Von der Diagnose zum Therapieplan:
Seit dem Jahr 2009 untersuchten und behandelten Dominique Belpomme und sein Team in Paris 1200 von EHS und/oder MCS betroffene Personen, währenddessen die Studien der ARTAC, des Pariser Vereins zur Erforschung und Behandlung von Krebserkrankungen, weiter laufen.
Aufgrund der Laborauswertungen (Blut- und Urinanalysen) und der Resultate der bildgebenden Verfahren (Encephaloscan und gewöhnlicher Ultraschall) wird der Standardtherapieplan individuell angepasst.
Die Behandlungsziele:
Die ARTAC erklärt den allgemein gültigen Therapieplan wie folgt: „Der Standardtherapieplan beruht auf drei Säulen. Als erstes soll die Blut-Hirn-Schranke geschlossen werden. Dafür benutzen wir einen oder mehrere Histamin-Antagonisten und Entzündungshemmer. Danach muss die Regeneration der Astrozyten stimuliert werden, welche durch die künstlichen Elektromagnetfelder und/oder Chemikalien zerstört worden sind. Dazu benutzen wir Vitamine als Nerventonika. Schliesslich beginnen wir die Arbeit mit den Antioxidantien, indem wir deren Wirkung am Patienten austesten. Wir erhalten interessante Resultate, dennoch sind Rückfälle möglich. Deshalb ist der Strahlenschutz ein notwendiger Bestandteil der Therapie. Was zählt, ist nicht nur die Nähe zu den verschiedensten Erzeuger elektromagnetischer Felder, entscheidend ist vor allem auch die Länge der Expositionsdauer“, so Prof. Dr. med. D. Belpomme.
Zu den aktuell gültigen Behandlungsansätzen der ARTAC zählen:
1. Der Strahlenschutz
2. Evtl. die Gabe von H1-Antihistaminika (bei erhöhtem Spiegel der Proteine S100B im Blut)
3. Die Gabe der Vitamine D, B1, B2, B6 und von Omega-3-Fettsäuren
4. Die Gabe von Mineralien wie Zink und Magnesium
5. Die Gabe von Pflanzenextrakten zur Revaskularisation des Gehirns
6. Der Verzicht auf künstliches Melatonin, das sich als nicht ausreichend zeigte bei Schlafstörungen und ein vorhandenes Melatonin Defizit im Urin nicht zu beheben vermochte.
7. Der Verzicht von homöopathischen Mitteln, die sich als nicht hilfreich zeigte bei EHS/ MCS.
8. Die Entfernung von Zahnmetall
Die ARTAC forscht laufend, bislang sah der Standardtherapieplan wie folgt aus:
H1-Antihistamininka:
Das Behandlungsziel ist die Schliessung der Bluthirnschranke, die Behandlung von Histamin bedingten Schmerzen (Kopf, Wirbelsäule) als auch von Haut- und Schleimhautproblemen wie Hautbrennen, Nasenbluten, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen.
Zurzeit sind folgende H1-Antihistaminika im Einsatz:
- Zaditen (Wirkstoff: Ketotifen fumarate)
- Primalan (Wirkstoff: Mequitazine)
- Polaramine (Wirkstoff: Dexchlorphéniramine maléate):
Siehe auch in diesem Forum „Behandlung Belpomme: Antihistaminika“
Omega-3-Fettsäuren:
Omega-3-Fettsäuren greifen vielfältig in den Gehirnstoffwechsel ein. Omega 3 hilft allgemein der Gesundheit, ist entzündungshemmend und dient u.a der Demenzprofilaxe. Belpomme verordnet Omacor, ein Ethylester der Omega-3-Fettsäure. Siehe google: Herzinfarkt Profilaxe.
Vitamin D:
Vitamin D musste in 70 % aller untersuchten Fälle substituiert werden.
Belpomme verordnet Zymad, alle 2 Monate 1 Ampulle = 200 000 UI zum Einnehmen pur oder verdünnt in kalter oder lauwarmer Flüssigkeit.
B-Vitamine:
Alternierend verordnet Belpomme je 1 Woche Bévitine (Vit. B1 Thiamin, 250 mg/Tablette) und je 1 Woche Bévlafine (Vit. B2 Riboflavin, 10 mg/Tablette):
Vitamin B1:
- Säuren-Basen-Gleichgewicht
- Zitronenzyklus
- ZNS-unterstützend (besonders)
Vitamin B2:
- Mitochondrienfunktion
- Schleimhautregeneration
- Zellatmung
Vitamin B6:
Belpomme verordnet seinen EHS/MCS-Patienten Magné-B6 enthaltend 470 mg Magnesiumlaktat pro Tablette und 5 mg P-5-P (Vitamin B6) pro Tablette.
