Zum leidigen Kapitel Dirty Power hier noch dies:
Störquellen im Stromnetz – unterschätzte Risiken durch EMV-Defekte
Was passiert, wenn der Körper reagiert – und niemand misst etwas?
Versteckte Störfelder aus defekten elektromagnetischen Verträglichkeitsfiltern in Pumpen, Umrichtern sowie Powerline-Systemen bleiben oft unerkannt – und belasten viele Menschen trotzdem.
Unerklärliches Unwohlsein – trotz abgeschalteter Funkquellen?
Viele Menschen erleben in ihren Wohn- oder Arbeitsräumen Symptome wie innere Unruhe, Kopfdruck, Schlafstörungen, Konzentrationsmangel oder ein generelles Unwohlsein – und das, obwohl klassische elektromagnetische Felder kaum messbar sind. WLAN-Router sind abgeschaltet, Mobilfunkstrahlung ist durch bauliche Massnahmen reduziert, Bluetooth-Verbindungen sind deaktiviert – und dennoch bleiben die Beschwerden bestehen.
Dieses Phänomen wirft viele Fragen auf. Besonders elektrosensible Personen nehmen diese Einflüsse früher und differenzierter wahr als andere. Inzwischen mehren sich Hinweise darauf, dass elektrisch verursachte Störfelder aus dem Niederspannungsnetz, erzeugt durch defekte elektromagnetische Verträglichkeitsfilter (EMV-Filter) oder unkontrollierte Hochfrequenzmodulationen im Kilohertz- bis Megahertzbereich, einen erheblichen Beitrag zu dieser Belastung leisten können.
Die versteckten Störer: Frequenzgesteuerte Antriebe und Powerline-Kommunikation
Besonders kritisch sind sogenannte frequenzgesteuerte Antriebssysteme, wie sie in folgenden Komponenten typischerweise verbaut sind:
• Zirkulationspumpen in Heizungs- oder Solarthermieanlagen
• Umwälzpumpen in Wärmepumpen
• Ventilatoren in Lüftungsanlagen
• Elektronisch geregelte Motoren in Kühlschränken oder Klimageräten
Diese Systeme arbeiten mit sogenannten Frequenzumrichtern (englisch: Variable Frequency Drive, VFD), die über eine Pulsweitenmodulation (PWM) Wechselspannungen mit sehr schnellen Schaltflanken erzeugen – typischerweise im Bereich von 4 bis 20 Kilohertz. Durch diese schnellen Schaltvorgänge entstehen eine Vielzahl von Oberwellen, die sich bis weit in den Megahertzbereich hinein ausdehnen können.
Wenn in solchen Geräten die integrierten EMV-Filter altern, thermisch belastet oder gar defekt sind, kommt es zu zwei wesentlichen Störungstypen:
• Leitungsgebundene Störungen: Störströme gelangen über das Stromnetz, Heizungsrohre, Erdungs- und Schutzleiter in andere Gebäudeteile.
• Feldgebundene Störungen: Spannungs- und Stromimpulse strahlen über die angeschlossenen Leitungen in den Raum hinein und erzeugen messbare elektromagnetische Felder im Hochfrequenzbereich.
Aber auch Powerline Communication-Systeme PLC (Stromleitungsnetzwerke zur Datenübertragung) stellen eine potenzielle Quelle dar. Diese sind oft nicht offensichtlich erkennbar, da sie innerhalb von Smart-Home-Lösungen, Heizungsregelungen oder zur Internetverteilung eingesetzt werden. Sie modulieren Daten auf das Stromnetz – je nach Standard im Bereich von:
• CENELEC Band A (3–95 Kilohertz) – z. B. in Smart-Meter-Anwendungen
• FCC Band (150 Kilohertz–500 Kilohertz) – Smart-Meter-Anwendungen
• Proprietäre Powerline-Systeme (bis über 50 Megahertz) – oft in Multimedia-Anwendungen
Solche Systeme verursachen kontinuierlich modulierte Signale, die über das gesamte Hausnetz verteilt werden – selbst bei ausgeschalteten Endgeräten.
Mehr siehe:
https://urs-raschle.ch/stoerquellen-im- ... osbiologie