UMTS schädigt DNA?
Re: Effekte, das ist doch schon was!
[quote="Tilly"]
[b]Würden Sie freundlicher Weise diese Effekte einmal nennen, dass man nicht alle Ihre
Veröffentlichungen lesen muss?[/b]
Es grüßt
Tilly[/quote]
Das ist doch gerade ein grosses Problem: Laien versuchen komplexe Dinge zu verstehen und können oder wollen sich nicht in die Materie einarbeiten.
Daraus entestehen dann die allseits bekannten unsachlichen Diskusionen.
Roman
[b]Würden Sie freundlicher Weise diese Effekte einmal nennen, dass man nicht alle Ihre
Veröffentlichungen lesen muss?[/b]
Es grüßt
Tilly[/quote]
Das ist doch gerade ein grosses Problem: Laien versuchen komplexe Dinge zu verstehen und können oder wollen sich nicht in die Materie einarbeiten.
Daraus entestehen dann die allseits bekannten unsachlichen Diskusionen.
Roman
Leider ist Herr Prof. Lerchl nicht auf meine Ausführungen zur Zahl der Photonen und Energiegehalt eingegangen. Woraus ich nur schließen kann meine Ausführungen waren 100% korrekt, was ja auch die Comet Assays belegen. Eine weitere Standard Lüge der Mobilfunk Industrie damit also sauber wiederlegt wäre. (qed)
Hier Beispiele wie Prof. Lerchl, der auch als Referent für den Mobilfunkindustrie Verein IZFM bei Ärztefortbildungen tätig ist vorgeht:
Prof. Frentzel-Beyme weist Angriffe von Prof. Lerchl zurück
gesamter Artikel als PDF
Im Zuge seiner kritikhaltigen Beiträge, die auch zu Leserzuschriften an die umg führten (siehe umg 2/2007, S. 141, 142), empört sich Prof. Lerchl unter anderem auch darüber, dass seiner Ansicht nach immer dann unzureichend publiziert wird, wenn ein Ergebnis der Entlastung der Mobilfunkindustrie vom Verdacht gesundheitsschädlicher Effekte dienen könnte. An dieser Stelle dokumentieren wir in Ausschnitten eine Stellungnahme von Prof. Frentzel-Beyme, in der er einige Anmerkungen zu den Schwachpunkten der Beiträge von Prof. Lerchl sowohl im Forschungssektor als auch in seinen für die Öffentlichkeit gedachten Kommentaren zusammengestellt hat (Red.).
Anfang Juli erschien in einer Lokalausgabe des Weserkurier für Ritterhude-Osterholz ein völlig unberechtigter Vorwurf, dass bestimmte Ergebnisse aus einer Kinderstudie in Ritterhude von mir zurückgehalten würden, weil ein Zusammenhang der gefundenen Chromomenstörungen mit Wirkungen seitens des einzigen, zentralen Mobilfunkmasten der Stadt nicht gefunden wurde.
Kernaussage der Angriffe des Biologen Prof. Lerchl, dessen Erfahrung wohl lediglich auf tierexperimentellen Forschungsergebnissen beruht, ist jeweils die auch in einem Leserbrief an umg wiederholte Aussage, die Befürworter von Prävention gegenüber Mobilfunkstrahlung würden einerseits nur selektiv diejenige Forschung zitieren, die Risiken ergeben hat und andererseits würden entlastende sog. negative Studienergebnisse zurückgehalten.
Diese Vorwürfe sind aus mehreren Gründen fragwürdig.
Allgemein anerkannt ist die Maxime, dass Prävention bereits bei Vorliegen erster Hinweise auf gefährliche Zusammenhänge erfolgen muss, ohne die wissenschaftliche Absicherung und Erklärung des gesamten Mechanismus der Krankheitsgefährdung abzuwarten, die oft lange Zeit nicht aufgeklärt werden können, weil weitere Exposition unverantwortlich wäre, wenn der Zusammenhang sich als zutreffend erweisen würde.
Da das Prinzip selten auch im Interesse der Verursacher ist, sorgen diese für Gegendarstellungen und skeptische Kommentare, so dass eine Kontroverse erzeugt wird, die dem Zeitgewinn dient und gleichzeitig Gelegenheit gibt, weitere Forschung zu fordern, die z.T. sogar finanziell gefördert wird.
Weiterhin ist anerkannt und dürfte auch dem wissenschaftlich arbeitenden Biologen bekannt sein, dass für den Ausschluss negativer Effekte (= Abwesenheit eines Effekts) auf die Gesundheit weit größere Untersuchungszahlen erforderlich sind, als für die Aufdeckung eines Effekts. Insofern geht der Vorwurf ins Leere, solange die Finanzierung für entsprechende Ansätze ohne gefundene Zusammenhänge nicht ausreicht, um die notwendige Probandenzahl zu erreichen, die eine gesicherte Aussage zulässt. Jeweils von ihm angegriffene Projekte hatten aber mangels solcher Finanzierungen - trotz gestellter Anträge auf Förderung - das Problem, nur geringe Probandenzahlen pro Pilot- oder Machbarkeitsstudie zu umfassen, da die Ansätze zunächst der Demonstration des Prinzips dienen sollten. Sich auf solche Ergebnisse mit billiger Kritik zu stürzen, verrät wenig Verständnis für die Methoden.
Hier kommt ein zweiter Aspekt hinzu, da auch Prof. Lerchl von diesem Vorgehen profitiert hat. Da die Forschungsergebnisse von Michael Repacholi entkräftet werden sollten und die einzige "Gegenstudie" aus Australien trotz der Behauptung, es handele sich um eine Replikation der Repacholi-Studie, so hoffnungslos schlecht durchgeführt wurde, dass die Ergebnisse unglaubwürdig waren, sollten weitere Tierversuche mit Mobilfunkfrequenzen einschließlich UMTS erfolgen, wozu sich Prof. Lerchl erfolgreich (unter Einbeziehung politischer Förderer aus dem Bremer Senat) beworben hatte. Einige Ergebnisse seiner Forschung zu Effekten der Niedrigfrequenz wurden in Radiation Research veröffentlicht, was zunächst plausibel erscheint. Wenig plausibel war die Präsentation der Ergebnisse der nächsten Generation von Mäusestudien unter dem Titel: "Keine Effekte der GSM-modulierten 900 MHz elektromagnetischen Felder auf die Überlebensrate und spontane Entstehung von Lymphomen bei weiblichen AKR/J Mäusen" (SOMMER et al. 2006), obwohl unverhohlen ein gefundener starker Effekt mitgeteilt wird, der sich als rätselhaft erweist und nicht erklärt wird. Die bestrahlten weiblichen Mäuse hatten eine signifikante Gewichtszunahme bis zur Verfettung gezeigt (im Original: obesity), was sich bei gezüchteten und wilden Mäusen auch bei freiem Zugang zu Futter gewöhnlich nicht zeigt. Zwar galt die Studie vorrangig der Häufung von Tumorformen, die bei diesem Mäusestamm durch angeborene Virämie (Virusbefall im Blut) beschleunigt und durch Mobilfunkstrahlung bei Repacholi vorzeitig gegenüber einer Kontrollgruppe auftreten, doch sollten biologisch relevante Effekte nicht ignoriert werden. Die vermutlich zutreffende Erklärung einer neuroendokrinologischen Regulationsstörung bei den Mäusen mit verändertem Fressverhalten oder Metabolismusstörungen wurden von den Biologen der Forschungsgruppe von Prof. Lerchl nicht interpretiert, obwohl es sich dabei sehr wohl um einen bedeutsamen biologischen Effekt nach Bestrahlung handeln dürfte. Von den Autoren wird nur das mit den Kontrollmäusen vergleichbare Trinkverhalten als Nachweis angeführt, dass sich keine Veränderungen ergeben hätten. Dass diese simplistische Erklärungsweise besonders Ärzte empört hat, denen Prof. Lerchl seine Ergebnisse als Nachweise der Harmlosigkeit der Strahlung vortrug, verwundert nicht.
