Sunset hat geschrieben:
Also: Konsequent sein, und abnehmen.
Einvertanden.
Also an allen Schulen, an denen ich war oder von denen ich Leute kenne, wird einem das Handy abgenommen, wenn man es im Schulhaus benutzt (SMS, Telefonieren, vermutlich sogar spielen), find ich auch gut so. (Wobei man es am Ende des Tages, wieder kriegt, oder bei Wiederholung beim Rektor abholen muss.) Es gab da auch mal die Drohung, es eine Woche wegzunehmen. Soweit ich weiss, wurde das nur einmal durchgezogen, dass Problem sind hier die Eltern, die einschreiten, weil die Schule keine Befugnisse habe, über die Schulzeit hinaus über das Handy zu bestimmen.
Noch besser wäre, wenn Fotohandys und MMS für Kinder verboten werden. Möglich wäre es, die Handybesitzer müssen sich ja mit einem Ausweis registrieren lassen. Teure Handys und MMS-Versand (auch von Kinderporno, wie widerlich!) ruinieren manches Kinderbudget.
Wobei man damit natürlich persönliche Rechte einschränkst. Wenn die Eltern damit einverstanden sind (wollen), dass ihr Kind ein Handy kriegt, dann kriegt es das auch. Das mit dem Kinderbudget stimmt, das müsste aber nicht zwangsläufig so sein. Ist eben eine Frage des Umgangs mit dieser Technologie.
Und darüber hinaus sollte der Staat von den einzelnen Mobilfunkanbietern die Gebühren, welche sie mit dem konkreten MMS-Versand der Kinderpornographie in Rüti ZH verdient haben, beschlagnahmen.
Die Dienstleistung der Nachrichtenübermittlung (so zweifelhaft deren Inhalt sein mag), haben die Mobilfunkanbieter erfüllt. Der Inhalt lässt sich nicht überprüfen, was aber auch Vorteile hat.
Vom Idealismus her, wär ich aber einverstanden.
Und welch ein Witz: In der Zeitung stand, dass die Eltern der jugendlichen Kinderpornobesitzer auf den 5. Juli an eine Schulversammlung eingeladen werden, wo sie über die Taten ihres Nachwuchses informiert werden. Und dass die Behörden nichts von Handyverboten halten.
Was ich mal ansprechen möchte:
Kinder lassen sich ja rechtlich kaum belangen. Will heissen für ihre Taten müssen sie kaum je gerade stehen. (Extrembeispiel: an einer Schule in meiner Nähe, vergewaltigten (!) Kinder andere Kinder. Diese Besuchen nachwievor dieselbe Schule, alles ist wie vorher. Gab wohl ne Moralpredigt und gut war.) Ist das normal? Klar, sachlich betrachtet kann man sie nicht ins Gefängnis stecken, aber so ein paar Tage zur Abschreckung wären vielleicht gar nicht dumm? Was ist das für eine Erfahrung "ich vergewaltige jemanden und komme ungestraft davon"?
Ich möchte auch daran erinnern, dass ein Handy niemanden dazu zwingt, so zu handeln. Die Entscheidung jemanden zu demütigen, beklauen ect. wird von jedem bewusst selbst getroffen. Das Handy mag die "Popularität" dieser Taten erhöhen, aber (auch wenn die folgende Wortwahl dumm ist) jeder "normale" Mensch, weiss ganz einfach, dass man so etwas nicht tut.
Ich möchte diesen Faktor betonen. Allein die Bereitschaft dazu, einem Menschen soetwas anzutun, wie in Rüti geschehen, deutet auf Probleme hin, die sich m.E. nicht lösen lassen.
Ui, das ist jetzt etwas lange geworden. Noch was letztes: eine Schule kann Kindern nicht verbieten, einen sonst legalen Gegenstand (hier Handy) auf dem Schulweg dabeizuhaben. Man kann einführen, dass man es beim Betreten der Schule abgeben muss, was vielleicht dazu führt, dass es nicht mitgenommen wird, aber fürs Mitnehmen ansich kann ich mir ein Verbot schwer vorstellen?