Long Covid versaut einem das ganze Leben
Was ist Long Covid eigentlich?
Wir gehen davon aus, dass es eine Autoimmunerkrankung ist. Es ist nicht das Virus, das den Körper schädigt, sondern die Überreaktion des Körpers auf das Virus. Long Covid ist eine Multisystem-Erkrankung, die unterschiedliche Körpersysteme dereguliert, zum Beispiel den Stoffwechsel, die Verdauung oder das Herz-Kreislauf-System, und so auch die Funktion unterschiedlicher Organe beeinträchtigt.
Wer ist am meisten betroffen?
Allergiker haben eine höhere Prädisposition. Und: Bis zu 80 Prozent der Betroffenen sind Frauen. Ihr Immunsystem scheint anfälliger zu sein.
Spielt es eine Rolle, ob man geimpft ist?
Tendenziell ist der Verlauf bei Geimpften milder, aber dafür gibt es keine Garantie. Theoretisch kann auch die Impfung dieselben Symptome auslösen, das ist aber bei weniger als einem Prozent der Betroffenen der Fall.
Warum ist die Diagnose so schwierig und langwierig?
Es werden keine standardisierten Diagnosetools angewendet, sondern ein Ausschlussverfahren: Erst wenn alles andere ausgeschlossen wird, kann man Long Covid diagnostizieren.
Die Forschung hat offenbar kein Interesse daran, entsprechende Tools zu entwickeln. Man geht lieber davon aus, dass sich Hunderttausende eine körperliche Krankheit einbilden.
Und selbst die Diagnose nützt wenig:
Es gibt weder zugelassene Medikamente noch Therapien. Und nur wenige Ärzte, die versuchen, Lösungen zu finden. Patientinnen organisieren sich in Selbsthilfegruppen und tragen die Risiken und die Kosten von experimentellen Behandlungen selbst.
Lea Lu hat ihre Krankheit lange verschwiegen …
Das verstehe ich gut, das Stigma ist riesig. Wer schon auf dem Weg zur Diagnose regelmässig die Erfahrung macht, nicht ernst genommen zu werden, schweigt lieber.
Parallelen zur EHS?
https://www.msn.com/de-ch/nachrichten/o ... d5eaa&ei=4