Lerchls „neue“ Handykinder-Rattenstudie

Wuff

Einordnung #1: Manipulative Forschungssteuerung ( 20 )

Beitrag von Wuff » 21. März 2014 17:06

Einordnung #1: Manipulative Forschungssteuerung ( 20 )


Andere missbräuchliche Forschungsstrategien (Fortsetzung)
  • 3. Unterdrückung von Zeugenaussagen

    Die wichtigsten Zeugen für eine schädliche Wirkung von EMF auf Menschen sind die Geschädigten selbst und ihre Ärzte. Wir beginnen hier mit den Ärzten:
    • Ärzte als Zeugen

      Wie Arztberichte von der wissenschaftlichen Auswertung fern gehalten werden, haben wir im letzten Beitrag gesehen. Wie ärztliche Beobachtungen aus der Statistik ferngehalten werden haben wir hier besprochen: ttp://forum.gigaherz.ch/viewtopic.php?p=66777#66777 .

      Wie die ärztlichen Informationen an Krankenversicherer und statistische Gesundheitsbehörden über die ICD-10 Codierung und die Abrechnungen mit den Krankenkassen so beeinflusst werden können, dass die EMF in der Ätiologie nicht erscheinen, sahen wir hier viewtopic.php?p=66785#66785 , und was Ärzte und Patienten dennoch tun können, wurde hier viewtopic.php?p=65263#65263 dargestellt.
    • Die unmittelbaren Zeugen sind die EMF-Geschädigten selbst.

      Mit den EMF-Geschädigten bringt man nicht nur gleichzeitig die Träger des Phänomens und damit auch das Phänomen selbst zum Verschwinden, sondern auch die unmittelbarsten Zeugen der EMF-Schädigung.



      Die Aussagen der EMF-Geschädigten werden mit mehreren Methoden vor der Öffentlichkeit und vor neugierigen Wissenschaftlern verborgen:
      • Die Elimination der Personen haben wir hier zusammengefasst: viewtopic.php?p=66863#66863 ). Im Extremfall führen EMF-Folgeerkrankungen, die mit einem erheblichen Todesfallrisiko verbunden sind, sogar zur physischen Vernichtung dieser „Problemfälle“.
      • Durch Zensur bei den Medien sollen Zeugenaussagen von EMF-Geschädigten unterdrückt werden, und die „Elektrosensiblen“ sollen so aus der öffentlichen Wahrnehmung entfernt werden:
      • Die Diskreditierung als Schwindler und psychische Fälle soll die Zeugenaussagen der EMF-Geschädigten unglaubwürdig machen. Diese Diskreditierung wird sogar über den Tod von EMF-Geschädigten hinaus betrieben ( viewtopic.php?p=66884#66884 ) . Sowohl für die Diskreditierung als Schwindler als auch als psychischer Fall dient Repacholis WHO-„Fact“-Sheet 296 als Grundlage.
      • Die Diskreditierung als Terroristen, Rechts extreme etc. der EMF-Geschädigten ist krass ungerechtfertigt, was einer ebenfalls krass drastisch ausgedrückten Einordnung führte: viewtopic.php?p=66280#66280 und viewtopic.php?p=66288#66288 . Der Blogger Spatenpauli tritt dabei wie eine Mischung von mittelalterlichem Inquisitor und modernem Gestapo auf, der mit seinen Spiessgesellen Gesinnungsverbrechen verfolgt, sekundiert von der Hasspredigerin „Lilith“: http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=56659 . Die Verfolgung von Gesinnungsverbrechen gab es in Deutschland, als es Heimat des Volks der Richter und Henker war, schon einmal. Einige haben beim Gedanken daran richtiggehende Nostalgieschübe: http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=56316 .
      • Dass Zeugenaussagen mit Dauerbestrahlung unbrauchbar gemacht werden tönt zunächst als wie doch sehr, sehr weit an den Haaren herbeigezogen. Es ist nicht ganz so, wie man es sich nun vorstellen könnte. Als früher neue Technologien, z.B. elektronische Vorschaltgeräte zu den damals flimmernden und flackernden Neonröhren eingeführt wurden, die auch in den so genannten „Energiespar“-Lampen eingebaut sind, haben einige Mitbürger noch die damit zusammenhängende neuartige Beeinträchtigung von Befinden und Gesundheit „wahrgenommen“ bzw. das EMF-Syndrom trat als etwas Neues ein und konnte vermerkt werden. Nachdem der damalige EMF-Flickenteppich durch immer neuere Technologien und zusätzliche Frequenzen zum durchgehenden EMF-Spannteppich ergänzt wird, was in Englisch treffend mit „wall to wall“ bezeichnet wird, gibt es für viele keine Pause mehr zwischen Phasen mit EMF-Syndrom. Bald gibt es keinen Mitbürger mehr, der nicht dauernd bestrahlt wird, und dann sind auch alle auf EMF empfindlichen Personen, die technisch falsch aber anschaulich auch als „elektrosensibel“ bezeichnet werden, dauernd durch das EMF-Syndrom beeinträchtigt und halten darum diesen Zustand für normal. Den EMF kann nur noch in der Wildnis ausgewichen werden, wobei der Aufenthalt mindestens 2 Tage dauern sollte, um das EMF-Syndrom abklingen zu lassen.
    • Mit der versuchten Elimination der Baubiologen, die durch Ihre unabhängigen privaten Messungen von EMF zwangsläufig mit EMF-Geschädigten in Kontakt kommen und von deren Leiden berichten können, soll eine weitere Gruppe von Zeugen ausgeschaltet werden.

      Das Feindbild „Baubiologe“ wird im Münchener EMF-Desinformationsblog so liebevoll wie kaum ein anderes gepflegt. Hinter allem und jedem werden Baubiologen vermutet: http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=56503 .

      (Diese Paranoia und der im Desinfoblog ständig wiederholte Verweis auf „Nutzniesser“ erinnern in bizarrer Weise so sehr an Goebbels, der seine Lieblingsfeinde in einer Rede im Juni 1943 überall zu sehen glaubte, insbesondere in Roosevelts Gehirntrust, als Einflüsterer Churchills, hinter den gesamten englisch-amerikanisch-sowjetischen Medien und auch in den dunkeln Winkeln des Kremls, sowie als Nutzniesser des Krieges, dass ich dieses hier auch auf die Gefahr einer Fehlinterpretation und Fehlzitierung hin erwähne. )

Wuff

Fazit zur manipulativen Forschungssteuerung

Beitrag von Wuff » 22. März 2014 19:21

Fazit zur manipulativen Forschungssteuerung:

Dieser Strang ist eine Studienkritik zu Lerchls „neuer“ Ratten-„Studie“. Diese Kritik haben wir erst begonnen, und zwar mit "Mangel none 1: Krebs-„Forschung“, ab hier viewtopic.php?p=66732#66732 . Auch die weiteren Teile dieser „Studie“ sind aber wissenschaftlich so wenig interessant oder wertvoll, dass eine Kritik an dieser "Studie" für sich isoliert keiner Mühe wert wäre.

