niederfrequente elektromagnetische felder

Jürg
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niederfrequente elektromagnetische felder

Beitrag von Jürg » 5. Mai 2008 12:45

1. Wenn ich in Zürich mit meinem "Schätzometer" bei 50 Hz elektromagnetische Felder messe, komme ich auf sehr unterschiedliche Werte auf öffentlichen Plätzen und Strassen.
Die im Trottoir verlegten elektrischen Leitung sind wohl dafür verantwortlich. Steigerungen der Messwerte über diesen Leitungen bis 500 und 600nT sind nicht aussergewöhnlich. Zuführungen zu Häusern und über den Verteilerräumen mit den Zählern sind teilweise über 400 nT.
Mich erstaunt aber, dass nirgends der Wert unter 70 nT fällt. (Ausser über Parkgaragen)

Ist der Boden Elektromagnetisch dermassen verstrahlt?

2. In Schlieren z.B. messe ich Tagsüber fast überall (mit Schwankungen) zwischen 28 und 42 nT.

Warum steigt dieser Wert aber nach 23.30 deutlich an?

Wenn die Verbraucher (Küche Licht, Heizungen) dafür verantwortlich sind, ist doch eher ein umgekehrter Verlauf zu erwarten.

Wenn ich die publizierten Werte auf folgender Seite anschaue, ist ja schon der unbebaute Boden in einem belastetem Rahmen?

http://www.baubiologie-hofmann.ch/schae ... rfrequ.htm

Kann mir da mal jemand infos geben. Danke

Hans-U. Jakob
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Re: niederfrequente elektromagnetische felder

Beitrag von Hans-U. Jakob » 5. Mai 2008 19:37

Jürg hat geschrieben:1. Wenn ich in Zürich mit meinem "Schätzometer" bei 50 Hz elektromagnetische Felder messe, komme ich auf sehr unterschiedliche Werte auf öffentlichen Plätzen und Strassen.
Die im Trottoir verlegten elektrischen Leitung sind wohl dafür verantwortlich. Steigerungen der Messwerte über diesen Leitungen bis 500 und 600nT sind nicht aussergewöhnlich. Zuführungen zu Häusern und über den Verteilerräumen mit den Zählern sind teilweise über 400 nT.
Mich erstaunt aber, dass nirgends der Wert unter 70 nT fällt. (Ausser über Parkgaragen)

Ist der Boden Elektromagnetisch dermassen verstrahlt?

2. In Schlieren z.B. messe ich Tagsüber fast überall (mit Schwankungen) zwischen 28 und 42 nT.

Warum steigt dieser Wert aber nach 23.30 deutlich an?

Wenn die Verbraucher (Küche Licht, Heizungen) dafür verantwortlich sind, ist doch eher ein umgekehrter Verlauf zu erwarten.

Wenn ich die publizierten Werte auf folgender Seite anschaue, ist ja schon der unbebaute Boden in einem belastetem Rahmen?

http://www.baubiologie-hofmann.ch/schae ... rfrequ.htm

Kann mir da mal jemand infos geben. Danke
Das kann schon sein, dass der Boden in Zürich selbst voller Kabel ist und zudem viele vagabundierender Ströme aufweist.
Der Rückstrom der Bahnen geht zu 1/3 über die Schienen, zu 1/3 über den separaten Rückleiter und zu 1/3 durch das Erdreich. Im Erdreich suchen sich die Vagabunden den Weg des geringsten Widerstandes. Das sind oft Wasser- und Gasleitungen.
Bahnfelder 16.6Hz sind stets für Ueberraschungen gut und treten oft gerade dort auf, wo sie überhaupt nicht vermutet werden. Auch etwa bei Erdseilen von Hochspannungsleitungen weitab jeder Bahnlinie.
Starke, schnelle Schwankungen im Magnetfeld lassen immer auf Bahnfelder schliessen. Man kann diese oft mit dem Fahrplan vergleichen, falls eine Bahnlinie in der Nähe ist.
Was sie in Schlieren gemessen haben, kann als gut zum Wohnen bezeichnet werden.
Nachts ab 23 Uhr sind die Bodenkabel oft stärker belastet als tagsüber. Denken Sie nur an die vielen Elektroboiler und Elektrospeicherheizungen, die alle mit billiger Nachenergie aufgeheizt werden.
Ihre Beobachtungen und Messungen erachte ich als durchwegs plausibel.
Hans-U. Jakob