Die Titel seiner Publikationen versprechen jeweils Ergebnisse, die nur bedingt hinsichtlich der Tumorentstehung zutrafen. Die Wahl der Zeitschrift Radiation Research für gleich zwei neuere Publikationen mit einer Koautorin hat jedoch auch noch eine besondere Note.
Schweizer und amerikanische Autoren haben die Publikationen zum Thema Mobilfunk nach Aussagen (positive oder negative Befunde) zusammengestellt und die bevorzugten Zeitschriften genannt, in denen publiziert wurde. Sie erklären den Anteil von Artikeln mit unbedenklichen Befunden mit der Sponsorship der entsprechenden Forschungsergebnisse.
Das Ergebnis einer Untersuchung aus den USA zeigte ein erhebliches Übergewicht von negativen Ergebnissen (keine Effekte in 21 Artikeln, die von der US-Airforce finanziert wurden) gegenüber nur einem Bericht über eine schädliche Wirkung der elektromagnetischen Strahlung in der Zeitschrift Radiation Research mit direkten Einflüssen auf die Auswahl von zur Publikation angenommenen Beiträgen (Harril, R, 2005, Microwave News 2006).
Wohlgemerkt wurden die Sponsoren und Finanzierungsquellen jeweils offengelegt, wobei sich folgende Auffälligkeiten ergaben:
Die Schweizer Autoren haben den Zusammenhang zwischen Sponsoren von adäquat durchgeführten Studien und den veröffentlichten Resultaten zum Ergebnis analysiert und fanden eine wenig überraschende Übereinstimmung zwischen Finanzier und Ergebnis in der Zusammenfassung und im vollen Text der Arbeiten mit industrie-abhängigen Untersuchern.
Als Fazit wird festgestellt:
• In 68 % der insgesamt 59 analysierten Publikationen wurden ein oder mehrere signifikante Ergebnisse zu Expositionsfolgen berichtet.
• Studien, die ausschließlich von der Industrie finanziert waren, berichteten zwar die größte Zahl von Befunden, aber diese ergaben kaum statistisch signifikante Ergebnisse.
Huss, A, et al. berichteten Anfang 2007 in der Zeitschrift der EPA Umweltbehörde der USA Environmental Health Perspectives:
Ausgewertet wurden 59 Studien
• Von den Untersuchungen, die ausschließlich von der Industrie gefördert wurden, waren nur in 33 % Effekte als statistisch signifikant berichtet worden, also gesicherte Ergebnisse.
• Von Studien, die öffentlich/gemeinnützig finanziert wurden, erbrachten 82 % ein eindeutig positives Ergebnis.
Bei den gemischt finanzierten Studien ergab sich in 77 % ein statistisch signifikant positiver Befund.
Die systematische Übersicht über experimentelle Studien von Huss et al. (2006) kommt zu dem Schluss, dass die Interpretation der Resultate von Studien über Gesundheitseffekte nach Einwirkung von Radiofrequenzen immer die Sponsoren berücksichtigen sollte.
Henry Lai, University of Washington/Seattle, fand 2006 unter 85 Arbeiten zum Thema seit 1990
43 mit Effekten und 42 ohne biologische Wirkungen, jedoch
32 von der US-Airforce finanzierte Studien (von 35) fanden keine Effekte;
Publikationen in "Radiation Research" seit 1990
21 mit negativen Befunden, von US Airforce finanziert
- nur eine (1) zeigte eine schädliche Wirkung.
Wenn sich derart deutlich machen lässt, welches System hinter der vorgeblich rein wissenschaftlichen Forschung steht, sind Forderungen zu verstehen, die sich gegen weitere finanziell aufwändige Studien im Mobilfunkbereich aussprechen.
Hinzu kommt, dass sich neben den deklarierten Beziehungen zu Sponsoren noch die ebenfalls kontroversen Stellungnahmen und Kritiken an unerwünschten Ergebnissen von professioneller Seite ergeben haben, deren heimliche Verbindungen zur Industrie sich erst aufgrund offengelegter Dokumente herausfinden ließen (HARDELL et al. 2007).
Neben diesen Einlassungen verstieg sich Prof. Lerchl in einer Sendung des Radio Bremen (Buten und Binnen, 24.8.2007) zu der unwahren Behauptung, weltweit und in Deutschland hätte sich kein Anstieg der Hirntumoren und Leukämien wie auch Bluttumoren ergeben.
Als Mitautor der ersten beiden Auflagen des Krebsatlas musste ich diese Aussage anzweifeln, da sich seit 1995 ein deutlicher Anstieg von zuvor nur 2-3/100.000 Todesfällen an einem Hirntumor in der ehemaligen Bundesrepublik seit 1995 ein geradezu rasanter Anstieg bis auf das doppelte bei Männern und Frauen ergeben hat, der nur durch die Raten in der ehemaligen DDR noch übertroffen wurde. Auch die Daten des Krebsregisters des Saarlands, auf die Prof. Lerchl seine unhaltbare Aussage zurückführt, zeigt seit 1993 einen Anstieg der Hirntumorraten von um 6-7/100.000 auf fast 10/100.000Neurerkankungsfälle seit 2004 in der Bevölkerung bei Männern und Frauen, während sich die Sterblichkeit von vor 1993 um 4 bei Frauen in den Bereich 6/100.000 anstieg, wie in der deutschen Gesamtbevölkerung (s. o.). In der Schweiz wurde seit 1969 bis 2002 eine signifikante Zunahme der Sterblichkeit an Hirntumoren von 3,7/ 100.000 auf 6,7/ 100.000 ei Männern festgestellt (RÖÖSLI et al. 2007). In Dänemark zeigte sich im Krebsregister seit 1980 bis 1996 ebenfalls ein Anstieg der Tumoren des Zentralnervensystem um 2,9 % pro Jahr bei Kindern und Jugendlichen (RAASCHOU-NIELSEN et al. 2006).
