Suche Platz in Schweiz mit wenig Esmog
Suche Platz in Schweiz mit wenig Esmog
Hallo,
kann nur kurz ans Internet um diese Frage zu stellen.
Ich suche in der Schweiz, bevorzugt im Norden (bin gerade in Freiburg) Plätze mit wenig Esmog, wo ich mit meinem Pkw (ich schlafe darin, ist ein Kombi) ab und zu mal eine Nacht zu Erholung verbringen kann. Deutschland vertrage ich nicht mehr, weniger wg. Mobilfunk, da finde ich ab und zu noch Stellen wo mein HF-35C 0 Mikrowatt anzeigt, als vielmehr aufgrund der vielen Kurzwellensender in Deutschland.
Danke für eure Tipps, falls ihr was wisst.
Grüße, Rüdiger
kann nur kurz ans Internet um diese Frage zu stellen.
Ich suche in der Schweiz, bevorzugt im Norden (bin gerade in Freiburg) Plätze mit wenig Esmog, wo ich mit meinem Pkw (ich schlafe darin, ist ein Kombi) ab und zu mal eine Nacht zu Erholung verbringen kann. Deutschland vertrage ich nicht mehr, weniger wg. Mobilfunk, da finde ich ab und zu noch Stellen wo mein HF-35C 0 Mikrowatt anzeigt, als vielmehr aufgrund der vielen Kurzwellensender in Deutschland.
Danke für eure Tipps, falls ihr was wisst.
Grüße, Rüdiger
-
- Beiträge: 1633
- Registriert: 27. Januar 2007 21:48
Re: Suche Platz in Schweiz mit wenig Esmog
Hallo RüdigerRuediger hat geschrieben:Hallo,
kann nur kurz ans Internet um diese Frage zu stellen.
Ich suche in der Schweiz, bevorzugt im Norden (bin gerade in Freiburg) Plätze mit wenig Esmog, wo ich mit meinem Pkw (ich schlafe darin, ist ein Kombi) ab und zu mal eine Nacht zu Erholung verbringen kann. Deutschland vertrage ich nicht mehr, weniger wg. Mobilfunk, da finde ich ab und zu noch Stellen wo mein HF-35C 0 Mikrowatt anzeigt, als vielmehr aufgrund der vielen Kurzwellensender in Deutschland.
Danke für eure Tipps, falls ihr was wisst.
Grüße, Rüdiger
Es kommt drauf an, wie viel bzw. wenig, welche Werte und Verursacher Sie in der Nacht zum Uebernachten noch vertragen, mit Null-Feld wird es schwierig. Vielleicht hilft Ihnen die Bakom-Karte "Standorte von Sendeanlagen" weiter, siehe http://www.funksender.ch/webgis/bakom.php?lang=de, wobei die Distanz nur bedingt ein Kriterium ist, am besten wäre es wohl, mit dem Messgerät in der Gegend herumzufahren und gute Plätzchen oft in Vertiefungen zu suchen.
Als Orte ohne Mobilfunk wurden früher Ebersecken, Richenthal und Calfeisental erwähnt, (Nähe Freiburg ist mir nichts bekannt), dies müsste getestet werden, auch auf andere Verursacher, die Betroffenen Probleme machen können wie z.B. Elektrozäune. Es heisst jeweils, wenn man solche Orte im Internet schreibe, werde dann dort auch eine Antenne hingestellt, vermutlich ist dies jedoch den Netzbetreibern mit Netzabdeckungskarten so oder so bekannt.
Elisabeth Buchs
Mein grösster Wunsch: bis an mein Lebensende an einem Ort wohnen können ohne Beschwerden wegen Elektrosmog.
-
- Beiträge: 1633
- Registriert: 27. Januar 2007 21:48
Es ist mir noch ein Ort eingefallen, wo es gute elektrosmogarme Plätzchen geben könnte: Herrischried Wehrhalden.