tobu

Re: niederfrequente elektromagnetische felder

Beitrag von tobu » 6. Mai 2008 09:10

Hans-U. Jakob hat geschrieben:
Jürg hat geschrieben:1. Wenn ich in Zürich mit meinem "Schätzometer" bei 50 Hz elektromagnetische Felder messe, komme ich auf sehr unterschiedliche Werte auf öffentlichen Plätzen und Strassen.
Die im Trottoir verlegten elektrischen Leitung sind wohl dafür verantwortlich. Steigerungen der Messwerte über diesen Leitungen bis 500 und 600nT sind nicht aussergewöhnlich. Zuführungen zu Häusern und über den Verteilerräumen mit den Zählern sind teilweise über 400 nT.
Mich erstaunt aber, dass nirgends der Wert unter 70 nT fällt. (Ausser über Parkgaragen)

Ist der Boden Elektromagnetisch dermassen verstrahlt?

2. In Schlieren z.B. messe ich Tagsüber fast überall (mit Schwankungen) zwischen 28 und 42 nT.

Warum steigt dieser Wert aber nach 23.30 deutlich an?

Wenn die Verbraucher (Küche Licht, Heizungen) dafür verantwortlich sind, ist doch eher ein umgekehrter Verlauf zu erwarten.

Wenn ich die publizierten Werte auf folgender Seite anschaue, ist ja schon der unbebaute Boden in einem belastetem Rahmen?

http://www.baubiologie-hofmann.ch/schae ... rfrequ.htm

Kann mir da mal jemand infos geben. Danke
Das kann schon sein, dass der Boden in Zürich selbst voller Kabel ist und zudem viele vagabundierender Ströme aufweist.
Der Rückstrom der Bahnen geht zu 1/3 über die Schienen, zu 1/3 über den separaten Rückleiter und zu 1/3 durch das Erdreich. Im Erdreich suchen sich die Vagabunden den Weg des geringsten Widerstandes. Das sind oft Wasser- und Gasleitungen.
Bahnfelder 16.6Hz sind stets für Ueberraschungen gut und treten oft gerade dort auf, wo sie überhaupt nicht vermutet werden. Auch etwa bei Erdseilen von Hochspannungsleitungen weitab jeder Bahnlinie.
Starke, schnelle Schwankungen im Magnetfeld lassen immer auf Bahnfelder schliessen. Man kann diese oft mit dem Fahrplan vergleichen, falls eine Bahnlinie in der Nähe ist.
Was sie in Schlieren gemessen haben, kann als gut zum Wohnen bezeichnet werden.
Nachts ab 23 Uhr sind die Bodenkabel oft stärker belastet als tagsüber. Denken Sie nur an die vielen Elektroboiler und Elektrospeicherheizungen, die alle mit billiger Nachenergie aufgeheizt werden.
Ihre Beobachtungen und Messungen erachte ich als durchwegs plausibel.
Hans-U. Jakob
Hier sieht man alle fahrenden Züge:

http://www.swisstrains.ch/

A. Masson
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Re: niederfrequente elektromagnetische felder - Züge fahren

Beitrag von A. Masson » 6. Mai 2008 09:59

Es ist ein Irrtum anzunehmen, die Magnetfelder würden ungefähr parallel laufen zu den gerade vorbeifahrenden Zügen!

Die Züge fahren weit, die Teilnetze sind miteinander verknüpft, es gibt Ausgleichs-Ströme, wenn irgendwo anders ein Zug anfährt. Es gibt viel, viel mehr Magnetfeld-Peaks als vorbeifahrende Züge! Sogar nachts ohne (Personen-)Züge gibt es SBB-Ströme, wenn gewisse Kraftwerke leicht höhere Spannung produzieren als andere, das gleicht sich dann aus über die Fahrleitung.

A. Masson

Jürg
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Beitrag von Jürg » 6. Mai 2008 12:33

meine Frage hatte sich ursprünglich auf die 50 Hz bezogen. Hr. Jakob hat mir dazu auch eine einleuchtende Erklärung gegeben. Wenn die Schaltimpulse des EWZ kommen, misst man diese Steigerung deutlich. Ich denke dass dann viele Boiler und Heizspeicher einschalten. Viele gehen nach 22 Uhr waschen usw.
Eine kontinuierliche Steigerung ist deutlich sichtbar um 19 Uhr (Fernseher?)