Vitamin B6 bzw. Pyridoxal-5-Phosphat (P-5-P) ist wichtig für:
- Aminosäurestoffwechsel
- Fettstoffwechsel (Cholesterin, Omega 3)
- Gleichgewichtssystem (auch bei Erbrechen und Tinnitus)
- Hormonbildung der Nebennieren
- Immunabwehr
- Magnesiumspiegel regulierend
- Myelinsynthese
- Neurotransmittersynthese
- Niacin-Biosynthese aus Tryptophan
- Taurinsynthese
- Toleranz gegenüber Röntgenstrahlen erhöhend
- ZNS-Funktionen
Magnesium:
Magnesium‐Ionen üben eine wichtige regulierende Funktion aus bei der Histaminfreisetzung. Ein geringster Magnesiummangel erhöht die Empfindlichkeit. Die Gabe von Magnesium ist u.a. wichtig bei Kälteempfinden, Herzrhythmusstörungen, Hypertonie, Erschöpfung, Diabetes, Migräne, Muskelkrämpfen, Verstopfung, Zittern.
Zink:
Zink musste in vielen Fällen substituiert werden. Der intrazelluläre Zinkmangel wird im Vollblut festgestellt, in der Schweiz durch das Labor Ortho-Analytic in Wallisellen.
Siehe auch in diesem Forum „Behandlung Belpomme: Vitamine und Mineralien“
Tanakan (Ginkgo biloba-Extrakt):
- Neuroprotektion
- Cerebrale Neurgogenese
- den Amyloidablagerungen im Gehirn entgegen wirkend
Siehe auch in diesem Forum „Behandlung Belpomme: Ginkgo biloba“
Fermentierte Papaya:
- Blutfluss und Sauerstoffversorgung im Gehirn normalisierend *1)
- DNA und Stressproteine schützend (anti-oxidativ)
- Entzündungshemmend (Proteine Hsp 70)
- Glutathionspiegel im Blut verbessernd
- Herzfunktion schützend (anti-oxidativ)
- Immunsystem nachhaltig stimulierend *2)
- Kopfschmerzen und Migräne günstig beeinflussend
- Magen-Darmschleimhäute schützend (anti-oxidativ)
- MCS-Sensibilität gegen Gerüche senkend
- Oxidativer Stress: Radikalfänger, Erholungszeiten verkürzend, Leben verlängernd
- Schmerzen: Rückenschmerzen, Kopfschmerzen therapierend
- Strahlenschäden abschwächend zusammen mit Zink-Aspartat z.B. Unizink 50 von Köhler Pharma
- Vitalstoffaufnahme verbessernd im Magen-Darmtrakt
- Vitamin B12-Absorbtion normalisierend (Schutz vor neuro-degenerativen Erkrankungen)
- Krebsprofilaxe
- Alzheimerprofilaxe, Profilaxe vor neuro-degenerativer Erkrankung
*1) 100%ige Wirkung nach 6monatiger Anwendung bei EHS und/oder MCS
*2) erhöhte Resistenz der T-Lymphozyten CD4 und die Aktivierung von Makrophagen
Siehe auch in diesem Forum „Behandlung Belpomme: Fermentierte Papaya“
Entfernung von Zahnmetall:
Schwermetalle können die Strahlenmpfindlichkeit auslösen, verstärken und beteiligt sein an der Entstehung der Elektrosensibilität und/oder Multiplen Chemikalien Sensibilität. Achtung, die Entfernung von Amalgamfüllungen darf nur von einem sehr erfahrenen Fachmann unter speziellen Schutzvorrichtungen und anschliessender Ausleitung erfolgen. Dieser Schritt kann als letzter zum Zug kommen, da der Schutz und die Behandlung den Vorrang haben. Die Ausleitung von Schwermetallen bringt einen grossen Stress für den Körper und es ist Rücksicht zu nehmen auf die Allgemeine gesundheitliche Verfassung.
In einem Radiointerview äussert sich Professor Dominique Belpomme zu seinem derzeit angewendeten Behandlungskonzept (Interview vom 22.11.2013 beim Radio Courtoisie, F-Paris - Prof. Dr. Domique Belpomme ist zu Gast bei Paul Deheuvels von der «Académie des sciences“, F-Paris. Das Interview wurde am 09.12.2013 auf youtoube veröffentlicht:
Part 1:
https://www.youtube.com/watch?v=_XK29a8yPXU
Part 2:
https://www.youtube.com/watch?v=iCUeGOKHSJM
Part 3:
https://www.youtube.com/watch?v=lh37F5O4-iY
Siehe auch in diesem Forum:
- „Belpomme: Ursachen, Diagnose und Perspektiven der EHS/