swisscom testet ab April 2007 Wimax!!!!!!! Was dagegen tun?

Ulido
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Beitrag von Ulido » 27. Februar 2007 22:42

Was ist wenn sich Alle die schon sensibel geworden sind am selben Tag bei der Polizei melden und eine Anzeige wegen Körperverletzung und Einschränkung ihrer Grundrechte stellen?
Was dann ist, weiß ich nicht.
Aber ich weiß, dass sich niemals alle dazu einfinden werden.
Was denkst du wohl, wieviel Menschen ein solcher Aufruf erreichen würde und wieviele oder besser wie wenige Menschen diesem Aufruf folgen würden?

Gegen Mobilfunk zu sein, ergibt sich für uns aus dem Zwang des Faktischen. Weil wir es nicht aushalten. Gegen Mobilfunk aber aktiven Widerstand zu leisten, ist nämlich was ganz anderes. Erlebe ich ja jeden Tag aufs Neue.

Ein verantwortungsvoller Staat hätte schon aus Vorsorgegründen einen solchen Ausbau gar nie zulassen sollen und ADSL sollte nur kabelgebunden angeboten werden dürfen.
Ganz genau richtig.
Dass mit WiMAX sowohl eine Distanz von 50 km möglich sein soll mit gleichzeitig einer Uebertragungsrate von 70 mbit/s ist eine Utopie. Auf der Gemeinde hörte ich heute die Angabe von 5 km.
Die Zeilen mit den 50km habe ich schlichtweg aus dem Bericht kopiert, der erschien, wenn ich den Link im ersten Beitrag zu diesem Thema von "Wimax-Gegner" anklickte.
Aber wie auch immer. Ich wollte nur auf die Dimension hinweisen. Und seien es in dem Fall nämlich auch nur 5km.
Es wird nicht ausreichend sein, lediglich die Bürger eines einzigen Ortes zu überzeugen. Und selbst das dürfte schwer werden, wenn der Sender 5km weiter weg nur als Andeutung zu erahnen ist. Ich kenne nämlich nicht mal einen einzigen Stadtbezirk in Deutschland, dessen Bürger geschlossen bereit waren auf ihr Handy zu verzichten, obwohl sie vehement gegen einen Sender protestierten. Und das obwohl der Sender nur max 0,5km entfernt errichtet wurde. Ich bitte um Nachsicht für meine Skepsis.
Die Skepsis solll natürlich auch keinesfalls folgender Aussage entgegenstehen:
Widerstand kann sich durchaus lohnen,...
Schöne Grüße

Ulido

stefan84

Beitrag von stefan84 » 28. Februar 2007 20:15

@Elisabeth Buchs

Nein, kommt nicht von Boltigen...
Falls aber jemand interesse hat, werde ich mal die Baugesuche durchgehen, und schauen ob allenfalls was von der swisscom unter der Gemeinde Boltigen drin war.

Elisabeth Buchs
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WiMAX-Test in Boltigen

Beitrag von Elisabeth Buchs » 1. März 2007 09:18

Hallo Stefan84 und Anwohner von Boltigen

Die WiMAX-Antenne ist bis jetzt nicht ausgeschrieben worden. Darauf aufmerksam gemacht, soll nun nächste Woche eine Ausschreibung im Anzeiger erfolgen mit bei der Gemeinde einsehbaren und kopierbaren Standortdatenblättern mit näheren Angaben samt Einsprachemöglichkeiten. Die WiMAX-Antenne stehe noch nicht, der Standort sei jedoch bei einem ehemaligen Fernsehumsetzer Kalbermatte.

