Swisscom Carsten Schloter in der Sonntagszeitung

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Leserbriefe in der SonntagsZeitung

von Wuff » 3. April 2011 12:04

Leserbriefe in der SonntagsZeitung

Zum Schloter-Interview wurden sieben Leserbriefe veröffentlicht.

#1 Mit Hinweis auf Gigaherz-Kongress vom 30. April 2011 in Bern

#2 Studien hätten bewiesen, dass Handyantennen Krankheitsfaktoren sein könnten

#3 Hinweis auf Entdeckung der Schädlichkeit in den 1930er Jahren

#4 Hinweis auf ein Patent der Swisscom mit Verweis auf Schädigung durch Elektrosmog

#5 Kritik an den technischen Ausführungen Schloters, aber mit anderer Folgerung.

#6 Kritik an den rein thermischen Grenzwerten

#7 Gesundheitliche Folgen der stärkeren Bestrahlung.


Der folgende Leserbrief eines Kollegen, der meiner Ansicht nach von mehreren Entwürfen die Sache am besten getroffen hätte, wurde nicht abgedruckt, vielleicht weil er zu lang war, zu technisch oder zu wenig polemisch:


"Carsten Schloter irrt sich in seiner Aussage zur Regelung der Sendeleistung von Mobiltelefonen. Die Sendeleistung, welche vom Mobiltelefon zur Basisstation abgestrahlt wird, wird nicht etwa durch die Stärke des vom Mobiltelefon empfangenen Signals der Basisstation bestimmt, sondern sie wird durch die Basisstation ferngesteuert. In der Basisstation wird die vom Mobiltelefon ankommende Leistung gemessen, und mit der vom Mobiltelefon übermittelten Information zu seiner Leistungsabgabe sowie mit weiteren Daten so verarbeitet, dass das Mobiltelefon – durch die Basisstation ferngesteuert – nur noch so stark strahlt, wie es technisch notwendig ist. Auf diese Weise wird die Akkuladung des Mobiltelefons geschont, und die Kapazität des Mobilfunknetzes wird erhöht. Carsten Schloters Aussage, „je schwächer die Antenne strahlt, desto stärker muss das Mobiltelefon senden, um eine Verbindung mit der Antenne herzustellen“, trifft somit überhaupt nicht zu, und zwar auch noch in folgender Hinsicht nicht: Das Mobiltelefon sendet bei jeder neuen Verbindungsaufnahme mit einer Basisstation völlig unabhängig von allen äusseren Einflüssen mit seiner maximalen Leistung, bevor es, wie geschildert, auf das erforderliche Minimum herunter geregelt wird. - Eine Heraufsetzung der Grenzwerte würde also nichts an der Strahlung der Mobiltelefone ändern."

Schloters falsche Angaben

von Wuff » 30. März 2011 08:30

silenthunter hat geschrieben:Wuff, ich hoffe dass Sie Ihr Wissen auch der Sonntagszeitung mitteilen. Mit etwas Glück wird dies in der nächsten Ausgabe als Leserbrief erscheinen.

Emails bitte an diese Adresse: leserbriefe@sonntagszeitung.ch
Mehrere Personen werden sich an die Leserbriefredaktion wenden. Fakten zur Regelung der Leistung von Mobiltelefonen finden sich in http://www.fgf.de/publikationen/newslet ... 01-05d.pdf . Die Schrift "Leistungsregelung eines GSM-Telefons unter realen Betriebsbedingungen" wurde vom inzwischen aufgelösten Mobilfunkerverein "Forschungsgemeinschaft Funk e.V." herausgegeben.

Der Abschnitt "Grundsätzliches zur Leistungsregelung von GSM-Mobiltelefonen" ab Seite 3 beschreibt mit verständlichen Worten, wie die Leistungsabgabe des Antenne des Mobiltelefon geregelt und gesteuert wird - gänzlich anders als uns Schloter weismachen will.

Der Rest der Broschüre ist teilweise Propaganda in der Richtung, dass die dauerfunkenden Basisstationen ins Zentrum der Ortschaften gehören.

von silenthunter » 29. März 2011 15:34

Wuff, ich hoffe dass Sie Ihr Wissen auch der Sonntagszeitung mitteilen. Mit etwas Glück wird dies in der nächsten Ausgabe als Leserbrief erscheinen.

Emails bitte an diese Adresse: leserbriefe@sonntagszeitung.ch

Knüppeldicker Schwindel

von Wuff » 29. März 2011 12:15

Knüppeldicker Schwindel
silenthunter hat geschrieben:Der Schloter ist nicht dumm.

Frage der SZ: "Mit der Umstellung auf LTE kommt die Strahlenverordnung wieder auf den Tisch. Die BDP fordert, die Schweizer Grenzwerte aufs europäische Niveau anzuheben. Eine gute Idee?"

Schloters Antwort: Ja, [...] Die strenge Strahlenverordnung der Schweiz, die zehnmal tiefere Grenzwerte vorschreibt als die EU, ist ein Nachteil für die Kunden. Je schwächer die Antenne strahlt, desto stärker muss das Mobiltelefon senden, um eine Verbindung mit der Antenne herzustellen. Mit tieferen Grenzwerten erweist man den Kunden also einen Bärendienst.

Das ist knüppeldick geschwindelt, und kann durch jedermann als logisch falsch durchschaut werden. Mit dem empathisch wirkenden, angeblichen Kundeninteresse lenkt er bloss von der harten Realität von Naturwissenschaft und angewandter Funktechnik ab.