Siehe http://www.baltext.ch/hotzenwald/index.htm
Ich habe dort einmal ein geplantes Schwarzwald-Haus besichtigt, das Frau Stöcker vom deutschen Verein für Elektrosensible erwerben wollte. Oben auf der Anhöhe hatte es Radar. Beim geplanten Haus kam kaum Mobilfunk rein, jedoch etwas Fernsehsender.
Elisabeth Buchs
Siehe http://www.baltext.ch/hotzenwald/index.htm
Ich habe dort einmal ein geplantes Schwarzwald-Haus besichtigt, das Frau Stöcker vom deutschen Verein für Elektrosensible erwerben wollte. Oben auf der Anhöhe hatte es Radar. Beim geplanten Haus kam kaum Mobilfunk rein, jedoch etwas Fernsehsender.
Elisabeth Buchs
Mein grösster Wunsch: bis an mein Lebensende an einem Ort wohnen können ohne Beschwerden wegen Elektrosmog.
Ich habe zwar kein Messgerät, aber als sehr elektrosensible Person fühle ich mich in Endenburg im Südschwarzwald sehr wohl. Endenburg gehört zur Gemeinde Steinen und liegt auf ca. 700 m. Es gibt dort auch eine anthroposophische Klinik (Haus zum Stalten) die auf ihrer Internetseite auch die günstige Lage beschreibt und sogar Zimmer mit Netzfreischaltungen hat. Falls Sie Erfahrungen sammeln, wäre ich sehr interessiert an einem Feedback.
-
- Beiträge: 235
- Registriert: 28. Januar 2007 15:06
- Wohnort: Region Basel
Frag mal nach, wieviele DECT- und WLAN-Unterverstärker eingebaut sind.Gast aus Basel hat geschrieben: und sogar Zimmer mit Netzfreischaltungen hat.
(Die Kundschaft wünscht, dass sie auf dem Zimmer mit Netzfreischalter im Internet surfen kann

Elektromagnetische Strahlung wirkt auslöschend auf das Kapieren. Zitat Rudolf Steiner 1924
-
- Beiträge: 1633
- Registriert: 27. Januar 2007 21:48
Anfrage beim Haus am Stalten, Endenburg. Etwa 25 km von Basel entfernt.NetWarrior hat geschrieben:Frag mal nach, wieviele DECT- und WLAN-Unterverstärker eingebaut sind.Gast aus Basel hat geschrieben: und sogar Zimmer mit Netzfreischaltungen hat.
(Die Kundschaft wünscht, dass sie auf dem Zimmer mit Netzfreischalter im Internet surfen kann)
http://www.stalten.de/01_html/impressum.htm
In diesem Haus hat es keine DECT, kein W-Lan, keine nahe Mobilfunkantenne!
Zwei Zimmer seien extra elektrosmogarm, Netzfreischalter, Werte nicht bekannt.
Jedoch kann man mit Schnurtelefon telefonieren und es hat einen Internetraum ohne W-Lan, denn Betroffene sind ja keine Technikfeinde, wie uns gewisse Befürworter unterstellen wollen, sondern uns macht der Elektrosmog krank wie Gift und wir müssen ihn deshalb meiden.
Zum Teil Uebernahme durch einzelne Krankenkassen z.B. Swica.
Jedoch auch für Ferienaufenthalte, 1 Tag mit Vollpension und freien Gruppenangeboten kostet 98 €.
Bei den Antroposophen hat man manchmal noch Chancen auf wenig Elektrosmog, Ausnahme im Rütihubelbad, wo es diesbezüglich nicht gut ist, alles vollelektronisch, nahe Antenne, DECT, jetzt vermutlich auch W-Lan.
Elisabeth Buchs
Mein grösster Wunsch: bis an mein Lebensende an einem Ort wohnen können ohne Beschwerden wegen Elektrosmog.
Schweiz > Zihlschlacht > Hudelmoos - ein Versuch wert.
Versuchen Sie es bei Zihlschlacht, Schweiz, im "Hudelmoos".
