Handys helfen Kindern kriminell zu werden

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Re: Mindestens eine Tote!

von unwichtig » 7. Juli 2007 14:48

Sunset hat geschrieben:
unwichtig hat geschrieben:Wahrscheinlich muss es aber erst etliche Tote geben, bevor hier, wenn überhaupt reagiert wird.
Es gibt wahrscheinlich schon etliche Tote, aber nicht auf einem Haufen, sondern da und dort verteilt.

Happy Slapping mit Todesfolge gab es kürzlich in Deutschland. Ein Schulmädchen wurde Opfer von Happy Slapping. Die Bild-Zeitung druckte die mit Handy übermittelten Prügelbilder, welche im Fotospeicher des Handys gefunden wurden. Kurz nach dem Ereignis hat das Opfer die Täterin erstochen, der Anlass dürfte jedermann klar sein.

Man sollte solche Fälle sammeln.

Angstschweiß beim Anblick der Schule. Das anscheinend sehr häufig die beliebten Kamera Handys im Spiel sind und die Zusammenhänge recht deutlich erscheinen, darauf kommt natürlich das Magazin "Der Spiegel" nicht.

"Einer der spektakulärsten Fälle von "Happy Slapping" endete sogar tödlich. Eine 14-Jährige traktierte den Kopf ihres am Boden liegenden Opfers mit ihren schweren Stiefeln, dazu schaltete sie ihr Video-Handy ein: "Wir machen einen Dokumentarfilm, also bitteschön in die Kamera schauen", sagte sie zu David Morley. Zusammen mit drei Freunden hatte sie den Mann angegriffen, als er ahnungslos auf einer Parkbank im Londoner Stadtteil Lambeth saß.

Der 37-jährige Bar-Manager starb an seinen Verletzungen."
http://www.mediensprache.net/de/news/sh ... 71781.aspx

"Krank: Gewaltattacken werden per Handy gefilmt und per Internet verbreitet
17.01.2006, 08:35 Uhr
Es kann jeden treffen: Gewaltbereite Jugendliche überfallen Mitschüler, Passanten oder andere Personen, schlagen diese und filmen das Ganze per Kamera-Handy. Die Videos werden dann per Internet verbreitet. "Happy slapping" (fröhliches Schlagen) nennen sich die feigen Überfälle aus England und auch in Deutschland gibt es erste Fälle. Doch mit Spaß hat die Sache nichts mehr zu tun, es gab bereits Todesfälle."
http://www.pcwelt.de/start/mobility_han ... iv/129762/

"15.06.2007 Am Montag, 11.06.2007, war eine 14-jährige deutsche Schülerin mit ihren Klassenkameradinnen in der Umkleidekabine der Schulsporthalle. Dort mussten sie gegen 11.45 Uhr noch etwas warten, da die Sportlehrerin ein Gespräch mit einem Schüler führte.

Plötzlich wurde die 14-Jährige von einer gleichaltrigen deutschen Mitschülerin geschlagen. Das Opfer ging daraufhin zu Boden und die Täterin begann auf ihr herumzuspringen. Sie setzte sich danach auf das Mädchen und traktierte sie weiter.

Vier weitere gleichaltrige Schülerinnen nutzten die hilflose Lage des Opfers aus und traktierten es mit den Füßen."
http://www.live-aus-muenchen.de/default ... cleId=7348

"In einer Berufsschule wurde ein 15-jähriger Schüler grundlos von zwei 17-jährigen Mitschülern
geschlagen und getreten. Als das Opfer durch die Gewalteinwirkung zu Boden ging, trat
ein dritter 17-jähriger Mitschüler gegen den Oberkörper und Kopfbereich. Das Tatgeschehen
wurde von einem 15-jährigen Mitschüler mit dessen Handykamera aufgenommen. Die ca. 15
Sekunden lange Aufnahmesequenz wurde innerhalb der Schule an drei weitere Mitschüler,
die nicht aus dem unmittelbaren Täterkreis stammen, übermittelt.
Im Rahmen der ersten Auswertung des Handyspeichers wurden weitere „happy-slappingmovies“
sowie Sequenzen mit pornographischem Inhalt festgestellt."
http://www.polizei-bw.de/lka/jahresberi ... jugend.pdf