Interessant wird die Studie erst dann, wenn sie als Exempel in einen grösseren Rahmen von manipulierter Wissenschaft dient, und wenn die Frage gestellt wird, ob sie stellvertretend oder repräsentativ für die mindestens 18‘987 anderen EMF-Studien (Zählung Stand 22.3.2014 im www.emf-portal.de ) ist. Zwischen den ersten Kritikpunkt, die "Krebsstudie", und den gleich folgenden Kritikpunkt haben wir die erste Einordnung der Studie in einen grösseren Zusammenhang vorgenommen: Wir haben sie in die manipulative Forschungssteuerung von Bioelectromagnetics einordnet. Jetzt ziehen wir noch ein kurzes Fazit zu dieser Einordnung.


Ab hier viewtopic.php?p=66763#66763 haben wir das umfassende System von Wissenschaftsmanipulation im interdisziplinären Wissenschaftszweig Bioelectromagnetics kennengelernt. Wir haben die verschiedenen Methoden bzw. Strategien von manipulativer Forschungssteuerung besprochen, insbesondere die Verdünnungsstrategie (zu dieser auch ein Nachtrag hier viewtopic.php?p=66780#66780 ) und weitere Methoden gemäss Grüning und Schönefeld. Ab viewtopic.php?p=66777#66777 und viewtopic.php?p=66785#66785 wurden noch weitere in Bioelectromagnetics beobachtbare Methoden, Strategien und Taktiken besprochen. Der SAR als falschem Mass für athermische EMF-Einwirkungen widmeten wir einige Beiträge ab viewtopic.php?p=66787#66787 . Ab viewtopic.php?p=66818#66818 haben wir einen sehr bedenklichen Vorgang beschrieben, der sonst in der Wissenschaft wohl höchst selten überhaupt vorkommt, nämlich die Manipulation des Forschungsgegenstandes durch systematische Zeugenbeseitigung und Beweismittelunterdrückung.

Nicht alles aus diesem Panoptikum wissenschaftlichen Fehlverhaltens ( viewtopic.php?p=66644#6664 )
ist unmittelbar auf auf den bisher kleinen besprochenen Teil von Lerchls „neuer“ Ratten-„Studie“ anwendbar. Der Versuch zur Einordung von Lerchls „neuer“ Ratten-„Studie“ in dieses umfassende System der Manipulationen der Bioelectromagnetics-„Forschung“ ergibt bis hier den unmittelbarsten Bezug mit der Verdünnungsstrategie und mit der SAR als falschem Mass im Zusammenhang mit athermischen Effekten. Zu weiteren Bezügen werden wir später kommen.

Wuff

Mangel none 2: Fehlende Begutachtung (1)

Beitrag von Wuff » 23. März 2014 15:50

Korrigendum: (Link und Bezeichnung im letzten Absatz des letzten Beitrags sind falsch)
Wuff hat geschrieben: Nicht alles aus diesem Panoptikum wissenschaftlichen Fehlverhaltens ( viewtopic.php?p=66644#6664 )
ist unmittelbar auf auf den bisher kleinen besprochenen Teil von Lerchls „neuer“ Ratten-„Studie“ anwendbar.
Das sollte richtig lauten, mit dem richtigen Link:

Wir haben auch wissenschaftliches Fehlverhalten im Zusammenhang mit der Begutachtung wissenschaftlicher Studien anhand eines Interviews mit Lerchl abgehandelt, ab viewtopic.php?p=66644#66644 .


Nach sind wir beim Mangel none 2 der Studie angelangt, nämlich dass sie nicht von anderen Wissenschaftlern begutachtet wurde.



Mangel none 2: Fehlende Begutachtung (1)


Lerchls zoologische Auftragsarbeit für das BfS erfüllt eine der wichtigsten Bedingungen nicht, die an ernst zu nehmende wissenschaftliche Arbeiten gestellt werden, nämlich die Begutachtung vor der Publikation in einem angesehenen wissenschaftlichen Journal durch Gutachter des Journals. Das führt zu Fragen wie: Kann Lerchls zoologische Auftragsarbeit überhaupt als wissenschaftliche Studie bezeichnet werden? Oder ist es nur eine Expertise? Von einem „Experten“ in Biologie ( http://www.pandora-stiftung.eu/download ... d-2011.pdf )? Ist es bloss ein Traktat, das einem frommen Traktat gleich zum verstärkten Glauben auffordert, hier zum Glauben an die Grenzwerte des Münchener EMF-Lobbyvereins ICNIRP e.V.? (Auf die Frage, ob es bloss ein Demonstrations experiment ist, wie es im Chemie- oder Physiksaal durchgeführt wird, kommen wir später zurück.) Dieser zunächst bloss formelle Mangel einer fehlenden Peer Review ist der Grund dafür, dass wir bei Lerchls "neuer" Ratten-"Studie" das Wort „Studie“ zwischen Anführungs- und Schlusszeichen setzten.

Wuff

Mangel none 2: Fehlende Begutachtung (2)

Beitrag von Wuff » 25. März 2014 08:29

Mangel none 2: Fehlende Begutachtung (2)


Zu den vom BfS unter dem Titel Deutsches Mobilfunk Forschungsprogram DMF veranlassten Studien hat das BfS verlangt, dass alle Studien in einem Peer reviewed Journal publiziert werden müssen, um anerkannt zu werden. Warum hat das BfS hier von Lerchl keine Begutachtung verlangt?
  • War es weil Lerchl jeweils selbst als Gutachter für wissenschaftliche Journale aufzutreten pflegt? (ab viewtopic.php?p=66644#66644 )?
  • Oder wurde Lerchls zoologische Auftragsarbeit dem EMF-Lobbyverein ICNIRP e.V. vorgelegt, dessen Sitz beim Bundesamt für Strahlenschutz eingetragen ist?
  • Oder weil Lerchl vom ICNIRP e.V. vorab als „zuverlässig“ und „einer der unseren“ bezeichnet wurde?
  • Oder weiss jemand aus welchem anderen Grund?
Dass der EMF-Lobbyverein ICNIRP e.V. sich beim BfS ( http://www.bfs.de/de/bfs/wir/adressen/neuherberg.html ) so sehr einnisten konnte, dass seine offizielle Anschrift ( http://www.icnirp.de/office.htm ) dort ist, wobei Oberschleissheim identisch mit Neuherberg ist, ist ebenso bizarr, als wäre der Bankenverband (Bundesverband deutscher Banken) bei der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) zu Hause.

