.
Der kleine Computer hat die Größe eines Taschenbuches und wiegt auch etwa so viel wie ein 400 Seiten starkes Exemplar. Mit dem Kästchen hat der Wanderer via GPS (geostationäre Datenübertragung) und GPRS ((Übertragungstechnik für Mobilfunktelefone) eine drahtlose Anbindung an den „Paramount"-Server, der in der Bundewehr-Universität in München steht. Ähnlich wie beim satellitengesteuerten Navigationssystem in Autos kann der Wanderer vom Berg aus seine Route abrufen und den Zielpunkt eingeben. Der Server errechnet die kürzeste Route und meldet dem Nutzer die genaue Entfernung. Auf Wunsch zeigt der PC auch die nächstgelegene Hütte samt Öffnungszeiten an.
An dem Projekt beteiligt sind die IfEN Gesellschaft für Satellitennavigation in Poing, die Arbeitsgemeinschaft Geoinformationssysteme (AGIS) der Bundeswehr-Uni München, das Institut Cartogràphic de Catalunya in Barcelona, die Bergwacht Bayern und der Österreichische Bergrettungsdienst. Gerade bei Notfällen soll „Paramount" für schnelle Hilfe sorgen. Der Wanderer gibt ein Signal an die Bergrettung, die sofort die genaue Position des zu Rettenden ausmachen kann. Von der zentralen Leitstelle werden über eine kurze Textmitteilung per Handy die nächstgelegenen Einsatzkräfte informiert und zum Unglücksort dirigiert.
Bei der Präsentation des „Paramount"-Projektes im Testgebiet am Sudelfeld zeigten sich Vertreter der österreichischen Bergwacht zufrieden mit dem Gerät. Auch der Deutsche Alpenverein (DAV) lobt: „Das Projekt ist technisch gesehen eine feine Sache und kann vor allem in Notfällen sehr wertvoll sein" sagt Prof. Walter Welsch, Referent für Wissenschaft und Kultur bei DAV. Sein Fazit: Für die Bergrettung eine tolle Sache, aber für den Wanderer sei das satellitengesteuerte System eigentlich nicht unbedingt notwendig. Schließlich gebe es entlang der Wanderwege genügend Hinweistafeln, die den Bergsteigern den Weg wiesen.
„Das neue Projekt dient der Bequemlichkeit und dem Gefühl, mehr Sicherheit zu haben", sagt Welsch. Dies wiederum berge die Gefahr, dass sich die Wanderer immer weniger auf ihre eigenen Fähigkeiten verließen. „Das ist genauso wie mit dem Handy. Man hat es dabei, und wenn man sich verlaufen hat, ruft man einfach die Bergwacht an."
Ob „Paramount" nach der testphase tatsächlich auf den Markt kommt, steht noch nicht fest. „Wir führen derzeit zahlreiche Präsentationen durch, vor allem bei Tourismusverbänden", berichtet Elmar Wittmann von der IfEN GmbH. Sein Ziel: Durch Kooperation mit Fremdenverkehrsämtern sollen Wanderer das Gerät gegen Gebühr ausleihen können.
Damit der Bergsteiger das computergesteuerte Gipfelglück tatsächlich genießen kann, braucht es neben dem Taschencomputer und den entsprechenden GPS- und GPRS-Systemen vor allem eine gute Verbindung. Denn wer in ein Funkloch stürzt, wartet lange auf Verbindung zum Server am Boden.
ARMIN RÖSL
Womit wir wieder bei der alten Malaise sind: noch mehr Mobilfunkmasten, - schon in der freien Natur, die zur Erholung da sein sollte, - nur damit ein paar Hansel unbedarft in die Berg’ kraxeln können, - Handys ohnehin ständig umgeschnallt. Aber dann noch zusätzlich die zweite Funfsmok-Schleuder!
Vielleicht ist es dann schon besser, wenn bei denen die Nachwuchs zeugenden Bereiche nicht mehr intakt sind!
M.K.
Jetzt kommt auch das noch! Wird vielleicht auch die Schweizer interessieren, obwohl zunächst nur die Bayern als Versuchskanikel herhalten müssen:
Aus dem Münchner Merkur vom 8.August 2003
© Copyright beim Verlag Münchner Merkur !!!