"Für die polizeiliche Jugendarbeit gilt es im Zusammenwirken mit anderen Stellen der Verfestigung
abweichenden Verhaltens durch frühzeitige Intervention energisch entgegen zu wirken.
Neue Trends unter Nutzung der Kommunikationstechnik, wie zum Beispiel Gewalthandlungen
und Mobbing, die per Handy dokumentiert und anschließend einem größeren „Nutzerkreis“ zugänglich
gemacht werden, haben wir im Visier. Dieses Phänomen muss durch frühzeitiges
Thematisieren im Elternhaus und durch ein abgestimmtes Intervenieren von Schule, Polizei und
Justiz unterbunden werden. Die teilweise als harmlos und belustigend aufgefassten Taten, wie
z. B. das „Happy-Slapping“ (lustiges Zuschlagen), dürfen keinen bagatellisierenden Charakter
erhalten. Der aktuelle Fall in Salzgitter belegt, welches Ausmaß Straftaten unter Schülern annehmen
können. Hier hatten nach derzeitigem Ermittlungsstand fünf Schüler von einem 13-Jährigen monatelang mehrere tausend Euros und Handys erpresst."
Polizeiliche Kriminalstatistik in Niedersachsen 2005

Eine gebotene Prävention wäre wohl ein simples Verbot solcher Geräte für Personen unter 18 Jahren, sowie ein generelles Verbot an Schulen.

Sonst ist man doch immer schnell mit Verboten und Gesetzen schnell bei der Hand. Hier scheint das die Politik nicht zu interessieren? Ach so, man das Recht zur Verstrahlung ja für viel Geld verkauft und nun darf man das Wachstum der Branche nicht einschränken.

Im Gegenteil, man steckt noch schön dabei ein.
Riesenhuber, Heinz CDU (Diplomchemiker, Unternehmensberater, Bundesminister a. D.)

Da finden sich unter vielen anderen Posten:
Vodafone Deutschland GmbH, Düsseldorf, Mitglied des Aufsichtsrates (bis 18.6.2007), 2006, Stufe 3 (mindestens 7000 Euro)

Können also auch 70.000 Euro oder mehr gewesen sein, ob das brutto oder netto bedeutet steht auch nicht dabei. Trotz dieser eher halbgaren Veröffentlichungen, ist deutlich wie gerne sich manch Einer kaufen lässt. Auch zwanzig Mal gleichzeitig...

Mindestens eine Tote!

von Sunset » 7. Juli 2007 13:03

unwichtig hat geschrieben:Wahrscheinlich muss es aber erst etliche Tote geben, bevor hier, wenn überhaupt reagiert wird.
Es gibt wahrscheinlich schon etliche Tote, aber nicht auf einem Haufen, sondern da und dort verteilt.

Happy Slapping mit Todesfolge gab es kürzlich in Deutschland. Ein Schulmädchen wurde Opfer von Happy Slapping. Die Bild-Zeitung druckte die mit Handy übermittelten Prügelbilder, welche im Fotospeicher des Handys gefunden wurden. Kurz nach dem Ereignis hat das Opfer die Täterin erstochen, der Anlass dürfte jedermann klar sein.

Man sollte solche Fälle sammeln.

von unwichtig » 25. Juni 2007 23:49

Gewalt an Schulen: Psychologen und Kameras sollen Übergriffe stoppen. So der Spiegel in dem Film. Die Ursachen werden mit fehlenden Schulpsychologen und Dergleichen umschrieben.

Das es etwas mit den Handys, auf der einen Seite den Möglichkeiten einer eingebauten Kamera und der Strahlung auf der anderen Seite zutun haben könnte, darauf kommt der Spiegel natürlich nicht. Die gewohnt linientreue Berichterstattung gegenüber der Anzeigen schaltenden Industrie, lässt das leider nicht zu. Das muss der geneigte Leser nun mal einsehen, Geld geht vor.

Die einfachste Lösung, keine Handys in der Schule kommt natürlich nirgends vor. Könnte man ja mal ein Jahr lang vorschreiben und dann sehen was es gebracht hat? Ich denke es führt zur schnellen Verminderung solcher Taten. Der Reiz die Beute auf youtube den Freunden und dem Rest der Welt zu zeigen, damit zu prallen, sich zu beweisen fällt weg.

Ich denke das es den meisten vor allem an ausreichender Bewegung in unverstrahlter Natur mangelt. Wahrscheinlich muss es aber erst etliche Tote geben, bevor hier, wenn überhaupt reagiert wird.

Re: Fotohandy als Problem

von unwichtig » 25. Juni 2007 10:40

Sunset hat geschrieben:Zur Gewaltserie an Schulen wurde durch Spiegel-Online der Berliner Bildungssenator Zöllner befragt. Hier ein Auszug


SPIEGEL: Immer häufiger sind die Lehrer selbst das Ziel von Gewalt, Beleidigungen und Aggressionen. Woran liegt das?