Bewohner von Boltigen und Umgebung: erhaltet Euch Eure noch gesunde Bergwelt und opfert sie nicht für einen falschen Fortschritt. Glaubt denjenigen nicht, die behaupten, die Schweiz hätte die besten Grenzwerte und diese würden Euch schützen. Die WiMAX-Frequenz um 3,5 GHz zählt bereits zu den Radarfrequenzen. Einmal elektrosmog-geschädigt, ist das Leben nie mehr wie vorher. ADSL muss überhaupt nicht drahtlos sein, es genügen einige Telefonzentralen mehr. Ein Gang zur Gemeinde mit Kopieren der Standortdatenblätter und eine Einsprache lohnt sich. Für weitere Informationen und Support wendet Euch an Gigaherz (NIS-Fachstelle, Herr Jakob, bekannt vom Schwarzenburger-Sender-Abbau, Tel. 031 731 04 31).

Elisabeth Buchs

Hans-U. Jakob
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Beitrag von Hans-U. Jakob » 1. März 2007 19:42

Tom schrieb:
Herr Jakob, es wäre besser die Antenne kommt in der Landwirtschaftszone zu stehen als mitten in einem Wohnquartier. Wird Einsprache gemacht können sie dann erst recht sagen jetzt gehen wir dorthin wo der Widerstand am kleinsten ist. Wie Sie selber schreiben sind in Wohnquartieren die Einsprachemöglichkeiten geringer und Sie tun damit der dortigen Bevölkerung keinen Gefallen.
Antwort: an Tom:
Wir gehen davon aus, dass WI-MAX-Antennen wegen ihrer grossen Reichweite und wegen ihrer hohen Emmissionen und vor allem wegen der erforderlichen Sichtverbindung zum Abonnenten, zwangsläufig ausschliesslich in unbewohntem Gebiet auf Anhöhen und Berggipfeln erstellt werden müssen.
Das zeigt auch die Versuchsanlage in Boltigen Das geht auch daraus hervor, dass gemäss Konzession ein Anbieter die ganze Schweiz mit nur 120 Antennen abdecken soll.
Eine WI-MAX Antennen könnte demnach im Bewohnten Gebiet die Grenzwerte wahrscheinlich gar nicht einhalten.
Wenn wir WI-MAX in der Lanschaft draussen verhindern können, ist die ganze Sauerei wahrscheinlich schon gestorben. Das ist meine nicht ganz unbegründete Hoffnung.
Wozu braucht denn eigentlich jede Sennhütte einen drahtlosen Breitbandanschluss? Dadurch wird der Käse auch nicht besser.
Muss noch der letzte unbestrahle Winkel und die letzte Zufluchtsstätte elektrosensibler Mitmenschen verseucht werden.
Hans-U. Jakob

Hans-U. Jakob
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Zur Klärung der Situation

Beitrag von Hans-U. Jakob » 10. März 2007 09:40

Ein seeeehr reduziertes Standortdatenblatt zum sogenannten WI-MAX-Pilotversuch in Boltigen liegt nun vor.
Die Station kommt 600m südlich vom Dorfkern am Gegenhang auf 890m über Meer zu liegen.
Es soll mit 2 Sektorantennen in die Richtungen 10° und 240° gesendet werden.
Die Sektorantennen werden an einem bestehenden Sendemast für UKW und TV-Umsetzer angebracht, was einige, durch e-Smog verwirrte Journisten dazu bewogen hat, zu berichten, die Anlage sei bereits im Betrieb.
Die Sendefrequenz liegt zwischen 3.4 und 3.6 Gigahertz. Das heisst im hochgiftigen Radarbereich.
Die Sendeleistung soll angeblich nur 5 Watt ERP betragen. Das ist unglaubwürdig. Eine GSM-Handyantenne am selben Standort montiert, würde 900 bis 1200 Watt ERP benötigen. UMTS sogar bis 3000Watt ERP.
Wahrscheinlich wurden nur 5 Watt deklariert, um allfällige Einsprecher auszutricksen. Weil zudem weder ein Antennendiagramm noch die vertikalen Einstellwinkel der Antennen bekanntgegeben worden sind, lässt sich die Einhaltung der 5 Watt ERP später schlecht bis gar nicht überprüfen.
Die Senderichtung 10° läuft in den Gegenhang, das heisst in Felswände hinein. Wahrscheinlich will man hier testen, wie weit sich das Tal mit Reflektionen verseuchen (pardon, versorgen) lässt.
Die Senderichtung 240° dient offenbar der Versorgung (Verstrahlung) der 10 Sennhütten im Gebiet Dächenbüel. ?
Boltigen verfügt über eine eigene Telefonzentrale für das dortige, bestens ausgebaute Festnetz. Die ganze WI-MAX-Uebung ist deshalb völlig überflüssig.
Gigaherz wird sich dagegen mit allen verfügbaren, legalen Mitteln zur Wehr setzen.
Hans-U. Jakob