-
- Beiträge: 1633
- Registriert: 27. Januar 2007 21:48
Im Tal der Handylosen
Zwar nicht in der Schweiz, denn da steht zu lesen "So ist die Schweiz das wohl einzige Land der Welt mit einer - bezogen auf die Bevölkerung - 100-prozentigen Netzabeckung."
aber z.B. im Schwarzwald gibt es noch einige Funklöcher:
Funklöcher in Deutschland
Im Tal der Handylosen
Als kürzlich die Versorgung bei Branchenprimus T-Mobile zusammenbrach, war die Aufregung groß: Oh Schreck, kein Handy! Dabei war die Panne nach kurzer Zeit behoben. Andere hängen auch 17 Jahre nach dem Start des digitalen Mobilfunks in Deutschland noch im Dauerfunkloch.
Tilo N. lebt im Tal der Handylosen. Das Glattal, zwischen Horb und Freudenstadt im Nordschwarzwald gelegen, ist auf einer Strecke von mehr als zehn Kilometern von der Welt des Mobilfunks abgeschnitten. Kein Netz für niemanden. Kein D1, kein Vodafone, kein E-Plus, kein O2: "Diese Nummer ist vorübergehend leider nicht erreichbar." Der 30-Jährige lebt in Bettenhausen, einem Teilort der Gemeinde Dornhan, und er lebt auch ganz gern dort. Die Umgebung ist schön, Infrastruktur vorhanden, wenn auch in ländlicher Ausprägung. Nur das mit dem nicht vorhandenen Handynetz, das nervt gewaltig. Selbst das stärkste Netz, das D1-Netz der Telekom, bietet keinen Empfang, auch nicht im Freien.
Click here to find out more!
Wenn Tilo N. eine Kurzmitteilung verschicken will, geht er ins Dachgeschoss und streckt seinen Arm zum Fenster hinaus - "aber auch das funktioniert nur bei gutem Wetter", sagt er mit einem Augenzwinkern. Die meiste Zeit lässt der 30-Jährige sein Mobiltelefon daher im Auto - telefonieren geht schließlich nur, wenn er raus aus dem Tal auf die Höhe fährt. Und einen Funkloch-Rabatt in seinem Vertrag gibt es auch nicht. Kurzum: Die Gesamtsituation für einen jungen Mann wie Tilo B. ist unbefriedigend.
Dagegen unternommen hat er bisher jedoch nichts. Andere der gut 2000 betroffenen Glattal-Bewohner waren aktiver - und wandten sich an den Bürgermeister von Dornhan. Tenor: 2009, mehr als zehn Jahre nach dem Durchbruch der Mobiltelefonie in Deutschland, müsste das mit der Überall-Erreichbarkeit doch eigentlich auch im entlegenen Schwarzwaldtal funktionieren! Anders formuliert: Zählt ein Handynetz heute nicht auch hinter den sieben Bergen in Flecken wie Hopfau, Bettenhausen oder Leinstetten zur öffentlichen Grundversorgung?
Markus Huber sieht es im Prinzip genauso. Der Dornhaner Bürgermeister sagt, er brauche den Mobilfunk dringend - für den Lkw-Verkehr, den Forst, den Straßenbau, den Rettungsdienst - zur kommunalen Grundversorgung eben. "Seit zwei Jahren bin ich dran", erzählt der Dorfschultes, wohlwissend um seinen begrenzten Handlungsspielraum. Bis vor kurzem bekam Huber von den Handyriesen stets dieselbe Abfuhr: Der Standort sei unwegbar, ein neuer Sendemast daher zu teuer.
"Wir sind ein Wirtschaftsunternehmen", macht eine Sprecherin von Vodafone, der Nummer zwei im Land, deutlich Und als solches müsse es nun einmal Kosten gegen Nutzen rechnen. Gerade in Regionen mit vielen Tälern und Bergen - den größten Funkwellenbrechern - sei es oft nicht lohnenswert, neue Stationen zu errichten. "Ein 40-Meter-Mast ist teurer als ein 20-Meter-Mast."
