Mobilfunk-Feldstärke im Zug ?

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von Eva Weber » 22. November 2009 20:57

Hans, vielen Dank für die technische Info betreffend Züge. In Deutschland ist das ja wohl nicht viel anders. Es bräuchte halt 1 oder 2 Wagen, wo kein Handyempfang möglich ist und wo man nicht telefonieren kann und wo W-lan Laptops nicht funktionieren. Das würde doch die kommunikationsfreudige Mehrheit nicht besonders beeinträchtigen und Menschen, die unter dieser Technik leiden, könnten auch noch öffentliche Verkehrsmittel benutzen. Die Welt würde auch nicht zusammenbrechen!

Bei einem bisschen guten Willen müsste das doch zu machen sein! Aber es geht ja grundsätzlich gar nichts!

Nochmals vielen Dank!

Eva Weber

von Hans » 20. November 2009 16:15

Die Dosto der Schnellzüge wurden mal "saniert" wegen zu hoher punktueller Werte. Das habe ich mal mitbekommen. zu den ICN: Die haben doch Repeater, jedoch nicht jeder Wagen einer. Da diese Kompositionen nicht einfach so getrennt werden können (innerhalb des Zuges gesehen), versorgt dort ein Repeater mehrere Wagen. Da habe ich noch ein Dokument gefunden.
Das mit den Messwerten und der Grafik finde ich im Moment nicht. Wahrscheinlich fehlen mir noch die passenden Suchbegriffe fürs googeln :-(
Wobei ich der Meinung bin, dass in diesem Forum auch schon auf die Grafiken hingewiesen wurde.
Gruss Hans

Feldstärke im Zug

von A. Masson » 20. November 2009 14:49

Ja, ich habe einmal Messungen gemacht im Doppelstöcker (Typ Zürich-Bern, nicht ZH-S-Bahn). Das waren damals im oberen Stockwerk kleine konische Plasticzapfen über dem Kopf, dort wo die Sitzecke mit der runden Bank ist. Von diesen Antennen war schon die Rede, wahrscheinlich gibt es sogar ein Bild in Gigaherz. Im unteren Stock waren die Antennen versteckt, dort wo es WC heisst, fensterseits daneben, als Verlängerung der Hutablage hinter der Verschalung. Vielleicht sind sie noch dort ?

Das Messgerät PMM-8053 zeigte an: Im Gang, am Ort der Antenne, oder sitzend unter der Antenne, normale Kopfhöhe: 0.3 bis 1.3 V/m.
10 cm von der Antenne entfernt (etwas künstliche Situation): 2.5 bis 6.8 V/m. Ganz direkt an der Antenne: Bhf.Enge im Tunnel: 2-3 V/m; Normal: 12-20 V/m; Wollishofen, nahe bei vielen Sendern: 25-35 V/m. In der Fahrt gibt es unwahrscheinlich schnelle Wechsel der Signalstärke.

Diese Zapfen sind jetzt überall entfernt worden. Wahrscheinlich gibt es jetzt auch in den Doppelstöckern Strahlungskabel, geschlitzte Kabel, Koaxialkabel mit Löchern. Bei den Doppelstöckern hat es zuerst geheissen, sie hätten keinen Platz für Strahlungskabel. Hier sind die Feldstärken gleichmässiger im Wagen verteilt. Messwerte habe ich keine, sie dürften geringer sein.

Spektakulär waren die Telefongespräche bei der Einfahrt in die beiden Albistunnel, als sie noch nicht saniert, d.h. mit Sendern ausgerüstet waren. Das PMM-8053 zeigte schon längstens 0.00 V/m an, als die Gespräche noch immer funktionierten. Die Empfindlichkeit der Telefone muss gigantisch gross sein. Das PMM-8053 kann mit speziellem Knopfdruck so eingeschaltet werden, dass es noch Messwerte anzeigt, die eigentlich zu klein, d.h. ausserhalb der Messempfindlichkeit des Gerätes liegen. Die Leute haben im Tunnel drin seelenruhig noch lange geredet, als gar keine Feldstärke nehr sichtbar war.