Zöllner: Das ist ein Trend, der mich sehr beunruhigt, für den es mehrere Ursachen gibt. Einige sind sicher spezifisch für den Lehrerberuf, wie etwa die insgesamt geringere gesellschaftliche Wertschätzung für Lehrerinnen und Lehrer. Wenn man allerdings an die zunehmende Gewalt gegen Polizeibeamte, Mitarbeiter in Ämtern und Busfahrer denkt, wird klar, dass es auch Ursachen geben muss, die nichts mit Schule zu tun haben. Man darf auch nicht vergessen, dass es mit Fotohandy und Internet neue Medien gibt, die schneller und mächtiger sind als alles, was Schülern je zuvor zur Verfügung stand.


Die Folgerung, solche Fotohandys an der Schule oder sogar für Kinder generell zu verbieten, zog Herr Zöllner (noch) nicht.
Wird er auch nicht, bevor es (genügend) Tote gibt. Schließlich macht die Mobilfunk Industrie jede Menge Umsatz an Schulen. Die vielen Antennen dort sind der sicherste Hinweis. Man hat sich ja das Recht, das Volk zu jeder Zeit und an jedem Ort in mehr oder weniger beliebiger Höhe kaputt zu strahlen gekauft...

Bedankt euch bei den Politikern! Das Recht auf unbegrenzten Umsatzwachstum ist nun mal einfach stärker als das Recht auf körperliche Unversehrtheit in unserem System.

Handyverbot an Schulen

von BLUE SKY » 25. Juni 2007 10:19

Sunset hat geschrieben: Die Folgerung, solche Fotohandys an der Schule oder sogar für Kinder generell zu verbieten, zog Herr Zöllner (noch) nicht.
Bei uns am Gymnasium ruckzuck verboten, nachdem entsprechende Hinweise durch die Gewaltpräventionsstelle der Polizei an die Schule gegeben wurden.
Wer nach Hause o.ä. telefonieren muss, kann das vom Sekretariat aus kostenlos (Apparat schnurgebunden).

Fotohandy als Problem

von Sunset » 25. Juni 2007 09:41

Zur Gewaltserie an Schulen wurde durch Spiegel-Online der Berliner Bildungssenator Zöllner befragt. Hier ein Auszug


SPIEGEL: Immer häufiger sind die Lehrer selbst das Ziel von Gewalt, Beleidigungen und Aggressionen. Woran liegt das?

Zöllner: Das ist ein Trend, der mich sehr beunruhigt, für den es mehrere Ursachen gibt. Einige sind sicher spezifisch für den Lehrerberuf, wie etwa die insgesamt geringere gesellschaftliche Wertschätzung für Lehrerinnen und Lehrer. Wenn man allerdings an die zunehmende Gewalt gegen Polizeibeamte, Mitarbeiter in Ämtern und Busfahrer denkt, wird klar, dass es auch Ursachen geben muss, die nichts mit Schule zu tun haben. Man darf auch nicht vergessen, dass es mit Fotohandy und Internet neue Medien gibt, die schneller und mächtiger sind als alles, was Schülern je zuvor zur Verfügung stand.


Die Folgerung, solche Fotohandys an der Schule oder sogar für Kinder generell zu verbieten, zog Herr Zöllner (noch) nicht.

Zeitgeist

von BLUE SKY » 24. Juni 2007 15:22

NetWarrior hat geschrieben: Diese permanente Schuldzuweisung an die Eltern ist schon lange nur noch Ausrede.
Die ganze Gesellschaft ist kommerzialisiert und sexualisiert.
Das Recht der Eltern, ihre Kinder zu erziehen hat die Gesellschaft
und die Politik schon längst verunmöglicht.
Die Kinder werden in der öffentlichkeit schamlos unter Konsumzwang gesetzt.
Die Eltern werden einer psychologischen Gehirwäsche unterzogen,
bis sie resignieren.
Dann erteilt man 16jährigen Kindern das Stimm- und Wahlrecht
in der Hoffnung, dass sie in diesem Alter eher der Sozialistischen Schalmei
Ich meine hinterher laufen.
Man spricht Kredite für Kinderkrippen, damit die Psychologen ihre graue Seelensuppe den Kindern so früh wie möglich einlöffeln können.
Das Handy ist ein Mittel, um das freie logische Denken im Ansatz schon
zu behindern.
Eine kleine Welt-Machtelite prepariert den Sklavenstaat,
in dem nur das Kapital (Klartext: Der Gott Mamon) das Sagen haben wird.
das wird zusammengefasst im Begriff Zeitgeist

Ansonsten:

1. Manchen Schmeckt "die Suppe" und manchen nicht.
Andere haben kein entwickeltes Geschmacksempfinden.
Wie kommt der Koch zum Rezept?

