angestrahlt

conviva

Re: angestrahlt

Beitrag von conviva » 4. August 2016 16:21

Das Kurzzeitgedächtnis fliegt in Fetzen.

"Kommunikation ohne Anschluss, zusammengehalten allein von meinem brüchigen Kurzzeitgedächtnis. Drei Tage später habe ich keine Ahnung mehr, wer mir wo worauf geantwortet hat."
http://www.bento.de/gadgets/messenger-w ... /#refsponi
Wir leben in der Messenger-Apokalypse und niemand hilft uns

Ich fürchte, diesen Leuten ist kaum noch zu helfen. Leider in Folge dessen auch mir bald nicht mehr.

conviva

Re: angestrahlt

Beitrag von conviva » 5. August 2016 19:44

Strahlende Hilfe bei weggestrahltem Gedächtnis.
Wer sich nichts mehr merken kann, kann auch nichts bemerken.

Ein Anbieter für "Home Connect"- Produkte meint: "Ihr Alltag wird sich wundern".
Denn "mit der Home Connect App können viele Geräte der ...-Hausgerätemarken ganz einfach und intuitiv über Smartphone oder Tablet gesteuert werden."
https://www.facebook.com/bshgroup.DE/vi ... 713075015/

Das Voodeo wird bei SZ-online als Lacher angepriesen.
"Vorsicht, dieses Video createt Lach-Flashs in Realtime "
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/b ... -1.3109330

Wenn Sie beim Einkaufen nicht erinnern können, was Sie noch im Kühlschrank zu Hause vorrätig haben, hilft die Verbindung via Smartphone zur Kamera im Kühlschrank.
Ein Vorteil für eine Teil-Spezies des Homo sapiens, die, wenn sie - warum nur? - den Erfordernissen der Befriedigung ihrer primären Bedürfnisse in einer Welt, die sie mit geschaffen hat, nicht mehr selbstständig entsprechen kann, mit der Ausweitung der Anwendung jener Mittel sich Abhilfe verschafft, mit denen sie eben ihre Bedürftigkeit geschaffen hat.
Diese Spezies sei in provisorischer Nomenklatur "das AutoNom" genannt, "das Eigengesetzliche", "das sich selbst Setzende", "das sich selbst Einwohnende". Eine sich rapide verbreitende Art. In ihrer Bedürftigkeit kann sie sich des Artenschutzes durch Staat, Wirtschaft und Kultur gewiss sein. Höchste Ausprägung und Endpunkt ihrer Daseinsform ist das Leben einer Kultur der Gewissheit der Selbstvergessenheit.

conviva

Re: angestrahlt

Beitrag von conviva » 12. August 2016 19:44

"Lehrerklagen"
Lieber chatten als mit den Kindern spielen, lieber surfen statt erzählen: Das Handy hat die Eltern fest im Griff. Mit den Folgen müssen wir Lehrer uns rumschlagen.

So geht's ab:
Eine Szene aus dem Unterricht: "Lara, was habe ich gesagt?", frage ich. Achselzucken. Kein Wunder.
Lara hat gerade Nachrichten gelesen. Auf dem Smartphone. Schüler schauen im Unterricht ständig aufs Smartphone und haben, wenn man sie aufruft, keine Ahnung. Für die meisten Schüler hat das verheerende Folgen.

Und so geht's weiter und weiter und weiter: http://www.spiegel.de/schulspiegel/smar ... 06787.html
Bis nichts mehr geht.
Doch immerhin gibt's da noch ein "völlig belangloses Detail".
http://www.spiegel.de/sport/sonst/fecht ... 06535.html
Peter Joppich ist der Held dieses Olympia-Tages. Er wird das selbst womöglich anders sehen. Schließlich war der vierfache Florett-Weltmeister aus Deutschland nicht nach Rio de Janeiro gereist, um im Achtelfinale auszuscheiden. Aber sein erster Kampf hat die Szene des Tages geliefert.
Gegen Enzo Lefort stand er auf verlorenem Posten, sein Gegner lag klar in Führung - und plötzlich fiel dem Franzosen mitten im Gefecht ein Smartphone aus der Gesäßtasche. Joppich reichte seinem Kontrahenten das Mobiltelefon ganz lässig. Und Lefort brachte die Szene dermaßen aus dem Konzept, dass der Deutsche doch noch 15:13 gewinnen und ins Achtelfinale einziehen konnte.

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