E-Smog beim Zugfahren

Hugo Rossi

E-Smog beim Zugfahren

Beitrag von Hugo Rossi » 23. Juli 2003 13:25

Gerade habe ich gelesen, daß beim Zugfahren extrem hohe Magnetfelder erzeugt werden. Heißt das, daß ich mich einem Risiko aussetze, wenn ich die Eisenbahn benütze?

Falls jemand eine (allgemeinverständliche) Antwort weiß, wäre ich dankbar.

Beste Grüsse,

Hugo Rossi

charles claessens

Re: E-Smog beim Zugfahren

Beitrag von charles claessens » 26. Juli 2003 10:39

Die Magnetfelder sind beim Zugfahren öfters gemessen worden.
Sie können sich gegebenfalls bis 50.000 nT belaufen.
Also, so ganz gesund is das Zugfahren nicht.
Charles Claessens

Margarete Kaufmann

Re: E-Smog beim Zugfahren

Beitrag von Margarete Kaufmann » 26. Juli 2003 13:50

Hallo Herr Claessens,

könnten Sie das Nicht-Gesunde am Bahn-Fahren noch etwas genauer erläutern?
Denn bekanntlich gilt die Bahn ja doch als umweltverträglichstes Verkehrsmittel. Es sollte doch nicht darauf hinauslaufen, dass man dann besser auf's Auto oder gar das Flugzeug umsteigt?!
In dieser Woche ging die Meldung durch die Zeitungen, dass es jährlich Tausende (!) von Toten aufgrund der Rußpartikel in den Auto-Diesel-Motoren gibt. (Das hat auch Gerold Rainer schon erwähnt.) Und das ist dem (deutschen) Staat völlig wurscht! (Also gleiche Ignoranz wie beim Mobilfunk).
Der/die Staat(en) kommen einfach ihren SCHUTZPFLICHTEN gegenüber den Bürgern nicht nach.

Also auch nicht Bahnfahren oder wie?
Und nochmal was anderes: die zugelassenen Handys in den Zügen, betreffs: Gesundheitsgefährdung.
Danke !

M.K.

charles claessens

Re: E-Smog beim Zugfahren

Beitrag von charles claessens » 26. Juli 2003 20:33

Hallo Margarete Kaufmann,
aus baubiologischer Hinsicht ist die Bahn überhaupt nicht so gesund.
Man kann das auch in die Bücher von Wolfgang Maes nachlesen.
Die baubiologische Richtwerte SBM 2003 reden bei magnetische Wechselfeldern von < 20 nT für Schlafbereiche. Das beinhaltet für Wohn/Arbeitszimmer etwa 200 nT.
Die TCO Norm für Bildschirme redet von 200 nT.
Die WHO/IARC (2001) besagt das 300-400 nT potenziell krebserregend für Menschen sind.
Empfehlung US-Kongress 1996: 200 nT.
DIN/VDE 0107 (EEG) 200 nT.
Also in der Praxis ist eigentlich bei 200 nT schluss.
Die DIN/VDE 0848: Arbeit 5 Millionen nT, Bevölkerung 400.000 nT
Trotzdem soll man darauf achten in der Praxis unter 200 nT zu bleiben, nur um gesundheitliche Beschwerden zu vermeiden.
Wie sie alle wissen sind die Behörden NICHT daran interessiert, und muss man selbst darauf achten.

Dazu möchte ich noch auf folgendes aufmerksam machen.
Wenn man mit einem normales Messgerät die magnetische Flussdichte in nT messen möchte, soll man immer ein Taschenrechner dabei haben.
Die Regeln besagen, dass man die Werte zuerst in X- Y- und Z- Achse messen soll. Diese WErte sollen dann quadratiert werden, zusammen addiert, und aus dieser Summe dann der Wurzel gezogen werden. Das ist dann der saubere Wert der Magnetische Flussdichte. Ohne Taschenrechner ist dies doch schwierig.
Um dies zu umgehen gibt es sg. 3D Teslameter. Man braucht nur das Messgerät zu richten, und er berechnet automatisch den Messwert. Das Gerät erfasst die Messwerte auf allen drei Achsen und bildet den quadratischen Mittelwert.

Um Bildschirme zu messen, laut TCO oder MPRII Norm, braucht man vorne aufs Messgerät einen sg *Pizzateller* als Messsonde.

Charles Claessens

madu

Re: E-Smog beim Zugfahren

Beitrag von madu » 27. Juli 2003 01:07

Wenn man nicht im Zuge arbeitet, hält sich die Aufenhaltsdauer in Grenzen. Das Problem beim zug ist nicht nur die Stärke des Magnetfeldes, sondern auch deren Frequenz. Die 16 2/3 Hz sind in einem äusserst wirksamen ELF-Bereich.
Ich denke dass die arbeitenden im Zug, besonders die Lokführer starken Belastungen ausgesetzt sind. Ich habe mal gehört, dass es unter Lokführern viele Leukemiefälle auftreten. Ich kenne einen der hatte mit 38 massivste Herzrhytmusstörungen.

Überigens, bei Doppelstockwagen ist die Feldstärke im oberen Stock zwar hoch, unten aber noch höher.