2.Das Kapital ist das Kapital
Ich meine, es ist die Repression, die sich des Kapitals bedient.
Die Repression ist die Abewesenheit der Humanität, des Geistes der Menschheit.
Wer könnte dessen Gegenwart permanent realisieren?

Mit Blindheit geschlagen.

von Sunset » 24. Juni 2007 13:48

Netzfreischalter hat geschrieben: Nein, ich bin ein Pazifist :D, muss Sie enttäuschen. Der Waffe ist ein Tötungsinstrument, speziell dafür geschaffen. Das Handy nicht.
Das grosse Küchenmesser ist auch kein Tötungsinstrument, und trotzdem gehört es nicht auf den Pausenplatz.
Netzfreischalter hat geschrieben: Ich sehe gewisse Parallelen zu Gewaltspielen am Computer, welche ja angeblich Amokläufer "züchten" sollen. Ich hab in meinem Leben schon viele Stunden "Killerspiele" gespielt und hatte noch nie den Drank, Amok zu laufen.
Wenn Sie einer werden wollen, dann können Sie es mit einem Killerspiel bis zur Perfektion üben.
Netzfreischalter hat geschrieben: Obwohl ich mein Handy 24/7 auf mir trage (Feuerwehr), hatte ich noch nie den Drang, irgendwen zu verprügeln geschweige denn gar zu vergewaltigen.
Sie sind erwachsen, und noch ohne Fotohandy aufgewachsen. Das nützt den jungendlichen Opfern von anderen Kindern, deren Eltern Halbanalphabeten oder Antiautoritäre sind, aber gar nichts.
Netzfreischalter hat geschrieben: Dass einem das Handy zu einem schlechten Menschen macht, ist noch weit davon entfernt bewiesen zu sein und nicht mehr als eine Hypothese.

Das Handy macht einen gut erzogenen Menschen nicht zu einem schlechten. Ein foto- und MMS-fähiges Handy kann aber Kinder mit Erziehungsdefizit (Eltern, die Halbanalpabeten oder Antiautoritäre sind) zu Verbrechern machen, zu jugendlichen Kinderpornographen und sadistischen Happy Slappern.
Netzfreischalter hat geschrieben: Ich habe den Eindruck, dass sie die Ursache ausschliesslich beim Handy sehen und der Erziehung in dieser Beziehung keinerlei Wichtigkeit zukommen lassen, während ich die Hauptverantwortung auf die Erziehung lege
Sagen Sie das einem Opfer von Happy Slapping oder Kinderpornographie, das macht den Schaden nicht rückgängig.

Netzfreischalter hat geschrieben: (aber auch auf die "Gesellschaft" (Medien, Firmen ect)).
Meinen Sie damit die Verkäufer von Handys und die Mobilfunkbetreiber, welche an diesen Vergehen und Verbrechen verdienen?
Netzfreischalter hat geschrieben: Eigentlich bleibt uns aber nichts anderes übrig, denn wenn ich mir die bisherige Entwicklung anschaue, werden unzählige Jahre vergehen, bevor wir eindeutig wissen, inwieweit das Handy involviert ist.
Das Handy ist in Happy Slapping und Herstellung und Verbreitung von Kinderpornos durch Kinder involviert. Wie blind kann ein Handyfreak sein!

von Sunset » 24. Juni 2007 13:29

Netzfreischalter hat geschrieben: Also an allen Schulen, an denen ich war oder von denen ich Leute kenne, wird einem das Handy abgenommen, wenn man es im Schulhaus benutzt (SMS, Telefonieren, vermutlich sogar spielen), find ich auch gut so. (Wobei man es am Ende des Tages, wieder kriegt, oder bei Wiederholung beim Rektor abholen muss.)
Die Eltern, nicht die Kinder, sollten es beim Rektor abholen müssen. Dann lernen diese etwas über Erziehung.

Sunset hat geschrieben:Und darüber hinaus sollte der Staat von den einzelnen Mobilfunkanbietern die Gebühren, welche sie mit dem konkreten MMS-Versand der Kinderpornographie in Rüti ZH verdient haben, beschlagnahmen.
Netzfreischalter hat geschrieben: Die Dienstleistung der Nachrichtenübermittlung (so zweifelhaft deren Inhalt sein mag), haben die Mobilfunkanbieter erfüllt. Der Inhalt lässt sich nicht überprüfen, was aber auch Vorteile hat.
Vom Idealismus her, wär ich aber einverstanden.
Die Betreiber sollten den Umsatz, den sie mit Kinderporno und Happy-Slapping machen, freiwillig spenden. Und zwar für Opferhilfe und die Kosten der Nacherziehung, welche für die Täter im Kinderalter anfallen.