Für die ionisierend strahlende Nuklearindustrie ist es im Vergleich zu den nichtionisierend strahlenden Branchen wohl zweifach dumm gelaufen: Erstens gelang es dem DatF (Deutsches Atomforum) im Gegensatz zum ICNIRP e.V. nicht, sich ebenfalls beim BfS (Bundesamt für Strahlenschutz) einzunisten. Zweitens hat Schröder für die Machtübernahme zusammen mit den Grünen die Atomindustrie geopfert, und damit den Russen die Tore zu Deutschland weit geöffnet. Für den Abbruch der Atommeiler wurde er von Putin mit der Aufnahme in die russische Gasmafia belohnt. Ein Abbruchbefehl für Mobilfunkmasten widerfährt den EMF-emittierenden Branchen nicht so schnell, denn von der heutigen Kanzlerin gibt es nur wenige Bilder ohne ihr geliebtes Handy, so, als trüge sie es wie Lerchl als Amulett auf sich.

Wenn die Qualität von Lerchls zoologischer Auftragsarbeit nicht durch wissenschaftliche Gutachter beurteilt wurde, wer beurteilt beim BfS überhaupt ihre wissenschaftliche Qualität? Im BfS sitzt möglicherweise neben den vielen Juristen auch ein Schreibstuben-Zoologe – ich habe ihn noch nicht gefunden. Juristen urteilen aber nicht selbst über medizinische Fragen, sondern sie ziehen Experten bei. Oder glauben sie Lerchl blind, weil er als „Experte“ gilt? Oder tun sie das aus obrigkeitsstaatlichem Respekt, weil er als leitender Funktionär der SSK den Bundesminister zu beraten hatte? Ist es gegenseitiges blindes Vertrauen ( viewtopic.php?p=60371#60371 )? - In vielen grösseren Behörden bilden sich im Laufe der Zeit byzantinische Verhältnisse, Filz und Inkompetenz nach dem Peter-Prinzip aus.


(Erst kürzlich betonte eine „Frau Dr. Ratto“ in http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=56683 wie wichtig eine Peer Review für die Glaubwürdigkeit von Studien sei.)

Wuff

Mangel #2: Fehlende Begutachtung (3) Intereress.Verhältnisse

Beitrag von Wuff » 26. März 2014 09:46

Mangel none 2: Fehlende Begutachtung (3)




Interessante personelle Verhältnisse
Ich hatte kürzlich in www.icnirp.de etwas nachgelesen, und fand dort im Impressum ( http://www.icnirp.de/legal.htm ) als Vereinsvorsitzenden P. Vecchia: “Impressum: ICNIRP.org is provided by ICNIRP e.V. [...], Ingolstaedter Landstr. 1, 85764 Oberschleissheim, Germany, Chairman (Vorstandsvorsitzender): P. Vecchia [...]“

Im Mitgliederverzeichnis ( http://www.icnirp.de/commission.htm ) fand ich: „Chairperson Rüdiger Matthes, M.E. Germany“


Unglaubliche Verhältnisse.

Erst jetzt wurde ich damit gewahr, dass der heutige Vereinspräsident des EMF-Lobbyvereins ICNIRP e.V., Rüdiger Matthes, in seinem Hauptberuf gleichzeitig Leiter der Arbeitsgruppe „Exposition, Wirkungen und Risiken durch elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder“ des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) ist. Die Personalunion von 1. nationalem EMF-Forschungskoordinator und 2. Leiter der EMF-Schutzbehörde sowie 3. Präsident der EMF-Verursacherlobby übertrifft die schlimmsten Befürchtungen für den Schutz der Bevölkerung vor den schädlichen Auswirkungen von EMF.


Ungute Verhältnisse

Unter normalen Umständen ist gesundheitliche Vorsorge beim Gesundheitsministerium angesiedelt, nicht beim technischen Aufsichtsamt, und schon gar nicht bei demjenigen, der die zu beaufsichtigende Industrie als Lobby-Chef vertritt.



Verwandte und bekannte Verhältnisse

Der Gründerpräsident und heutige Ehrenpräsident des EMF-Lobbyvereins ICNIRP e.V., „Mike“ Repacholi, zieht nach wie vor die Strippen ( http://www.hese-project.org/Forum/allg/ ... hp?id=5482 und viewtopic.php?p=66780#66780 ) beim Strahlenschutz, bzw. beim Schutz der Strahlung vor niedrigeren Grenzwerten. Das Verhältnis von Repacholi zu Matthes gleicht dem von Putin zu „Wie-heisst-er-schon-wieder“- Medwedev. Hier weiss trotz abwechselnder formeller Über- und Unterstellung jedermann und jedefrau, welcher von den beiden stets der wirkliche Chef im Kreml war und ist.


Bemerkenswerte Verhältnisse

Ebenfalls jetzt gewahr wurden wir, dass das EMF-Portal, das ein entscheidendes Instrument der Verdünnungsstrategie ist, zwar vom Universitätsklinikum der RWTH Aachen geführt wird, dieses jedoch im Auftrag und wohl auf Kosten des BfS. (Zur Rolle des EMF-Portals für die Verdünnungsstrategie: (zum „Kauf“ von Leitern von Universitätskliniken viewtopic.php?p=66896#66896 ).


Bedenkliche Verhältnissse

Erhielt Lerchl den Autrag zu seinem zoologischen Projekt etwa als Belohnung für seine industriefreundliche Formulierung der von ihm ausgeführten circa 10 Prozent des DMF vom Präsidenten des EMF-Lobbyvereins ICNIRP e.V., der in Personalunion zuständiger Bereichsleiter beim BfS ist? (Zu „Belohnung“ und „Lerchl“ siehe viewtopic.php?p=66033#66033 , viewtopic.php?p=66048#66048 , viewtopic.php?p=66073#66073 und viewtopic.php?p=66077#66077 .)


Intransparente Verhältnisse

Zahlt der EMF-Lobbyverein ICNIRP e.V. die Miete für sein Sekretariat und den Lohn für seine Sekretärin beim BfS? Wir wissen es nicht.


Falsch deklarierte Verhältnisse

Die Mitgliedschaft im EMF-Lobbyverein ICNIRP e.V. sowie andere Funktionen für diesen wären bei allen EMF-Studien als „Conflicting Interest“ bzw. Interessenskonflikte aufzuführen.





Die ganzen Interessenkonflikte im Zusammenhang mit EMF verdienten eine gesonderte und viertiefte Betrachtung.