Bergwandern mit Aussicht auf Tipps vom Computer
Navigationssystem soll Alpinisten den Aufstieg erleichtern
Das Wandern wird zum virtuellen Erlebnis. Mit Hilfe von Satelliten-Navigation und Geo-Information erhalten Bergsteiger Routenpläne, Wanderwege und Entfernungsangaben während der Wanderung direkt auf den Bildschirm ihres Taschencomputers. Möglich machen soll dies das von der Europäischen Union geförderte „Paramount"-Projekt, das sich momentan in der Testphase befindet.
Der kleine Computer hat die Größe eines Taschenbuches und wiegt auch etwa so viel wie ein 400 Seiten starkes Exemplar. Mit dem Kästchen hat der Wanderer via GPS (geostationäre Datenübertragung) und GPRS ((Übertragungstechnik für Mobilfunktelefone) eine drahtlose Anbindung an den „Paramount"-Server, der in der Bundewehr-Universität in München steht. Ähnlich wie beim satellitengesteuerten Navigationssystem in Autos kann der Wanderer vom Berg aus seine Route abrufen und den Zielpunkt eingeben. Der Server errechnet die kürzeste Route und meldet dem Nutzer die genaue Entfernung. Auf Wunsch zeigt der PC auch die nächstgelegene Hütte samt Öffnungszeiten an.
An dem Projekt beteiligt sind die IfEN Gesellschaft für Satellitennavigation in Poing, die Arbeitsgemeinschaft Geoinformationssysteme (AGIS) der Bundeswehr-Uni München, das Institut Cartogràphic de Catalunya in Barcelona, die Bergwacht Bayern und der Österreichische Bergrettungsdienst. Gerade bei Notfällen soll „Paramount" für schnelle Hilfe sorgen. Der Wanderer gibt ein Signal an die Bergrettung, die sofort die genaue Position des zu Rettenden ausmachen kann. Von der zentralen Leitstelle werden über eine kurze Textmitteilung per Handy die nächstgelegenen Einsatzkräfte informiert und zum Unglücksort dirigiert.
Bei der Präsentation des „Paramount"-Projektes im Testgebiet am Sudelfeld zeigten sich Vertreter der österreichischen Bergwacht zufrieden mit dem Gerät. Auch der Deutsche Alpenverein (DAV) lobt: „Das Projekt ist technisch gesehen eine feine Sache und kann vor allem in Notfällen sehr wertvoll sein" sagt Prof. Walter Welsch, Referent für Wissenschaft und Kultur bei DAV. Sein Fazit: Für die Bergrettung eine tolle Sache, aber für den Wanderer sei das satellitengesteuerte System eigentlich nicht unbedingt notwendig. Schließlich gebe es entlang der Wanderwege genügend Hinweistafeln, die den Bergsteigern den Weg wiesen.
„Das neue Projekt dient der Bequemlichkeit und dem Gefühl, mehr Sicherheit zu haben", sagt Welsch. Dies wiederum berge die Gefahr, dass sich die Wanderer immer weniger auf ihre eigenen Fähigkeiten verließen. „Das ist genauso wie mit dem Handy. Man hat es dabei, und wenn man sich verlaufen hat, ruft man einfach die Bergwacht an."
Ob „Paramount" nach der testphase tatsächlich auf den Markt kommt, steht noch nicht fest. „Wir führen derzeit zahlreiche Präsentationen durch, vor allem bei Tourismusverbänden", berichtet Elmar Wittmann von der IfEN GmbH. Sein Ziel: Durch Kooperation mit Fremdenverkehrsämtern sollen Wanderer das Gerät gegen Gebühr ausleihen können.
Damit der Bergsteiger das computergesteuerte Gipfelglück tatsächlich genießen kann, braucht es neben dem Taschencomputer und den entsprechenden GPS- und GPRS-Systemen vor allem eine gute Verbindung. Denn wer in ein Funkloch stürzt, wartet lange auf Verbindung zum Server am Boden.
ARMIN RÖSL
Womit wir wieder bei der alten Malaise sind: noch mehr Mobilfunkmasten, - schon in der freien Natur, die zur Erholung da sein sollte, - nur damit ein paar Hansel unbedarft in die Berg’ kraxeln können, - Handys ohnehin ständig umgeschnallt. Aber dann noch zusätzlich die zweite Funfsmok-Schleuder!
Vielleicht ist es dann schon besser, wenn bei denen die Nachwuchs zeugenden Bereiche nicht mehr intakt sind!
M.K.