von A. Masson » 4. September 2008 18:14
aldo32 hat geschrieben:Vielen Dank Herr Jakob! Es ist richtig, dass dieser 'Emfpangs-Teller' sicher 5 - 10 Meter über dem Boden fix an diesem Masten befestigt ist. Von dort besteht freie Sicht zum grossen Funkturm auf der Froburg. Gemäss Google Earth beträgt die Luftlinie genau 4km.
Es ist also nicht möglich, dass man genau in den Bannstrahl kommen kann.
Dennoch eine theoretische Frage: Nehmen wir an ein Sportflugzeug fliegt just durch diese Linie oder ein Vogel fliegt zufälligerweise in diesem Bannstrahl: wäre dann eine solche Leitung unterbrochen oder hätte dies keinen Einfluss?
Schade, hab ich keine Foto von dieser Anlage gemacht, aber es hat wirklich nur Empfänger dort oben, liegt am Rande eines Wanderweges und einige Meter daneben hats ein Bänkli und eine inoffizielle Bratstelle.
Wäre wirklich noch intressant zu wissen, ob man wirklich derart centimetergenau von Punkt A zu Punkt B strahlen kann, wie ist das bei Sturm? Diese hohen Türme geben sicher auch einige Centimeter nach bei Starkwind.
Lieber Aldo32,
Nein. man kann überhaupt nicht Zentimeter-genau strahlen, ganz und gar nicht! Funkwellen sind Wellen, und da gibt es Begung, bereits wenn sie aus der Sende-Antenne austreten. Beim Empfänger resultiert (bei einer kreisförmigen Sende-Schüssel) ein runde Zone, wo man im Zentrum die höchste Leistung hat, dann immer weniger nach aussen, bis zu einem ersten konzentrischen Ring, wo die Leistungsdichte null wird. Weiter nach aussen nimmt die Leistungsdichte wieder zu, dann wieder ab, und alles wird nach aussen immer schwächer.
Der Sender sei geometrisch genau auf den Empfänger ausgerichtet. Dann beträgt der Winkel (vom Sender aus gesehen) zwischen Zentralachse und dem ersten Minimum-Ring beim Empfänger nach den Regeln der Wellenoptik: Alpha = 1.22 mal Wellenlänge durch Durchmesser des Sendespiegels.
Sagen wir bei 10 GHz: Wellenlänge = 3 cm. Bei 50 cm Durchmesser der Sendeschüssel (oder auch 1 m) gibt das einen Winkel von 0.073 rad oder 4.2 Grad (oder 2.1 Grad bei der grösseren Sende-Schüssel).
Bei 4 km Distanz gibt das beim Empfänger einen bestrahlten Kreis mit 290 m Radius (kleine Schüssel) oder 146 m (grosse Sende-Schüssel).
Bei 30 GHz und 4 km Entfernung gibt das einen bestrahlten Kreis von 96 m Radius (kleine Schüssel) oder 48 m (grosse Sendeschüssel mit 1 m Durchmesser).
Es gibt also gar nichts von Zentimeter-genau!! Bei viel grösseren Sende-Schüsseln und/oder viel höheren Frequenzen würde der Strahl immer schärfer. Bei diesen angegebenen Radien (seitliche Entfernung von der Achse, beim Empfänger) ist natürlich nicht mehr viel Leistung da. Weiter nach aussen steigt es nochmals an, aber im Vergleich zum Zentrum natürlich immer noch schwach. Man vergleiche das aber mit den bloss 5 bis 10 Metern der Höhe der Empfänger-Schüssel: Bei 30 GHz wäre man noch fast mitten im Strahl drin, wenn man 5 bis 10 m unterhalb der Empfängerschüssel steht (und wenn die Frequenzen stimmen).
Im weiteren Frage ich mich, wie man das sieht: "Es hat wirklich nur Empfänger dort oben". Zum Satelliten hin glaube ich das schon, aber von einer Erdstation aus zur Froburg hinüber 4 km - da sieht man von blossem Auge nicht, wer nur sendet, wer nur empfängt. Da könnte auch etwas in umgekehrter Richtung laufen!