Wenn er schreibt "Je schwächer die Antenne strahlt", ... dann meint er die Basisstations-Antenne. Wenn die Basisstation schwach strahlt, dann ist einfach der Empfang beim Mobiltelefon schwach, aber nicht der Empfang bei der Basisstation. Wenn er weiterhin schreibt: " ... desto stärker muss das Mobiltelefon senden, um eine Verbindung mit der Antenne herzustellen" , dann entbehrt das jeglicher Logik und auch der angewandten Technologie. Die Stärke der Strahlung des Mobiltelefons wird von der Basisstation ferngesteuert, und im Interesse der Akkuladung beim Mobiltelefon minimiert.



Frage der SZ: "Aber Sie verstehen doch den Widerstand in der Bevölkerung gegen neue Antennen."

Schloter: "Wir nehmen das ernst. Aber bisher gibt es keine wissenschaftlichen Hinweise auf gesundheitliche Risiken. ..." Die Betonung lag wohl auf "bisher". Wie die "wissenschaftlichen Hinweise auf gesundheitliche Risiken" zustande kommen, habe ich im Strang, der hier viewtopic.php?p=43411#43411 beginnt, ausführlich beschrieben.

Schloters Antwort: "...Hingegen kann man nachweisen, dass ein Mobiltelefon stärker strahlen muss, wenn die Verbindung zur Antenne schwach ist. ..." Was wiederum zutrifft, aber nur, wenn man die Verbindung von Mobiltelefon zur Basisstation meint. Die Stärke der Strahlung des Mobiltelefons hängt nicht von der Stärke der Abstrahlung durch die Basisstation ab, sondern davon, ob sich das Mobiltelefon beispielsweise im 3. Untergeschoss befindet.
Schloter weiterhin: " ... Deshalb macht es Sinn, wenn die Schweiz ihre Strahlenrichtlinien jenen der EU anpasst."

Das "Deshalb" ist wieder knüppeldick geschwindelt. Nicht deshalb ist es im Interesse von Schloters Swisscom, sondern aus ganz anderen Gründen.

tja...

von muio » 29. März 2011 10:43

Die "Natelianer" SIND die Allgemeineheit, das ist doch grade das Problem.

von nobody » 29. März 2011 08:04

Schlotter in der Sonntagszeitung:
"Aber bisher gibt es keine wissenschaftlichen Hinweise auf gesundheitliche Risiken. Hingegen kann man nachweisen, dass ein Mobiltelefon stärker strahlen muss, wenn die Verbindung zur Antenne schwach ist."

Mit diesem fadenschenigen Argument soll also, zu Lasten der Allgemeinheit, den Natelianern weniger Funkbelastung zugemutet werden. Wie üblich fällt dem Interviewer der krasse Widerspruch der Rede nicht auf. Denn wenn Funkstrahlung per se kein Risiko darstellt, spielt es auch keine Rolle, wie stark die Händies senden.

"Wer mit dem iPhone telefoniert, sollte das Gerät mindestens 15 Millimeter von Körper und Kopf entfernt halten. So zumindest steht es im offiziellen iPhone-3G-Manual von Apple nachzulesen."
Gefunden bei 20min. In diesem Artikel geht es eigentlich um eine App, welche die Funkbelastung vermindern soll. Wozu aber der ganze Aufwand? Offiziell gibt es doch gar kein Risiko...

von silenthunter » 28. März 2011 16:00

Der Schloter ist nicht dumm. Er ist, wie es auch im Interview erwähnt und mit einem Lachen kommentiert wird, Marketingmensch. Das sagt wohl alles.

Link zur Sonntagszeitung

von Elisabeth Buchs » 28. März 2011 12:16

Link zur Sonntagszeitung:

http://www.sonntagszeitung.ch/wirtschaf ... sid=171342

Elisabeth Buchs

Eiskalt

von schilte6i » 27. März 2011 21:25

Der Mann ist nicht dumm, im Gegenteil. Er kalkuliert eiskalt. Er rechnet fest mit der Dummheit der Leser und Kunden, die seine scheinlogischen Behauptungen glauben sollen. Und die SonntagsZeitung frisst ihm brav aus der Hand: die Schurnis wissen ja, wo der Brotkorb hängt - man denke nur an die Gandhi-Inserate letztes Jahr für 2,8 Millionen.

Schlau ist auch, dass zuerst die BDP-Fraktion mit dem Postulat der Grenzwert-Erhöhung vorausgeschickt wird, Schloter aber hat sich scheinbar bescheiden im Hintergrund gehalten und kann jetzt sagen, ja, die Politiker haben schon recht! - Das Gegenteil ist der Fall. Politiker kommen nicht von selbst auf solche Ideen. Die kommen von der Wirtschaft, die den Politikern sagt, wo's langgeht...

Swisscom Carsten Schloter in der Sonntagszeitung

von NetWarrior » 27. März 2011 18:15

Sollte jemand die Sonntagszeitung von heute 27. April 2011 auf Seite 57 noch
nicht glesen haben, dann ist es höchste Zeit dies zu tun.
Was Carsten Schloter CEO Swisscom dort von sich gibt will ich so kommentieren:
Wenn er das was er rauslässt wirklich meint, dann ist er so dumm,
dass man ihn als Swisscom CEO entlassen muss.
Ich gehe aber davon aus, dass er sich bewusst ist, dass er lügt.
Dann aber muss er abgesetzt werden.
Wenn ich aber mitbekomme, wie Frau BR DL ihr Mäntelchen im
Moment in den Wind hängt, dann dürfte er im Bundeshaus volle Unterstützung
haben für seinen Angriff auf die Gesundheit der Bevölkerung.
Er wünscht z.B. europäische Sendeleitung auf den Basisantennen,
DAMIT DIE HANDYS WENIGER STARK STRAHLEN MÜSSEN. u.s.w

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