Der neue Brennpunkt von Diagnose-Funk trägt den Titel
Vom Elend des deutschen Strahlenschutzes
28.11.2012
und wurde am 29.11.2012 veröffentlicht:
Quelle:
http://www.hese-project.org/Forum/allg/ ... hp?id=4875
Prof. Alexander Lerchls Kampagne gegen WHO Beschluss gescheitert
Vom Elend des deutschen Strahlenschutzes
Die IARC-Arbeitsgruppe der WHO stufte im Mai 2011 die Mobilfunkstrahlung als möglicherweise Krebserregend (Kategorie 2B) ein, in dieser Kategorie sind auch DDT, Blei und Autoabgase. Die Industrie versuchte zunächst mit einer weltweiten Kampagne diese Eingruppierung lächerlich zu machen, in dem sie international die Sprachregelung herausgab, Mobilfunk sei nach der WHO so gefährlich wie Kaffee trinken und eingelegtes Gemüse essen.
Die Industrie verschärft ihre Kampagne nun nach dem Urteil des römischen Kassationsgericht über einen wahrscheinlichen Zusammenhang zwischen Handynutzung und Gehirntumoren. In einem ganzseitigen Artikel „ Krebsforschung und Mobilfunk. Handy am Hirn“ (24.11.2012) berichtet die Süddeutsche Zeitung über eine Kampagne von Prof. Alexander Lerchl gegen den schwedischen Wissenschaftler Lennart Hardell, dessen Forschungsergebnisse dem mehrheitlichen WHO - Beschluss und dem römischen Handy-Urteil zugrunde liegen.
Der Diagnose-Funk Brennpunkt weist nach: Prof. Lerchl greift bei dem Versuch, Prof. Hardells persönliche Glaubwürdigkeit zu erschüttern, auf Argumente und Dokumente einer zurückliegenden Industriekampagne in Schweden und den USA zurück, bei der v.a. Hardells Nachweise über die Toxizität von Dioxin und Agent Orange angegriffen wurden. Hardell hatte diese Angriffe bereits im Jahr 2006 in seinem Artikel „Heimliche Verbindungen zur Industrie und Interessenkonflikte in der Krebsforschung“ im AMERICAN JOURNAL OF INDUSTRIAL MEDICINE zurückgewiesen.
Zum Brennpunkt:
http://www.diagnose-funk.org/assets/df_ ... -11-28.pdf
Hardell et al.: Heimliche Verbindungen zur Industrie und Interessenkonflikte in der Krebsforschung. pdf >>> [95 KB]
http://www.diagnose-funk.org/downloads/ ... mg_307.pdf
Hardell et al: Secret Ties to Industry and Conflicting Interests in Cancer Research. pdf >>> [101 KB]
http://www.diagnose-funk.org/downloads/ ... t_ties.pdf
Aussage des ECOLOG-Instituts zu Lerchl:
…..ist schlichtweg peinlich
„Als Privatperson kann er ( Prof. Lerchl) ja machen, was er will, aber er hat eben auch eine öffentliche Funktion als Mitglied der Strahlenschutzkommission. Von einem Mitglied der Strahlenschutzkommission kann man erwarten, dass es sich mit wissenschaftli-chen Arbeiten kritisch auseinandersetzt – allerdings sollte dies nicht nur mit Arbeiten geschehen, die
• nicht in das eigene 'wissenschaftliche Weltbild' passen;
• sich zumindest das für eine kritische Auseinandersetzung notwendige Fachwissen aneignet;
• die Auseinandersetzung sachlich führt.
Diesen Anforderungen wird Prof. Lerchl nicht gerecht. Er trägt mit der Polemik und den fachlichen Mängeln seiner Kritiken erheblich dazu bei, dass das ohnehin nicht große Ansehen der Strahlenschutzkommission in der Bevölkerung weiter schwindet und ein kon-struktiver Dialog unmöglich wird mit dem gar nicht so kleinen Teil der Bevölkerung und der Ärzteschaft, der sich kritisch mit den Risiken durch elektromagnetische Expositionen auseinandersetzt, sei es durch Hochspannungstrassen, Mobil- oder andere Funkanlagen.
Die Form, in der Lerchl seinen Kreuzzug führt, ist nicht nur sachlich und politisch unklug, aus Sicht eines Wissenschaftlers, der die EMF-Debatte nun schon seit mehr als 20 Jahren verfolgt und begleitet, ist sie schlichtweg peinlich.“
(EMF – Monitor 4/2011, Dr. H.-P. Neitzke)