Auch kritische Fragen sind erlaubt, wenn Sie in anständigem Ton gehalten
werden...
Es wäre vielleicht unanständig, Ton und Wortwahl des Ausrufzeichen-Gestank-Mafia-bestückten Wortschwalles, der sich angesichts meiner zwei anständig vorgetragenen Fragen hier gerade über mich ergoss, mit meinem eigenen Ton vergleichen zu wollen.
Wer schreit hat Unrecht, heisst es jedenfalls im Volksmund.
Man wirft mir Besserwisserei vor. Aber wissen SIE ALLES besser? Sicher
ebensowenig wie ich. Und wenn es nur alle die Themen in diesem Forum sind,
bei denen Sie es immer besser wüssten, wäre das schon recht erstaunlich.
Aber pardon: Sie lassen ja kritische Fragen zu, das tut kein Besserwisser.
"Alles andere ist erstunken und erlogen" klingt halt nur ein wenig danach,
aber sparen wir uns die Vorwürfe.
Sollte mein Ton überhaupt genehm sein, so schneiden Sie ruhig die Vorrede
hier ab, sie ist eher persönlicher Art und tut nichts zur Sache im Forum.
Nun denn: kritische Fragen im hoffentlich anständigen Ton.
Die Schwarzenburg-Studie einerseits als gekauftes Machwerk zu verdammen,
aber mit den ins eigene Bild passenden Stellen (diese sind dann glaubhaft?) zu argumentieren ist meiner Meinung nach nicht so recht in Ordnung. Ich kann dem Werk auch nicht entnehmen, dass es aus Anlass und im Vorfeld einer geplanten Leistungserhöhung des Senders erstellt wurde. Aber Sie wissen
das sicher besser; Sie waren von Anfang an dabei.
Ich habe mir angesichts der harschen Kritik an meinen Worten zu der
Schülerstatistik die Sache nochmal genauer angesehen und komme zu einer
überraschenden Ansicht.
Vornweg: Ich bleibe mit dem Autor der Meinung, aus den Zahlen kann meine
keine wirklich belastbare und von wesentlichen Störgrössen freie Statistik
machen. Ich kann mir jedoch durchaus vorstellen, dass bei den als ziemlich
sicher aufgezeigten Schlafstörungen in Sendernähe es auch mit den
Schülerleistungen nicht unbedingt zum besten bestellt sein muss.
Etwas anderes will ich sagen: Nach dem Studium der Zahlen muss ich sagen:
Ihr Ausruf: ÜBER 40 JAHRE SIGNIFIKANT SCHLECHTER! stimmt nicht.
Beim Anteil der Schulübertritte am jeweiligen Jahrgang hat in 14 von 20
Jahren die Schule in Zone A die Nase vorn, in weiteren 2 lag sie
gleichauf.
Über 40 Jahre im MIttel gesehen freilich liegt der Quotient bei 30 % und
für die exponierte Schule nur bei 22 %. Das ist Fakt.
Aber wenn eine Mannschaft in vierzig jährlichen Spielen 14: 24 bei 2 mal
unentschieden verliert, so kann man nicht sagen, sie habe 40 Jahre lang
nur schlechter abgeschnitten oder?
Eigentlich sollte ich die Sache doch bei nüchternen Zahlen belassen statt
mit Sportvergleichen über Kinderlebensläufe zur reden. Aber Herr Jakob, so
wie Sie es gesagt haben, ist es einfach nicht richtig. Ich behaupte
definitiv nicht, ein Rundfunksender könne keine Leistungsstörungen bei
Kindern zur Folge haben. Woher sollte ausgerechnet ich es auch besser
wissen. Ich kann halt nur wenig an Ihrer verkürzten "Beweisführung"
finden.
Und ich meine, es wird öfters hier so argumentiert. Das ist meine Kritik.
Bitte lassen Sie mir meine Skepsis an Zeitungsmeldungen aus Frankreich
oder sonst woher als belastbare Quelle in solchen Dingen.
Zwei Dinge möchte ich noch sagen:
Ich halte die von Ihnen genannten Feldstärken in der Tat für am absolut
oberen Rand dessen, was IN DER PRAXIS und auch in der Nähe einer
Basisstation an einem "OMEN" zu messen ist. (Vergleichbar natürlich
jederzeit

. Das Begründen landesweit auftretender gesundheitlicher
Probleme mit Effekten bei Feldstärken zwischen 1 bzw. 1,8 und 3,8 V/m
halte ich deswegen für problematisch.
Und als letztes gestatten Sie mir die Bemerkung: Mit der Gleich- oder
in-die-Nähe-Stellung der Wirkung von AM-Modulation eines RundfunkSenders
gegenüber der gepulsten GSM-Modulation (von beiden habe ich übrigens auch
ohne Ihre Aufzeichnungen eine recht klare Vorstellung) haben Sie etwas
recht Zweischneidiges gesagt. Wenn man da nun wieder weiterdenkt...ja wie denn
nun? Was einem Mobilfunklobbyisten, der da sagt: "Rundfunk gibt es ja
schon soo lange" an gesicherten Erkenntnissen über die Gefährlichkeit "digitaler
Pulse" entgegenschlägt, muss ich Ihnen sicher nicht erzählen. Bleiben also
noch die Feldstärken, da haben wir wohl verschiedene Auffassungen von dem,
was typisch ist.
Nun machen Sie mit dem Text, was sie mögen. Zensieren Sie Ihn, so gestatte
ich mir allerdings die Meinung, dass dies nicht wegen seines Tones,
sondern wegen seiner darin enthaltenen Kritik geschieht.
freundliche Grüsse
M.H.