Außerdem ist die Versorgung mit Strom auf dem Land kostspieliger. Auf eine Beispielrechnung will sich die Sprecherin nicht einlassen: Die Kosten-Nutzen-Analyse für unterversorgte Gebiete sei jeweils sehr individuell. Also prüfen Handyfirmen wie Vodafone genau, wo sie noch bestehende Lücken schließen - und wo sie weiße Flecken weiße Flecken sein lassen. Eine Pflicht zur Überallversorgung wie bei Telekommunikation, Strom und Eisenbahn gibt es im Mobilfunk nicht. Die an die Lizenzen geknüpften Vorgaben der Bundesnetzagentur werden laut einem Sprecher alle erfüllt: "Bei keinem Betreiber gibt es etwas zu beanstanden."
Platzhirsch T-Mobile verweist stolz auf seine bundesweite Netzabdeckung von annähernd 100 Prozent. Gemeint ist die alte GSM-Technik. Der Ausbau des moderneren UMTS-Netzes erfolgt laut einem Sprecher derzeit "bedarfsgerecht". Alle Städte über 50 000 Einwohner seien schon mit dem Standard der dritten Generation versorgt. Was der Sprecher nicht sagt, sich aber aus seinen Äußerungen ableiten lässt: Überall dort, wo heute noch Funklöcher bestehen, wird sich auch nichts ändern. Denn UMTS baut auf der alten GSM-Technik auf - sprich: Wo heute kein GSM, da auch kein UMTS.
Nach Angaben des T-Mobile-Sprechers steht die übernächste Mobilfunk-Generation mit noch höheren Datengeschwindigkeiten bereits vor der Tür. LTE oder Wimax werden GSM/UMTS in den nächsten zehn bis zwölf Jahren ablösen. Ihr entscheidender Vorteil: Die Vernetzung über Ländergrenzen hinweg.
Ein erstrebenswerter Ansatz - denn noch ist auf dem Mobilfunksektor von Globalisierung wenig zu spüren. Schlimmer noch: In den Grenzgebieten zu Österreich und der Schweiz wählen sich deutsche Handys oft automatisch in die stärkeren Nachbarnetze ein. Anders als die deutschen nutzen die Schweizer Netzbetreiber ihre hohen Berge, um bis in die entlegensten Täler hineinzustrahlen. So ist die Schweiz das wohl einzige Land der Welt mit einer - bezogen auf die Bevölkerung - 100-prozentigen Netzabeckung.
"Da sind sie uns um einiges voraus", meint Steffen Schmid, der die Internetseite kein-netz.de betreibt. Zwar stehe auch Deutschland im internationalen Vergleich gut da - gerade was die Abdeckung in Städten sowie in U-Bahnen und Zügen angeht. Auf dem Land gebe es dagegen immer noch einige schwarze Löcher, gerade im Schwarzwald, auf der Schwäbischen Alb, im Odenwald oder an der Küste. Deren Bewohnern macht Schmid wenig Hoffnung: "Da tut sich höchstens ganz vereinzelt was." Auch 2009 wachse seine Webseite noch, meist mit Einträgen innerhalb von Gebäuden. Schmid kommentiert humorvoll: "Einstellen muss ich die Seite so schnell nicht."
Dazu beitragen wird sicher auch das auslaufende Roaming-Abkommen zwischen O2 und D1. Bislang konnten die Kunden des kleinsten deutschen Anbieters in ländlichen Gebieten auf das Netz des großen Konkurrenten ausweichen. Das wird ab Ende des Jahres nicht mehr möglich sein. Der Ableger der spanischen Teléfonica baut dann ganz auf sein Netz. Schmid prognostiziert: Für viele der 14,4 Millionen deutschen Kunden werden sich große Lücken auftun.