Abgesehen davon, dass mittels solcher Datenanalysen keine ursächlichen Zusammenhänge nachgewiesen werden können, erhebt sich die Frage, welche Motive bei dem Fachmann für Tierexperimente für eine so offensichtliche Gefälligkeitsaussage pro Mobilfunk in einer Sendung bestanden haben mögen, die der Sendung Tatort zum Problem des Umgangs mit Beschwerden in der Bevölkerung Bremens (ARD, 26.8.2007) vorausging, kann nur vermutet werden.
Ganz tendenziös erwähnte Prof. Lerchl auch die "Studie von Prof. Leitgeb", einem Experten für elektromagnetische Felder und Bedenkenträger bezüglich der Belastung von Kindern, dessen Experimente zu Befindlichkeitsstörungen (im kontrollierten Experiment) nichts ergeben habe. Die wichtigen Studien in der menschlichen Bevölkerung unter alltäglichen Stressbelastungen mit Messwerten zur Strahlenbelastung aus Österreich (HUTTER et al. 2006), Spanien (NAVARRO et al. 2003),und Ägypten (ABDEL RASSOUL et al. 2007), die außerordentlich hohe statistisch gesicherte Risikoraten für schwere Störungen der Leistungsfähigkeit und Schlafqualität ergeben haben, ignoriert er dagegen, da sie offenbar von der Mobilfunkindustrie für die Ärzte-Informationsveranstaltungen als nicht geeignet erklärt werden, an denen Prof. Lerchl sich beteiligt. Die Studie in Ägypten erfolgte im übrigen in Zusammenarbeit mit der EPA der USA.
Aus dieser Perspektive wird verständlich, dass Präventivmediziner zahlreichen oft subtil interpretierten Ergebnissen aus einer bestimmten Auftragsforschung skeptisch gegenüber treten und sich bevorzugt auf originäre Arbeiten beziehen, bevor diese einer eingehenden Nachprüfung und sogar manipulierten Gegendarstellung mit dem Ziel unterzogen wurden, Unsicherheit und Kontroverse zu erzeugen.
Nachweise:
ABDEL RASSOUL, G, EL FATEH, OA, SALEM, MA, MICHAEL, A, FARAHAT, AF, EL BATANOUNY, M, SALEM, E (2007): Neurobehavioral effects among inhabitants around mobile phone base stations. NeuroToxicology 28: 434-440.
BECKER, N, FRENTZEL-BEYME, R, WAGNER, G (1984): Krebsatlas der Bundesrepublik Deutschland. Zweite, völlig überarbeitete Auflage. Springer Verlag, Heidelberg.
BECKER, N, WAHRENDORF, J (1998): Krebsatlas der Bundesrepublik Deutschland 1981-1990. Dritte Auflage. Springer Verlag, Heidelberg.
EGGER, M: Mangelnde Unabhängigkeit von Mobilfunkstudien – Studienergebnisse hängen von der Finanzquelle ab. www.ehponline.org/docs/2006/9149/abstract.html
HARDELL, L, WALKER, MJ, WALHJALT, B, FRIEDMAN, LE, RICHTER, ED (2007): Secret ties to industry and conflicting interests in cancer research. Am J Ind Med 50: 227-233.
HARRIL, R: Wake-up Call. Alumni Magazin, University of Washington, März 2005
HUSS, A, EGGER, M, HUG, K, HUWILER-MÜNTENER, RÖÖSLI, M (2007): Source of funding and results of studies of health effects of mobile phone us: Systematic review of experimental studies.
Environ Health Persp 115: 1-4, 2007, doi: 10.1289/ehp.9149; http://dx.doi.org/
HUTTER HP, MOSHAMMER H, WALLNER P, KUNDI M. (2006): Subjective symptoms, sleeping problems, and cognitive performance in subjects living near mobile phone base stations. Occup Environ Med 63, 307-313, 2006
Microwave News (ohne Autor): Radiation Research and the cult of negative results. Microwave News XXVI (4), 1-5, 2006
NAVARRO EA, SEGURA J, PORTOLES M, GOMEZ-PERRETTTA DE MATEO C. (2003): The microwave syndrome: A preliminary study in Spain. Electromagn Biol. Med 22, 161-169, 2003
RAASCHOU-NIELSEN O, SÖRENSEN M, CARSTENSEN H, JENSEN T, BERNHARDTSEN T, GJERRIS F, SCHMIEGELOW K. (2006): Increasing incidence of childhood tumours of the central nervous system in Denmark 1980-1996. Br J Cancer 95: 416-422.
RÖÖSLI M, MICHEL G, KUEHNI C, SPOERRI A. (2007) Cellular telephone use and time trends in brain tumour mortality in Switzerland from 1969-2002. Eur J Cancer Prev 16: 77-82.
SOMMER AM, STRECKERT J, BITZ AK, HANSEN VW, LERCHL A. (2004): No effects of GSM-modulated 900 MHz electromagnetic fields on survival rate and spontaneous development of lymphoma in female AKR/J mice. BioMed Central Cancer 4: 77.
SOMMER AM, LERCHL A. (2004): The risk of lymphoma in AKR/J mice does not rise with chronic exposure to 50 Hz magnetic fields (1 µT and 100 µT). Radiation Research 162: 194-200.
SOMMER AM, LERCHL A. (2006): 50 Hz magnetic fields of 1 µT do no promote lymphoma development in AKR/J mice. Radiation Research 165: 343-349.
Quelle: http://www.umg-verlag.de/umwelt-medizin ... _mag2.html
Hier Beispiele wie Prof. Lerchl, der auch als Referent für den Mobilfunkindustrie Verein IZFM bei Ärztefortbildungen tätig ist vorgeht:
Prof. Frentzel-Beyme weist Angriffe von Prof. Lerchl zurück
gesamter Artikel als PDF
Im Zuge seiner kritikhaltigen Beiträge, die auch zu Leserzuschriften an die umg führten (siehe umg 2/2007, S. 141, 142), empört sich Prof. Lerchl unter anderem auch darüber, dass seiner Ansicht nach immer dann unzureichend publiziert wird, wenn ein Ergebnis der Entlastung der Mobilfunkindustrie vom Verdacht gesundheitsschädlicher Effekte dienen könnte. An dieser Stelle dokumentieren wir in Ausschnitten eine Stellungnahme von Prof. Frentzel-Beyme, in der er einige Anmerkungen zu den Schwachpunkten der Beiträge von Prof. Lerchl sowohl im Forschungssektor als auch in seinen für die Öffentlichkeit gedachten Kommentaren zusammengestellt hat (Red.).
Anfang Juli erschien in einer Lokalausgabe des Weserkurier für Ritterhude-Osterholz ein völlig unberechtigter Vorwurf, dass bestimmte Ergebnisse aus einer Kinderstudie in Ritterhude von mir zurückgehalten würden, weil ein Zusammenhang der gefundenen Chromomenstörungen mit Wirkungen seitens des einzigen, zentralen Mobilfunkmasten der Stadt nicht gefunden wurde.
