Ablesegeräte: Neue Dimension von Funkbelastungen
Diagnose-Funk, 27.03.2009 >>> [61 KB]
Eine neue Dimension von Funkbelastungen nimmt Einzug in unsere Haushalte. Hinter Begriffen wie Smart Metering, Energy-Box verbergen sich Funkheizkostenverteiler, funkauslesbare Strom-, Wasser- und Gasablesegeräte. Insbesondere in Mehrparteienwohnungen werden diese Funksysteme verstärkt installiert, da es kein Betreten der Wohnungen mehr zum Zwecke des Ablesens bedarf. Funkverbindungen mit weiteren Haushaltsgeräten stehen ebenso im Raum. Momentan befinden sich die meisten Systeme immer noch in einem Versuchsstadium. Kommt es aber zu einem flächendeckenden Einbau wird sich die Anzahl von Mobilfunksendern und somit die direkte Hochfrequenzbelastung in Wohngebieten drastisch erhöhen.
Im Prinzip geht man davon aus, dass es nur bei den Ablesungen für die Jahresabrechnung zu Funkverbindungen kommt. Dass dem aber nicht so ist belegen verschiedene Informationen und eine Messung, welche vom Umweltanalytiker Dr. Moldan in einem Haushalt in Naila an einem Funkheizkostenverteiler der Fa. techem vorgenommen wurde.
Diese Messung ergab 500 µW/m² in 1 m Abstand. Das ergibt bei 0,5 m ca. 2.000 µW/m² und bei 30 cm etwa 5.500 µW/m². In einem Haushalt, vor allem auch bei kleinen Räumen, hält man sich immer wieder, zum Teil auch dauerhaft in direkter Nähe der Heizkörper auf.
Bei dieser Messung wurde auch ein Sendeintervall von ca. 30 sec festgestellt. Ob dieses Intervall während des ganzen Jahres so ist, kann noch nicht bestätigt werden. Laut der Herstellerfirma techem werden die Intervalle zu Ablesezeiten kürzer gemacht und während des Jahres länger. Die kurzen Intervalle sind auf Dauer mit einer kleinen Batterie vermutlich nicht zu gewährleisten, zumal die Lebensdauer bei techem hierfür mit 10 Jahren angegeben wird. Wasserverbrauchszähler werden mit dem gleichen System betrieben. Prinzipiell werden die Daten über GSM 900 (T-Mobile ist derzeit der einzige Anbieter) versendet. Messungen zu intelligenten Stromzählern stehen an und werden in absehbarer Zeit veröffentlicht.
Nachdem es endlich erfreuliche Veränderungen bei den DECT-Schnurlostelefonen gegeben hat und so eine Verringerung der Belastung in Wohnräumen erreicht werden kann, hält nun still und heimlich ein weiteres Funksystems in die privaten Räumlichkeiten Einzug. Bei einem flächendeckenden Einbau und Funkkontakt in kurzen Intervallen wird sich die Anzahl von Mobilfunksendern und somit die direkte Hochfrequenzbelastung in Wohngebieten drastisch erhöhen. Dies widerspricht jedem Trend zur Reduktion von Hochfrequenzbelastung und wird sicher nicht stillschweigend hingenommen. Dessen kann man sich sicher sein.
Aufruf
Da die Informationslage zu diesen Funksystemen noch nicht ausreichend geklärt ist, sind wir über jede Rückmeldung zu ähnlichen Funksystemen oder Messungen sehr dankbar. Wir werden diese bei Erhalt entweder direkt zugängig oder unserem Netzwerk zur Verfügung stellen. Nutzen Sie dabei das Kontakformular am Ende dieser Seite oder mailen Sie uns unter kontakt (AT) diagnose-funk.org
Erfahrungen
Bericht zu Hochfrequenz-Messungen an Heizkostenverteilern
Quelle und mehr:
http://www.diagnose-funk.ch/technik/hau ... ungen.html
Kommentar: Weshalb müssen diese Dinger auch wieder praktisch Dauerstrahler sein, welche Tag und Nacht ständig plus minus alle 30 sec. strahlen. 1 m entfernt macht das 0,4 V/m, 1/2 m entfernt 0,8 V/m. Könnte man die nicht auf festgelegte Ablesedaten einstellen, dass sie sich nur dann melden? Die Summe aller Strahlung vor allem in Wohnblocks machts aus. W-Lan hat im Vergleich 100 mW, diese Zähler bis 10 mW. Weshalb strahlen diese Dinger so breitbandig? Wobei man wohl als Bewohner in einem Mehrfamilienhaus noch zu einem solchen Teil gezwungen werden könnte und das Abschirmen z.B. mit Alu als Verhinderung einer Amtspflicht angesehen würde. Wie sieht es rechtlich aus, kann man dazu gezwungen werden?
Elisabeth Buchs