COOP Boykott

Conrad Scheidegger

COOP Boykott

Beitrag von Conrad Scheidegger » 20. November 2002 18:13

Herr Klaus Zumkehr schreibt in seinem Gastbeitrag "Das geht uns alle an!", dass er vorläufig keinen Fuss mehr in einen COOP-Laden setzt, weil dieses Unternehmen einem Netzbetreiber seine Gebäude für Mobilfunkantennenanlagen zur Verfügung stellt. Hut ab vor dieser Einstellung. Konsequenterweise wird er auch nicht mehr mit der SBB fahren, weil diese ihre Tunnels auch händygängig machen. Er wird auch alle Geschäfte meiden, welche Handy's und Zubehör anbieten. Selbstverständlich wird er sich auch eine neue Wohnung suchen, falls er feststellen sollte, dass der Liegenschaftsbesitzer es der COOP gleichtut usw..
Ich fürchte er zäumt das Pferd am falschen Ende auf. Der Boykott wird das makabere Spiel nicht entscheidend beeinflussen. Andere würden in die Lücke springen und ihre Dächer zur Verfügung stellen.
Ich stimme mit Herrn Zumkehr überein. Das mächtigste Instrument eine Aederung herbeizuführen, ist das Geld. Es sind die Millionen Handybenutzer, welche dieses Geld in die Kassen der Betreiber spülen. Sie meinen, ohne das Hady nicht mehr existieren zu können. Sie haben einen grossen Teil ihrer Unabhängikeit verloren und merken es nicht. Und genau diese entscheiden über den Ausgang des Spiels. Ich denke dort muss vermehrt angesetzt weden. Das ist ein schwieriges Unterfangen. Ich war bisher wenig erfolgreich damit. Immerhin wird eine Bekannte von mir das schnurlose DECT-Telefon umgehend entsorgen.

Grüsse, Conrad Scheidegger

Marianne

Re: COOP Boykott

Beitrag von Marianne » 21. November 2002 11:03

Na gut! Und was schlagen Sie vor? Dass wir resignieren und nichts und niemanden mehr boykottieren, weil es ja ohnehin nichts nützt? Sie sagen ja selbst, dass Sie mit Aktionen an die Adresse der Handybesitzer nicht sehr erfolgreich waren. Ich bin der Meinung, dass es viel tiefer ins Bewusstsein der Leute eindringen müsste, dass sie, als Konsumenten, eine Macht wären. Genauso könnten Zeitungsleser den Redaktionen mit Boykott (Abbestellung ihres Blattes) drohen, wenn diese Beiträge und Leserbriefe von Mobilfunkgegnern nicht annehmen, bis zur Unkenntlichkeit kürzen oder sogar überhaupt nur die Täterseite, nicht aber die Opferseite zu Wort kommen lassen. Die Bequemlichkeit für solche Massnahmen ist jedoch leider weit verbreitet, und das weiss man an diesen Stellen genau. Besonders bequem sind diejenigen, die noch nicht selbst betroffen sind. Sind sie es dann, so verharren einige immer noch in Lethargie, andere aber werden plötzlich aktiv, erheben endlich ihre Stimme und meinen dann, es soll sich alles nullkommaplötzlich ändern.

Es wäre allgemein mehr Mitdenken und Mithandeln gefragt, statt nur zu dulden und am Ende zu lamentieren, dass ja ohnehin alles nichts nützt.

Marianne

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