A.Lerchl/Umweltmediziner: "Möglicherweise krebserregend"

Eva Weber
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A.Lerchl/Umweltmediziner: "Möglicherweise krebserregend"

Beitrag von Eva Weber » 22. März 2015 14:40

Aufgrund der Replikation der Tillmann-Studie des Fraunhofer-Instituts von 2010, nunmehr im Auftrag des Bundesamts für Strahlenschutz von Prof. Lerchl durchgeführt, wird das Wachstum von Krebs unter UMTS-Befeldung bestätigt, und das sogar teilweise unter den Grenzwerten. „Er habe nicht erwartet, so Lerchl, dass die Replikation gelingen würde, doch genau das sei eingetreten.“
Ferner vermutet er, dass bei Verwendung von GSM900/1800 die Ergebnisse ähnlich gewesen wären.
http://www.izgmf.de/Aktionen/Meldungen/ ... erchl.html
M.E. wäre es auch einmal des Nachdenkens wert, wie sich ein Mix von GSM/UMTS/LTE/ Tetra und anderes auf Mensch und Umwelt auswirkt.

Wer die Einstellung von Prof. Lerchl gegenüber nicht ionisierender Strahlung (Mobilfunk) über Jahre verfolgt, der könnte vermuten, dass das nun von ihm erbrachte Ergebnis Anlass zu einem gewissen Umdenken hin zu Vorsicht führen könnte.

Aber er hält an seiner Ablehnung, der Einstufung „nicht ionisierender Strahlung“ als „möglicherweise krebserregend“ durch die IARC in Gruppe 2 b fest. Ersichtlich aus obigem Interview. Damals 2011 votierten 27 Wissenschaftler für diese Einstufung in Gruppe 2b, 1 Gegenstimme kam aus Deutschland durch Prof. Blettner. Ferner gab es mWn 2 Enthaltungen. Prof. Lerchl war zur Abstimmung, selbst auf Anfrage, nicht eingeladen. Nach Bekanntwerden des Ergebnisses veröffentlichte er umgehend gegen diese Einstufung den Artikel „Mobilfunk: Was bedeutet möglicherweise krebserregend“, zusammen mit Prof. Thomas Eikmann und Prof. Caroline Herr, beides Umweltmediziner. Das Schreiben war jahrelang unter folgendem Link im Netz und ist nun nicht mehr auffindbar.
http://www.ecomed-medizin.de/sj/ufp/Pdf/aId/11419

Ich zitiere daher den Abschluss des Artikels: „Wissenschaftlich geändert hat sich nichts. Die Nicht-Existenz von Effekten lässt sich wissenschaftlich nicht beweisen und nach wie vor spricht die weit überwiegende Zahl der epidemiologischen wie auch der durchgeführten tierexperimentellen Studien nicht für krebserregende Effekte hochfrequenter elektromagnetischer Felder (z.B. SCENIER 2009). Geändert hat sich allenfalls die Reputation der IARC...“ Fettdruck von mir.

Was mir als ganz gravierend erscheint ist, dass Umweltmediziner, die doch auf das Wohl der Menschen bedacht sein sollten, hier ihren ärztlichen Einfluss geltend machen und Prof. Lerchl sofort unterstützen. Bemerkenswert, dass es sich gerade um im Mobilfunk führende Ärzte handelt, die, ihrer Ansicht nach, die Bedeutungslosigkeit des Mobilfunks für die Gesundheit der Menschen damit geradezu unterstreichen. Das ist beschämend! Ärzte sollten evtl. Risiken einer Technik nicht beschönigen, im Endeffekt sogar negieren. Sie sollten vielmehr die Nutzer eher auf bedachteren Umgang mit Funktechnik hinweisen – bis Näheres bekannt ist. Doch sie sind auch noch die Auserwählten, die die niedergelassenen Ärzte über Mobilfunk informieren. Besonders nenne ich hier Prof. Caroline Herr, die nicht nur beim Bayerischen Landesamt für Gesundheit beschäftigt ist, sondern neuerdings auch der Strahlenschutzkommission angehört. M.E. erwünschtes Resultat: Ärzte beurteilen Menschen, die über Beschwerden durch Funk berichten mit „Angst vor Funk, also Phobiker“!
Wichtig ist alleine, dass niemals ein Zusammenhang Beschwerden-Funk gesehen wird.

Meinung:

Bei einer Pressekonferenz der WHO in London, 3. Feb. 2014, wurde von tsunamiartigem Anstieg von Krebs gesprochen. Mögliche Ursachen: Rauchen, Fettleibikeit, Bewegungsmangel und Alkohol. Elektromagnetische Felder, die man selbst als „möglicherweise krebserregend“ eingestuft hat, wurden nicht erwähnt.
https://betweenrockandhardplace.wordpre ... an-foster/

Was immer noch an Studien kommt, nichts wird sich m.E. ändern! Die Bestätigung der Tillmann-Studie durch Lerchl ist mMn nur ein kleiner Störfaktor. Vorsichtshalber berichtete die Presse auch kaum darüber. Beständige Aufrüstung von Infrastruktur für Funk ist vorrangiges Ziel. Es gilt Mensch und Natur dem 21. Jahrhundert gemäß anzupassen für die Vorhaben, die noch durchzuführen sind. Eine unerbittliche Industrie hat die Macht ergriffen. Die Nutzer werden mit z.T. unnötigsten Dingen rund um die Uhr beschäftigt gehalten. Sie erscheinen schon vielfach als süchtig. Wichtig sind die Kinder, die schon möglichst früh mit Funktechnik bekannt gemacht werden, damit sie angeblich einmal fürs Leben gerüstet sind.

Wie dieses Leben und seine Qualität aussehen kann, davon berichten elektrosensible Personen. Wer außerdem durch Strahlung z.B. beschleunigt an Krebs erkrankt, der hat halt ebenso Pech gehabt!

Eva Weber