Die neue Bundesregierung strebt eine Gesellschaft „rein digital (digital only)“ (S.67) an, in der kein Platz mehr für ein analoges Leben ist.
https://www.diagnose-funk.org/aktuelles ... ewsid=2214
Die digitalen Deutschen sind die privilegierten Deutschen; sie haben Zugang zum gesamten öffentlichen und gesellschaftlichen Leben. Sie haben, wie es so schön heißt, die volle „Teilhabe“. Die analogen Deutschen haben diesen Zugang und diese Teilhabe nicht … Diese neue deutsche Teilung soll von einem Ministerium für „Digitalisierung und Staatsmodernisierung“ dirigiert werden.
Es wird da so getan, als gäbe es den Bürger nur als homo digitalis. Das Leitbild ist „eine nutzerorientierte Verwaltung … rein digital“ … Zu diesem Zweck erhält jeder Bürger verpflichtend auch eine „digitale Identität“ – ob er sie will oder nicht … Die Zwangsdigitalisierung ist undemokratisch.“
Schon die Schüler sollen eine zentrale ID bekommen, die ihr Leben und Lernen total erfasst zur Konditionierung für die digitalisierte Gesellschaft. So heißt es im Koalitionsvertrag:
„Die Einführung einer zwischen den Ländern kompatiblen, datenschutzkonformen Schüler-ID unterstützen wir und ermöglichen die Verknüpfung mit der Bürger-ID." (S.72)
Heribert Prantl schreibt weiter:
„Wer kein Smartphone hat oder es nicht einigermaßen behände bedienen kann … der gerät schon heute ziemlich schnell an den Rand der Gesellschaft, der tut sich schon heute recht schwer, auch nur ein Bahnticket zu kaufen und seine Bankgeschäfte zu erledigen.
Die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben steht immer öfter unter Smartphone-Vorbehalt.
Das alles wird nun noch staatlich forciert. Das klingt modern, ist aber undemokratisch. Es grenzt Millionen Menschen aus.
Das irritiert nicht nur alte und sehr alte Menschen, die sich für ihre digitale Unerfahrenheit und ihre Unkenntnis genieren. Das empört auch ausgefuchste Technikkönner, die die Gefahren der Digitalität gut kennen und vor der damit verbundenen Überwacherei warnen.“
Prantl plädiert für das Recht auf ein analoges Leben.