von Beobachter » 18. März 2024 09:47
»Die Menschen tun sich schwer damit anzuerkennen, dass der Staat verbrecherisch ist«
https://www.spiegel.de/geschichte/repre ... de56e6bf67
Der im Artikel behandelte "Spezialfall"
im Besonderen
hat Elemente, die auch allgemein bei anderen problematischen Verhältnissen in anderen Staaten in unterschiedlich ausgepräger Weise vorkommen können ...
Auf die Mobilfunkpolitik bezogen:
Wer sich unschuldig zum Komplizen gemacht sieht, tut sich auf seine Weise nicht leicht, anzuerkennen, was läuft, und wie man selbst verstrickt ist. Obwohl es eigentlich leichter sein sollte, sich seiner Mitverantwortung zu stellen, weil solche totalitären Verhältnisse, wie im Beipsiel des Artikels, im eigenen Staat doch nicht bestehen. Es ist ja auch nicht staatlich angeordnet, sondern staatlich erlaubt.
Um es
etwas zu verdeutlichen reicht hier schon der Anfang des Bezahlartikels.
Scherbakowa:
Für einen Historiker ist das eine schwierige Frage. Wissenschaftlich gesehen, lässt sich das nicht wirklich vergleichen. Es liegen fast 100 Jahre zwischen Stalin und Putin. Die Welt heute ist eine andere. Aber man kann die beiden System erforschen und die Frage stellen: Wie hat die Stalinzeit zu dem beigetragen, was wir heute in Russland sehen.
SPIEGEL:
Was ist Ihre Antwort?
Scherbakowa:
Stalin hat ein System aus Kaderpolitik, Ideologie, Zensur und Gewalt aufgebaut. Ein fester Bestandteil war der Gulag, das sowjetische Straf- und
Arbeitslagersystem.
Das hat tiefe Spuren in der russischen
Gesellschaft hinterlassen,
vor allem die Gewöhnung an die Staatsgewalt.
Daran knüpft Putin
heute an.
Zur Person
Irina Scherbakowa, Jahrgang 1949, ist Gründungsmitglied der russischen Menschenrechtsorganisation »Memorial«. Die NGO arbeitet seit 1989 an der Aufarbeitung der kommunistischen Gewaltherrschaft, insbesondere der Verbrechen der Stalinzeit. 2022 wurde »Memorial« mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Scherbakowa ist Germanistin und Historikerin. Nach dem Verbot von »Memorial« in Russland 2021 hat sie ihr Heimatland verlassen. Heute lebt sie in Deutschland und Israel.
»Die Menschen tun sich schwer damit anzuerkennen, dass der Staat verbrecherisch ist«
https://www.spiegel.de/geschichte/repression-in-putins-russland-die-menschen-tun-sich-schwer-damit-anzuerkennen-dass-der-staat-verbrecherisch-ist-a-8646f1a3-ab26-414f-a427-f7de56e6bf67
Der im Artikel behandelte "Spezialfall" :mrgreen: im Besonderen 8) hat Elemente, die auch allgemein bei anderen problematischen Verhältnissen in anderen Staaten in unterschiedlich ausgepräger Weise vorkommen können ...
Auf die Mobilfunkpolitik bezogen:
Wer sich unschuldig zum Komplizen gemacht sieht, tut sich auf seine Weise nicht leicht, anzuerkennen, was läuft, und wie man selbst verstrickt ist. Obwohl es eigentlich leichter sein sollte, sich seiner Mitverantwortung zu stellen, weil solche totalitären Verhältnisse, wie im Beipsiel des Artikels, im eigenen Staat doch nicht bestehen. Es ist ja auch nicht staatlich angeordnet, sondern staatlich erlaubt. :roll:
Um es [b][color=#0000FF]etwas zu verdeutlichen[/color][/b] reicht hier schon der Anfang des Bezahlartikels.
[i]Scherbakowa:
Für einen Historiker ist das eine schwierige Frage. Wissenschaftlich gesehen, lässt sich das nicht wirklich vergleichen. Es liegen fast 100 Jahre zwischen Stalin und Putin. Die Welt heute ist eine andere. Aber man kann die beiden System erforschen und die Frage stellen: [b][color=#0000FF]Wie hat die[/color][/b] Stalin[b][color=#0000FF]zeit zu dem beigetragen, was wir heute in[/color] [/b]Russ[b][color=#0000FF]land sehen[/color].[/b][/i]
[i]SPIEGEL:
Was ist Ihre Antwort?[/i]
Scherbakowa:
Stalin hat ein System aus Kaderpolitik, Ideologie, Zensur und Gewalt aufgebaut. Ein fester Bestandteil war der Gulag, das sowjetische Straf- und [b][color=#0000FF]Arbeitslagersystem[/color][/b]. [b][color=#0000FF]Das hat tiefe Spuren in der[/color] [/b]russischen [b][color=#0000FF]Gesellschaft hinterlassen[/color][/b], [b][color=#0000FF]vor allem die Gewöhnung an die Staatsgewalt[/color][/b]. [b][color=#0000FF]Daran knüpft[/color][/b] Putin [b][color=#0000FF]heute an[/color][/b].
[i]Zur Person
Irina Scherbakowa, Jahrgang 1949, ist Gründungsmitglied der russischen Menschenrechtsorganisation »Memorial«. Die NGO arbeitet seit 1989 an der Aufarbeitung der kommunistischen Gewaltherrschaft, insbesondere der Verbrechen der Stalinzeit. 2022 wurde »Memorial« mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Scherbakowa ist Germanistin und Historikerin. Nach dem Verbot von »Memorial« in Russland 2021 hat sie ihr Heimatland verlassen. Heute lebt sie in Deutschland und Israel.[/i]