Spektakulär war auch die Ausfahrt aus dem Tunnel, von Zürich kommend nach Baar. Der zweite Tunnel war so lang, dass alle Handys den Kontakt verloren haben. Beim Ausfahren aus dem Tunnel haben sie alle ihre Frequenzen wieder gefunden, und ein ganzer vollbesetzter Doppelstöcker hat sich wieder angemeldet - alle Geräte jeweils mit voller Sendeleistung. Das war auch ausserhalb des Zuges, bei den Bauernhöfen noch spürbar - wie oft bin ich dort den versteckten Sender suchen gegangen, den ich beim Vorbeifahren immer meinte registriert zu haben. Ein Swisscom-Mitarbeiter hat mich endlich darauf aufmerksam gemacht, woher diese starke Strahlung kommt. Selber bin ich nicht auf die Idee gekommen.

A.Masson

von Eva Weber » 19. November 2009 22:43

Also, ich fuhr einmal von St. Gallen nach Winterthur. So viele Telefonierer und wahrscheinlich eingeschaltete Natels im Waggon. Schrecklich! Ich stand auf und ging zum Ausgang und stand da vor der Tür als der Schaffner kam. "Haben Sie keinen Sitzplatz?" Ich sagte: "Doch, aber ich vertrage diese vielen Natels nicht, haben Sie vielleicht einen Waggon wo nicht telefoniert wird?" "Ach, das wird doch heute überall, das haben wir nicht!" Darauf ich lachend: "Ja, was mach ich jetzt?" "Ja, Sie können ja gut nebenher laufen, wenn Sie wollen!" "Ja, zum Beispiel!!"So geht es den Leuten, die diesen Irrsinn nicht mehr packen. Gut von St. Gallen nach Winterthur ist nicht so weit, da kann man schon stehen für sein Geld, aber manche Fahrt dauert länger.

Eva Weber

re

von nobody » 19. November 2009 16:47

Hallo tinni

Ich kann hier nur folgendes bestätigen: ICN, IC2000 (DoSto) sind mit Booster/Repeater ausgerüstet. Wie's mit dem Rest der Flotte genau aussieht, sowie Feldstären innerhalb von Zügen, entzieht sich leider meiner Kenntniss.

Gruss

von Hans » 19. November 2009 16:06

Hallo Rudolf,
Intercity-Dosto haben Repeater. S-Bahn Zürich: Die alten 450-er-S-Bahnen haben meines Wissens keine und die Siemens-S-Bahnen in Zürich kenne ich nicht. Bei den EW IV-Pendeln ist es unterschiedlich. Einige haben Repeater, andere nicht. Ob und wie man das erkennen kann, weiss ich nicht. Der Neigezug hat keine Repeater, dafür wird mir als Passagier dort dauernd schlecht.
Irgendwo gab es mal eine Studie zur Belastung in den Wagen. Mit genauen Daten, gemessen mit und ohne Repeater. Nur muss ich jetzt zur Arbeit und habe keine Zeit die zu suchen. Mehr als dies und das da habe ich auf die Schnelle nicht gefunden. Vielleicht hilft Dir Google weiter??
Gruss Hans

Mobilfunk-Feldstärke im Zug ?

von tinni » 18. November 2009 22:25

Hat schon jemand in der Eisenbahn die Mobilfunk-Feldstärken gemessen ?

Haben die Intercity-Doppelstöcker und die ZH-S-Bahn-Doppelstöcker Umsetzer in den Wagen oder geniesst man auf der Fahrt einfach was so zum Fenster hereinkommt?

Unsere Beobachtungen:

Im Dosto Genf-ZH pfeifen die Ohren weniger als im ZH-Vorortsverkehr.

Ebenfalls war es im Cisalpino ZH-Milano erstaunlich gemässigt (obwohl eine Frau neben mir über eine Stunde ununterbrochen orangiert hat, auch in Tunnels). Dafür an der Mailänder Messe mit WiFi-Access-Points schön laut...

Freundliche Grüsse
Rudolf

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