"Bundesamt verspäteten Strahlenschutzes"

Helmut Breunig

"Bundesamt verspäteten Strahlenschutzes"

Beitrag von Helmut Breunig » 10. November 2007 14:47

Verspätung der Lehren aus frühen Warnungen -
Stellungnahme zur Reaktion des "Bundesamts verspäteten Strahlenschutzes"


Liebe Interessierte,

anbei - gerne auch zur Weiterleitung - ein Kommentar zur Reaktion des BfS auf eine REPORT-Sendung zur Problematik
Tumorrisiko durch Handys vom 29.10.2007, "Bei Anruf Hirntumor?".
http://www.swr.de/report/-/id=233454/ni ... index.html

Anm.:
Dgl. betrifft prinzipiell auch den Gebrauch von Schnurlostelefonen z. B. zu Hause sowie am Arbeitsplatz !

Der Bericht, auf den sich die Leiterin der Europäischen Umweltagentur am Ende des Beitrags bezieht, ist downloadbar beim Umweltbundesamt: http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/2697.pdf.

Unter den in Punkt 16. "Späte Lehren" (S.196) aufgeführten Kriterien möchte ich insbesondere auf das 12. hinweisen (S.197).
Zitat:
Vermeiden, dass eine „Paralyse durch Analyse“
entsteht, und stattdessen so handeln, dass
potenzielle Risiken gesenkt werden, wenn ein
begründeter Anlass zur Besorgnis besteht.

In unabhängigen Untersuchungen (z.B. Uni Zürich und Seattle
s. http://www.diagnose-funk.ch/aktuell/000 ... ee102.html)
wurde dargestellt, dass Ergebnisse abhängig vom Geldgeber der Studien eher entwarnende (industrie/nahe Geldgeber) oder warnende Tendenzen aufweisen.

Insofern besteht die Umsetzung der Strategie "Paralyse durch Analyse" im Hinzufügen einer geeignet grossen Zahl entwarnender Studien.

Bei welchen Akteuren das finanzielle und politische Potential zur Initiierung solcher Studien liegt, ist offensichtlich.

Unter Auslassung der Gewichtung der Studienergebnisse an möglichen Financiersinteressen ergibt sich in Gesamtbewertungen bisher immer ein soweit unausgewogens Bild, dass eine wissenschaftliche Absicherung für Warnungen, geschweige denn für Verbote, nicht gegeben zu sein scheint.

Auf solcher Art Scheuklappenblick scheint die Stellungnahme des Bundesamts für Strahlenschutz zu beruhen, in der es die jüngsten Warnungen, von denen REPORT berichtete, relativiert: http://www.bfs.de/de/elektro/papiere/Bioinitiative.html.

Ein Bundesamt, das in Verbindung mit der Mobilfunk-Industrie im Rahmen des von dieser hälftig mitfinanziertzen (8,5 Mio €) Deutschen Mobilfunkforschungspropramms systematisch unterläuft, was die Europäische Umweltagentur in ihrem Bericht als Vorsorge zur Vermeidung von katastrophalen Entwicklungen in Kap. 17 unter Punkt 8. empfiehlt.

Zitat:
Sicherstellen, dass bei der Beurteilung das
Wissen von „Laien“ sowie lokal verfügbares
Wissen neben dem Fachwissen von Sachverständigen
herangezogen wird.

Der Weg, auf dem erreichen ist, dass dieses Wissen "wissenschaftlichen Überprüfung" bisher nie standhielt, ist in Nr. 12 ausgeschildert.
Und so ad finitum für die Betroffenen und ad infinitum für wen?
Wann wird die Zahl der Verlierer gross genug sein?

Helmut Breunig