von Eva Weber » 20. August 2014 10:49
Beschwerde beim Presserat
(3. Fortsetzung)
Eva Weber......
Deutscher Presserat
Postfach 100549
10565 Berlin
München, den 29. März 2014
Beschwerde
Artikel: „ Gift für alle“
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG, Wochenendausgabe vom 22./23. März 2014, Seite 20 WISSEN
Sehr geehrte Damen und Herren!
Dieser Artikel beginnt mit
„Jede Mode wächst aus einem kleinen Samen.“ und bringt später in Spalte 2 Absatz 2:
„Überall wird geschrien und gewarnt. Burn-out! Rückenschmerzen! Gluten- oder Laktoseintoleranz! Pestizide! Elektrosmog! Die Masse der Warnungen in der Öffentlichkeit weckt den Eindruck, als sei die Gesundheit der Menschen in wachsendem Maße bedroht.“
Elektrosmog:
Es ist durchaus richtig, dass sich eine der größten Tageszeitungen mit obigen Themen befasst. Voraussetzung ist aber sorgfältige Recherche und nicht unzutreffende Wiedergabe von Studien, hier NOCEBO-Studie von Dr. Witthöft, Universität Mainz.
Dr. Michael Witthöft, im SZ-Artikel explizit genannt, veröffentlichte am 30.4.2013 eine Pressemeldung, die ich beifüge. Diese fand in den Medien weite Verbreitung, auch in Ärzteblättern, auch die SZ stützt sich darauf. Ich bitte Sie höflich, die Pressemeldung genau zu lesen. Sie werden feststellen, dass entsprechende Ergebnisse der Untersuchung, in Zahlen ausgedrückt, zu den beiden etwa gleichgroßen Probanden-Gruppen fehlen. (Die eine bekam einen WiFi-Film vorgeführt, die andere einen bedeutungslosen Film). Die Gesamtzahl, also beide Gruppen zusammen, der sich von einer WLAN-Scheinbefeldung beeinträchtigten Probanden, wird mit 54 Prozent angegeben. Mit dieser undifferenzierten Information entsteht beim Leser – besonders tragisch bei Ärzten – der Fehler im Kopf dahingehend, dass sich natürlich vorwiegend all diejenigen, die den WiFi-Film sahen, beeinträchtigt fühlten, durch eine WiFi-Befeldung, die gar nicht stattgefunden hat. Über das Fehlen wesentlicher Zahlen erstaunt, wandte ich mich an Dr. Witthöft und bat um Erläuterung, die ich bereitwillig am 29.5.2013 erhielt. Ich zitiere:
„Die 82 Teilnehmer, die Symptome während der Schein-Exposition berichtet hatten, verteilen sich gleich auf die beiden Filmbedingungen. In der Gruppe mit dem 'WiFi-Gefahrenfilm' berichteten 42 von 76 über Symptome, die sie auf die Schein-Exposition zurückführten. In der neutralen Filmbedingung berichteten 40 von 71 Personen entsprechende Symptome.“ (Hervorhebung durch mich).
Wie kommt eine seriöse Zeitung dazu, folgendes zu schreiben?
„Michael Witthöft von der Universität Mainz hat zum Beispiel die Konsequenzen dramatisierender Medienberichte erforscht. Der Psychologe führte der Hälfte der Probanden einen Film vor, der so tatsächlich im britischen Fernsehen gesendet worden war. Der Beitrag warnte in reißerischer Aufmachung vor vermeintlich dramatischen gesundheitlichen Konsequenzen des sogenannten Elektrosmogs. Der Film schürte Sorgen – und brachte die Probanden auf die Fährte: Der Beitrag benannte konkrete Symptome, die durch Mobilfunk ausgelöst wurden. Genau diese Symptome verspürten die Probanden – zumindest jene Hälfte, die den reißerischen Filmbeitrag gesehen hatten...“ (Hervorhebung durch mich).