Kernaussage der Angriffe des Biologen Prof. Lerchl, dessen Erfahrung wohl lediglich auf tierexperimentellen Forschungsergebnissen beruht, ist jeweils die auch in einem Leserbrief an umg wiederholte Aussage, die Befürworter von Prävention gegenüber Mobilfunkstrahlung würden einerseits nur selektiv diejenige Forschung zitieren, die Risiken ergeben hat und andererseits würden entlastende sog. negative Studienergebnisse zurückgehalten.
Diese Vorwürfe sind aus mehreren Gründen fragwürdig.
Allgemein anerkannt ist die Maxime, dass Prävention bereits bei Vorliegen erster Hinweise auf gefährliche Zusammenhänge erfolgen muss, ohne die wissenschaftliche Absicherung und Erklärung des gesamten Mechanismus der Krankheitsgefährdung abzuwarten, die oft lange Zeit nicht aufgeklärt werden können, weil weitere Exposition unverantwortlich wäre, wenn der Zusammenhang sich als zutreffend erweisen würde.
Da das Prinzip selten auch im Interesse der Verursacher ist, sorgen diese für Gegendarstellungen und skeptische Kommentare, so dass eine Kontroverse erzeugt wird, die dem Zeitgewinn dient und gleichzeitig Gelegenheit gibt, weitere Forschung zu fordern, die z.T. sogar finanziell gefördert wird.
Weiterhin ist anerkannt und dürfte auch dem wissenschaftlich arbeitenden Biologen bekannt sein, dass für den Ausschluss negativer Effekte (= Abwesenheit eines Effekts) auf die Gesundheit weit größere Untersuchungszahlen erforderlich sind, als für die Aufdeckung eines Effekts. Insofern geht der Vorwurf ins Leere, solange die Finanzierung für entsprechende Ansätze ohne gefundene Zusammenhänge nicht ausreicht, um die notwendige Probandenzahl zu erreichen, die eine gesicherte Aussage zulässt. Jeweils von ihm angegriffene Projekte hatten aber mangels solcher Finanzierungen - trotz gestellter Anträge auf Förderung - das Problem, nur geringe Probandenzahlen pro Pilot- oder Machbarkeitsstudie zu umfassen, da die Ansätze zunächst der Demonstration des Prinzips dienen sollten. Sich auf solche Ergebnisse mit billiger Kritik zu stürzen, verrät wenig Verständnis für die Methoden.
Hier kommt ein zweiter Aspekt hinzu, da auch Prof. Lerchl von diesem Vorgehen profitiert hat. Da die Forschungsergebnisse von Michael Repacholi entkräftet werden sollten und die einzige "Gegenstudie" aus Australien trotz der Behauptung, es handele sich um eine Replikation der Repacholi-Studie, so hoffnungslos schlecht durchgeführt wurde, dass die Ergebnisse unglaubwürdig waren, sollten weitere Tierversuche mit Mobilfunkfrequenzen einschließlich UMTS erfolgen, wozu sich Prof. Lerchl erfolgreich (unter Einbeziehung politischer Förderer aus dem Bremer Senat) beworben hatte. Einige Ergebnisse seiner Forschung zu Effekten der Niedrigfrequenz wurden in Radiation Research veröffentlicht, was zunächst plausibel erscheint. Wenig plausibel war die Präsentation der Ergebnisse der nächsten Generation von Mäusestudien unter dem Titel: "Keine Effekte der GSM-modulierten 900 MHz elektromagnetischen Felder auf die Überlebensrate und spontane Entstehung von Lymphomen bei weiblichen AKR/J Mäusen" (SOMMER et al. 2006), obwohl unverhohlen ein gefundener starker Effekt mitgeteilt wird, der sich als rätselhaft erweist und nicht erklärt wird. Die bestrahlten weiblichen Mäuse hatten eine signifikante Gewichtszunahme bis zur Verfettung gezeigt (im Original: obesity), was sich bei gezüchteten und wilden Mäusen auch bei freiem Zugang zu Futter gewöhnlich nicht zeigt. Zwar galt die Studie vorrangig der Häufung von Tumorformen, die bei diesem Mäusestamm durch angeborene Virämie (Virusbefall im Blut) beschleunigt und durch Mobilfunkstrahlung bei Repacholi vorzeitig gegenüber einer Kontrollgruppe auftreten, doch sollten biologisch relevante Effekte nicht ignoriert werden. Die vermutlich zutreffende Erklärung einer neuroendokrinologischen Regulationsstörung bei den Mäusen mit verändertem Fressverhalten oder Metabolismusstörungen wurden von den Biologen der Forschungsgruppe von Prof. Lerchl nicht interpretiert, obwohl es sich dabei sehr wohl um einen bedeutsamen biologischen Effekt nach Bestrahlung handeln dürfte. Von den Autoren wird nur das mit den Kontrollmäusen vergleichbare Trinkverhalten als Nachweis angeführt, dass sich keine Veränderungen ergeben hätten. Dass diese simplistische Erklärungsweise besonders Ärzte empört hat, denen Prof. Lerchl seine Ergebnisse als Nachweise der Harmlosigkeit der Strahlung vortrug, verwundert nicht.
Die Titel seiner Publikationen versprechen jeweils Ergebnisse, die nur bedingt hinsichtlich der Tumorentstehung zutrafen. Die Wahl der Zeitschrift Radiation Research für gleich zwei neuere Publikationen mit einer Koautorin hat jedoch auch noch eine besondere Note.
Schweizer und amerikanische Autoren haben die Publikationen zum Thema Mobilfunk nach Aussagen (positive oder negative Befunde) zusammengestellt und die bevorzugten Zeitschriften genannt, in denen publiziert wurde. Sie erklären den Anteil von Artikeln mit unbedenklichen Befunden mit der Sponsorship der entsprechenden Forschungsergebnisse.
Das Ergebnis einer Untersuchung aus den USA zeigte ein erhebliches Übergewicht von negativen Ergebnissen (keine Effekte in 21 Artikeln, die von der US-Airforce finanziert wurden) gegenüber nur einem Bericht über eine schädliche Wirkung der elektromagnetischen Strahlung in der Zeitschrift Radiation Research mit direkten Einflüssen auf die Auswahl von zur Publikation angenommenen Beiträgen (Harril, R, 2005, Microwave News 2006).
Wohlgemerkt wurden die Sponsoren und Finanzierungsquellen jeweils offengelegt, wobei sich folgende Auffälligkeiten ergaben:
Die Schweizer Autoren haben den Zusammenhang zwischen Sponsoren von adäquat durchgeführten Studien und den veröffentlichten Resultaten zum Ergebnis analysiert und fanden eine wenig überraschende Übereinstimmung zwischen Finanzier und Ergebnis in der Zusammenfassung und im vollen Text der Arbeiten mit industrie-abhängigen Untersuchern.
Als Fazit wird festgestellt:
• In 68 % der insgesamt 59 analysierten Publikationen wurden ein oder mehrere signifikante Ergebnisse zu Expositionsfolgen berichtet.
