Beschwichtigung und Falschdarstellung

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Re: Beschwichtigung und Falschdarstellung

von M. K. » 4. August 2003 22:23

Winfried schrieb:

> Einfach nur die Unterscheidung gepulst und ungepulst zu
> machen, halte ich für unzureichend. Das ist glaube ich zu
> einfach. Es braucht hier mehr Forschung, um herauszufinden,
> welche Signalformen sich warum ungünstig auswirken.

Hallo "ungläubiger Thomas",

wie sehr wollen Sie denn Ihre "Finger in die Wunden" legen, bis Sie endlich von etwas überzeugt sind? Der Satz: man müsse noch viel forschen, ... da wäre noch viel Forschungsbedarf, etc. taucht in Ihren Stellungnahmen immer wieder auf.
Worauf wollen Sie hinaus, wenn Sie immer wieder Geäußertes, authentisch Geschildertes und von Wissenschaftlern (z.B. Dr. L. von Klitzing) Bewiesenes ignorieren?
Mir drängt sich der Eindruck auf, dass Sie überzeugungsresistent sind.
Am besten wäre, Sie erzählen einmal ein wenig Authentisches von sich.
Auch als Betroffene nimmt man gerne Ratschläge an, wenn man weiß, von wem (fachlich Kompetenten) sie stammen.
Nicht böse gemeint.
Margarete Kaufmann

Re: Beschwichtigung und Falschdarstellung

von charles claessens » 4. August 2003 21:21

Hallo Winfried,
Zur SBM 2003; hier geht es um Durchschnittswerte. Es geht hier um den Vergleich, was *offiziell* auch gemessen wird.
*Offiziell* werden mit Peakwerte keine Rechnung getragen, und am liebsten rechnet man auch nur mit einem einzigen Sender.

Das wir als Bürger von mehrere Sender und auch Peakwerte bestrahlt werden, wird ausser Betracht gelassen.

Wenn man mehr Berichte betrachtet, ist es nicht die hochfrequente Tragewelle, und auch nicht die niederfrequente gepulste Welle alleine. Es scheint das die Kombination von beiden so tiefgreifend und gefährlich ist.
Irgendwie kommt da ein bestimmtes Resonanzeffekt, was tiefer ins Körper eingreift als die reine Frequenzen alleine.

Die Radiowellen sind nicht so schlimm, wenn die Flussdichte gering ist.
Aber Handy- und DECT Signale bei sehr geringe Flussdichten, niedriger als bei Radiowellen, haben desastreuse Folgen.

Charles Claessens

Re: Beschwichtigung und Falschdarstellung

von Winfried » 4. August 2003 19:07

Hallo,

>Als Faustregel gilt:
Wenn der Wohnort näher als 2 km beim TV-Sender liegt, stammt der hochfrequente Elektrosmog nur zu 5% aus diesen Sendern und zu 95% vom Mobilfunk. Beispiel Umgebung San-Chrischona-Turm Basel CH.
Wenn der Wohnort weiter als 2km vom TV-Sender entfernt ist, stammt der hochfrequente Elektrosmog nur zu 0.5% aus diesen Sendern und zu 99.5% vom Mobilfunk. Beispiel Stadt Freiburg CH.

Danke, endlich mal Zahlen, die auch das belegen, was ich bisher so nachgemessen habe. Und das zeigt, dass die Behauptung oft totaler nonsens ist, dass Rundfunkanlagen viel mehr strahlen als Mobilfunk.

Was gepulst/ungepulste Strahlung angeht. Hier kommt oft das Argument, auch Fernsehen wäre gepulst. Ich glaube, die Differenzierung gepulst/ungepulst ist völlig unzulänglich. Man muß vielmehr untersuchen, ob bestimmte Signalformen mehr belasten als andere. Betroffene berichten öfters, dass Mobilfunk oder DECT mehr belastet als andere Quellen. Es kann hier durchaus sein, dass diese Signalform irgendwie ungünstig wirkt, das aber andere gepulste Signale eher unkritisch sind. Oder vielleicht gibt es noch andere Signalformen, die sich noch viel ungünstiger sich auswirken.

Einfach nur die Unterscheidung gepulst und ungepulst zu machen, halte ich für unzureichend. Das ist glaube ich zu einfach. Es braucht hier mehr Forschung, um herauszufinden, welche Signalformen sich warum ungünstig auswirken.

Zur SBM 2003: Weiß jemand, wie die gepulsten Grenzwerte zu verstehen sind? Peakwerte oder Durchschnittswerte?