„Wer den warnenden Film gesehen hatte und Mobilfunk ohnehin mit einer gewissen Ängstlichkeit betrachtete, horchte so sehr in sich hinein, dass er die richtigen Symptome spürte und verstärkte." (Hervorhebung durch mich).
Etwa die Hälfte der Gruppe, die den normalen Film gesehen hatte, berichtete ebenso über diese Symptome. Das wird aber verschwiegen! Warum?
Nur die Gruppe, die den „reißerischen“ WiFi-Film (WLAN) gesehen hat, wird erwähnt und zwar so, als hätten alle Probanden dieser Gruppe über Symptome geklagt. Es war aber in etwa nur die Hälfte.
Was ist das für eine Berichterstattung? Ohne jede Recherche? Einfach unwahr!
Man kann tatsächlich vermuten, nachdem in Deutschland nunmehr 2,5 Mill. WLAN-Router zusätzlich installiert werden müssen, da LTE wieder nicht ausreicht, um dieser Kommunikationssucht noch gerecht zu werden und dies natürlich möglichst reibungslos vonstatten gehen soll, dass die Süddeutsche Zeitung mit solch eigenartiger Berichterstattung der Mobilfunkindustrie einen Gefallen erweisen will. Was sie ganz nebenbei bewerkstelligt ist: Den Menschen, die unter Funk leiden (bei der Witthöft-Studie waren solche gar nicht dabei), das Leben noch schwerer zu machen.
Ständige Beschwerden, keine Teilnahme am Leben mehr möglich, keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr nutzbar, keine Tasse Kaffee mehr im Garten in dem sämtliche Bäume kaputt gehen, das wünsche ich niemandem. Mit Aufrüstung eines in der Nähe meines Hauses stehenden Mobilfunkmasts im Dez. 2004 mit UMTS, begann dieses Übel. Von der Aufrüstung erfuhr ich erst Wochen später durch die Stadt, auch dass die 200° Sektorantenne genau auf mein steiles Dach läuft. Ich hatte selbst ein Handy. Den Vertrag kündigte ich allerdings sofort und bin seither ohne! Und das schreibe ich jetzt nur, weil ich auch zu denen gehöre, die ihre Unterlagen für das Deutsche Mobilfunk-Forschungsprogramm zur Verfügung stellten. „Angst vor Funk und Antennen“, so „unbesehen“ die Beurteilung des maßgeblichen Umweltmediziners der LMU München. Angst vor Funk und Antennen – absurd! 33 Jahre tätig in den Area-Control-Centern der Flugsicherung an beiden Münchner Flughäfen, mit für die Sicherheit des Luftverkehrs im süddeutschen Luftraum sorgend – ohne Funk und Antennen nicht möglich! Funkbelastung, Antennen, nie ein Thema!
Am Schluss der Pressemeldung der Uni-Mainz:
„Die Wissenschaft und die Medien müssen unbedingt stärker zusammenarbeiten und sich darum bemühen, dass Berichte beispielsweise über mögliche Gesundheitsgefahren neuer Technologien so wahrheitsgetreu wie möglich und nach bestem Wissensstand an die Öffentlichkeit gelangen, folgert Witthöft aus den Ergebnissen der Studie.“
Hier kann man sich gerne fragen, wo sie denn geblieben ist, die Wahrheit, bei diesem Bericht der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG und was der tiefere Grund einer solch verheerenden Berichterstattung ist?
Da ich mein Vertrauen in die Medien nicht noch gänzlich verlieren möchte, bitte ich Sie höflich, dieser Angelegenheit nachzugehen.
Mit freundlichen Grüßen
Eva Weber
Anlagen:
SZ-Artikel „Gift für alle“
Pressemitteilung der Uni-Mainz Dr. Witthöft
Fortsetzung folgt.
[size=150][b]Beschwerde beim Presserat[/b][/size]
(3. Fortsetzung)
Eva Weber......