A. Masson
[quote="aldo32"]Vielen Dank Herr Jakob! Es ist richtig, dass dieser 'Emfpangs-Teller' sicher 5 - 10 Meter über dem Boden fix an diesem Masten befestigt ist. Von dort besteht freie Sicht zum grossen Funkturm auf der Froburg. Gemäss Google Earth beträgt die Luftlinie genau 4km.
Es ist also nicht möglich, dass man genau in den Bannstrahl kommen kann.
Dennoch eine theoretische Frage: Nehmen wir an ein Sportflugzeug fliegt just durch diese Linie oder ein Vogel fliegt zufälligerweise in diesem Bannstrahl: wäre dann eine solche Leitung unterbrochen oder hätte dies keinen Einfluss?
Schade, hab ich keine Foto von dieser Anlage gemacht, aber es hat wirklich nur Empfänger dort oben, liegt am Rande eines Wanderweges und einige Meter daneben hats ein Bänkli und eine inoffizielle Bratstelle.
Wäre wirklich noch intressant zu wissen, ob man wirklich derart centimetergenau von Punkt A zu Punkt B strahlen kann, wie ist das bei Sturm? Diese hohen Türme geben sicher auch einige Centimeter nach bei Starkwind.[/quote]
Lieber Aldo32,
Nein. man kann überhaupt nicht Zentimeter-genau strahlen, ganz und gar nicht! Funkwellen sind Wellen, und da gibt es Begung, bereits wenn sie aus der Sende-Antenne austreten. Beim Empfänger resultiert (bei einer kreisförmigen Sende-Schüssel) ein runde Zone, wo man im Zentrum die höchste Leistung hat, dann immer weniger nach aussen, bis zu einem ersten konzentrischen Ring, wo die Leistungsdichte null wird. Weiter nach aussen nimmt die Leistungsdichte wieder zu, dann wieder ab, und alles wird nach aussen immer schwächer.
Der Sender sei geometrisch genau auf den Empfänger ausgerichtet. Dann beträgt der Winkel (vom Sender aus gesehen) zwischen Zentralachse und dem ersten Minimum-Ring beim Empfänger nach den Regeln der Wellenoptik: Alpha = 1.22 mal Wellenlänge durch Durchmesser des Sendespiegels.
Sagen wir bei 10 GHz: Wellenlänge = 3 cm. Bei 50 cm Durchmesser der Sendeschüssel (oder auch 1 m) gibt das einen Winkel von 0.073 rad oder 4.2 Grad (oder 2.1 Grad bei der grösseren Sende-Schüssel).
Bei 4 km Distanz gibt das beim Empfänger einen bestrahlten Kreis mit 290 m Radius (kleine Schüssel) oder 146 m (grosse Sende-Schüssel).
Bei 30 GHz und 4 km Entfernung gibt das einen bestrahlten Kreis von 96 m Radius (kleine Schüssel) oder 48 m (grosse Sendeschüssel mit 1 m Durchmesser).
Es gibt also gar nichts von Zentimeter-genau!! Bei viel grösseren Sende-Schüsseln und/oder viel höheren Frequenzen würde der Strahl immer schärfer. Bei diesen angegebenen Radien (seitliche Entfernung von der Achse, beim Empfänger) ist natürlich nicht mehr viel Leistung da. Weiter nach aussen steigt es nochmals an, aber im Vergleich zum Zentrum natürlich immer noch schwach. Man vergleiche das aber mit den bloss 5 bis 10 Metern der Höhe der Empfänger-Schüssel: Bei 30 GHz wäre man noch fast mitten im Strahl drin, wenn man 5 bis 10 m unterhalb der Empfängerschüssel steht (und wenn die Frequenzen stimmen).
Im weiteren Frage ich mich, wie man das sieht: "Es hat wirklich nur Empfänger dort oben". Zum Satelliten hin glaube ich das schon, aber von einer Erdstation aus zur Froburg hinüber 4 km - da sieht man von blossem Auge nicht, wer nur sendet, wer nur empfängt. Da könnte auch etwas in umgekehrter Richtung laufen!
A. Masson