Im Glattal wird Ende 2009 dagegen eine geschlossen. Für den neuen digitalen Polizei- und Rettungsfunk entstehen vielerorts neue Sendemasten. Errichtet und betrieben werden sie von BOS-Behörden (Behörden- und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben). In Bettenhausen springt nun Vodafone auf einen solchen Masten als Mieter auf - Ende 2009 will der Konzern erstmals Funkwellen in das Tal der Handylosen senden.
Die Unternehmenssprecherin kann sich gut vorstellen, dass es auch in anderen Funklöchern zu ähnlichen Mitnahmeeffekten kommen wird. "Vielleicht steigen dann auch noch andere Betreiber mit ein." Normalerweise sei es eher umgekehrt, und Polizei und Rettungsdienste nutzten die Infrastruktur der Mobilfunkbetreiber. Immer öfter komme es dabei vor, dass sich - speziell beim Breitband-Ausbau fürs Internet - die öffentliche Hand beteiligt - etwa, indem die Kommune die Miete für die Nutzung eines Wasserturms oder Windrads erlässt. Für die Vodafone-Sprecherin kann man da "dann auch nicht von Subvention oder Förderung sprechen". Der Dornhaner Bürgermeister hatte seine Hände bei dem Deal im Glattal nicht im Spiel. Glaubt man den Beteiligten, lohnt sich die Investition auch so für alle. Nicht ganz: "Ein paar sind darunter, die das Ganze nicht gutheißen", berichtet Huber. Er meint die Fraktion der Strahlen-Gegner, die bisher ganz froh über ihr handyfreies Tal waren und schon den Elektro-Smog aufziehen sehen.
Tilo N. gehört nicht dazu. Er freut sich über den Anschluss zur Welt des Mobilfunks, wenngleich er dem Frieden noch nicht so recht traut. "Jetzt warte ich seit über zehn Jahren darauf - aber glauben tu' ich es erst, wenn mein Handy klingelt."
Gregor Preiss
07.05.2009 - aktualisiert: 07.05.2009 18:54 Uhr
Quelle: http://www.stuttgarter-nachrichten.de/s ... hp/2019006
Elisabeth Buchs
aber z.B. im Schwarzwald gibt es noch einige Funklöcher:
Funklöcher in Deutschland
Im Tal der Handylosen
Als kürzlich die Versorgung bei Branchenprimus T-Mobile zusammenbrach, war die Aufregung groß: Oh Schreck, kein Handy! Dabei war die Panne nach kurzer Zeit behoben. Andere hängen auch 17 Jahre nach dem Start des digitalen Mobilfunks in Deutschland noch im Dauerfunkloch.
Tilo N. lebt im Tal der Handylosen. Das Glattal, zwischen Horb und Freudenstadt im Nordschwarzwald gelegen, ist auf einer Strecke von mehr als zehn Kilometern von der Welt des Mobilfunks abgeschnitten. Kein Netz für niemanden. Kein D1, kein Vodafone, kein E-Plus, kein O2: "Diese Nummer ist vorübergehend leider nicht erreichbar." Der 30-Jährige lebt in Bettenhausen, einem Teilort der Gemeinde Dornhan, und er lebt auch ganz gern dort. Die Umgebung ist schön, Infrastruktur vorhanden, wenn auch in ländlicher Ausprägung. Nur das mit dem nicht vorhandenen Handynetz, das nervt gewaltig. Selbst das stärkste Netz, das D1-Netz der Telekom, bietet keinen Empfang, auch nicht im Freien.
Click here to find out more!
Wenn Tilo N. eine Kurzmitteilung verschicken will, geht er ins Dachgeschoss und streckt seinen Arm zum Fenster hinaus - "aber auch das funktioniert nur bei gutem Wetter", sagt er mit einem Augenzwinkern. Die meiste Zeit lässt der 30-Jährige sein Mobiltelefon daher im Auto - telefonieren geht schließlich nur, wenn er raus aus dem Tal auf die Höhe fährt. Und einen Funkloch-Rabatt in seinem Vertrag gibt es auch nicht. Kurzum: Die Gesamtsituation für einen jungen Mann wie Tilo B. ist unbefriedigend.