Deutscher Presserat
Postfach 100549
10565 Berlin
München, den 29. März 2014
[u] [b] Beschwerde[/b][/u]
Artikel: „ [b]Gift für alle“[/b]
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG, Wochenendausgabe vom 22./23. März 2014, Seite 20 WISSEN
Sehr geehrte Damen und Herren!
Dieser Artikel beginnt mit
[i]„Jede Mode wächst aus einem kleinen Samen.“[/i] und bringt später in Spalte 2 Absatz 2:
[i]„Überall wird geschrien und gewarnt. Burn-out! Rückenschmerzen! Gluten- oder Laktoseintoleranz! Pestizide! Elektrosmog! Die Masse der Warnungen in der Öffentlichkeit weckt den Eindruck, als sei die Gesundheit der Menschen in wachsendem Maße bedroht.“[/i]
[u]Elektrosmog:[/u]
Es ist durchaus richtig, dass sich eine der größten Tageszeitungen mit obigen Themen befasst. Voraussetzung ist aber sorgfältige Recherche und nicht unzutreffende Wiedergabe von Studien, hier NOCEBO-Studie von Dr. Witthöft, Universität Mainz.
Dr. Michael Witthöft, im SZ-Artikel explizit genannt, veröffentlichte am 30.4.2013 eine Pressemeldung, die ich beifüge. Diese fand in den Medien weite Verbreitung, auch in Ärzteblättern, auch die SZ stützt sich darauf. Ich bitte Sie höflich, die Pressemeldung genau zu lesen. Sie werden feststellen, dass entsprechende Ergebnisse der Untersuchung, in Zahlen ausgedrückt, zu den beiden etwa gleichgroßen Probanden-Gruppen fehlen. (Die eine bekam einen WiFi-Film vorgeführt, die andere einen bedeutungslosen Film). Die Gesamtzahl, also beide Gruppen zusammen, der sich von einer WLAN-Scheinbefeldung beeinträchtigten Probanden, wird mit 54 Prozent angegeben. Mit dieser undifferenzierten Information entsteht beim Leser – besonders tragisch bei Ärzten – der Fehler im Kopf dahingehend, dass sich natürlich vorwiegend all diejenigen, die den WiFi-Film sahen, beeinträchtigt fühlten, durch eine WiFi-Befeldung, die gar nicht stattgefunden hat. Über das Fehlen wesentlicher Zahlen erstaunt, wandte ich mich an Dr. Witthöft und bat um Erläuterung, die ich bereitwillig am 29.5.2013 erhielt. Ich zitiere:
[i]„Die 82 Teilnehmer, die Symptome während der Schein-Exposition berichtet hatten, [b]verteilen sich gleich auf die beiden Filmbedingungen.[/b] In der Gruppe mit dem 'WiFi-Gefahrenfilm' berichteten 42 von 76 über Symptome, die sie auf die Schein-Exposition zurückführten. In der neutralen Filmbedingung berichteten 40 von 71 Personen entsprechende Symptome.“ [/i](Hervorhebung durch mich).
[b]Wie kommt eine seriöse Zeitung dazu, folgendes zu schreiben?[/b]
[i]„Michael Witthöft von der Universität Mainz hat zum Beispiel die Konsequenzen dramatisierender Medienberichte erforscht. Der Psychologe führte der Hälfte der Probanden einen Film vor, der so tatsächlich im britischen Fernsehen gesendet worden war. Der Beitrag warnte in reißerischer Aufmachung vor vermeintlich dramatischen gesundheitlichen Konsequenzen des sogenannten Elektrosmogs. Der Film schürte Sorgen – und brachte die Probanden auf die Fährte: Der Beitrag benannte konkrete Symptome, die durch Mobilfunk ausgelöst wurden. Genau diese Symptome verspürten die Probanden –[b] zumindest jene Hälfte, die den reißerischen Filmbeitrag gesehen hatten...“ [/b][/i](Hervorhebung durch mich).