Sunset hat geschrieben: Und welch ein Witz: In der Zeitung stand, dass die Eltern der jugendlichen Kinderpornobesitzer auf den 5. Juli an eine Schulversammlung eingeladen werden, wo sie über die Taten ihres Nachwuchses informiert werden. Und dass die Behörden nichts von Handyverboten halten.
Netzfreischalter hat geschrieben: Was ich mal ansprechen möchte:
Kinder lassen sich ja rechtlich kaum belangen. Will heissen für ihre Taten müssen sie kaum je gerade stehen. (Extrembeispiel: an einer Schule in meiner Nähe, vergewaltigten (!) Kinder andere Kinder. Diese Besuchen nachwievor dieselbe Schule, alles ist wie vorher. Gab wohl ne Moralpredigt und gut war.) Ist das normal? Klar, sachlich betrachtet kann man sie nicht ins Gefängnis stecken, aber so ein paar Tage zur Abschreckung wären vielleicht gar nicht dumm? Was ist das für eine Erfahrung "ich vergewaltige jemanden und komme ungestraft davon"?
So viele Untaten werden von Kindern allein mit dem Handy begangen, dass es gar nicht genügend Jugenderziehungsplätze mehr gibt. Daher muss bei der Ursache der neuartigen Kinderverbrechen begonnen werden, nämlich Verbot von foto- und MMS-fähigen Handys für Kinder.

Netzfreischalter hat geschrieben: Ich möchte auch daran erinnern, dass ein Handy niemanden dazu zwingt, so zu handeln. Die Entscheidung jemanden zu demütigen, beklauen ect. wird von jedem bewusst selbst getroffen. Das Handy mag die "Popularität" dieser Taten erhöhen, aber (auch wenn die folgende Wortwahl dumm ist) jeder "normale" Mensch, weiss ganz einfach, dass man so etwas nicht tut.
Ich möchte diesen Faktor betonen. Allein die Bereitschaft dazu, einem Menschen soetwas anzutun, wie in Rüti geschehen, deutet auf Probleme hin, die sich m.E. nicht lösen lassen.
Doch, foto- und MMS-fähige Handys für Kinder verbieten.

Netzfreischalter hat geschrieben: eine Schule kann Kindern nicht verbieten, einen sonst legalen Gegenstand (hier Handy) auf dem Schulweg dabeizuhaben.
Ein langes Messer oder eine Keule kann auch verboten werden.
Netzfreischalter hat geschrieben: Man kann einführen, dass man es beim Betreten der Schule abgeben muss, was vielleicht dazu führt, dass es nicht mitgenommen wird, aber fürs Mitnehmen ansich kann ich mir ein Verbot schwer vorstellen?
Hier fehlt es teilweise an der gesetzlichen Grundlage. Aber die kann in einer Demokratie jederzeit geändert werden.

von unwichtig » 23. Juni 2007 15:04

Netzfreischalter hat geschrieben: ...
Eigentlich bleibt uns aber nichts anderes übrig, denn wenn ich mir die bisherige Entwicklung anschaue, werden unzählige Jahre vergehen, bevor wir eindeutig wissen, inwieweit das Handy involviert ist.
Wir wissen seit 75 Jahren das Mikrowellen Strahlung wie Handys Sie aussenden gefährlich sind. Es wird nur beharrlich geleugnet.

Die Handyrechnung können Sie beeinflussen und darauf ganz verzichten. Der Strahlung durch die Basisstationen die 24 Stunden am Tag strahlen, genau wie WLAN und DECT entkommen Sie damit nicht. Es gibt kein Entkommen, Recht auf ein unverstrahltes Leben existiert nicht.

Das Handy nicht als Schuldigen zu sehen, wie Sie es zu suggerieren versuchen, fällt gerade bei den Delikten in den Schulen die ohne Handy gar nicht möglich gewesen wären, recht schwer.