Trotzdem wird Bahnfahren gesammthaft gesehen immer noch besser sein als Autofahren.

Gruss madu

Margarete Kaufmann

Re: E-Smog beim Autofahren

Beitrag von Margarete Kaufmann » 27. Juli 2003 10:58

Danke für die informativen Auskünfte.
Nun habe ich noch eine Frage bezüglich Elektrosmog-Belastungen im Auto: Ich habe schon mehrmals den Hinweis gelesen, dass die zunehmende „Verelektronisierung" der Autos sog. Elektrosensiblen (oder doch auch allen, die’s nur nicht spüren) zu schaffen macht.
Je mehr ein Auto mit elektronischer (anstatt mechanischer) Ausstattung versehen wird, umso mehr gibt es eben auch den E’smog für die Insassen. Gibt es da ähnliche (aktuelle) Berechnungen und Werte wie bei den Zügen?

Hinzu kommt bald von außen der Funksmog des Lkw-Maut-Systems (zumindest in Deutschland). Wie wirken eigentlich die Auto-Scheiben: reflektierend oder besonders durchlässig?

Kürzlich habe ich im TV einen kleinen Beitrag über Migräne-Attacken beim Autofahren gesehen, und wie sich die Fahrer dann verhalten sollen. Selbige sind als Unfallursache sogar häufig. Aber es wird eben „nur" von herkömmlichen Migräne-Anfällen berichtet. Dass es sich dabei um Situationen, ausgelöst durch E’smog handeln könnte, bleibt ja wieder einmal ein Tabu!

Weiß jemand Bescheid? Danke !

M.K.

charles claessens

Re: E-Smog beim Autofahren

Beitrag von charles claessens » 27. Juli 2003 14:01

Hallo Margarete Kaufmann,
tja, da komme ich auf ein altes Thema zurück. Wenn Sie mehr über dieses Thema lesen möchten, sind da die Veröffentlichungen (bei www.maes.de herunterladbar) und die Bücher *Stress durch Strom und Strahlung* oder Elektrosmog-Wohngifte-Pilze* von Wolfgang Maes zu empfehlen.
Das letztere Buch ist dünner als das erste! ;o)))

Da ist bei PKW's tatsächlich betr. Elektrosmog auch einiges los. Die Mittelklasse ist da zu bevorzügen vor die teuere Klasse.

Man soll sich mal einen Teslameter vor das Armaturenbrett halten, der Motor starten und dann fahren.

Das gesundeste ist das Fahrrad, vorausgesetzt dass es keine Hochspannungskabel in der Nähe gibt.

Ja, ja, ich weiss, man kann nicht Vorsichtig genug sein.
Charles Claessens

M. K.

Re: E-Smog beim Zugfahren

Beitrag von M. K. » 29. Juli 2003 10:21

Damit ein Satz nicht ganz ohne Beweis stehen bleibt. (Aber er gehört nicht in ein E'smog-Forum).
Zu den 14.000 Toten (sic!), die durch Diesel-Rußpartikel jährlich als Tatsachen stehen, sind viele Artikel zu lesen, wenn man bei Google die Stichworte - Diesel Rußpartikel Tote - eingibt. Ich wollte das auch nicht glauben!
Danke!

Elisabeth Buchs

Re: E-Smog beim Zugfahren

Beitrag von Elisabeth Buchs » 29. Juli 2003 19:02

Der Elektrosmog-Spezialist Herr Peter hat die Magnetfelder in verschiedenen Autos ausgemessen und die Werte wurden so viel ich weiss im K-Tip veröffentlicht. Ein Opel Corsa z.B. soll ca. 800 nT erzeugen.

Eine Kollegin verträgt Autos mit Funkschlüssel nicht, den Grund weiss ich nicht genau, eigentlich sollten diese nur für eine ganz kurze Zeit beim Auf- oder Zuschliessen senden. Wir haben bei unserem Auto möglichst auf solche Elektronik verzichtet.

Mit dem Zugfahren habe ich seit Ausbruch der Elektrosensibilität an meinem früheren Wohnort im Jahr 1996 einige Probleme. Kürzere Fahrten von etwa einer halben Stunde gehen gut, während ich Fahrten von einer Stunde oder mehr schlecht vertrage, vor allem nachträglich fühle ich ein starkes "Nachzittern". Beim Zugfahren kommen nebst dem Bahnstrom auch noch die Transienten hinzu. Die SBB wollen auch ein "viertes Netz" aufbauen.

Die gleiche Strecke mit dem Auto zurücklegen, geht noch besser, ich werdezwar unverhältnismässig müde und spüre teilweise die Mobilfunkantennen entlang der Autobahn.

Mit freundlichen Grüssen

Elisabeth Buchs

M. K.

Re: Impotenz durch Auto-Navigationssysteme

Beitrag von M. K. » 29. Juli 2003 21:47

In Managerkreisen macht sich das Gerücht breit, dass Auto-Navigationsprobleme bei Männern Impotenz verursachen. Deshalb werden Dienstfahrzeuge mit Navigationssystemen garnicht mehr so gerne benützt und man schaut wieder lieber auf den Buch-Atlas oder Stadtplan.
Auch bei Autovermietungen werden Autos mit dieser Ausstattung immer mehr gemieden.