• Studien, die ausschließlich von der Industrie finanziert waren, berichteten zwar die größte Zahl von Befunden, aber diese ergaben kaum statistisch signifikante Ergebnisse.
Huss, A, et al. berichteten Anfang 2007 in der Zeitschrift der EPA Umweltbehörde der USA Environmental Health Perspectives:
Ausgewertet wurden 59 Studien
• Von den Untersuchungen, die ausschließlich von der Industrie gefördert wurden, waren nur in 33 % Effekte als statistisch signifikant berichtet worden, also gesicherte Ergebnisse.
• Von Studien, die öffentlich/gemeinnützig finanziert wurden, erbrachten 82 % ein eindeutig positives Ergebnis.
Bei den gemischt finanzierten Studien ergab sich in 77 % ein statistisch signifikant positiver Befund.
Die systematische Übersicht über experimentelle Studien von Huss et al. (2006) kommt zu dem Schluss, dass die Interpretation der Resultate von Studien über Gesundheitseffekte nach Einwirkung von Radiofrequenzen immer die Sponsoren berücksichtigen sollte.
Henry Lai, University of Washington/Seattle, fand 2006 unter 85 Arbeiten zum Thema seit 1990
43 mit Effekten und 42 ohne biologische Wirkungen, jedoch
32 von der US-Airforce finanzierte Studien (von 35) fanden keine Effekte;
Publikationen in "Radiation Research" seit 1990
21 mit negativen Befunden, von US Airforce finanziert
- nur eine (1) zeigte eine schädliche Wirkung.
Wenn sich derart deutlich machen lässt, welches System hinter der vorgeblich rein wissenschaftlichen Forschung steht, sind Forderungen zu verstehen, die sich gegen weitere finanziell aufwändige Studien im Mobilfunkbereich aussprechen.
Hinzu kommt, dass sich neben den deklarierten Beziehungen zu Sponsoren noch die ebenfalls kontroversen Stellungnahmen und Kritiken an unerwünschten Ergebnissen von professioneller Seite ergeben haben, deren heimliche Verbindungen zur Industrie sich erst aufgrund offengelegter Dokumente herausfinden ließen (HARDELL et al. 2007).
Neben diesen Einlassungen verstieg sich Prof. Lerchl in einer Sendung des Radio Bremen (Buten und Binnen, 24.8.2007) zu der unwahren Behauptung, weltweit und in Deutschland hätte sich kein Anstieg der Hirntumoren und Leukämien wie auch Bluttumoren ergeben.
Als Mitautor der ersten beiden Auflagen des Krebsatlas musste ich diese Aussage anzweifeln, da sich seit 1995 ein deutlicher Anstieg von zuvor nur 2-3/100.000 Todesfällen an einem Hirntumor in der ehemaligen Bundesrepublik seit 1995 ein geradezu rasanter Anstieg bis auf das doppelte bei Männern und Frauen ergeben hat, der nur durch die Raten in der ehemaligen DDR noch übertroffen wurde. Auch die Daten des Krebsregisters des Saarlands, auf die Prof. Lerchl seine unhaltbare Aussage zurückführt, zeigt seit 1993 einen Anstieg der Hirntumorraten von um 6-7/100.000 auf fast 10/100.000Neurerkankungsfälle seit 2004 in der Bevölkerung bei Männern und Frauen, während sich die Sterblichkeit von vor 1993 um 4 bei Frauen in den Bereich 6/100.000 anstieg, wie in der deutschen Gesamtbevölkerung (s. o.). In der Schweiz wurde seit 1969 bis 2002 eine signifikante Zunahme der Sterblichkeit an Hirntumoren von 3,7/ 100.000 auf 6,7/ 100.000 ei Männern festgestellt (RÖÖSLI et al. 2007). In Dänemark zeigte sich im Krebsregister seit 1980 bis 1996 ebenfalls ein Anstieg der Tumoren des Zentralnervensystem um 2,9 % pro Jahr bei Kindern und Jugendlichen (RAASCHOU-NIELSEN et al. 2006).
Abgesehen davon, dass mittels solcher Datenanalysen keine ursächlichen Zusammenhänge nachgewiesen werden können, erhebt sich die Frage, welche Motive bei dem Fachmann für Tierexperimente für eine so offensichtliche Gefälligkeitsaussage pro Mobilfunk in einer Sendung bestanden haben mögen, die der Sendung Tatort zum Problem des Umgangs mit Beschwerden in der Bevölkerung Bremens (ARD, 26.8.2007) vorausging, kann nur vermutet werden.
Ganz tendenziös erwähnte Prof. Lerchl auch die "Studie von Prof. Leitgeb", einem Experten für elektromagnetische Felder und Bedenkenträger bezüglich der Belastung von Kindern, dessen Experimente zu Befindlichkeitsstörungen (im kontrollierten Experiment) nichts ergeben habe. Die wichtigen Studien in der menschlichen Bevölkerung unter alltäglichen Stressbelastungen mit Messwerten zur Strahlenbelastung aus Österreich (HUTTER et al. 2006), Spanien (NAVARRO et al. 2003),und Ägypten (ABDEL RASSOUL et al. 2007), die außerordentlich hohe statistisch gesicherte Risikoraten für schwere Störungen der Leistungsfähigkeit und Schlafqualität ergeben haben, ignoriert er dagegen, da sie offenbar von der Mobilfunkindustrie für die Ärzte-Informationsveranstaltungen als nicht geeignet erklärt werden, an denen Prof. Lerchl sich beteiligt. Die Studie in Ägypten erfolgte im übrigen in Zusammenarbeit mit der EPA der USA.
Aus dieser Perspektive wird verständlich, dass Präventivmediziner zahlreichen oft subtil interpretierten Ergebnissen aus einer bestimmten Auftragsforschung skeptisch gegenüber treten und sich bevorzugt auf originäre Arbeiten beziehen, bevor diese einer eingehenden Nachprüfung und sogar manipulierten Gegendarstellung mit dem Ziel unterzogen wurden, Unsicherheit und Kontroverse zu erzeugen.
Nachweise:
ABDEL RASSOUL, G, EL FATEH, OA, SALEM, MA, MICHAEL, A, FARAHAT, AF, EL BATANOUNY, M, SALEM, E (2007): Neurobehavioral effects among inhabitants around mobile phone base stations. NeuroToxicology 28: 434-440.
BECKER, N, FRENTZEL-BEYME, R, WAGNER, G (1984): Krebsatlas der Bundesrepublik Deutschland. Zweite, völlig überarbeitete Auflage. Springer Verlag, Heidelberg.
BECKER, N, WAHRENDORF, J (1998): Krebsatlas der Bundesrepublik Deutschland 1981-1990. Dritte Auflage. Springer Verlag, Heidelberg.
EGGER, M: Mangelnde Unabhängigkeit von Mobilfunkstudien – Studienergebnisse hängen von der Finanzquelle ab. www.ehponline.org/docs/2006/9149/abstract.html
HARDELL, L, WALKER, MJ, WALHJALT, B, FRIEDMAN, LE, RICHTER, ED (2007): Secret ties to industry and conflicting interests in cancer research. Am J Ind Med 50: 227-233.