Gast

Beitrag von Gast » 21. März 2007 11:10

Wahnsinn, was hier Leute für einen Mist von sich geben und keine Ahnung haben. Das ist das gleiche, wie Leute die mit Flugblättern und Unterschriftenlisten gegen einen neuen Mobilfunkmasten demonstrieren und im nächsten Moment klingelt ihr Handy.
Die Leute wollen überall schnelles Internet, aber keiner will was dafür zahlen, die sogenannte Geiz-ist-geil-Mentalität. Daher haben die Anbieter kein Geld, um in teure Kabelverlegungen zu investieren und suchen nach günstigeren Alternativen. Und wenn für manche hier schon 3,5Ghz Radar sein soll :wink: was ist dann mit W-LAN nach Standard IEEE 802.11a, das im 5 GHz Bereich funkt ???

Übrigens:
Die vom WiMAX-Forum zertifizierten Geräte haben meistens bis 23dBm Sendeleistung, hinzugerechnet wird eine Richtantenne, sagen wir mit 20dBi -> 43dBm = 20Watt EIRP

Forum-Admin: Wenn Sie hier schon so von Leder ziehen wollen, geben Sie wenigstens Ihren Namen oder Nickname an.

unwichtig
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Beitrag von unwichtig » 21. März 2007 12:31

Anonymous hat geschrieben:Wahnsinn, was hier Leute für einen Mist von sich geben und keine Ahnung haben. Das ist das gleiche, wie Leute die mit Flugblättern und Unterschriftenlisten gegen einen neuen Mobilfunkmasten demonstrieren und im nächsten Moment klingelt ihr Handy.
Die Leute wollen überall schnelles Internet, aber keiner will was dafür zahlen, die sogenannte Geiz-ist-geil-Mentalität. Daher haben die Anbieter kein Geld, um in teure Kabelverlegungen zu investieren und suchen nach günstigeren Alternativen. Und wenn für manche hier schon 3,5Ghz Radar sein soll :wink: was ist dann mit W-LAN nach Standard IEEE 802.11a, das im 5 GHz Bereich funkt ???
Für Radar gibt es etliche zugewiesene Frequenzen, schon von 960-1215 MHz, wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten...

mips
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was nun

Beitrag von mips » 17. April 2007 09:56

Was ist in der Zwischenzeit in Boltigen gelaufen? Auch wenn die Antenne mittlerweilen bewilligt sein sollte, soll der Kampf gegen dieses Pilotprojekt nicht aufgegeben werden. Wenn niemand in Boltigen diesen neuen funkbasierenden Anschluss nutzen wird, dann wird WiMAX im Simmental zum Flopp.

Bitte benutzt für die weitere Diskussion das neue eröffnete Thema.
mips - der virtuelle kleine Giftzwerg - jede Übereinstimmung mit lebenden Personen ist rein zufällig ;-)

Elisabeth Buchs
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Tagesschaubeitrag vom 3.5.2007

Beitrag von Elisabeth Buchs » 3. Mai 2007 20:40

In der Tagesschau kam soeben ein einseitiger Beitrag über den WiMAX in Boltigen. Bauer Walter Guggisberg soll sich über schnelles Internet freuen, seine Kuh-Seiten seien nun blitzschnell da. Thomas Egger, Arbeitsgemeinschaft für Berggebiete soll sich über über den Fortschritt freuen. Swisscom-Sprecher weist auf die Bedeutung von WiMAX für abgelegenere Gebiete hin und auf weitere Anwendungen von WiMAX. Kein Wort über die gesundheitlichen Probleme wegen Elektrosmog und die Gegner-Seite.