M.K.

M. K.

Re: E-Smog beim BERGWANDERN

Beitrag von M. K. » 4. August 2003 16:46

Jetzt kommt auch das noch! Wird vielleicht auch die Schweizer interessieren, obwohl zunächst nur die Bayern als Versuchskanikel herhalten müssen:

Aus dem Münchner Merkur vom 8.August 2003
© Copyright beim Verlag Münchner Merkur !!!

Bergwandern mit Aussicht auf Tipps vom Computer
Navigationssystem soll Alpinisten den Aufstieg erleichtern


Das Wandern wird zum virtuellen Erlebnis. Mit Hilfe von Satelliten-Navigation und Geo-Information erhalten Bergsteiger Routenpläne, Wanderwege und Entfernungsangaben während der Wanderung direkt auf den Bildschirm ihres Taschencomputers. Möglich machen soll dies das von der Europäischen Union geförderte „Paramount"-Projekt, das sich momentan in der Testphase befindet.
Der kleine Computer hat die Größe eines Taschenbuches und wiegt auch etwa so viel wie ein 400 Seiten starkes Exemplar. Mit dem Kästchen hat der Wanderer via GPS (geostationäre Datenübertragung) und GPRS ((Übertragungstechnik für Mobilfunktelefone) eine drahtlose Anbindung an den „Paramount"-Server, der in der Bundewehr-Universität in München steht. Ähnlich wie beim satellitengesteuerten Navigationssystem in Autos kann der Wanderer vom Berg aus seine Route abrufen und den Zielpunkt eingeben. Der Server errechnet die kürzeste Route und meldet dem Nutzer die genaue Entfernung. Auf Wunsch zeigt der PC auch die nächstgelegene Hütte samt Öffnungszeiten an.
An dem Projekt beteiligt sind die IfEN Gesellschaft für Satellitennavigation in Poing, die Arbeitsgemeinschaft Geoinformationssysteme (AGIS) der Bundeswehr-Uni München, das Institut Cartogràphic de Catalunya in Barcelona, die Bergwacht Bayern und der Österreichische Bergrettungsdienst. Gerade bei Notfällen soll „Paramount" für schnelle Hilfe sorgen. Der Wanderer gibt ein Signal an die Bergrettung, die sofort die genaue Position des zu Rettenden ausmachen kann. Von der zentralen Leitstelle werden über eine kurze Textmitteilung per Handy die nächstgelegenen Einsatzkräfte informiert und zum Unglücksort dirigiert.
Bei der Präsentation des „Paramount"-Projektes im Testgebiet am Sudelfeld zeigten sich Vertreter der österreichischen Bergwacht zufrieden mit dem Gerät. Auch der Deutsche Alpenverein (DAV) lobt: „Das Projekt ist technisch gesehen eine feine Sache und kann vor allem in Notfällen sehr wertvoll sein" sagt Prof. Walter Welsch, Referent für Wissenschaft und Kultur bei DAV. Sein Fazit: Für die Bergrettung eine tolle Sache, aber für den Wanderer sei das satellitengesteuerte System eigentlich nicht unbedingt notwendig. Schließlich gebe es entlang der Wanderwege genügend Hinweistafeln, die den Bergsteigern den Weg wiesen.
„Das neue Projekt dient der Bequemlichkeit und dem Gefühl, mehr Sicherheit zu haben", sagt Welsch. Dies wiederum berge die Gefahr, dass sich die Wanderer immer weniger auf ihre eigenen Fähigkeiten verließen. „Das ist genauso wie mit dem Handy. Man hat es dabei, und wenn man sich verlaufen hat, ruft man einfach die Bergwacht an."
Ob „Paramount" nach der testphase tatsächlich auf den Markt kommt, steht noch nicht fest. „Wir führen derzeit zahlreiche Präsentationen durch, vor allem bei Tourismusverbänden", berichtet Elmar Wittmann von der IfEN GmbH. Sein Ziel: Durch Kooperation mit Fremdenverkehrsämtern sollen Wanderer das Gerät gegen Gebühr ausleihen können.
Damit der Bergsteiger das computergesteuerte Gipfelglück tatsächlich genießen kann, braucht es neben dem Taschencomputer und den entsprechenden GPS- und GPRS-Systemen vor allem eine gute Verbindung. Denn wer in ein Funkloch stürzt, wartet lange auf Verbindung zum Server am Boden.
ARMIN RÖSL

Womit wir wieder bei der alten Malaise sind: noch mehr Mobilfunkmasten, - schon in der freien Natur, die zur Erholung da sein sollte, - nur damit ein paar Hansel unbedarft in die Berg’ kraxeln können, - Handys ohnehin ständig umgeschnallt. Aber dann noch zusätzlich die zweite Funfsmok-Schleuder!
Vielleicht ist es dann schon besser, wenn bei denen die Nachwuchs zeugenden Bereiche nicht mehr intakt sind!
M.K.

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