HARRIL, R: Wake-up Call. Alumni Magazin, University of Washington, März 2005
HUSS, A, EGGER, M, HUG, K, HUWILER-MÜNTENER, RÖÖSLI, M (2007): Source of funding and results of studies of health effects of mobile phone us: Systematic review of experimental studies.
Environ Health Persp 115: 1-4, 2007, doi: 10.1289/ehp.9149; http://dx.doi.org/
HUTTER HP, MOSHAMMER H, WALLNER P, KUNDI M. (2006): Subjective symptoms, sleeping problems, and cognitive performance in subjects living near mobile phone base stations. Occup Environ Med 63, 307-313, 2006
Microwave News (ohne Autor): Radiation Research and the cult of negative results. Microwave News XXVI (4), 1-5, 2006
NAVARRO EA, SEGURA J, PORTOLES M, GOMEZ-PERRETTTA DE MATEO C. (2003): The microwave syndrome: A preliminary study in Spain. Electromagn Biol. Med 22, 161-169, 2003
RAASCHOU-NIELSEN O, SÖRENSEN M, CARSTENSEN H, JENSEN T, BERNHARDTSEN T, GJERRIS F, SCHMIEGELOW K. (2006): Increasing incidence of childhood tumours of the central nervous system in Denmark 1980-1996. Br J Cancer 95: 416-422.
RÖÖSLI M, MICHEL G, KUEHNI C, SPOERRI A. (2007) Cellular telephone use and time trends in brain tumour mortality in Switzerland from 1969-2002. Eur J Cancer Prev 16: 77-82.
SOMMER AM, STRECKERT J, BITZ AK, HANSEN VW, LERCHL A. (2004): No effects of GSM-modulated 900 MHz electromagnetic fields on survival rate and spontaneous development of lymphoma in female AKR/J mice. BioMed Central Cancer 4: 77.
SOMMER AM, LERCHL A. (2004): The risk of lymphoma in AKR/J mice does not rise with chronic exposure to 50 Hz magnetic fields (1 µT and 100 µT). Radiation Research 162: 194-200.
SOMMER AM, LERCHL A. (2006): 50 Hz magnetic fields of 1 µT do no promote lymphoma development in AKR/J mice. Radiation Research 165: 343-349.
Quelle: http://www.umg-verlag.de/umwelt-medizin ... _mag2.html
„Die magnetische Energie ist die elementare Energie, von der das gesamte Leben des Organismus abhängt.“
Prof. Werner Heisenberg (1901–1976), Physiker, Nobelpreisträger der Physik
Prof. Werner Heisenberg (1901–1976), Physiker, Nobelpreisträger der Physik
-
- Beiträge: 1633
- Registriert: 27. Januar 2007 21:48
Direkte Frage an Professor Lerchl
Sehr geehrter Herr Professor Lerchl
Da mancherorts über Ihre Gründe der Einstellung Ihres Beitrages in zwei Foren spekuliert wird, frage ich Sie einmal direkt an:
Ich frage mich,was will Lerchel mit dem Einstellen seines Beitrages erreichen,
der Laie ist doch mit der Analyse und Kommentierung der von ihm aufgeführten Studie überfordert.
Ich kann mich deshalb nicht des Eindrucks erwehren,dass Lerchel die Studie nur als Aufhänger benutzt um auf den Artikel des Laborjournals hinzuweisen.
Quelle: http://www.hese-project.org/Forum/index ... forum_id=4
oder: http://www.izgmf.de/scripts/forum/forum ... p?id=20848
http://www.izgmf.de/scripts/forum/forum ... p?id=20856
Vielen Dank im voraus für die Beantwortung dieser Frage.
Elisabeth Buchs
Da mancherorts über Ihre Gründe der Einstellung Ihres Beitrages in zwei Foren spekuliert wird, frage ich Sie einmal direkt an:
Ich frage mich,was will Lerchel mit dem Einstellen seines Beitrages erreichen,
der Laie ist doch mit der Analyse und Kommentierung der von ihm aufgeführten Studie überfordert.
Ich kann mich deshalb nicht des Eindrucks erwehren,dass Lerchel die Studie nur als Aufhänger benutzt um auf den Artikel des Laborjournals hinzuweisen.
Quelle: http://www.hese-project.org/Forum/index ... forum_id=4
oder: http://www.izgmf.de/scripts/forum/forum ... p?id=20848
http://www.izgmf.de/scripts/forum/forum ... p?id=20856
Vielen Dank im voraus für die Beantwortung dieser Frage.
Elisabeth Buchs
Eine kleine Wertung
Hallo,
dank der guten Recherchen von Frau Buchs und „ Unwichtig“ wurde wieder einmal
bewiesen, dass auch Laien in der Lage sind, den im Schein der Wissenschaftlichkeit
verpackten Nonsens zu erkennen.
„Nonsens ist in der Tat etwas sehr Betrübtes, und ein Professor, der welche schreibt,
sollte freundlich auf Pension gesetzt werden.“
Georg Christoph Lichtenberg ( 1742- 1799 )
Mit freundlichen Grüßen
Tilly
dank der guten Recherchen von Frau Buchs und „ Unwichtig“ wurde wieder einmal
bewiesen, dass auch Laien in der Lage sind, den im Schein der Wissenschaftlichkeit
verpackten Nonsens zu erkennen.
„Nonsens ist in der Tat etwas sehr Betrübtes, und ein Professor, der welche schreibt,
sollte freundlich auf Pension gesetzt werden.“
Georg Christoph Lichtenberg ( 1742- 1799 )
Mit freundlichen Grüßen
Tilly
Motive?
Die Motive dürften letztlich pekuniärer Art sein.Elisabeth Buchs hat geschrieben: Da mancherorts über Ihre Gründe der Einstellung Ihres Beitrages in zwei Foren spekuliert wird ....
Vordergründig scheint es um Intrigen bei der Publikation seiner Kritik an der Studie von Schwarz et al. zu gehen, da Lerchl einen entsprechenden Links angibt: http://www.laborjournal.de/editorials/304.html
Der Inhalt von Lerchls Kritik ist, dass er andeutet, mittels statistischer Methoden eine mögliche Datenfälschung bei der kritisierten Studie entlarvt zu haben. Diesen "Krimi" will er hier und bei RDW öffentlich als Fortsetzungsgeschichte aufwickeln. Wir armen Forumsteilnehmer haben aber keine Chance mitzureden, da Lerchl das "Corpus delicti", die kritisierte Studie, versteckt hält, d.h. er nennt weder den Titel setzt er einen Link dazu.
Letztlich geht es dem Privatuni-Professor Lerchl um die Ankurbelung des stockenden Verkaufs seines Büchleins "Macht Mobilfunk krank?", in welchem er sich mehr mit der Problematik von Studien als mit Elektrostress befasst.