Wuff

Mangel none 2: Fehlende Begutachtung (4)

Beitrag von Wuff » 30. März 2014 16:58

Mangel none 2: Fehlende Begutachtung (4)

Verantwortungsfragen

Die seltsamen personellen Verhältnisse, auf die wir im letzten Beitrag ausserplanmässig gestossen sind, und die selbst uns überraschten, werfen die Frage nach der Verantwortung auf. Nehmen wir einmal an, nicht bloss Berichte von Patienten würden von Beeinträchtigungen durch EMF künden, sondern breit anerkannte wissenschaftliche Erkenntnisse würden einen kausalen Zusammenhang bestätigen, oder analoges geschähe im Zusammenhang mit Krebs und EMF. Die Frage einer derartigen Risikoentwicklung wird zufälligerweise gleichzeitig hier diskutiert: viewtopic.php?p=66970#66970 .


Wer ist verantwortlich für die Schädigung durch EMF? Die Verursacher der EMF, die Verhinderer sachgerechter Forschung, die Verantwortlichen für die ungenügenden Grenzwerte?

Wen würde man zur Verantwortung ziehen, wenn der Kausalzusammenhang nachgewiesen ist? Würde jemand die Verantwortung übernehmen?

Wann könnte eine Kausalität einwandfrei feststehen? (Bei Tabak und Asbest dauerte es Jahrzehnte.)

Wuff

Mangel none 2: Fehlende Begutachtung (5) Dramaturgie

Beitrag von Wuff » 31. März 2014 11:03

Mangel none 2: Fehlende Begutachtung (5)

Dramaturgie



Im vorletzten Beitrag ( viewtopic.php?p=66945#66945 ) sind wir ausserplanmässig auf abnorme personelle Verhältnisse und Verknüpfungen sowie auf unlösbare Verfilzungen in Strahlenschutz, Bioelectromagnetics und EMF-Lobby gestossen. Diese Erkenntnisse können helfen, zum hier kritisierten Doppel-Tierversuch, der einerseits nach Verhaltensänderungen und andererseits nach Hirntumoren bei Kindern fragt, folgende Fragen zu beantworten: Wie kam es zur zoologischen Auftragsarbeit, bzw. was ist die Dramaturgie ihrer Entstehung? Ist sie Teil einer grösseren Dramaturgie der EMF-„Forschung“? Wie und wozu wurde sie verwendet? Warum wurde sie in dieser Konstellation durchgeführt? Warum wurde sie so und nicht anders durchgeführt? - Zur Frage: Warum wurde nicht auf sinnvollere Weise geforscht? werden wir später kommen.

Von aussen betrachtet können wir folgende Dramaturgie der Entstehung von Lerchls „neuer“ Ratten-„Studie“ erkennen. Noch wichtiger als die Dramaturgie einer einzelnen Studie ist die Dramaturgie ganzer Studienserien, die am Ende in Metastudien münden.


Prolog: Der EMF-Lobbyverein ICNIRP e.V. hat sich der Koordination der EMF-Forschung durch Infiltration und Usurpation bei der WHO gleich selbst bemächtigt, die eigentlich Sache der WHO wäre.

Erster Akt: Unter Oberkoordination durch die WHO bzw. den EMF-Lobbyverein ICNIRP e.V. führte das BfS das DMF durch. Das BfS bedachte Lerchl mit mit einer ganzen Reihe von Studien. Lerchl hat circa 2006 halböffentlich besondere Vorsorge bei Kindern und weitere Forschung angemahnt, weil diese besonders gefährdet sein könnten, viewtopic.php?p=94596#64596 .

Zweiter Akt: Lerchls Äusserung zu Vorsorge und Forschung passte nahtlos in das Vorhaben von WHO/ICNIRP, dieses mögliche Risiko auf zwei Wegen zu untersuchen, nämlich:

2a: Mit Tierstudien, welche menschliche Kinder modulieren.
2b: Mit Kohortenstudien, welche die Entwicklung bei Kindern über mehrere Jahre hinweg verfolgen.

Dritter Akt: Das BfS hat Lerchl circa 2010 den zoologischen Auftrag zu 2a erteilt; parallel dazu hat es an Kuster einen auf Kinder bezogenen Dosimetrieauftrag erteilt. Von einer öffentlichen Aussschreibung des zoologischen Auftrags im Wert von 600'000 Euro fanden wir keine Spur.

Vierter Akt: Lerchls „neue“ Ratten-„Studie“ wird als Beweismittel eingesetzt. Das Bfs hat darauf gestützt circa 2013 Entwarnung verbreitet: EMF von Mobiltelefonen seien für Kinder unbedenklich, und sollen auch keine Hirntumore verursachen.

Fünfter Akt: Nicht ganz die gleiche Entwarnung kommt von Kuster, der eine dosimetrische Studie, basierend auf dem verfehlten SAR-Konzept, durchgeführt hat.

Nachspiel: Lerchl tritt auf Kuster ein, wohl mit dem Segen des obersten Dosimetrikers und EMF-Lobby-Vereinsvorsitzenden ICNIRP-Matthes, viewtopic.php?p=66797#66797 .


Die dieser Schmierenkomödie übergeordnete Dramaturgie – sozusagen die Metadramaturgie - ist, dass Lerchls Studie nur eines von vielen Stücken im Zyklus „EMF sind gesund und bekömmlich“ ist, die vom obersten Festspielleiter Repacholi wohl gleich in zwei Metastudien, in eine zu Krebs und in eine zu Verhaltensstörungen eingegliedert wird. Repacholi hat circa 2010 eine Metastudie zu Hirntumoren und EMF verfasst, in welche Lerchls Studie nachträglich eingepasst werden kann.

Wuff

Mangel none 2: Fehlende Begutachtung (6)

Beitrag von Wuff » 7. April 2014 14:17

Mangel none 2: Fehlende Begutachtung (6)

In normalen Wissenschaften bedeutet eine vor der Publikation in einem angesehen wissenschaftlichen Journal druchgeführte Peer Review des Manuskripts eine Qualitätsgarantie, analog etwa zum TÜV. Anders als normal verhält es sich jedoch in Bioelectromagnetics, wie der Insider und Gutachter Lerchl aus erster Hand zu berichteten wusste, ab viewtopic.php?p=66644#66644 .

Wenn das Design eines Bioelectromagnetics Experiments dermassen übel ist, dass das Risiko besteht, dass es nicht einmal eine Bioelectromagnetics Peer Review übersteht, dann wird in staatlichen Publikationen ohne solche Gutachter publiziert, wie es dem gelehrigen Lerchl von Kaul und Röösli vorgezeigt wurde.

Wäre Lechls „neue“ Ratten-„Studie“ mit Begutachtung besser geworden als ohne? Nein, nicht unbedingt, wenn Gutachter selbst an solchen Dingen beteiligt sind wie 500/320 *).