Leider heisst das auch, dass belastende Magnetfelder gerade dann ansteigen wenn wir bewegungslos im Bett liegen. (nach 23 Uhr :))

Die Magnetfelder des Bahnstromes sind in Schlieren insofern speziell, da die Häuser welche zwischen der Urdorfbahnlinie und der Hauptlinie SBB liegen, die Ausgleichsströme zwischen den Beiden stark zu spüren bekommen (Fast das ganze Tal). Es ist gut sichtbar, dass die elektrischen Bremsen beim Einfahren zum Bahnhof Urdorf und die Belastung beim Abfahren des Zuges enorme Spitzen erzeugen(über 1000nT). Von der SBB-Linie spürt man diese Bewegungen nicht. Wenn man auf die andere Seite der SBB-Linie wechselt, ist die Belastung wesentlich geringer und überquert man die Limmat, misst man (z.B. in Unterengstringen) praktisch kein 16 Hz.

Es ist anzufügen dass Nachts wenn die Urdorferlinie nicht mehr fährt, kein 16 Hz existiert (ausser bei Güterzügen) vielleicht wird da der Strom von der Fahrleitung genommen?

Was kann (könnte) man machen um diese Ausgleichsströme schon bei der Planung einer Bahnlinie zu verhindern, hat da jemand eine Idee?

Es wird aber gesagt, dass die Belastung wie üblich in jedem Fall weit unter dem Grenzwert liegt.
Zum Thema Grenzwert verweise ich erneut auf die Seite:
http://www.baubiologie-hofmann.ch/schae ... rfrequ.htm

Hans

Beitrag von Hans » 7. Mai 2008 05:21

Jürg hat geschrieben: ..... vielleicht wird da der Strom von der Fahrleitung genommen?
Nein, die Fahrleitungen stehen immer unter Spannung. Ausgenommen ein paar wenige Anschluss- und Verladegleise. Und auch darauf würde ich mich nicht verlassen.
Jürg hat geschrieben:Was kann (könnte) man machen um diese Ausgleichsströme schon bei der Planung einer Bahnlinie zu verhindern, hat da jemand eine Idee?
Die SBB, und viele andere Bahnen auch, befördern den Strom einfach via Boden zurück ans Kraftwerk. Ist wohl am billigsten aber zugleich auch absolut unplanbar welche Wege er nehmen wird. Das CERN in Genf kann Dir da einige Geschichten erzählen. Dagegen machen könnte man schon was. Man müsste halt einfach einen Rückleiter von den Schienen zu den Kraftwerken führen. Braucht ein paar Kilometer Kabel wäre aber sicher zu machen.
Gruss Hans

NetWarrior
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So einfach geht das nun auch wieder nicht

Beitrag von NetWarrior » 7. Mai 2008 11:39

Hans hat geschrieben: Dagegen machen könnte man schon was. Man müsste halt einfach einen Rückleiter von den Schienen zu den Kraftwerken führen. Braucht ein paar Kilometer Kabel wäre aber sicher zu machen.
Gruss Hans
Die neue NISV sagt, dass Verbesserungen dann gemacht werden müssen,
wenn die Grenzwerte überschritten sind, eine Lösung technisch vorhanden
und der wirtschaftliche Aufwand möglich ist.
Zur Bahn somit: Da musss nichts verändert werden,
weil das ganze Prinzip umgebaut werden müsste auf Trolleybus-Basis.
Selbst wenn parallel zu den Schienen noch Kupferkabel gelegt würden,
könnte dies die vagabundierenden Ströme nur wenig reduzieren.
Also: SBB mit Doppelstromabnehmern und zwei Fahrdrähten.
(Da kommt sogar der Gotthard-Basistunnel--Flop noch billiger :evil:
Andererseits haben wir dank des Abflusses der Mittel in das Gotthardloch
vorerst gar kein Geld mehr zum "bähnle"
Elektromagnetische Strahlung wirkt auslöschend auf das Kapieren. Zitat Rudolf Steiner 1924

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