Gerne können wir die Täter für unzurechnungsfähig erklären Aufgrund der Verstrahlung, dann kann sich diese Gesellschaft vielleicht mal überlegen was für ein Dreck da unters Volk gebracht wurde.

von Netzfreischalter » 23. Juni 2007 14:26

unwichtig hat geschrieben: Sie schreiben nicht auch für die US Waffenlobby? Genauso hört sich das an: "Eine Schusswaffe tötet niemand, es ist Der der den Auslöser drückt."
Nein, ich bin ein Pazifist :D, muss Sie enttäuschen. Der Waffe ist ein Tötungsinstrument, speziell dafür geschaffen. Das Handy nicht.

Wie hoch die Handyrechnung ist, ist jedem selbst überlassen. Natürlich mache ich den entsprechenden Firmen den selben Vorwurf wie Sie und würde entsprechende Einschränkungen begrüssen, aber etwas Eigenverantwortung gehört eben auch dazu. Im Falle von Kindern ist es die Aufgabe der Eltern, ihnen dies beizubringen. Zugegeben, eine zusätzliche Herausforderung, aber wir leben in einer sich verändernden Welt und man wird sich wohl oder übel darauf einstellen müssen.

Ich sehe gewisse Parallelen zu Gewaltspielen am Computer, welche ja angeblich Amokläufer "züchten" sollen. Ich hab in meinem Leben schon viele Stunden "Killerspiele" gespielt und hatte noch nie den Drank, Amok zu laufen.
Obwohl ich mein Handy 24/7 auf mir trage (Feuerwehr), hatte ich noch nie den Drang, irgendwen zu verprügeln geschweige denn gar zu vergewaltigen.


Dass einem das Handy zu einem schlechten Menschen macht, ist noch weit davon entfernt bewiesen zu sein und nicht mehr als eine Hypothese. Der Grund warum wir uns in dieser Diskussion nie werden einigen können, liegt daran, dass wir das Problem nicht am gleichen Ort suchen. Ich habe einfach Bedenken, dass das Handy zu schnell zum Sündenbock erklärt wird und damit gleichsam zu einer Ausrede wird für Respektlosigkeit.
Angenommen das Handy ist durch die Strahlung für diese verantwortlich, können die Kinder ja nichts für ihre Taten, da sie zum Tatzeitpunkt unzurechnungsfähig waren. Wenn jemand daraus die falschen Schlüsse zieht, kann es böse enden.

Ich habe den Eindruck, dass sie die Ursache ausschliesslich beim Handy sehen und der Erziehung in dieser Beziehung keinerlei Wichtigkeit zukommen lassen, während ich die Hauptverantwortung auf die Erziehung lege (aber auch auf die "Gesellschaft" (Medien, Firmen ect)). Die Einwirkung des Handys sollte zwar überprüft werden, aber bis dahin bin ich für das, was in Ihren Augen vermutlich Symptombekämpfung ist. Eigentlich bleibt uns aber nichts anderes übrig, denn wenn ich mir die bisherige Entwicklung anschaue, werden unzählige Jahre vergehen, bevor wir eindeutig wissen, inwieweit das Handy involviert ist.

von unwichtig » 23. Juni 2007 10:51

Netzfreischalter hat geschrieben: Ich möchte auch daran erinnern, dass ein Handy niemanden dazu zwingt, so zu handeln. Die Entscheidung jemanden zu demütigen, beklauen ect. wird von jedem bewusst selbst getroffen.
Sie schreiben nicht auch für die US Waffenlobby? Genauso hört sich das an: "Eine Schusswaffe tötet niemand, es ist Der der den Auslöser drückt."

Auch wenn das rein Kausal richtig, ist es natürlich völliger Blödsinn, wie die deutlich höheren Toten durch Schusswaffen in den USA belegen. Es ist psychologisch etwas ganz Anderes einen Menschen mit einem Messer oder Ähnlichem zu töten als aus Distanz mit einem leichten Druck auf den Auslöser ein Menschenleben zu beenden. Die grundsätzliche Bereitschaft zum Töten als ultima Ratio steckt in jedem Menschen.

Wobei sich beim Handy vor allem die Beeinflussung durch die massive Verstrahlung negativ auswirkt. Digitale Fotoapparate die meist auch kurze Filme drehen können gibt es ja auch schon lange, trotzdem sind entsprechende Delikte dort nicht bekannt. Beim Handy kommt verstärkend hinzu, dass hier schon die latent einkommensschwache Zielgruppe (Kinder und Jugendliche) für 5 Euro angefixt werden (Prepaid Handy mit Kamera ohne Vertrag).

