Bericht der Arbeitsgruppe erschienen

Elisabeth Buchs
Beiträge: 1632
Registriert: 27. Januar 2007 21:48

Bericht der Arbeitsgruppe erschienen

Beitrag von Elisabeth Buchs » 28. November 2019 14:43

Arbeitsgruppe Mobilfunk und Strahlung präsentiert umfassenden Faktenbericht

Bern, 28.11.2019 - Die Arbeitsgruppe Mobilfunk und Strahlung hat erstmals umfassend die Fakten zum Thema Mobilfunk, 5G und Strahlung zusammengestellt. Der Bericht, den die Arbeitsgruppe am 28. November 2019 den Medien vorgestellt hat, schlägt zuhanden des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) Begleitmassnahmen zum Umgang mit Mobilfunk in der Schweiz vor. Bei der Frage der Veränderung der Anlagegrenzwerte hat die Arbeitsgruppe keine Einigung erzielt und daher auch keine Empfehlung abgeben können. Der vom UVEK letztes Jahr eingesetzten Arbeitsgruppe gehörten verschiedene Interessengruppen sowie Expertinnen und Experten an. Geleitet wurde sie vom BAFU.

Der Bericht, an dem die Arbeitsgruppe Mobilfunk und Strahlung (siehe Kasten) während eines Jahres gearbeitet hat, umfasst erstmals alle Fakten zu Recht, Mobilfunktechnologie, Zahlen und Prognosen zu Datenvolumen und Ausschöpfung der Grenzwerte, gesundheitliche Auswirkungen sowie Verfahren und Vollzug. Der Bericht bildet die Grundlage für die Diskussion und den Entscheid über das weitere Vorgehen. Er hält auch fest, wo noch Forschungslücken bestehen und welche Fragen ungeklärt sind.

Zur Frage einer allfälligen Anpassung der geltenden vorsorglichen Anlagegrenzwerte für Mobilfunkantennen und zur Weiterentwicklung des Mobilfunknetzes hat sich die Arbeitsgruppe nicht einigen können. Sie hat deshalb dazu keine Empfehlung abgegeben. Die Arbeitsgruppe zeigt im Bericht fünf Optionen auf, wie der Ausbau von 5G und die damit verbundenen Auswirkungen aussehen könnten. Schliesslich formuliert sie im Bericht Konzepte, wie eine zukünftige Versorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft mit Breitbanddiensten ausgestaltet und wie mit der Strahlenbelastung der Bevölkerung umgegangen werden könnte.

Im Bereich Gesundheit zeigt der Bericht den Stand des Wissens zu den gesundheitlichen Auswirkungen. Bei den heute verwendeten Mobilfunkfrequenzen unterhalb der Immissionsgrenzwerte der Verordnung über den Schutz vor Nichtionisierender Strahlung (NISV) sind bisher Gesundheitsauswirkungen nicht konsistent nachgewiesen worden, während gleichzeitig aus Wissenschaft und Praxis unterschiedlich gut abgestützte Beobachtungen für Effekte unterhalb der Immissionsgrenzwerte vorliegen. Die Evidenzlage zu diesen Effekten hat die Arbeitsgruppe im Hinblick auf das Vorsorgeprinzip ausführlich dargelegt. Die gesundheitlichen Effekte von Mobilfunkstrahlung und insbesondere von Frequenzen, die in Zukunft voraussichtlich für 5G eingesetzt werden sollen, sind noch nicht abschliessend geklärt.

Es war nicht Auftrag der Arbeitsgruppe, über die Einführung von 5G zu entscheiden oder Studien über die gesundheitlichen Auswirkungen der Mobilfunkstrahlung durchzuführen.