Vor wenigen Jahren hat der freischwebende Privat-"Professor" Reinhold Berz als Mitarbeiter der Swisscom ein Büchlein mit dem zum Verwechslen ähnlichen Titel "Krank durch Mobilfunk?" geschrieben. Ein grosser Teil der Auflage wurde damals gratis an die Ärzte versandt. Wer hat das wohl bezahlt? Bestimmt nicht Berz selbst!
Jeder hat halt so seine eigenen Marketing-Methoden.
Re: Vergleiche
Wo soll ich suggeriert haben, dass ein übermass an IR-Strahlung ungefährlich ist?unwichtig hat geschrieben: Ein Übermaß an Infrarot Strahlung ist alles andere als ungefährlich wie Sie hier suggerieren möchten:
...
Sie haben also wie Gewohnt gar nichts widerlegt, entgegen Ihrer wie so oft großspurigen Ankündigungen! Die Commet Assay dagegen beweisen, dass die Auswirkungen von Mikrowellen (Mobilfunk) und Gamma (Röntgen) Strahlung im Endeffekt gleich sind, wie man auf dem Bild leicht erkennen kann:
...
Mich interessiert auch mehr die Meinung von Prof. Dr. Lerchl zu diesen Fakten?
Sowohl hier als auch an anderer Stelle habe ich klar gesagt, dass bei
zuviel IR eine Verbrennung die Folge ist.
Aber ein Sonnenbrand ist das dann nicht. Dafür braucht es UV.
Es war also keine "Großspurige Ankündigung" sondern ein astreiner Gegenbeweis.
Zu dem Comet-Assay habe ich garnichts gesagt sondern lediglich zu
Ihrer falschen Aussage bezüglich der Wirkungsgleichheit vieler
niedrigenergetischer Quanten im Vergleich zu wenigen hochenergetischen
Quanten.
Aber wenn wir schon dabei sind:
0.5 Gy = 0.5 J/kg bei der Gamma-bestrahlten Probe (womit bestrahlt?)
1 W/kg x 24 h, wobei ich thermisches Gleichgewicht unterstelle.
Pro kg Probe wurden dann 24 x 3600 x 1.3 Ws = 112320 J aufgewandt
Soviel einfach mal zu den Zahlenverhältnissen.
Daran erkennt man, wie gefährlich Radioaktive Strahlung ist, sonst nichts.
Kurt
Re: Vergleiche
Sehr geehrter Herr Prof. Lerchl,Lerchl hat geschrieben:
Sehr geehrter Kurt,
danke, das alles ist vollkommen richtig. Der einzige bislang sicher identifizierte Effekt von Photonen im Frequenzbereich des Mobilfunks ist Erwärmung durch Umwandlung der Energie der Photonen in thermische (Bewegungs-) Energie der Moleküle. Ionisierende Effekte sind bei diesen Energien nicht möglich.
Alexander Lerchl
vielen Dank für die Bestätigung meiner Ausführungen.
Kurt
qed <-> q.e.d. -> q.n.e.d
Hallo unwichtig,unwichtig hat geschrieben:Leider ist Herr Prof. Lerchl nicht auf meine Ausführungen zur Zahl der Photonen und Energiegehalt eingegangen. Woraus ich nur schließen kann meine Ausführungen waren 100% korrekt, was ja auch die Comet Assays belegen. Eine weitere Standard Lüge der Mobilfunk Industrie damit also sauber wiederlegt wäre. (qed)
[...]
Herr Prof. Lechl ist sehr wohl auf Ihre Ausführungen eingegangen und
zwar als Antwort auf meinen Beitrag in Form der Bestätigung desselben.
Ergebnis: Ihre Ausführungen sind falsch. Ihr "qed" ist daher im doppelten
Sinn nicht angebracht: http://de.wikipedia.org/wiki/Quod_erat_demonstrandum
Kurt
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Re: Effekte, das ist doch schon was!
Das ist nicht das Problem der Laien, mein lieber Roman 2, sondern dasjenige der Professoren und Ingenieure.Roman2 hat geschrieben:Das ist doch gerade ein grosses Problem: Laien versuchen komplexe Dinge zu verstehen und können oder wollen sich nicht in die Materie einarbeiten.Tilly hat geschrieben: Würden Sie freundlicher Weise diese Effekte einmal nennen, dass man nicht alle Ihre Veröffentlichungen lesen muss?
Es grüßt Tilly
Daraus entestehen dann die allseits bekannten unsachlichen Diskusionen.
Roman
Professoren und Ingenieure die ihr Fachgebiet beherrschen haben es nicht nötig dem Publikum vorzugaukeln, welch riesige Intelligenzprocken sie sind und wie dumm das das dumme Volk ist.
Professoren und Ingenieure die ihr Fachgebiet beherrschen sind sehr wohl im Stande, komplexe Zusammenhänge auf eine Art zu erklären, dass diese auch dem Laien einigermassen verständlich sind. Sonst sind sie am falschen Platz. Dieser falsche Platz heisst dann meistens von der Industrie bezahltes Forschungslabor oder PR-Büro.
Hans-U. Jakob
Das liest man sehr häufig, nur wird dort immer die Energie eines einzelnen Photons betrachtet, worin IMHO der kardinale Fehler liegt.Lerchl hat geschrieben: ..
Biophysikalische Mechanismen, die eine solche Schädigung erklären würden, konnten bislang nicht identifiziert werden, da die Energie dieser Felder im Frequenzbereich des Mobilfunks um viele Größenordnungen zu niedrig sind, um solche Effekte (Brüche der kovalenten Bindungen in Molekülen) erwarten zu lassen.
Die Energie die aus einem typischen Handy kommt besteht aus 1,7xE23 Photonen (170.000.000.000.000.000.000.000) pro Sekunde wohlgemerkt! Nun wissen wir wie gefährlich Röntgen (Gamma) Strahlung Strahlung ist. Wir brauchen etwa 1 Million Photonen der Mobilfunk (Handy) Strahlung um die gleiche Energie wie ein Photon Gamma Strahlung hat, zu erhalten.
Nun sehen wir das die typische Strahlung eine Handys die gleiche Energie wie 1.7xE17 (170.000.000.000.000.000) Gamma Strahlung Photonen hat, pro Sekunde!
Da die Mobilfunk Strahlung pro Photon viel weniger Energie hat als Gamma Strahlung, hat die Absorption einen anderen Mechanismus der zu Zellschädigung führt. Im Endeffekt führt Sie aber zu den selben Schäden, daher sehen die commet assay die im REFLEX Programm von vielen Laboratorien gefunden wurden, sich auch so ähnlich im Vergleich von Gamma Strahlung (oben rechts) und Mikrowellen (1800 MHz) unten:

Niemand konnte mir das bisher hinreichend wiederlegen, den Spruch die Energien sind zu gering habe ich durch obige Erklärung der Anzahl der Photonen erklärt. Niemand hat dies bestritten. Die Ergebnisse davon sind in den Commet Assays der REFLEX Studie zu sehen und die hat auch niemand bestritten.