Ich werde mal nach Boltigen fahren und schauen, was ich mit dem Endotronic feststellen kann. Möglicherweise haben sie wirklich nur die unter 6 W, um zusammen mit solchen Beiträgen wie denjenigen in der Tagesschau die Bevölkerung positiv zu stimmen, um dann später mit den leistungsstarken WiMAX-Antennen aufzufahren. Auch die weissen WiMAX-Kästchen an den Hausfassaden werden gezeigt. Strahlen die nur, wenn Daten gesendet werden oder melden sie dauernd der grossen Antenne ihre Anwesenheit?

Von Boltigen zurück, habe ich dort den WiMAX nicht feststellen können: mit 3,5 GHz zu hohe Frequenz für das Endotronic? Zugebrettert durch GSM? Ich werde wohl noch ein Messgerät für oberhalb 3 GHz anschaffen, um WiMAX und 5 GHz-W-Lan feststellen zu können.


Elisabeth Buchs

Hans-U. Jakob
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Re: was nun

Beitrag von Hans-U. Jakob » 6. Mai 2007 10:03

mips hat geschrieben:Was ist in der Zwischenzeit in Boltigen gelaufen? Auch wenn die Antenne mittlerweilen bewilligt sein sollte, soll der Kampf gegen dieses Pilotprojekt nicht aufgegeben werden. Wenn niemand in Boltigen diesen neuen funkbasierenden Anschluss nutzen wird, dann wird WiMAX im Simmental zum Flopp.

Bitte benutzt für die weitere Diskussion das neue eröffnete Thema.
Die Anlage wurde vom Gemeinderat und vom Regierungsstatthalter durch Stillschweigen (Nichtstun) unterdessen genehmigt, obwohl diese Instanzen weder technische noch medizinische Kompetenzen, geschweige denn Kenntnisse besitzen.
Gegen diese stillschweigende Duldung des Versuchs hat Gigaherz bei der Bernischen Verkehrs- und Energiedirektion fristgerecht am 2. Mai Beschwerde erhoben. Begründung: Bauen ohne Baubewilligung eventuell Erschleichen einer Baubewilligung mit falschen Angaben.
Hans-U. Jakob

Elisabeth Buchs
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Messung von WiMAX in Boltigen

Beitrag von Elisabeth Buchs » 12. Mai 2007 20:18

Herr Jakob und ich waren heute in Boltigen den WiMAX ausmessen. Nahe unterhalb des etwa 20 m hohen Antennenmastes liess sich WiMAX und W-Lan am besten mit einem Lambda Fox feststellen, etwas weniger gut mit einem Endotronic und (erstaunlicherweise, Grund unbekannt?) nicht mit dem neuen Messgerät 2,5 bis 6 GHz. Die (breitbandigen) Werte waren ca. 0,3 V/m. Interessant war das WiMAX-Signal, das jeweils aus einem Erkennungssignal und einem Datenpaket besteht.

Bei einem Hotel (und andern Häusern) in Boltigen war eine WiMAX-Aussenantenne angebracht. Dort liess sich das selbe Signal, jedoch am besten mit dem neuen Messgerät feststellen, Wert 5 m entfernt etwa 0,1 V/m.

Elisabeth Buchs

Hans-U. Jakob
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Re: Messung von WiMAX in Boltigen

Beitrag von Hans-U. Jakob » 13. Mai 2007 11:00

Elisabeth Buchs hat geschrieben:Herr Jakob und ich waren heute in Boltigen den WiMAX ausmessen. Nahe unterhalb des etwa 20 m hohen Antennenmastes liess sich WiMAX und W-Lan am besten mit einem Lambda Fox feststellen, etwas weniger gut mit einem Endotronic und (erstaunlicherweise, Grund unbekannt?) nicht mit dem neuen Messgerät 2,5 bis 6 GHz. Die (breitbandigen) Werte waren ca. 0,3 V/m. Interessant war das WiMAX-Signal, das jeweils aus einem Erkennungssignal und einem Datenpaket besteht.