Begleitende Massnahmen vorgeschlagen

Ein zentrales Element des Berichtes sind die von der Arbeitsgruppe vorgeschlagenen sechs begleitenden Massnahmen zum Umgang mit Mobilfunk:
◾Der Vollzug der NISV soll gemeinsam mit den Kantonen vereinfacht und harmonisiert werden.
◾ Das vom Bundesrat im April im Rahmen der Inkraftsetzung der revidierten NISV eingeführte Monitoring der Exposition und der Gesundheitsauswirkungen soll weiterentwickelt werden.
◾Die Information der Bevölkerung zu Mobilfunk und Strahlung soll verstärkt werden.
◾ Die Forschung zu möglichen gesundheitlichen Auswirkungen soll intensiviert werden.
◾ Mit Unterstützung des Bundes soll eine umweltmedizinische NIS-Beratungsstelle geschaffen werden.
◾ Im Rahmen der neuen Austauschplattform «Mobilfunk der Zukunft» soll die Diskussion unter allen Interessenvertreterinnen und -vertretern weitergeführt werden und Lösungen gesucht werden.

Die Arbeitsgruppe hat den Bericht gemäss dem Mandat dem Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) abgeliefert. Dieses prüft ihn nun und wird über das weitere Vorgehen entscheiden.

Die Arbeitsgruppe Mobilfunk und Strahlung
Im September 2018 hatte die damalige Bundesrätin Doris Leuthard die Arbeitsgruppe Mobilfunk und Strahlung eingesetzt. Diese hatte den Auftrag, Bedürfnisse und Risiken beim Aufbau von 5G-Netzen zu analysieren und Empfehlungen auszuarbeiten. In der Arbeitsgruppe waren folgende Interessengruppen vertreten: Bundesämter und Kantonsbehörden, Mobilfunkanbieter, Ärzteschaft, Vertreterinnen und Vertreter der Städte und Gemeinden. Paul Steffen, Vizedirektor des BAFU, leitete die Arbeitsgruppe.

Adresse für Rückfragen

Sektion Medien BAFU
Telefon: +41 58 462 90 00
Email: mediendienst@bafu.admin.ch

Siehe https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/ ... 77294.html

Hier geht es zum 128-seitigen Bericht: https://www.newsd.admin.ch/newsd/messag ... /59384.pdf
Mein grösster Wunsch: bis an mein Lebensende an einem Ort wohnen können ohne Beschwerden wegen Elektrosmog.

conviva

Re: Bericht der Arbeitsgruppe erschienen

Beitrag von conviva » 28. November 2019 17:37

Wie oft wollen die den Tee noch aufgießen?

Elisabeth Buchs
Beiträge: 1632
Registriert: 27. Januar 2007 21:48

Re: Bericht der Arbeitsgruppe erschienen

Beitrag von Elisabeth Buchs » 29. November 2019 07:19

Tagesschau vom 28.11.2019

Einführung von 5G: verfahrene Situation

Die Arbeitsgruppe «Mobilfunk und Strahlung» kann eine Gesundheitsgefährdung des neuen Mobilfunkstandards 5G nicht abschliessend klären. Für die Einführung von 5G schlägt die Arbeitsgruppe mehrere Optionen vor.

https://www.srf.ch/play/tv/tagesschau/v ... 674bb15ad8
Mein grösster Wunsch: bis an mein Lebensende an einem Ort wohnen können ohne Beschwerden wegen Elektrosmog.


Elisabeth Buchs
Beiträge: 1632
Registriert: 27. Januar 2007 21:48

Re: Bericht der Arbeitsgruppe erschienen

Beitrag von Elisabeth Buchs » 29. November 2019 16:27

Medienmitteilung von Frequencia:

Bericht «Mobilfunk und Strahlung»: Durch Grenzwerterhöhung droht eine noch höhere Zwangsbestrahlung

28. November 2019 in Medienmitteilung

Bericht «Mobilfunk und Strahlung» der Arbeitsgruppe des BAFU am 28.11.2019 veröffentlicht.

Durch Grenzwerterhöhung droht eine noch höhere Zwangs­bestrahlung, mit negativen Folgen für Bevölkerung und Umwelt. Kantone und Gemeinden sollten unverzüglich die Umsetzung eines zukunftsweisenden Mobilfunkkonzeptes einfordern, das auf der strahlungsmindernden Trennung zwischen Innen- und Aussenraumversorgung basiert.