Der Teil der Studie, welcher sich mit der Kognition befasste, wäre möglicherweise durch die Begutachtung durchgekommen. Der andere Teil, der sich dem Hirntumor widmete, hätte diese Hürde aus qualitativen und quantitativen Gründen nicht geschafft, siehe viewtopic.php?p=66622#66622 .


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*) Als „500/320“ kürze ich den Skandal ab, als Lerch zu bei ein und demselben Experiment in der englischen Ausfertigung 320 experimentell verwendete Tiere nannte, und in der deutschen 500, wovon nur eine Version die Wahrheit sein kann. ( http://www.hese-project.org/Forum/wisse ... .php?id=88 , bei näherem Interesse dort zehn Folgebeiträge)

Wuff

Mangel none 2: Fehlende Begutachtung (7)

Beitrag von Wuff » 8. April 2014 14:03

Mangel none 2: Fehlende Begutachtung (7)

Wir rätseln immer noch an der Frage herum, warum Lerchl darauf verzichtete, seine zoologische Auftragsarbeit in einem begutachteten wissenschaftlichen Journal zu publizieren, und dabei auf Zählpunkte für seine wissenschaftliche Karriere ( http://www.hese-project.org/Forum/wisse ... .php?id=34 ) und auf dringend benötigte Glaubwürdigkeit zu verzichten, sowie in Kauf zu nehmen, dass seine Arbeit als „Studie“ zwischen Anführungs- und Schlusszeichen gesetzt werden muss. Warum hat Lerchl nicht in einem wissenschaftlichen Journal mit Peer Review publiziert? Das hat er nicht öffentlich begründet, und somit müssen wir mögliche Gründe aus den Umständen rekonstruieren.

Wir äussern hier einen Verdacht, zu dem wir keine Entlastungsmomente gefunden haben.

Die Arbeitshypothese ist: Das Ergebnis von Lerchls „neuer“ Ratten-„Studie“ war vom Auftraggeber BfS so bestellt und durfte nicht durch aussenstehende Gutachter verdorben werden. Hierzu einige Subhypothesen:
  • Warum wurde gerade Lerchl mit dem zoologischen Experiment beauftragt?
    Subhypothese: Der Auftrag wurde nicht ausgeschrieben, sondern direkt an Lerchl erteilt.
  • Warum wurde ein Ergebnis ohne Ergebnisoffenheit bestellt?
    Subhypothese: Der EMF-Lobbyverein ICNIRP e.V. hat direkt im BfS den Statthalter Repacholis, Matthes, platziert.
  • Machte die personelle Konstellation eine Überprüfung durch das BfS hinfällig?
    Subhypothese: Lerchl war als Vorsitzender der SSK quasi Aufseher über das BfS, und als Kandidat und Vertrauter des EMF-Lobbyvereins ICNIRP e.V. unantastbar, was eine kritische Überprüfung der zoologischen Auftragsarbeit unwahrscheinlich macht.
  • Gibt es noch weitere mögliche Gründe?
    Subhypothese: Der Krebsteil von Lerchls „Studie“ wäre in keinem Fall publikationswürdig gewesen, ab hier viewtopic.php?p=66622#66622 .
  • Gab es eine Dringlichkeit für die Beendigung aus noch unbekanntem Grund?
    Subhypothese: Unabhängig vom Grund hätte eine Begutachtung die Veröffentlichung der Resultate um mehrere Monate verzögert, eine solche wäre also hinderlich gewesen.
  • Scheute Lerchl das Risiko einer Zurückweisung, oder fand er überhaupt keine Gutachter mehr?
    Subhypothese: Lerchl ist immerhin bereits durch Schrottstudien aufgefallen ( http://www.pandora-stiftung.eu/download ... d-2011.pdf ) aufgefallen, wegen derer auch die Gutachter, die den biologischen Nonsens Lerchls unbesehen durchgewinkt hatten, in einen schlechtes Licht gerieten.
  • Suchte Lerchl Narrenfreiheit?
    Subhypothese: Ohne Begutachtung kann ein Wissenschaftler ungestraft jeden Unsinn behaupten, und jeden Scheinbeweis als Beweis ausgegeben.
Wir können die Subhypothesen nicht endgültig beantworten, weil diese zoologische Auftragserteilung durch das BfS intransparent ist, und weil wesentliche Beteiligte an einer unglaublichen Verfilzung beteiligt sind, wäre eine direkte Befragung sinnlos, viewtopic.php?p=66945#33945 . Dass Lerchls „neue“ Ratten-„Studie“ mit oder ohne Begutachtung eine Farce in der Frage ist, ob für Kinder besondere Vorsorge gegenüber EMF geboten sei, werden wir noch zeigen.

Lerchl spielt somit in derselben niedrigen Unterliga wie Kaul: Das Studiendesign wurde vom Sichilianu angeregt, es gab keine Peer Review, sie wurde dafür aber von einer staatlichen Stelle gedruckt, bei welcher der Autor eine wichtige Funktion erfüllt, die Ergebnisse wurden falsch interpretiert, und es handelt sich letztlich um faule Eier, die vom EMF-Lobbyverein ICNIRP e.V. dem deutschen Staat untergejubelt wurden.

Wuff

Mangel #3: Geschenk oder Belohnung?

Beitrag von Wuff » 9. April 2014 13:10

Mangel #3: Geschenk oder Belohnung?


In Lerchls privater Uni GmbH wurde im Vorfeld von Lerchls „neuer“ Ratten-„Studie“ eine Expositionseinrichtung für Restrainer eingerichtet. Wer hat diese bezahlt und wer kann sie nutzen?

Vom Ersteller, der uni-wuppertal.de, gibt es zwei Beschreibungen dieses technischen Projekts, mit je unterschiedlichen Angaben zum Drittmittelgeber: War diese Anlage im Wert von mehreren Hunderttausend Euro ein Geschenk oder eine Belohnung des BfS an Lerchl? Beide Hypothesen werden durch verschiedene Indizien gestützt: Die Anlage wurde speziell auf Lerchls „neue“ Ratten-„Studie“ hin entwickelt, sie wurde bei ihm installiert, sie wurde gemäss dem einen Bericht vom BfS und gemäss dem anderen von Lerchls Uni GmbH finanziert, und es gibt keine Angaben zu einer Nutzung durch andere Forschergruppen. Die divergierenden Angaben zur Finanzierung sind nichts Neues in Bioelectromagnetics, sie deuten auf undurchsichtige, durch niemand kontrollierte Geldströme und auf Waschen von Spuren zu den Geldspendern.

Hier zum Thema „Belohnung durch Bundesregierung“: viewtopic.php?p=66033#66033 , viewtopic.php?p=66048#66048 und viewtopic.php?p=66077#66077

Hier zum Thema „Interessenkonflikt in Life Sciences“ viewtopic.php?p=66118#66118 .