Bei einem Hotel (und andern Häusern) in Boltigen war eine WiMAX-Aussenantenne angebracht. Dort liess sich das selbe Signal, jedoch am besten mit dem neuen Messgerät feststellen, Wert 5 m entfernt etwa 0,1 V/m.

Elisabeth Buchs
Achtung Elisabeth!
Die Mess-Distanz beim Sendemast betrug 35m radial. Die WI-Max Antennen sind 25m über Grund angebracht und wir befanden uns noch ein gutes Stück seitwärts und dazu noch hangabwärts. Die Seitwärts-Abwärts-Dämpfung betrug 32dB
Das heisst, die 2 Antennen sendeten mit je 40Watt ERP. Also rund 13 mal mehr (80W ERP total) als in der Baupublikation angegeben. Das war ja zu erwarten!
Beim Hotel Simmenthalerhof befanden wir uns auch schräg unterhalb der Antenne. Wenn man direkt in die Keule gerät (ohne Seitwärts-Abwärts-Dämpfung), beträgt die Strahlung in 5m Distanz ca 0.55V/m was einer Sendeleistung von 0.15....0.2Watt ERP ergibt. Das ist doppelt so hoch wie dies eine konzessionsfreier Betrieb erlaubt. Auch das war zu erwarten!
Die Gerichte werden sich weiterhin mit dem Fall befassen. Auch das war zu erwarten!
Hans-U. Jakob

charles
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Beitrag von charles » 13. Mai 2007 16:57

Hallo,

es gibt schon viel Wirbel über Wimax, aber keiner weiss eigentlich Bescheid.

Ich verfüge momentan über ein Messgerät welche von 2.5 GHz bis 6 GHz messen kann, aber konnte damit bis jetzt noch nichts feststellen.

Herr Virnich beantwortete meine Frage wegen die Wimax Signal Charakteristik:
**************
Hallo Herr Claessens,

im Gegensatz zu GSM, UMTS und WLAN umfasst WiMAX eine ganze Menge unterschiedlichster Modulations- und Zugriffsverfahren, die gepulst oder ungepulst sein können. Und wenn sie gepulst sind, sind viele verschieden Pulsfrequenzen möglich. Hier hat der WiMAX-Betreiber eine große Auswahl von Möglichkeiten, und was er auswählt, kommt ganz auf den betreffenden Spezialfall an. Man kann daher keine generelle Pulsart oder Frequenz angeben.

Mit freundlichen Grüßen

Dr.-Ing. Martin H. Virnich

**************

Also, da haben wir noch vieles zu erfahren.

unwichtig
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Beitrag von unwichtig » 14. Mai 2007 00:24

@ Charles
Ist hier recht grob ganz gut hier erläutert:

http://en.wikipedia.org/wiki/WiMAX#MAC_ ... Link_Layer

Es hängt nicht nur von den Einstellungen und dem verwendeten 802.16(buchstabe) Protokoll des Betreibers, sondern auch von Anzahl und Verhalten der Nutzer ab.

Also ich wäre froh wenn ich nichts messen würde. ;-)

@Elisabeth Buchs
Ich würde mal beim Hersteller des Messgerätes dazu anfragen.

@Hans-U. Jakob
Von einem Bild und wenn Sie lediglich 5 Meter Abstand von der Hausantenne beim Hotel Simmenthalerhof hatten, gehe ich davon aus die Antenne befindet sich an der Hauswand?

Aus niederen Beweggründen (Kosteneinsparung) wurde die Antenne nicht auf dem Dach angebracht? Dann muss natürlich entsprechend stärker gesendet werden bei zu erwartender Dämpfung. Man liest auch von Wimax Geräten zur Indoor Nutzung, dazu muss natürlich noch deutlich mehr aufgedreht werden.