Mehr siehe https://www.frequencia.ch/2019/11/28/be ... strahlung/
Mein grösster Wunsch: bis an mein Lebensende an einem Ort wohnen können ohne Beschwerden wegen Elektrosmog.

conviva

Re: Bericht der Arbeitsgruppe erschienen

Beitrag von conviva » 29. November 2019 20:27

Elisabeth Buchs hat geschrieben:
29. November 2019 07:19
Tagesschau vom 28.11.2019

Einführung von 5G: verfahrene Situation

Die Arbeitsgruppe «Mobilfunk und Strahlung» kann eine Gesundheitsgefährdung des neuen Mobilfunkstandards 5G nicht abschliessend klären. Für die Einführung von 5G schlägt die Arbeitsgruppe mehrere Optionen vor.

https://www.srf.ch/play/tv/tagesschau/v ... 674bb15ad8
Der Vorschlag der Comcom gemeinsame Standorte mit Grenzwertbudget für jeden Betreiber einzurichten bringt die Frage auf, wie dabei künftig eine Haftung gewährleistet werden könnte.

conviva

Re: Bericht der Arbeitsgruppe erschienen

Beitrag von conviva » 4. Dezember 2019 17:03

Resist hat geschrieben:
29. November 2019 07:25
So strahlt eine adaptive 5G Antenne wirklich

https://schutz-vor-strahlung.ch/news/ei ... 6-61791053
Kann es in einem europäischen Staat rechtlich zulässig sein, eine Emission zu installieren, die man auf der Seite der Immission nicht messtechnisch sauber erfassen kann? Egal

Elisabeth Buchs
Beiträge: 1632
Registriert: 27. Januar 2007 21:48

Re: Bericht der Arbeitsgruppe erschienen

Beitrag von Elisabeth Buchs » 5. Dezember 2019 07:54

Mitarbeiter der Arbeitsgruppe «Mobilfunk und Strahlung» gibt Auskunft
Exklusivinterview mit Markus Durrer

Veröffentlicht am 2. Dezember 2019 in 5G, Politik, Schweiz, Videointerview

Aktualisiert am 3. Dezember 2019

Markus Durrer ist Experte IBH und hat bis anhin die AefU und die Umweltallianz in der Begleitgruppe Vollzugshilfen Mobilfunk des Bundes vertreten. Er tritt jedoch aufgrund dessen, dass der Bund eine Begünstigung adaptiver Antennen bez. Grenzwerten als Status quo sieht, aus ethischen Gründen und möglichen Interessenkonflikten mit seiner Tätigkeit als unabhängiger Sachverständiger, von diesem Mandat zurück. In unserem Videointerview beantwortet er Fragen zum UVEK-Bericht der Arbeitsgruppe Mobilfunk und Strahlung, in welcher er selbst mitgearbeitet hat.

Im Videointerview von «Schutz vor Strahlung» gibt der Exprete Auskunft über die Arbeit in den Untergruppen, wie er das Endergebnis beurteilt und was ihn am Bericht am meisten stört.

Besonders hervorzuheben ist die Aussage, dass der besagte Staus quo in den Optionen auch schon eine Grenzwerterhöhung durch einen leicht übersehbaren Korrekturfaktor beinhaltet, also absolut nichts mit der aktuellen Vollzugspraxis und vorhandenen Vollzugshilfen zu tun hat. Auch interessant, seine kritische Sicht zu 5G-Moratorien und welche Möglichkeit Kantone wirklich hätten. Als nachhaltige Mobilfunklösung empfiehlt er die im Bericht enthaltene Lösung der AefU: eine Trennung der Aussen- und Innenversorgung, unter Gewährleistung einer strahlungsarmen Innenraumerschliessung.

Lesenswert ist auch die von Markus Durrer verfasste Medienmitteilung zum Bericht der Arbeitsgruppe «Mobilfunk und Strahlung».

Medienmitteilung und Interview in ganzer Länge und Kurzfassung siehe https://schutz-vor-strahlung.ch/news/vi ... 2-61791053
Mein grösster Wunsch: bis an mein Lebensende an einem Ort wohnen können ohne Beschwerden wegen Elektrosmog.

Antworten