Dagegen unternommen hat er bisher jedoch nichts. Andere der gut 2000 betroffenen Glattal-Bewohner waren aktiver - und wandten sich an den Bürgermeister von Dornhan. Tenor: 2009, mehr als zehn Jahre nach dem Durchbruch der Mobiltelefonie in Deutschland, müsste das mit der Überall-Erreichbarkeit doch eigentlich auch im entlegenen Schwarzwaldtal funktionieren! Anders formuliert: Zählt ein Handynetz heute nicht auch hinter den sieben Bergen in Flecken wie Hopfau, Bettenhausen oder Leinstetten zur öffentlichen Grundversorgung?
Markus Huber sieht es im Prinzip genauso. Der Dornhaner Bürgermeister sagt, er brauche den Mobilfunk dringend - für den Lkw-Verkehr, den Forst, den Straßenbau, den Rettungsdienst - zur kommunalen Grundversorgung eben. "Seit zwei Jahren bin ich dran", erzählt der Dorfschultes, wohlwissend um seinen begrenzten Handlungsspielraum. Bis vor kurzem bekam Huber von den Handyriesen stets dieselbe Abfuhr: Der Standort sei unwegbar, ein neuer Sendemast daher zu teuer.
"Wir sind ein Wirtschaftsunternehmen", macht eine Sprecherin von Vodafone, der Nummer zwei im Land, deutlich Und als solches müsse es nun einmal Kosten gegen Nutzen rechnen. Gerade in Regionen mit vielen Tälern und Bergen - den größten Funkwellenbrechern - sei es oft nicht lohnenswert, neue Stationen zu errichten. "Ein 40-Meter-Mast ist teurer als ein 20-Meter-Mast."
Außerdem ist die Versorgung mit Strom auf dem Land kostspieliger. Auf eine Beispielrechnung will sich die Sprecherin nicht einlassen: Die Kosten-Nutzen-Analyse für unterversorgte Gebiete sei jeweils sehr individuell. Also prüfen Handyfirmen wie Vodafone genau, wo sie noch bestehende Lücken schließen - und wo sie weiße Flecken weiße Flecken sein lassen. Eine Pflicht zur Überallversorgung wie bei Telekommunikation, Strom und Eisenbahn gibt es im Mobilfunk nicht. Die an die Lizenzen geknüpften Vorgaben der Bundesnetzagentur werden laut einem Sprecher alle erfüllt: "Bei keinem Betreiber gibt es etwas zu beanstanden."
Platzhirsch T-Mobile verweist stolz auf seine bundesweite Netzabdeckung von annähernd 100 Prozent. Gemeint ist die alte GSM-Technik. Der Ausbau des moderneren UMTS-Netzes erfolgt laut einem Sprecher derzeit "bedarfsgerecht". Alle Städte über 50 000 Einwohner seien schon mit dem Standard der dritten Generation versorgt. Was der Sprecher nicht sagt, sich aber aus seinen Äußerungen ableiten lässt: Überall dort, wo heute noch Funklöcher bestehen, wird sich auch nichts ändern. Denn UMTS baut auf der alten GSM-Technik auf - sprich: Wo heute kein GSM, da auch kein UMTS.
Nach Angaben des T-Mobile-Sprechers steht die übernächste Mobilfunk-Generation mit noch höheren Datengeschwindigkeiten bereits vor der Tür. LTE oder Wimax werden GSM/UMTS in den nächsten zehn bis zwölf Jahren ablösen. Ihr entscheidender Vorteil: Die Vernetzung über Ländergrenzen hinweg.