(Eine eher wenig wahrscheinliche Möglichkeit wäre, dass die Anlage ein Geschenk der Bremer oder des BfS an die Uni Wuppertal ist. Dagegen spricht, dass sie nicht dort installiert wurde, und dass sie nicht für die Forschung dieser Uni geeignet sind.)

Wofür die Expositionsanlage ein Geschenk oder eine Belohnung war lassen wir offen.

Wuff

Mangel none 4: Etikettenschwindel mit Differenzierungsprozess

Beitrag von Wuff » 12. April 2014 16:02

Mangel none 4: Etikettenschwindel mit Differenzierungsprozess
Auftrag nicht erfüllt


Der Name und damit auch der konkrete Forschungsauftrag von Lerchls „neuer“ Ratten-„Studie“ lauteten:
- „Altersabhängige Wirkungen hochfrequenter elektromagnetischer Felder des Mobilfunks auf Entwicklungs- und Differenzierungsprozesse des Zentralnervensystems in juvenilen Labornagern“
Lerchl hatte also den Auftrag, Entwicklungs- und Differenzierungsprozesse des ZNS bei jungen Ratten zu erforschen. Was sind Differenzierungs- und Entwicklungsprozesse des Gehirns?

Zu den Differenzierungsprozessen
Differenzierungsprozesse des ZNS sind physiologische Veränderungen der Subsysteme des ZNS (wie z.B. Kortex) und seiner Elemente (unterschiedlichste Hirnzellen) von den undifferenzierten Stammzellen über seine Vorformen bis zum voll ausgebildeten ZNS des Heranwachsenden. „Differenzierung“ steht bei Lerchls „Studie“ nur im Titel und er nimmt auch im Text nicht direkt Bezug darauf; er zählt bloss drei der Differenzierungsprozesse auf, wenn er ausführt, dass diese bei Ratten und Menschen relativ parallel verlaufen würden: („[...] Proliferations- und Migrationsprozesse, sowie der Ablauf des Reifungsprozesses sich entwickelnder Regionen des ZNS, zeigen einen relativ parallelen Verlauf“) .

Lerchl beginnt in seinem Experiment die Exposition zu EMF im Kinderalter von drei Jahren. Das ist kurz bevor die „Handykinder“ reif für ihr erstes Mobiltelefon sind. Gemäss Lerchls Rattenmodell entsprechen die Abläufe in den ersten drei Jahren beim menschlichen Hirn den Abläufen in den ersten 14 Tagen bei der Ratte. Auf die Äquivalenz der drei ersten Jahre beim Menschen mit den ersten 14 Tagen bei der Ratte kommt er auf Grund der Gewichtsentwicklung der Gehirne der beiden Arten. Beim Menschen ist die Differenzierung des Zentralnervensystems im Alter von drei Jahren nahezu vollendet. Wenn Lerchl vorgibt, er hätte die Differenzierung beim Menschen anhand von Ratten modelliert, dann war gemäss seinen Vorgaben auch bei seinen Versuchstieren die Differenzierung nahezu vollendet, insbesondere die von ihm selbst erwähnten Proliferations-, Migrations- und Reifungsprozesse.

Folglich kann keine Rede davon sein, dass Lerchl den Einfluss von EMF auf Differenzierungsprozesse untersucht habe, für die Hälfte der Prozesse (Differenzierung und Entwicklung), die er gemäss dem Titel seiner Arbeit angeblich untersucht haben will, liegt ein Etikettenschwindel vor. Als Lerchl im Rattenmodell mit der Exposition überhaupt begann, war nach seiner Modellvorstellung die Differenzierung bereits weitgehend vollendet.


Quellen, Material:

Lerchl: „Die Wahl des Zeitpunkts der ersten Exposition im Alter von 14 Tagen erfolgte im Hinblick auf die Gehirnentwicklung. Dazu wurden die Verläufe der Gehirngewichte bei Menschen und Ratten verglichen [...]. Das endgültige Gehirngewicht wird beim Menschen nach etwa 10 Jahren und bei der Ratte nach etwa 90 Tagen (13 Wochen) erreicht. In einem Alter von ca. ½ Jahr werden beim Menschen und nach etwa 12 Tagen bei der Ratte 50% des endgültigen Gehirngewichts erreicht, somit ist die Gehirnentwicklung bei der Ratte im Alter von 14 Tagen, dem Expositionsbeginn, noch nicht abgeschlossen und entspricht in etwa, ausgehend vom Gewicht, dem Entwicklungsstadium eines Kleinkindes von ca. 3 Jahren. Interspezifische Vergleiche zwischen Ratten und Menschen im Hinblick auf Proliferations- und Migrationsprozesse, sowie der Ablauf des Reifungsprozesses sich entwickelnder Regionen des ZNS, zeigen einen relativ parallelen Verlauf."

Weiter gehende Information zur Differenzierung (und zur Entwicklung) des ZNS:

Lehrbuch:
= > Neurowissenschaften, Bear MF et al., Heidelberg 2009 (Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg), ISBN 978-3-8274-2028-2, CHF 130.50

Leicht lesbare Artikel:
= > Normalfall: http://entwicklungsdiagnostik.de/neuron ... lagen.html
= > Mängel bei Differenzierung http://www.medizinfo.de/annasusanna/sch ... eife.shtml
= > Umfassende Darstellung in Stichworten, Differenzierung Seiten 5 bis 13 , Entwicklung nach der Geburt Seiten 14 bis 21 und Seiten 28 bis 49> http://www.neuro.psychologie.uni-saarla ... ehirns.pdf
= > Zeitlicher Verlauf der Differenzierung http://en.wikipedia.org/wiki/Human_brai ... t_timeline
= > Zeitlicher Verlauf von Differenzierung und Entwicklung: http://www.psy.cmu.edu/~rakison/POCDclass6_2006.htm und http://php.med.unsw.edu.au/embryology/i ... evelopment
= > Zeitliche Verläufe als Grafiken, ungefähr jede zweite Abbildung ist zum ZNS: https://www.google.ch/search?q=timeline ... 20&bih=969
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Wuff

Mangel none 4: Etikettenschwindel mit Differenzierungsprozess

Beitrag von Wuff » 13. April 2014 14:03

Mangel none 4: Etikettenschwindel mit Differenzierungsprozess
Auftrag nicht erfüllt, dennoch kassiert (2)


Im letzten Beitrag haben wir gesehen dass Lerchl nur die Hälfte der vom BfS aufgegebenen Problemstellung überhaupt bearbeitet hat. Dadurch hat das BfS nur die Hälfte des Bestellten und Bezahlten erhalten. Ist die andere Hälfte ein Geschenk oder eine Belohnung ( viewtopic.php?p=67014#67014 )? Im früheren „Skandal 500/320“ hat das BfS wohl 50% mehr bezahlt als ausgegeben wurde, nämlich für ein Experiment im Umfang von angeblich 500 Expositionen statt der tatsächlich nur 320 durchgeführten *). Bei solcher Selbstbedienung und Freunderlnwirtschaft ( viewtopic.php?p=66945#66945 ) ist es kein Wunder, dass gemäss neuesten Zeitungsmeldungen einzig in Belgien die Steuern noch höher sind als in Deutschland.