Gelegenheit macht Diebe, sagt eine alte Volksweisheit. Handys in Schulen sollten generell verboten werden, nicht nur das Sie nicht eingeschaltet sein dürfen, wie in Bayern oder Italien.

von Netzfreischalter » 22. Juni 2007 22:55

Sunset hat geschrieben: Also: Konsequent sein, und abnehmen.
Einvertanden.
Also an allen Schulen, an denen ich war oder von denen ich Leute kenne, wird einem das Handy abgenommen, wenn man es im Schulhaus benutzt (SMS, Telefonieren, vermutlich sogar spielen), find ich auch gut so. (Wobei man es am Ende des Tages, wieder kriegt, oder bei Wiederholung beim Rektor abholen muss.) Es gab da auch mal die Drohung, es eine Woche wegzunehmen. Soweit ich weiss, wurde das nur einmal durchgezogen, dass Problem sind hier die Eltern, die einschreiten, weil die Schule keine Befugnisse habe, über die Schulzeit hinaus über das Handy zu bestimmen.

Noch besser wäre, wenn Fotohandys und MMS für Kinder verboten werden. Möglich wäre es, die Handybesitzer müssen sich ja mit einem Ausweis registrieren lassen. Teure Handys und MMS-Versand (auch von Kinderporno, wie widerlich!) ruinieren manches Kinderbudget.
Wobei man damit natürlich persönliche Rechte einschränkst. Wenn die Eltern damit einverstanden sind (wollen), dass ihr Kind ein Handy kriegt, dann kriegt es das auch. Das mit dem Kinderbudget stimmt, das müsste aber nicht zwangsläufig so sein. Ist eben eine Frage des Umgangs mit dieser Technologie.
Und darüber hinaus sollte der Staat von den einzelnen Mobilfunkanbietern die Gebühren, welche sie mit dem konkreten MMS-Versand der Kinderpornographie in Rüti ZH verdient haben, beschlagnahmen.
Die Dienstleistung der Nachrichtenübermittlung (so zweifelhaft deren Inhalt sein mag), haben die Mobilfunkanbieter erfüllt. Der Inhalt lässt sich nicht überprüfen, was aber auch Vorteile hat.
Vom Idealismus her, wär ich aber einverstanden.

Und welch ein Witz: In der Zeitung stand, dass die Eltern der jugendlichen Kinderpornobesitzer auf den 5. Juli an eine Schulversammlung eingeladen werden, wo sie über die Taten ihres Nachwuchses informiert werden. Und dass die Behörden nichts von Handyverboten halten.

Was ich mal ansprechen möchte:
Kinder lassen sich ja rechtlich kaum belangen. Will heissen für ihre Taten müssen sie kaum je gerade stehen. (Extrembeispiel: an einer Schule in meiner Nähe, vergewaltigten (!) Kinder andere Kinder. Diese Besuchen nachwievor dieselbe Schule, alles ist wie vorher. Gab wohl ne Moralpredigt und gut war.) Ist das normal? Klar, sachlich betrachtet kann man sie nicht ins Gefängnis stecken, aber so ein paar Tage zur Abschreckung wären vielleicht gar nicht dumm? Was ist das für eine Erfahrung "ich vergewaltige jemanden und komme ungestraft davon"?

Ich möchte auch daran erinnern, dass ein Handy niemanden dazu zwingt, so zu handeln. Die Entscheidung jemanden zu demütigen, beklauen ect. wird von jedem bewusst selbst getroffen. Das Handy mag die "Popularität" dieser Taten erhöhen, aber (auch wenn die folgende Wortwahl dumm ist) jeder "normale" Mensch, weiss ganz einfach, dass man so etwas nicht tut.
Ich möchte diesen Faktor betonen. Allein die Bereitschaft dazu, einem Menschen soetwas anzutun, wie in Rüti geschehen, deutet auf Probleme hin, die sich m.E. nicht lösen lassen.


Ui, das ist jetzt etwas lange geworden. Noch was letztes: eine Schule kann Kindern nicht verbieten, einen sonst legalen Gegenstand (hier Handy) auf dem Schulweg dabeizuhaben. Man kann einführen, dass man es beim Betreten der Schule abgeben muss, was vielleicht dazu führt, dass es nicht mitgenommen wird, aber fürs Mitnehmen ansich kann ich mir ein Verbot schwer vorstellen?

von unwichtig » 22. Juni 2007 19:52

http://www.teltarif.de/arch/2007/kw11/s25316.html
Auch Lehrer müssen Telefone abschalten 17.03.2007
09:10