[i]„[b]Wer den warnenden Film gesehen hatte[/b] und Mobilfunk ohnehin mit einer gewissen Ängstlichkeit betrachtete, [b]horchte so sehr in sich hinein, dass er die richtigen Symptome spürte und verstärkte." [/b](Hervorhebung durch mich).[/i]
Etwa die Hälfte der Gruppe, die den normalen Film gesehen hatte, berichtete ebenso über diese Symptome. Das wird aber verschwiegen! Warum?
Nur die Gruppe, die den „reißerischen“ WiFi-Film (WLAN) gesehen hat, wird erwähnt und zwar so, als hätten alle Probanden dieser Gruppe über Symptome geklagt. Es war aber in etwa nur die Hälfte.
[b]Was ist das für eine Berichterstattung? Ohne jede Recherche? Einfach unwahr![/b]
Man kann tatsächlich vermuten, nachdem in Deutschland nunmehr 2,5 Mill. WLAN-Router zusätzlich installiert werden müssen, da LTE wieder nicht ausreicht, um dieser Kommunikationssucht noch gerecht zu werden und dies natürlich möglichst reibungslos vonstatten gehen soll, dass die Süddeutsche Zeitung mit solch eigenartiger Berichterstattung der Mobilfunkindustrie einen Gefallen erweisen will. Was sie ganz nebenbei bewerkstelligt ist: Den Menschen, die unter Funk leiden (bei der Witthöft-Studie waren solche gar nicht dabei), das Leben noch schwerer zu machen.
Ständige Beschwerden, keine Teilnahme am Leben mehr möglich, keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr nutzbar, keine Tasse Kaffee mehr im Garten in dem sämtliche Bäume kaputt gehen, das wünsche ich niemandem. Mit Aufrüstung eines in der Nähe meines Hauses stehenden Mobilfunkmasts im Dez. 2004 mit UMTS, begann dieses Übel. Von der Aufrüstung erfuhr ich erst Wochen später durch die Stadt, auch dass die 200° Sektorantenne genau auf mein steiles Dach läuft. Ich hatte selbst ein Handy. Den Vertrag kündigte ich allerdings sofort und bin seither ohne! Und das schreibe ich jetzt nur, weil ich auch zu denen gehöre, die ihre Unterlagen für das Deutsche Mobilfunk-Forschungsprogramm zur Verfügung stellten. „Angst vor Funk und Antennen“, so „unbesehen“ die Beurteilung des maßgeblichen Umweltmediziners der LMU München. Angst vor Funk und Antennen – absurd! 33 Jahre tätig in den Area-Control-Centern der Flugsicherung an beiden Münchner Flughäfen, mit für die Sicherheit des Luftverkehrs im süddeutschen Luftraum sorgend – ohne Funk und Antennen nicht möglich! Funkbelastung, Antennen, nie ein Thema!
[u]Am Schluss der Pressemeldung der Uni-Mainz:[/u]
[i]„Die Wissenschaft und die Medien müssen unbedingt stärker zusammenarbeiten und sich darum bemühen, dass Berichte beispielsweise über mögliche Gesundheitsgefahren neuer Technologien so wahrheitsgetreu wie möglich und nach bestem Wissensstand an die Öffentlichkeit gelangen, folgert Witthöft aus den Ergebnissen der Studie.“[/i]
Hier kann man sich gerne fragen, wo sie denn geblieben ist, die Wahrheit, bei diesem Bericht der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG und was der tiefere Grund einer solch verheerenden Berichterstattung ist?
Da ich mein Vertrauen in die Medien nicht noch gänzlich verlieren möchte, bitte ich Sie höflich, dieser Angelegenheit nachzugehen.
Mit freundlichen Grüßen
Eva Weber
[u]Anlagen:[/u]
SZ-Artikel „Gift für alle“
Pressemitteilung der Uni-Mainz Dr. Witthöft
Fortsetzung folgt.