A. Masson
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WiMax-Messungen in Boltigen

Beitrag von A. Masson » 21. Mai 2007 18:21

„Strahlentouristen: Willkommen in der Gemeinde mit der ersten WiMax-Anlage“ – diese Werbung habe ich zwar nirgends gesehen. Aber die neue Sendetechnik interessiert; ich bin deshalb nach Boltigen gepilgert mit einem Hameg Spektrum Analyzer (bis 3.3 GHz). Diese Obergrenze schliesst WiMax aus, jedoch beziehen sich die 3.3 GHz auf das Zentrum der Darstellung; es gibt noch eine halbe Span-Breite nach oben – deshalb liegen die WiMax-Frequenzen noch knapp drin, die in der Schweiz mit 3.41 – 3.60 GHz angegeben werden.

Ergebnisse:
Die Antennen beim Hauptsender sehen ähnlich aus wie Mobilfunkantennen, sind aber sehr schmal und eher noch länger, was auf eine noch stärkere vertikale Bündelung schliessen lässt. Die Kabel kommen nicht von unten her, sondern führen von hinten in die Antenne.

In Boltigen wird in zwei Sektoren gesendet, talabwärts und talaufwärts. Sie strahlen je unterschiedliche Frequenzen ab, wie Messungen an unterschiedlichen Orten recht klar gezeigt haben: 3414-3422 MHz talabwärts, und 3516-3524 MHz talaufwärts. Dass diese beiden Bereiche je den Uplink und Downlink darstellen, kann auf Grund der Intensitätsverhältnisse in verschiedenen Richtungen ausgeschlossen werden. Der Uplink erfolgt wahrscheinlich im selben Frequenzbereich wie der Downlink (ganz am Ende habe ich bei zu knapper Zeit direkt vor zwei Häusern mit WiMax-Empfängern gemessen und bei ganz unbekanntem Betriebszustand und Datenverkehr seltene Peaks im Bereich 3418-20 erhalten). Alles Folgende bezieht sich auf die grosse Sendeantenne ausserhalb des Dorfes.

Die Breite dieser abgestrahlten Frequenzbänder ist mit ca. 8 MHz (keine genauere Angabe möglich, da ich nicht dehnen konnte) etwas grösser als bei UMTS (5 MHz), aber der gesamte zur Verfügung stehende Frequenzbereich bei WiMAX ist mit 200 MHz deutlich grösser als bei UMTS (60 MHz). Innerhalb des Frequenzbandes von 8 MHz scheinen die Sendefrequenzen regelmässig herumzutanzen, wie ich aus offensichtlichen Schwebungseffekten schliesse. Das ist ganz anders als bei UMTS, wo jederzeit das ganze Frequenzband gesendet wird. Hat der Spektrumanalyzer einen eigenen Abtastrhythmus, und der Sender einen anderen Senderhythmus, so sind allerlei Dreckeffekte möglich, die nicht zum Nennwert genommen werden dürfen. Man stelle sich das so vor: Immer wenn das Empfangsgerät an einer bestimmten Frequenz etwas sucht, sendet der Sender gerade daneben, der Empfänger sieht also gar nichts – und vielleicht jedes neunzehnte Mal „trifft“ der Empfänger endlich den Sender, das Signal wird sichtbar. So ergab sich etwa ein wunderschönes, regelmässiges „Wandern“ der scheinbaren (!) Sendefrequenz vom oberen Ende des Frequenzbereiches zum unteren, vielleicht zweimal in der Sekunde. Das sind nicht die echten Verhältnisse!

Ähnliche Schwebungen habe ich schon gesehen bei der Breitband-Messung eines DECT, ein scheinbares, regelmässiges, langsames Pulsieren der Sendeleistung. Je besser der Abtastrhythmus des Messgerätes zufälligerweise mit dem Senderhythmus (oder je ein Vielfaches davon) übereinstimmen, desto langsamer erfolgt die Schwebung. Da ich beim WiMax die Frequenz nicht mehr ins Zentrum der Anzeige brachte, konnte ich keinen ZeroSpan-Durchgang machen, um das zeitliche Verhalten genauer zu studieren; es müsste jemand mit einem 6 GHz-Gerät hingehen.