Winfried

Re: Beschwichtigung und Falschdarstellung

von Hans-U.Jakob » 3. August 2003 12:08

Als Faustregel gilt:
Wenn der Wohnort näher als 2 km beim TV-Sender liegt, stammt der hochfrequente Elektrosmog nur zu 5% aus diesen Sendern und zu 95% vom Mobilfunk. Beispiel Umgebung San-Chrischona-Turm Basel CH.
Wenn der Wohnort weiter als 2km vom TV-Sender entfernt ist, stammt der hochfrequente Elektrosmog nur zu 0.5% aus diesen Sendern und zu 99.5% vom Mobilfunk. Beispiel Stadt Freiburg CH.
UKW versinkt ab 5km Distanz fast völlig im Grundrauschen und ist auf dem Spektrum-Analysator fast nicht mehr zu erkennen.
Grund: TV-Sendeantennen liegen meistens auf einem unbewohnten Berg oder in der Stadt auf einem über 100m hohen Funkturm. Die Richtantennen (nicht die RichtSTRAHL-Antennen) sind so flach gerichtet dass die Strahlenkeulen erst nach 5-50km Bodenberührung bekommen.
Mobilfunkantennen stehen mitten in den Häusern, weniger als 10m über den Dachfirsten und sind so nach abwärts gerichtet, dass die Strahlenkeulen nach spätestens 250m Bodenberührung haben.
Besserwisser und Zweifler orientieren sich demnächst zuerst einmal auf www.gigaherz.ch, wo ich demnächst die entsprechenden Messkurven veröffentlichen werde.
Das Märchen von den ach so starken TV-Sendern taucht in der Literatur nämlich immer und immer wieder auf.
Anders sieht es aus, wenn man direkt neben einem UKW-Umsetzer wohnt, das heisst weniger als 100m, da kann UKW schon einmal dominieren. Aber UKW Umsetzer gibt es bei uns in der Schweiz weniger als 100. Bei Mobilfunksendern liegt das Ausbauziel in der Schweiz bei 28'000
Hans-U.Jakob

Re: Beschwichtigung und Falschdarstellung

von TR » 30. Juli 2003 00:46

Sehr geehrter Herr Claessens,

Bei UKW-Sendern haben Sie recht, die senden ungepulst.
Sie irren sich aber, wenn Sie behaupten, TV-Sender würden ungepulst senden.
TV-Sender werden Amplitudenmoduliert und zwar mit einer wesentlich
hoeheren Anstiegs- und Fallzeit, als das bei GSM der Fall ist.
Auch der Modulationsgrad ist so hoch, dass man besonders wegen der
Bild- und Zeilensynchronisation mit Fug und Recht von einem gepulsten
Signal sprechen kann.
Bei DVB-T sieht es wieder anders aus.

Gruss

TR

Re: Beschwichtigung und Falschdarstellung

von charles claessens » 29. Juli 2003 21:31

Und da werden Äpfel mit Birne verglichen.
Die Radio-/Fernsehsender senden ungepulst.
Mobilfunk sendet gepulst. Bei gleiche Sendestrahlung ist das noch viel schlimmer in der Auswirkung.
Deswegen war der Unterschied bei die (ältere baubiologische Richtwerte SBM 2000) zwischen gepulst und ungepulst ein Faktor 100.
Die neue SBM 2003 spricht von ein Faktor 10.
In Klartext: Für Schlafbereiche keine Anomalie: gepulst < 0.1 uW/m2 und gepulst < 1 uW/m2.
Die SBM 2003 steht bei www.maes.de als PDF Datei.
Charles Claessens

Beschwichtigung und Falschdarstellung

von Winfried » 29. Juli 2003 18:40

Hallo,

hier ist mal wieder ein interessanter Zeitungsartikel, der zeigt, wie Risiko
heruntergespielt und falsch dargestellt wird:

http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/p ... php/463773


1. Man argumentiert von unglaublich hohen Grenzwerten aus, die für Dauerbestrahlung völlig inakzeptabel sind. Man sagt dann: Nur 1/100 des Grenzwertes und suggeriert damit, es wäre wenig. Allerdings sind das noch Feldstärken von 45mW/m^2, die ich für sehr bedenklich als Dauereinstrahlung halte.

Vielmehr sollte man eher andersherum vergleichen: Wieviel mal mehr werden wir belastet, seit es Mobilfunk gibt. Meine Messungen in einigen Orten Deutschlands ergaben durch Radio-/Fernsehsender meist unter 1uW/m^2. (Bitte berichtigen, wenn jemand korrektere Werte hat.) Demzufolge wären wir lt. obigen Werten 45000 fach mehr bestrahlt. Allerdings habe ich selbst bei ungünstig positionierten Mobilfunkantennen nicht mehr als 400 uW/m^2 gemessen, das wären dann aber immer noch Faktor 400 mal mehr. Einzelfälle wird es natürlich immer geben, wo einige tausend uW/m^2 nachweisbar sind. Aber selbst bei vorsichtiger Schätzung wird der Großteil der Bevölkerung mit Faktor 20-200 fach mehr durch EMF-Einstrahlung belastet, als vor Mobilfunkzeiten. Und das ist eine viel wichtigere Größe, will man Risiken einschätzen.

2. Es wird behauptet, die am meisten abstrahlenden Quellen seien Radio- und Fernsehsender. Das ist m.E. so nicht richtig. Der größte Teil der Bevölkerung wohnt nämlich nicht in direkter Nachbarschaft zu solchen Sendern jedoch immer in direkter Nachbarschaft zu Mobilfunkmasten. Durch die Nähe der Mobilfunkmasten, sind die es, die die Haupt-EMF-Einstrahlung ausmachen. Die dominierenden EMF sind fast überall Mobilfunk und DECT.

Mir begegnet die Argumentation in dem Zeitungsartikel immer wieder, sie ist zwar korrekt, suggeriert aber trotzdem ein falsches Bild.


Winfried

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