Oder sind derartige Studien ein Mittel, um dem Volk, neben der Einkommenssteuer, auf sozusagen halbfreiwilligem Weg noch mehr Geld aus der Tasche ziehen zu können? Die Bescheinigung, EMF seien unschädlich, wenn nicht sogar gesund ( viewtopic.php?p=66736#66736 ), verhilft dem Staat immerhin zu guten Erlösen aus der Versteigerung von Mobilfunkfrequenzen, zu höheren Gewerbesteuern aus höheren Gewinnen der Mobilfunkveranstalter, zu mehr Mehrwertsteuer auf den Mobilfunkrechnungen der Telefonierenden und zu mehr Dividende aus den 22 Prozent Aktienanteil der Bundesrepublik an der Deutschen Telekom AG. In einem etwas sehr besonderen Kreislauf geht ein Teil dieses Geldes dann wieder in Form von Forschungsaufträgen, deren Ausführung und Erfüllung niemand wirklich kontrolliert, an den „Forscher“ zurück.



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*) Als „500/320“ kürze ich den Skandal ab, als Lerchl zu ein und demselben Experiment in der englischen Ausfertigung 320 experimentell verwendete Tiere nannte, und in der deutschen 500, wovon nur eine Version die Wahrheit sein kann. ( http://www.hese-project.org/Forum/wisse ... .php?id=88 , bei näherem Interesse dort zehn Folgebeiträge)

Wuff

Einordnung none 2: Einpassung in die Verdünnungsstrategie

Beitrag von Wuff » 14. April 2014 11:32

Wir unterbrechen hier nochmals kurz die eigentliche Studienkritik, um die für sich unwichtige und irrelevante „Studie“ in den grösseren Zusammenhang einzuordnen. Für sich ist die Studie unwichtig, aber als stellvertretendes Beispiel für die meisten der am heutigen Tag 19’136 vom www.emf-portal.de erfassten Studien erhält sie sozusagen riesengrosse Bedeutung.


Einordnung none 2: Einpassung in die Verdünnungsstrategie

Zur Verdünnungsstrategie siehe ab viewtopic.php?p=66763#66763 .

Die Differenzierungsprozesse wurden von Lerchl „neuer“ Ratten-„Studie“ trotz ihres Titels „Altersabhängige Wirkungen hochfrequenter elektromagnetischer Felder des Mobilfunks auf Entwicklungs- und Differenzierungsprozesse des Zentralnervensystems in juvenilen Labornagern“ überhaupt nicht erfasst, viewtopic.php?p=67026#67026 . Kann etwas Inhaltsleeres, ein Nichts, eine Nullsubstanz ein Verdünnungsmedium sein? Bei der stofflichen Verdünnung ist das nicht möglich. Bei der geistigen Verdünnung kann die Metapher angewandt werden, dass taube Nüsse zwar keine Substanz in die Tüte bringen, aber doch Volumen. Als zeilenfüllenden Ersatz für die in der „Studie“ fehlenden Differenzierungsprozesse hat Lerchl die Krebs-„Studie“ (ab viewtopic.php?p=66732#66732 ) in sein Traktat eingepackt. Davon steht zwar nichts im Titel der „Studie“, womit ein Lehrer das Urteil äussern müsste: „Thema voll verfehlt.“ Aber beim BfS stört das keinen. Denn dieses führt auch in Personalunion das Zählgerät der Verdünnungsstrategie, das EMF-Portal, und es ist ebenfalls durch die Personalunion mit dem EMF-Lobbyverein ICNIRP e.V. auch gleich die Organisatorin der Verdünnungsstrategie, viewtopic.php?p=66945#66945 .

Zur Veranschaulichung, wie die Verdünnungsstrategie durch BfS/EMF-Portal/ICNIRP e.V. praktiziert wird, nur kurz folgendes:
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Aus einem ganz anderen Strahlenrisiko als EMF, nämlich aus dem Risiko aus Kernenergie, hat sich am 11.3.2011 in Fukushima ein GAU ereignet. Eigentlich hätte dieser durch die Behörden verhütet werden müssen. Warum es dennoch dazu kam, ist in der Neuen Zürcher Zeitung NZZ vom 12.4.2014 beschrieben: „Mehrere Untersuchungsberichte sahen in der engen Verbandelung von Regierung und Aufsichtsbehörden, Energieversorgern und Herstellern von Atomanlagen einen wichtigen Grund für das Ausmass der Katastrophe vom März 2011“. Beim Strahlenrisiko aus EMF ist in der Verbandelung auch noch die Wissenschaft und die EMF-Lobby dabei, und für die Regierung spielt das Geldkassieren eine noch grössere Rolle als bei der Kernenergie, viewtopic.php?p=67031#67031 .

Das aktuelle Ausmass der möglichen EMF-Katastrophe wurde vom (nur) in dieser Hinsicht unverdächtigen Spatenpauli erst am 13.3.2014 auf sagenhafte 1,56 Billiarden USD veranschlagt und seither nicht korrigiert. Das Schadenpotenzial gemäss Spatenpauli ist das Zwanzigfache der jährlichen weltweiten Wirtschaftsleistung von circa 70 Billionen USD ( http://de.statista.com/statistik/daten/ ... -weltweit/ ), Kommentare ab viewtopic.php?p=66938#66938 .

Wuff

Mangel none 5: Einfluss von EMF auf Entwicklung des ZNS (?!)

Beitrag von Wuff » 15. April 2014 08:30

Mangel none 5: Einfluss von EMF auf Entwicklung des ZNS (?!)


1. Lerchls Auftrag zur Forschung am ZNS

Der Forschungsauftrag zu Lerchls „neuer“ Ratten-„Studie“ lautete: „Altersabhängige Wirkungen hochfrequenter elektromagnetischer Felder des Mobilfunks auf Entwicklungs- und Differenzierungsprozesse des Zentralnervensystems in juvenilen Labornagern“. Nachdem wir in viewtopic.php?p=67026#67026 gezeigt haben, dass Lerchl die Differenzierungsprozesse überhaupt nicht untersucht hat, weil diese bei Kindern, die er mit seinen Ratten modellierte, im Alter von drei Jahren grösstenteils bereits abgeschlossen sind, widmen wir uns nun Lerchls Behandlung der Entwicklungsprozesse des Zentralnervensystems (ZNS).