Ein erstrebenswerter Ansatz - denn noch ist auf dem Mobilfunksektor von Globalisierung wenig zu spüren. Schlimmer noch: In den Grenzgebieten zu Österreich und der Schweiz wählen sich deutsche Handys oft automatisch in die stärkeren Nachbarnetze ein. Anders als die deutschen nutzen die Schweizer Netzbetreiber ihre hohen Berge, um bis in die entlegensten Täler hineinzustrahlen. So ist die Schweiz das wohl einzige Land der Welt mit einer - bezogen auf die Bevölkerung - 100-prozentigen Netzabeckung.
"Da sind sie uns um einiges voraus", meint Steffen Schmid, der die Internetseite kein-netz.de betreibt. Zwar stehe auch Deutschland im internationalen Vergleich gut da - gerade was die Abdeckung in Städten sowie in U-Bahnen und Zügen angeht. Auf dem Land gebe es dagegen immer noch einige schwarze Löcher, gerade im Schwarzwald, auf der Schwäbischen Alb, im Odenwald oder an der Küste. Deren Bewohnern macht Schmid wenig Hoffnung: "Da tut sich höchstens ganz vereinzelt was." Auch 2009 wachse seine Webseite noch, meist mit Einträgen innerhalb von Gebäuden. Schmid kommentiert humorvoll: "Einstellen muss ich die Seite so schnell nicht."
Dazu beitragen wird sicher auch das auslaufende Roaming-Abkommen zwischen O2 und D1. Bislang konnten die Kunden des kleinsten deutschen Anbieters in ländlichen Gebieten auf das Netz des großen Konkurrenten ausweichen. Das wird ab Ende des Jahres nicht mehr möglich sein. Der Ableger der spanischen Teléfonica baut dann ganz auf sein Netz. Schmid prognostiziert: Für viele der 14,4 Millionen deutschen Kunden werden sich große Lücken auftun.
Im Glattal wird Ende 2009 dagegen eine geschlossen. Für den neuen digitalen Polizei- und Rettungsfunk entstehen vielerorts neue Sendemasten. Errichtet und betrieben werden sie von BOS-Behörden (Behörden- und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben). In Bettenhausen springt nun Vodafone auf einen solchen Masten als Mieter auf - Ende 2009 will der Konzern erstmals Funkwellen in das Tal der Handylosen senden.
Die Unternehmenssprecherin kann sich gut vorstellen, dass es auch in anderen Funklöchern zu ähnlichen Mitnahmeeffekten kommen wird. "Vielleicht steigen dann auch noch andere Betreiber mit ein." Normalerweise sei es eher umgekehrt, und Polizei und Rettungsdienste nutzten die Infrastruktur der Mobilfunkbetreiber. Immer öfter komme es dabei vor, dass sich - speziell beim Breitband-Ausbau fürs Internet - die öffentliche Hand beteiligt - etwa, indem die Kommune die Miete für die Nutzung eines Wasserturms oder Windrads erlässt. Für die Vodafone-Sprecherin kann man da "dann auch nicht von Subvention oder Förderung sprechen". Der Dornhaner Bürgermeister hatte seine Hände bei dem Deal im Glattal nicht im Spiel. Glaubt man den Beteiligten, lohnt sich die Investition auch so für alle. Nicht ganz: "Ein paar sind darunter, die das Ganze nicht gutheißen", berichtet Huber. Er meint die Fraktion der Strahlen-Gegner, die bisher ganz froh über ihr handyfreies Tal waren und schon den Elektro-Smog aufziehen sehen.
Tilo N. gehört nicht dazu. Er freut sich über den Anschluss zur Welt des Mobilfunks, wenngleich er dem Frieden noch nicht so recht traut. "Jetzt warte ich seit über zehn Jahren darauf - aber glauben tu' ich es erst, wenn mein Handy klingelt."
Gregor Preiss
07.05.2009 - aktualisiert: 07.05.2009 18:54 Uhr
Quelle: http://www.stuttgarter-nachrichten.de/s ... hp/2019006
Elisabeth Buchs
Mein grösster Wunsch: bis an mein Lebensende an einem Ort wohnen können ohne Beschwerden wegen Elektrosmog.