Ist die WiMax-Strahlung „gepulst“ ? Bei „MaxHold“, wenn das Maximum jedes Durchganges festgehalten wird, ergab sich ein schönes Signal – das bei „Average“, also bei der zeitlichen Mittelwertbildung völlig zusammengeschmolzen ist! Das braucht nicht zu heissen, dass es Sendepausen gibt; es kann heissen, dass die Frequenz herumtanzt – bei jeder einzelnen Frequenz dauert es eine Weile, bis sie wieder drankommt.

Die beiden getrennten Frequenzbereiche (Nord und Süd) liessen sich die ganze Zeit ruhig studieren. Plötzlich wurde ich Zeuge des Überganges in einen ausserordentlichen Zustand, wo der Sender im Südsektor völlig ins Durcheinander kam: Statt 8 MHz deckte er plötzlich viel grössere Bereiche ab, nämlich von der Unterkante Normalbereich bis weit über den erlaubten Bereich hinaus, bis zu 3800 MHz (wo bei meinem Gerät endgültig Schluss ist) oder auch darüber hinaus. Wieder ergaben sich die typischen Schwebungseffekte, mit regelmässigen (scheinbaren!) Abständen und Lücken im Spektrum, wo stark resp. schwach gesendet wurde. Im Betrieb MaxHold füllten sich die Lücken im Spektrum nach und nach auf, bis zwischen 3516 und 3800 MHz alles gleich stark aussah – einigermassen gleich stark wie im „Normalbetrieb“ zuvor am selben Standort. Gerade dank der deutlich sichtbaren Schwebungen im ganzen Sendebereich braucht man daraus nicht zu schliessen, dass der Sender das alles miteinander sendete, d.h. seine Sendeleistung massiv erhöhte.

Ob das ein spezieller Suchmodus war, eine besondere Datenübertragung, zusätzliche Frequenzen für zusätzliche (Test-)Benutzer, oder ein simples Computerchaos ? Dass das Chaos bei meinem Empfangsgerät anzusiedeln ist, glaube ich nicht, denn erstens liess sich das Gerät ganz normal bedienen, alles war schön reproduzierbar bei den verschiedensten Einstellungen, und zweitens müsste es wirklich seltsam zugehen, dass ein Chaos bei meinem Empfänger erstens frequenzmässig ausgerechnet bei 3516 MHz beginnt, also beim Beginn der normalen Sendefrequenz, und dass zweitens die Intensität der gemessenen Frequenzen genau „normal“ für diesen Standort war, d.h. alle Frequenzen wurden gleich stark gesendet wie wenige Minuten vorher im normalen Betriebszustand. Entdeckt wurde dieser abnormale Sendezustand in der Haarnadelkurve, 200 m SW der Antenne, am Samstag 19.5., wahrscheinlich kurz vor 10h (?). Die Frequenz des Nordsektors war kaum sichtbar an dieser Stelle. – Als ich genügend gesehen hatte, verschob ich mich höher hinauf in den Nordsektor – und alles war wieder normal, auch der Südsektor sendete nur in seiner normalen Breite von 8 MHz. Kein zweites Mal wurde dieser ausserordentliche Sendezustand angetroffen.

Intensität der Strahlung: Da ich ungeeicht messe und keine Ahnung habe über die Empfindlichkeit meiner Stummelantenne, kann ich nichts aussagen zur Intensität. Im Dorf unten macht es einen recht schwachen Eindruck. Bei der Kirche (besser im Azimut und ev. besser in der Elevation) war die Strahlung etwas stärker als am Bahnhof, wo alles wirklich schwach aussah (0.5 km von der Antenne, ev. deutlich unterhalb der Hauptkeule).

Tonsignal: hatte ich keines bei dieser Frequenz.

A. Masson

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