"Die italienische Regierung hat ab sofort Handys im Klassenzimmer verboten. Während des Unterrichts müssen die Schüler ihre geliebten "telefonini" ausschalten. Ansonsten können die Lehrer ihnen die Geräte wegnehmen. Auch Lehrer dürfen ihre Mobiltelefone künftig nicht mehr eingeschaltet lassen.
Die Regierung reagierte damit auf eine Reihe von Skandalen. Schüler im süditalienischen Lecce etwa hatten eine Lehrerin im Unterricht sexuell belästigt, das mit dem Handy gefilmt und den Kurzstreifen ins Internet gestellt. Rund 90 Prozent der 14- bis 16-jährigen Schüler in Italien besitzen ein Handy. Auch in anderen europäischen Ländern wird über Handyverbote an Schulen diskutiert. In Bayern gibt es bereits ein solches Verbot."

http://www.teltarif.de/arch/2006/kw29/s22431.html
Opposition spricht von "Hau-Ruck-Pädagogik" 19.07.2006
14:13

"In Bayern dürfen Kinder und Jugendliche vom Herbst an ihre Handys in der Schule nicht mehr benutzen. Gegen den Widerstand von SPD und Grünen beschloss die CSU-Mehrheit im Landtag heute eine entsprechende Änderung des Bayerischen Erziehungs- und Unterrichtsgesetzes. Das umfangreiche und seit langem umstrittene Reformpaket sieht zudem schärfere Sanktionen gegen notorische Schulstörer und die Verpflichtung zum Deutschlernen für ausländische Kinder vor. Die Opposition sprach von "Hau-Drauf-Pädagogik".
Kultusminister Siegfried Schneider (CSU) verteidigte das neue Nutzungsverbot für Handys. Die Möglichkeiten, Gewalt- und Pornodarstellungen per Mobiltelefon zu übermitteln, stiegen von Monat zu Monat, sagte er und verwies auf Fälle, in denen Kinder einen Mitschüler traktieren, die Grausamkeiten aufnehmen und den Film dann weitergeben. "In der Schule hat so etwas nichts zu suchen", sagte Schneider. Es gebe keinen Grund, warum Kinder im Unterricht oder der Pause telefonieren sollten."

Bild

Wer mal darauf geachtet hat welche Batterien von Mobilfunkmasten oft in der Nähe von Schulen stehen kann sich leicht ausmalen wir hoch hier die Nutzung ist. Am besten gleich das Mitbringen untersagen, dann kommt auch keiner auf dumme Gedanken.

Re: Kinderpornos sind auch mit Handys strafbar

von Sunset » 22. Juni 2007 18:20

Handys an Schulen gehören einfach Verboten und gut ist!
Netzfreischalter hat geschrieben: Der Meinung bin ich grundsätzlich auch. (Zwar weniger wegen der Strahlung, aber eher wegen der sonstigen Ablenkung im Unterricht.) Das Problem ist halt, dass man die Kinder gewissermassen am Eingang "durchsuchen" muss, um ihnen das Ding abzunehmen. Verboten sind Handys an allen Schulen die ich kenne, zumindest in den Klassenzimmern. Bloss: wer macht sein Handy schon aus, wenn man's auf lautlos stellen kann?
Also: Konsequent sein, und abnehmen.
Netzfreischalter hat geschrieben: Oder aber (ohne von der Durchführbarkeit und Kosten eine Ahnung zu haben) man schirmt Schulgebäude so ab, dass ein Handyempfang nicht mögich ist?
Von einer einfachen und billigen Möglichkeit zur Abschirmung von Gebäuden und Räumen träumen die Elektrosensiblen schon lange.

Noch besser wäre, wenn Fotohandys und MMS für Kinder verboten werden. Möglich wäre es, die Handybesitzer müssen sich ja mit einem Ausweis registrieren lassen. Teure Handys und MMS-Versand (auch von Kinderporno, wie widerlich!) ruinieren manches Kinderbudget.

Und darüber hinaus sollte der Staat von den einzelnen Mobilfunkanbietern die Gebühren, welche sie mit dem konkreten MMS-Versand der Kinderpornographie in Rüti ZH verdient haben, beschlagnahmen.

Und welch ein Witz: In der Zeitung stand, dass die Eltern der jugendlichen Kinderpornobesitzer auf den 5. Juli an eine Schulversammlung eingeladen werden, wo sie über die Taten ihres Nachwuchses informiert werden. Und dass die Behörden nichts von Handyverboten halten.

Und über der langen Diskussion sollte nicht vergessen werden, dass es Verbrechen und Vergehen gibt, welche nur durch das Handy bzw. das Fotohandy populär geworden sind, wie:
- Happy Slapping
- Kinderpornographie von Kindern selbst hergestellt und verbreitet
- Raubüberfälle, welche als "Abziehen" bezeichnet werden.

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