von Elisabeth Buchs » 15. Juli 2008 14:55
Juli hat geschrieben:Das Problem ist ja gerade die Demokratie. Das Problem sind nicht die Politiker sondern die Mehrheit an Menschen die für den Mobilfunk sind oder zumindest nicht dagegen.
Würden sich nur die Hälfte der Bürger eines demoktratischen Staates gegen Mobilfunk aussprechen oder wehren, dann sähe auch die demokratisch-politische Lage ganz anders aus. Denn dann so glaube ich, würde eine Partei mit einer mobilfunkfreundlichen Haltung nicht auf so viele Wählerstimmen verzichten wollen und dem Bürgerwillen folge leisten, damit ihr Partei-Schiff nicht untergeht.
Seien wir doch realistisch, wieviel Prozent der Bevölkerung, egal ob Schweiz oder Deutschland, besteht aus Mobilfunkgegnern? Unter einem Prozent vielleicht. Eine mobilfunkfreundliche Regierungspartei kann den Verlust eines Quentchen Wählerstimmen von Mobilfunkgegnern locker wegstecken.
Und ich glaube, daß die durchsetzungsstärksten Mobilfunkgegner aus Opfern besteht. Also, so schlimm, unmenschlich und paradox es klingt: Es braucht mehr Opfer, mehr Geschädigte, mehr Menschen, die am eigenen Leib zu spüren bekommen, daß die Gefahren und schlimmen Folgen des Mobilfunks den Nutzen dieser Technologie weit übersteigen.
Ganz so negativ sehe ich das nicht. Bei Umfragen zeigen sich jeweils zwischen 5 bis 8 bis 9 % Menschen, welche angeben, unter Elektrosmog zu leiden und in der CH z.B. 53 % Besorgte und gegen die meisten Antennen gibt es heftigen Widerstand. Wenn man jetzt z.B. in den Gemeinden Abstimmungen durchführen würde, ob dort immer noch mehr Antennen aufgestellt werden sollen, obwohl man bereits bestens mobil telefonieren kann, nur für irgendwelchen unnötigen Drahtlos-Bildchenkram und Drahtlos-Internet, könnte das Ergebnis für einen Ausbau-Stopp sprechen. Doch die Menschen werden gar nicht gefragt, alles was NIS-konform ist, darf aufgestellt werden, ein Bedarf oder Nutzen muss nicht aufgezeigt werden. Ich frage mich, ob und wie man erreichen könnte, dass neue Antennen durch eine Gemeindevolksabstimmung bewilligt werden müssten. Was mich so freut, was die Liechtensteiner erreicht haben. Dazu kommt, dass die Antennen nicht gleichzeitig bei allen Leuten aufgestellt werden sollen, sondern zuerst bei den einen, dann bei den andern usw. was eine grössere gemeinsame Solidarität verhindert. Ausserdem würde selbst, wenn es nur 1 % Betroffene gäbe, bei einer flächendeckenden Verstrahlung zumindest Minderheitenschutz als ein Menschenrecht berücksichtigt werden sollen. Wenn ich an das berechtigte Aufsehen denke, das es beim Kanderunfall von fünf Rekruten gab, da sagt auch keiner, es sind ja nur fünf und deshalb sei es egal.
Elisabeth Buchs
[quote="Juli"]Das Problem ist ja gerade die Demokratie. Das Problem sind nicht die Politiker sondern die Mehrheit an Menschen die für den Mobilfunk sind oder zumindest nicht dagegen.
Würden sich nur die Hälfte der Bürger eines demoktratischen Staates gegen Mobilfunk aussprechen oder wehren, dann sähe auch die demokratisch-politische Lage ganz anders aus. Denn dann so glaube ich, würde eine Partei mit einer mobilfunkfreundlichen Haltung nicht auf so viele Wählerstimmen verzichten wollen und dem Bürgerwillen folge leisten, damit ihr Partei-Schiff nicht untergeht.
Seien wir doch realistisch, wieviel Prozent der Bevölkerung, egal ob Schweiz oder Deutschland, besteht aus Mobilfunkgegnern? Unter einem Prozent vielleicht. Eine mobilfunkfreundliche Regierungspartei kann den Verlust eines Quentchen Wählerstimmen von Mobilfunkgegnern locker wegstecken.
Und ich glaube, daß die durchsetzungsstärksten Mobilfunkgegner aus Opfern besteht. Also, so schlimm, unmenschlich und paradox es klingt: Es braucht mehr Opfer, mehr Geschädigte, mehr Menschen, die am eigenen Leib zu spüren bekommen, daß die Gefahren und schlimmen Folgen des Mobilfunks den Nutzen dieser Technologie weit übersteigen.[/quote]
Ganz so negativ sehe ich das nicht. Bei Umfragen zeigen sich jeweils zwischen 5 bis 8 bis 9 % Menschen, welche angeben, unter Elektrosmog zu leiden und in der CH z.B. 53 % Besorgte und gegen die meisten Antennen gibt es heftigen Widerstand. Wenn man jetzt z.B. in den Gemeinden Abstimmungen durchführen würde, ob dort immer noch mehr Antennen aufgestellt werden sollen, obwohl man bereits bestens mobil telefonieren kann, nur für irgendwelchen unnötigen Drahtlos-Bildchenkram und Drahtlos-Internet, könnte das Ergebnis für einen Ausbau-Stopp sprechen. Doch die Menschen werden gar nicht gefragt, alles was NIS-konform ist, darf aufgestellt werden, ein Bedarf oder Nutzen muss nicht aufgezeigt werden. Ich frage mich, ob und wie man erreichen könnte, dass neue Antennen durch eine Gemeindevolksabstimmung bewilligt werden müssten. Was mich so freut, was die Liechtensteiner erreicht haben. Dazu kommt, dass die Antennen nicht gleichzeitig bei allen Leuten aufgestellt werden sollen, sondern zuerst bei den einen, dann bei den andern usw. was eine grössere gemeinsame Solidarität verhindert. Ausserdem würde selbst, wenn es nur 1 % Betroffene gäbe, bei einer flächendeckenden Verstrahlung zumindest Minderheitenschutz als ein Menschenrecht berücksichtigt werden sollen. Wenn ich an das berechtigte Aufsehen denke, das es beim Kanderunfall von fünf Rekruten gab, da sagt auch keiner, es sind ja nur fünf und deshalb sei es egal.
Elisabeth Buchs