Als Endpunkte bzw. Zielgrössen (abhängige Merkmale) des Experiments nannte Lerchl durch Verhaltens- und Kognitionstests erfasste Effekte auf die Entwicklung des ZNS. Da mit Ratten keine eigentlichen Intelligenztests durchgeführt werden können und da an lebenden Tieren auch keine Untersuchung der Hirnzellen möglich ist, verwendete Lerchl vier standardisierte und in vielfachem Einsatz bewährte Rattentests, um daraus indirekt Rückschlüsse auf die Entwicklung des Hirn ziehen zu können :
  • RotaRod Treadmill für motorische Koordination und Motivation, zugleich einziger Test mit signifikanten Unterschieden im Ergebnis
  • 8-Arm-Maze für Gedächtnis und räumliches Orientierungsvermögen
  • Open Field für Explorationsverhalten, Motivation und Ängstlichkeit
  • Water Maze für Kurz- und Langzeitgedächtnis
Aus den Testresultaten folgerte Lerchl ganz am Ende seiner Arbeit, es sei „unwahrscheinlich, dass eine Exposition des sich entwickelnden ZNS mit hochfrequenten elektromagnetischen Feldern zu [...]Veränderungen des ZNS führt.“

Als wir die Formulierungen des Auftrags im Titel der Arbeit und des Ergebnisses am Ende der Arbeit miteinander verglichen fiel uns auf, dass es im Auftrag um „Wirkungen [...]auf [...]prozesse des ZNS“ ging, und dass im Ergebnis von „Veränderungen des ZNS“ die Rede ist. Ob es mit dem belanglos erscheinenden Unterschied doch einen Belang hat werden wir noch sehen.

Lerchls „neue“ Ratten-„Studie“ in Vollversion: http://doris.bfs.de/jspui/bitstream/urn ... FM8848.pdf

Wuff

Mangel none 5: Einfluss von EMF auf Entwicklung des ZNS (?!)

Beitrag von Wuff » 16. April 2014 10:55

Mangel none 5: Einfluss von EMF auf Entwicklung des ZNS (?!)


2. Was sind Entwicklungsprozesse des ZNS?

Aus Lerchls Studie sollten Aussagen abgeleitet werden können zum möglichen Einfluss von EMF der Mobiltelefone von Kindern auf die Entwicklungsprozesse des kindlichen Zentralnervensystems ZNS, viewtopic.php?p=66617#66617 . Eine solche Aussage wurde tatsächlich gemacht. Bei Kindern ab dem Alter von drei Jahren, die Lerchl mit seinen Versuchstieren modelliert hat, ist das ZNS bereits weit gehend differenziert, was wir hier viewtopic.php?p=67026#67026 gesehen haben. Die auf einem differenzierten Nervensystem aufbauenden Entwicklungsprozesse entsprechen funktionalen Veränderungen des ZNS, sie beinhalten insbesondere neue Verknüpfungen von Neuronen. Diese Entwicklung des ZNS erfolgt ganz überwiegend durch Lernvorgänge, sodass Umwelt- und Alltagserfahrungen die neuronale Vernetzung bestimmen. Die Entwicklung des ZNS erfolgt durch eigenes Erleben sowie durch Festigung des Erlernten während bestimmter Schlafphasen. Ermöglichende und begrenzende Faktoren der Entwicklung liegen dabei in der Genetik.

Eine Entwicklung des ZNS findet also nur dann statt wenn es Anregung von aussen erhält. Deprivation bzw. Entzug von Sinneserfahrungen und überhaupt von Austausch mit der Umwelt bewirkt sogar eine Zurückentwicklung des ZNS. Der Entwicklung des ZNS liegen biochemische Prozesse zu Grunde; noch so hochgeistige, abstrakte oder gefühlsbeladene Inhalte werden allesamt in physikalischer Form gespeichert, und zwar über neue Verknüpfungen zwischen Neuronen. Noch viel mehr dazu findet sich im Lehrbuch Neurowissenschaften, Bear MF et al., Heidelberg 2009 (Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg), ISBN 978-3-8274-2028-2.

Die Fragestellung des Teils von Lerchls Arbeit, der sich auf die Entwicklung des kindlichen ZNS bezieht, kann wie folgt operationalisiert werden: Beeinträchtigen EMF die Entwicklungsschritte des kindlichen ZNS, die nahezu ausschliesslich als neue oder veränderte Neuronenverknüpfungen in der Folge von Interaktionen mit der Umwelt stattfinden? Wie und ob Lerchls Arbeit diese Frage beantwortet hat, sehen wir demnächst hier.





Aber zuvor noch etwas Allgemeines zur Entwicklung des ZNS.

Nach einem Bonmot soll das menschliche Hirn mit seinen 100 Mrd. Neuronen und unzähligen Verknüpfungen die komplexeste Struktur des Weltalls sein. Jedenfalls ist unser Hirn etwas vom Faszinierendsten, und zwar nicht nur für die darauf spezialisierten Forscher, die in Amerika bereits das vorletzte Jahrzehnt als Dezennium der Hirnforschung ausgerufen haben, und in Europa erst das letzte Jahrzehnt.

Alle Fähigkeiten und Fertigkeiten eines Menschen, ob körperlicher oder geistiger Art, beruhen auf der individuellen Entwicklung seines ZNS. Das Allermeiste ist erworben und nicht geerbt, selbst der aufrechte Gang. Für den aufrechten Gang wird nur der dafür geeignete Körperbau vererbt. Alle Denkleistung, alle Kultur, Wissenschaft, ob bewusst oder unbewusst, hat eine vorteilhafte Entwicklung des ZNS der Denkenden, der Träger von Kultur und Wissenschaft zur Voraussetzung. (Übrigens ist auch im Alter noch eine weitere Entwicklung des ZNS möglich, nämlich durch soziale, körperliche, geistige und kulturelle Aktivität, was sogar den altersbedingten Abbau teilweise zu kompensieren vermag.)

Die Entwicklung des ZNS ist also von grösster Bedeutung, und mithin ist es enorm wichtig, dass die Entwicklung des ZNS bis zu seiner vollen Leistungsfähigkeit nicht von irgendwelchen schädigenden Einflüssen beeinträchtigt wird, wie etwa durch die Nervengifte Blei und Quecksilber oder eben möglicherweise durch EMF. Lerchl wurde mit der verantwortungsvollen Aufgabe betraut, eine Beeinträchtigung der grauen Substanz eines 80-Millionen-Volkes durch die enorm zunehmende Belastung seiner Kinder mit EMF auszuschliessen. Wird Lerchl dieser Verantwortung gerecht? Wir werden es in den nächsten zwei bis drei Beiträgen sehen.


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