Mit Diesem es kann nicht sein was nicht sein darf ist keine wissenschaftliche Erklärung gegeben! Das sind reine Dogmen. Nun kann sich jeder selber sein Bild machen und 1 + 1 zusammen zählen.

„Die magnetische Energie ist die elementare Energie, von der das gesamte Leben des Organismus abhängt.“
Prof. Werner Heisenberg (1901–1976), Physiker, Nobelpreisträger der Physik
Prof. Werner Heisenberg (1901–1976), Physiker, Nobelpreisträger der Physik
Re: Effekte, das ist doch schon was!
Herr Jakob, da bin ich anderer Meinung. Ich halte es nicht für möglich, dass komplexe Zusammenhänge einem Laien an einem Nachmittag oder auf einer einzelnen Webseite so zu erklären sind, dass er anschliessend mit dem Fachmann über dieses Thema diskutieren kann!Hans-U. Jakob hat geschrieben: Professoren und Ingenieure die ihr Fachgebiet beherrschen sind sehr wohl im Stande, komplexe Zusammenhänge auf eine Art zu erklären, dass diese auch dem Laien einigermassen verständlich sind. Sonst sind sie am falschen Platz.
Es muss schliesslich einen Grund haben, weshalb Ingenieure oder Ärzte viele Jahre lange studieren müssen, bevor sie sich so nennen dürfen.
Praktisches Beispiel: Wenn mir ein Auto-Konstrukteur eine Enführung in Fahrzeugtechnik gibt, kann ich anschliessend noch lange nicht beurteilen, ob nun BMW oder Mercedes die sicheren Autos baut.
Roman
Re: Effekte, das ist doch schon was!
Roman2 hat geschrieben:Herr Jakob, da bin ich anderer Meinung. Ich halte es nicht für möglich, dass komplexe Zusammenhänge einem Laien an einem Nachmittag oder auf einer einzelnen Webseite so zu erklären sind, dass er anschliessend mit dem Fachmann über dieses Thema diskutieren kann!Hans-U. Jakob hat geschrieben: Professoren und Ingenieure die ihr Fachgebiet beherrschen sind sehr wohl im Stande, komplexe Zusammenhänge auf eine Art zu erklären, dass diese auch dem Laien einigermassen verständlich sind. Sonst sind sie am falschen Platz.
Es muss schliesslich einen Grund haben, weshalb Ingenieure oder Ärzte viele Jahre lange studieren müssen, bevor sie sich so nennen dürfen.
Praktisches Beispiel: Wenn mir ein Auto-Konstrukteur eine Enführung in Fahrzeugtechnik gibt, kann ich anschliessend noch lange nicht beurteilen, ob nun BMW oder Mercedes die sicheren Autos baut.
Roman
Es muss aber auch einen Grund haben, dass ein Professor seine abgehobenen geistigen
Ergüsse, die kaum einer versteht, gerade in dieses mobilfunkkritische Forum stellt.
Außerdem nennen Sie auch die Ärzte, die, wie Sie sagen, viele Jahre studiert haben, um das
komplexe Fachwissen zu erlangen.
Da muss ich mich schon wundern, dass man nicht auf das Fachwissen der Tausenden von Ärzten hört, die gegen die zu hohen Grenzwerte des Mobilfunks in den Ärzteappellen protestiert
haben.
Mit freundlichen Grüßen
Tilly
Re: Effekte, das ist doch schon was!
Ehrlich gesagt, frage ich mich das auch aber eine Antowort darauf habe ich nicht.Tilly hat geschrieben: Es muss aber auch einen Grund haben, dass ein Professor seine abgehobenen geistigen
Ergüsse, die kaum einer versteht, gerade in dieses mobilfunkkritische Forum stellt.
Na das "Tausende" möchte ich mal ernsthaft bezweifeln.Tilly hat geschrieben: Außerdem nennen Sie auch die Ärzte, die, wie Sie sagen, viele Jahre studiert haben, um das
komplexe Fachwissen zu erlangen.
Da muss ich mich schon wundern, dass man nicht auf das Fachwissen der Tausenden von Ärzten hört, die gegen die zu hohen Grenzwerte des Mobilfunks in den Ärzteappellen protestiert
haben.

Ich habe nicht behauptet, dass (alle) Ingenieure oder Ärzte automatisch Experten auf dem Gebiet "Elektrosmog und dessen biologische Auswirkungen" sind. Dafür braucht es zusätzlich zum Studium weitere Ausbildung. Ich selber bin auch Ingenieur aber ich habe bei weitem nicht das Wissen, um mit Herrn Lerchl in seinem Fachgebiet zu diskutieren oder ihn gar zu kritsieren.
Wenn jemand aber nicht einmal den Unterschied zwischen Leistung und Leistungsflussdichte kennt, dann gibt es für mich kaum einen Grund für eine Fortführung der Diskussion. Das wäre ungefähr so, als wenn ein Legastheniker die Romane von Günther Grass kritisieren wollte.
Roman
Re: Effekte, das ist doch schon was!
Tilly mag manchmal übertreiben, hier könnte er aber Recht haben. Allein den Freiburger Appell (Freiburg i.Bg.) haben bis 2004 1300 Ärzte unterzeichnet.Roman2 hat geschrieben:Na das "Tausende" möchte ich mal ernsthaft bezweifeln.Tilly hat geschrieben:Da muss ich mich schon wundern, dass man nicht auf das Fachwissen der Tausenden von Ärzten hört, die gegen die zu hohen Grenzwerte des Mobilfunks in den Ärzteappellen protestiert
haben.![]()
Wo gibt es diese Ausbildung? Wer erteilt sie? Gibt es Lehrbücher?Roman2 hat geschrieben: Ich habe nicht behauptet, dass (alle) Ingenieure oder Ärzte automatisch Experten auf dem Gebiet "Elektrosmog und dessen biologische Auswirkungen" sind. Dafür braucht es zusätzlich zum Studium weitere Ausbildung.
Der Legastheniker kann wohl lesen, aber nicht korrekt schreiben. Er könnte seine Kritik auch diktieren.Roman2 hat geschrieben: Wenn jemand aber nicht einmal den Unterschied zwischen Leistung und Leistungsflussdichte kennt, dann gibt es für mich kaum einen Grund für eine Fortführung der Diskussion. Das wäre ungefähr so, als wenn ein Legastheniker die Romane von Günther Grass kritisieren wollte.
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- Beiträge: 1633
- Registriert: 27. Januar 2007 21:48
Statistische Betrachtung von Prof. Lerchl
Professor Lerchl schreibt im elektrosmoginfo-Forum:
Nunmehr habe ich eine statistische Betrachtung verfasst, die es auch Laien ermöglichen soll, die Dinge zu beurteilen. Sie kann auf www.mobilfunkdebatte.de heruntergeladen werden (unter news).
Nunmehr habe ich eine statistische Betrachtung verfasst, die es auch Laien ermöglichen soll, die Dinge zu beurteilen. Sie kann auf www.mobilfunkdebatte.de heruntergeladen werden (unter news).